Montalcino (In den Hügeln der Montagnola)   239

Romane/Serien · Romantisches

Von:    Wolfgang scrittore      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 25. Juni 2014
Bei Webstories eingestellt: 25. Juni 2014
Anzahl gesehen: 4710
Kapitel: 69, Seiten: 853

Diese Story ist die Beschreibung und Inhaltsverzeichnis einer Reihe.

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Montalcino



Mein Vater hatte uns spät abends noch angerufen und verkündet er hätte vom Conte eine Einladung zu einer Weinverkostung in Montalcino erhalten, wir wären auch herzlich eingeladen.



Freitag nachmittag brachten wir Lena zu Benedetta und Mario. Sie freute sich schon darauf mit Tabbea und Tommaso zu spielen. Lena schnatterte während der Fahrt in einer Tour. Sie war gern bei Benedetta und Mario, die uns spontan angeboten hatten, Lena die zwei Tage vorbeizubringen.

Ich saß mit Lena und ihrer großen Reisetasche voller Spielsachen und Kleidung hinten. Sie kuschelte ihren Kopf an meine Seite und meinte mit einem mal

„Papa, anrufen Nacht sagen“, dabei quollen zwei Tränchen aus ihren Augenwinkeln.

„Wir rufen ganz bestimmt an und sagen dir gute Nacht Liebes“ meinte Eva tröstend.

Als wir auf den Hof fuhren, sahen wir Tabbea und Tommaso spielen. Eva hielt an und Lena war wie ein Blitz draußen und lief unter großem, Hallo auf die Zwillinge zu. Benedetta begrüßte uns, nahm Lenas Gepäck in die Hand und meinte: „ Seht nur, wie sie sich freut, wie schön die Kleinen spielen.“ Dann umarmte sie uns zum Abschied. Wir warfen noch einen letzten Blick auf die spielenden Kinder, die keinerlei Notiz von uns nahmen, so sehr waren sie in ihr Spiel vertieft. Eva seufzte. Der Abschied von Lenchen fiel ihr immer schwer. Unterwegs regnete es, es war recht frisch für Mai, aber zum Wochenende hatten die Wetterfrösche Besserung angesagt. Gut für unsere Rebenbestände. Ich hatte die Woche über die Reihen zwischen den Reben mit dem kleinen Traktor aufgelockert, sodaß sie jetzt das Wasser gut aufnehmen konnten. Es versprach wieder ein gutes Weinjahr zu werden.









Anschließend fuhren wir quer durch die Montagnola nach Siena. Auf der Straße bis Sovicile waren nicht viele Autos unterwegs, dafür begegneten uns Gruppen von Radfahrern, die das schöne Wetter für einen Ausflug nutzten. Immer wieder querten Wanderer die Straße. Hinter Sovicille, je näher wir der Autostrada kamen, wurde der Autoverkehr dichter. Siena, auf den Hügeln gelegen, strahlte im Sonnenlicht. Wir fuhren die Serpentinenstraße den Hügel hinauf und bogen in die Sackgasse ein, an deren Ende sich das Haus meines Vaters befindet.
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Das Tor war offen und wir fuhren die Auffahrt hinauf und hielten vor der Treppe zur Terrasse.

Mein Vater winkte uns von oben aus zu, dann kam er uns entgegen und nahm uns die Reisetasche ab. Ich behielt unseren Kleidersack und Eva nahm den Blumenstrauß.

„Laura und Nina bringen gerade Max zu Bett. Er bekommt Zähne und ist recht unleidlich, aber du warst nicht anders mein Sohn.“

Eva grinste und meinte „Mein Peterl kann auch jammern, wenn er mal etwas unpäßlich ist. Streite es ja nicht ab.“ Schicksalsergeben nickte ich und mußte auch lachen. Es war ein komisches Gefühl, plötzlich nach fast dreißig Jahren ein Brüderchen zu bekommen. Ich fand es schön, dass sie den Kleinen nach Opa benannt hatten.

Abends saßen wir auf der Terrasse. Die Lampions warfen Lichtreflexe in unsere Weingläser. Ein laues Lüftchen wehte und brachte die Geräusche der Autostrado herbei. Die Luft war noch voller Aromen. Ich nahm mir ein Stückchen Precorino von der Platte, die uns Nina zubereitet hatte. Mein Vater hatte uns einen exzellenten Brunello serviert.

„Aus den Kellern des Conté, zur Einstimmung“, wie er betonte „Und zur Feier des Tages“, fügt er hinzu. Wir waren entsprechend neugierig.

„Laura hat Evas Verbesserungsvorschläge durchgerechnet. Wir sparen dadurch bis zu 25% der Produktionskosten. Mike ist sehr angetan. Du kannst dich auf eine satte Erfolgsprämie freuen Eva. Macht mir bis zum Wochenende eine Präsentation davon. Ihr dürfte sie dann nächste Woche Mike persönlich vorstellen.“ Mike McPershon war der Präsident der New Jersey Pharmazeutical Company, der Mutterfirma der Siena Biopharmaceutical S.A.

„Kommt Mike nach Siena?“ Eva war neugierig.

„Nein, ihr werdet nächste Woche nach Trenton fliegen und ihm die Präsentation persönlich vortragen, du und Laura. Die Tickets liegen schon im Safe.“

Eva schluckte, dann strahlte sie uns an.

„Leider kann ich nicht mitkommen, nächste Woche hat uns Gianfranco einen Haufen Arbeit aufgeladen“, meinte ich etwas traurig.

Eva hatte, als technische Leiterin, eine Studie erarbeitet, um das Produktionsverfahren zu optimieren. Mein Vater war begeistert und anscheinend der CEO auch. Jetzt winkte zur Belohnung ein Flug in die Zentrale.
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In Buonconvento tankten wir bei Shell kurz auf, das Städtchen wollten wir uns auf der Rückfahrt ansehen. Ich wußte von Carola noch, dass hier ein deutscher Kaiser gestorben war.

Die sanften Hügel der Crete schimmerte im Sonnenschein goldgelb von den weiten Getreidefeldern. Mohn und Kornblumen standen in voller Blüte und verzierten das Bild mit roten und blauen Farbtupfern.

Kurze Zeit später erreichten wir die von malerischen Zypressen gesäumte Strada Bianca, die Auffahrt zum Weingut des Conté. Das geduckte im warmen Ocker strahlende Haupthaus mit Taubentürmchen nahm die eine Breitseite des Hofes ein, die anderen Seiten waren von etlichen Wirtschaftsgebäuden eingerahmt. Ein livrierter Diener empfing uns mit hochgezogenen Augenbrauen. Als mein Vater ihm unsere Einladung gab, lächelte er, wies uns an, den Wagen am Ende des Hofes abzustellen und begleitete uns dann ins Haus. Er zeigte uns dann unsere Zimmer und sagte, dass der Conté uns in einer halben Stunde in der Bibliothek empfangen könnte.

Ich packte die Flasche „Vecchio Santucci No. 8“ aus, ein achtjähriger Grappa, der nach der Riserva Reifung noch weitere fünf Jahre in alten Portweinfässern lagert und daher seine unvergleichliche Milde und den exquisiten Geschmack bekommt. Unsere Brennerei hatte diese Kreation in einer kleinen Auflage nur für besondere Kunden ausgeführt. Die Flasche war nummeriert und vom Brennmeister handsigniert. Ein besonders edler Sangiovese Brand, unser Gastgeschenk für den Conté.

Don Alfiero empfing uns an der offenen Tür der Bibliothek und bat uns herein. Bei der Begrüßung, für die Frauen mit Handkuß, schaute er ihnen unverschämt in die Ausschnitte. Für uns Männer hatte er ein Schulterklopfen übrig. Dann bot er uns die Plätze an. Auf dem Tisch standen Gebäckschalen und eine Karaffe mit Vin Santo. Der Diener füllte unsere Gläser und mit einem Santé stießen wir an. Don Alfiero erzählte amüsante Anekdoten und lud uns zu einer Führung über seine Weinfelder ein.

„Nachher haben sie noch Zeit, sich umzuziehen, wir fahren erst gegen acht Uhr“, meinte er dann. Wir stiegen in die bereitgestellten Gummistiefel. Wir waren natürlich neugierig und ließen uns vom Conté und seinem Cantiniere durchs Gelände führen.
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Im Gegensatz zu uns, hatte er den Bewuchs zwischen den Reihen entfernt. Ich hielt nicht viel davon, die Pflanzen schützten den Boden vor Austrocknung und speicherten die Feuchtigkeit über einen gewissen Zeitraum. Die an Draht gezogenen Reben standen etwas weniger dicht als unsere, waren aber im guten Zustande. „Hier wächst unser Brunello, ich hoffe wieder auf ein Spitzenergebnis dieses Jahr. Letzes Jahr haben wir im Gambero Rosso die höchste Wertung, drei Weingläser, bekommen.“ Wir gratulierten ihm dazu und freuten uns um so mehr auf die Verkostung heute abend. Auf einem freien Feld sah ich etwa ein Dutzend bunte Bienenstöcke. Don Alfiero schmunzelte, und meinte: „Immerhin ist Montalcino auch eine Honigstadt. Sie sollten ihn einmal probieren, er ist einfach köstlich. Wir haben verschiedene Sorten, hauptsächlich Kastanien-, Rosmarin- Thymian- und Lavendelhonig. Diese Bienen hier produzieren zum Beispiel Lavendelhonig.“ Erst jetzt wurde ich auf die die Lavendelfelder im Hintergrund aufmerksam und sog den intensiv aromatischen Duft ein. Dann folgte ich dem Conté, Laura, Eva und meinem Vater, die schon vorausgegangen waren. Der Conté erzählte von seinen Plänen, Weingüter im Chianti zu verkaufen, um hier weiter auszubauen. „Der Brunello bietet ein lukrativeres Geschäft, als meine Chiantigüter. Haben Sie“, er wandte sich an meinen Vater und mich zugleich „keine Lust zu expandieren? Ich mache ihnen auch einen fairen Preis.“

Wir waren überrascht. Für Eva und mich kam das nicht infrage, aber mein Vater schien zu überlegen. Er schaute Laura an, die nickte. „Von welcher Summe ist denn die Rede?“ Mein Vater schaute den Conté prüfend an. „Nun, ich dachte überschlägig an 1,5 Mio Dollar. Sie müssen bedenken, das fragliche Weingut ist sehr ertragreich und verfügt über ca. 10 Hektar Anbaufläche, hauptsächlich Sangiovese und Cannaiolo, dazu die Gebäude und wenn sie ihn übernehmen wollen, der Cantiniere und seine Mannschaft. Das Gut liegt in der Gemeinde Panzano. Kommen sie doch mal zum anschauen vorbei, vielleicht in der nächsten Woche?“

„Kommst du mit Peter, du verstehst mehr von der Materie als ich? Aber ich denke Mike wäre interessiert. Er schätzt den Wein aus der Toskana.
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Dein Chianti Colli Senese hat ihm zum Beispiel sehr gut geschmeckt.“ Mein Vater legte mir die Hand auf die Schulter.

„Wollt ihr denn hier bleiben?“

Mein Vater schaute Laura verschmitzt an. „Wir haben schon mal darüber gesprochen, nicht wahr Liebes?“ Eva und ich schauten uns erstaunt an. Das waren ja interessante Neuigkeiten.

„So, aber nun laßt uns weiterschauen“, der Conté deutete auf das nächste Feld. „Alles Malvasiatrauben, unser Vin Santo hat es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht, müssen sie wissen. Heute Abend werden sie ihn kosten, ich bin schon gespannt auf ihr Urteil“, verkündete er mit einem gewissen Stolz in der Stimme.

Dann liefen wir wieder zurück zum Haus um uns umzuziehen.

„Sie fahren mit mir. Um 19:00 Uhr brechen wir auf, es ist ja nicht weit. Bis nachher.“ Er verabschiedete uns an der Haustür.

Wir duschten auf unserem Zimmer noch einmal, keine Zeit mehr für Liebkosungen. Eva sah in ihrem schwarzen Etuikleid zum anbeißen aus. Dem Conté würden die Augen hervorquellen. Ich umarmte meine Schöne, dann schlüpfte ich auch in meinen Anzug. „Wir sind schon ein schönes Paar“, stellte Eva fest, nachdem wir uns vor dem großen Spiegel ausgiebig bewundert hatten. „Der Anzug steht dir aber auch gut“, Eva tätschelte mir den Hintern und grinste mich entwaffnend an. „Die Lust heben wir uns aber auf heute Nacht auf“, meinte ich bedauernd. Pünktlich um 19:00 Uhr standen wir auf dem Hof. Der Conté fuhr den Jaguar vor und öffete uns die Türen. Die letzten Meter zur Festung mußten wir laufen, hier war absolutes Fahrverbot. Vor der Tür der Enoteca standen schon etliche Gäste. Don Alfiero stellte uns vor und bat uns dann hinein. Alles war festlich geschmückt. Im Hintergrund spielte leise Musik von Angelo Branduardi. Der Conté führte uns zu unseren Plätzen. Neben uns saßen zwei alte Bekannte. Die beiden Einkäufer, die wir auf der Münchener Weinmesse getroffen hatten. Sie erkannten mich gleich wieder. Vielleicht gab sich im Laufe des Abends eine Gelegenheit miteinander ins Geschäft zu kommen.

Die Tische bogen sich unter den köstlichen Antipasti. Mehrere Kellnerinnen gingen umher und schenkten uns die erste Weinprobe ein. Der Wein funkelte dunkelrot im Glase und hatte ein angenehmes Aroma, meine Nase nahm ein reiches Bukett verwelkender Rosen, mit Anflügen von Erdbeeren und Veilchen auf, eben rassig, feinfruchtig und elegant, dieser Brunello, der König der toskanischen Weine.
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Eine junge Frau, die Tochter des Grafen schritt von Tisch zu Tisch und nahm die Bestellungen auf. Auch mein Vater und ich orderten je eine Kiste des vorzüglichen Weines.

Der Conté strahlte, als ich ihm meine Eindrücke schilderte. Auch die nächsten Kostproben waren erlesen und von höchster Qualität. Wir schwelgten in diesen Sinnenfreuden. Später am Abend gingen wir hinaus zum Luftschnappen und blickten über das malerisch im Mondlicht daliegende Montalcino. Don Alfiero dankte uns noch einmal für unseren Besuch und ließ einen Wagen vorfahren, um uns in unser Quartier bringen zu lassen. Er erinnerte noch einmal an die Einladung für die nächste Woche, die wir gerne bestätigten. Der Abend schien für ihn besonders erfreulich verlaufen zu sein. Im Haus des Grafen angekommen, verabschiedeten wir uns von Laura und meinem Vater und eilten in unser Zimmer. Wir hatten beide einen Schwips und alberten herum. Eva bedachte mich mit ihrem verführerischsten Lächeln und schien Appetit auf mich zu haben. Jedenfalls konnte sie mich nicht schnell genug in unser Bett bringen. Ihre sicheren Griffe weckten das kleine Raubtier und wir versanken ineinander. Hinterher verwöhnte sie mich noch mit einer sanften Massage, die mich wohlig aufstöhnen ließ. Nur das Fleisch meiner Pobacken wurden von ihr intensiver geklopft, geknetet und massiert. Eva wußte, dass ich das Schinkenklopfen mochte, es mir Lust bereitete und das kleine Raubtier wieder zu neuem Leben erwecken würde. Ich drehte mich wieder auf den Rücken und Eva nahm mich auf. Wir verfielen in einen sanften Rhythmus und kamen beide nahezu gleichzeitig. Wir duschten noch einmal gemeinsam und kuschelten uns dann in unser Bett unter die Decke. Nach dem Frühstück fuhren wir wieder heim. Der Conté hatte sich entschuldigen lassen und uns noch eine Magnumflasche seines Brunellos zum Geschenk gemacht. Mit dem einen der Einkäufer hatten wir einen Termin auf unserem Hof ausgemacht. Wir ließen uns Zeit auf der Rückfahrt und wollten Buenconvento noch besichtigen. Wir parkten unser Auto an der Piazza Garibaldi, stiegen aus und bummelten durch die Gassen.
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Eine kleine Osteria an der Via Soccini lud uns ein. Ein verführerischer Duft strömte durch die offene Tür. Wir setzten uns draußen in die Sonne und bestellten uns eine Kleinigkeit zum essen.

„Noch einmal zum Angebot des Conté. Was haltet ihr davon?“ Mein Vater schaute uns an.

„Uns würde es gefallen.“ Ich schaute Eva an und nickte.

„Dann wären wir Nachbarn. Ich telefoniere heute abend noch mit Mike. Wenn wir den Preis noch etwas drücken könnten, wird er sicherlich zustimmen.“

„Donnerstag schauen wir uns erst einmal gemeinsam das Weingut an.“



Am späten nachmittag holten wir noch Lena ab. Als sie uns sah, kam sie auf Eva und mich zugerannt und umklammerte uns. Sie hatte uns wohl doch etwas vermißt.

„Sie fragt schon seit dem Mittagsschlaf nach euch, vorher war sie zu sehr beschäftigt.“ Benedetta lächelte und bot uns einen Happen an. Sie hatte Pecorino und Finocchiona als Antipasti vorbereitet, dazu tranken wir ein Glas vom Rosso Toscano. Lena futterte natürlich noch munter mit. Mit Mama und Papa schien es doch am Besten zu schmecken. Sie kuschelte sich ganz eng an Eva und ließ sich von mir füttern. Jetzt kamen Tabea und Tommaso auch mit Hallo und wollten etwas abhaben. Tabea kletterte gleich auf meinen Schoß, während Tommaso Eva bettelnd anblickte, Eva nahm den Kleinen hoch. Mario und Benedetta lachten als sie uns so umlagert sahen.

„Tabea und Tommaso, ihr habt doch schon gegessen“, mahnte sie mit erhobenem Finger.

„Kommt, ihr müßt jetzt ins Bettchen.“ Beide folgten leise murrend, wir bekamen jeder noch einen feuchten Schmatzer ab, dann folgten sie Benedetta ins Haus.

„Wenn du Lena nächste Woche, wenn Eva in den Staaten ist, vorbeibringen willst, wir hätten nichts dagegen und die Kinder würden sich bestimmt freuen.“

Wir nahmen Benedettas Angebot an.

Lena nickte begeistert, ihr gefiel es bei Mario, Benedetta und den Kindern sehr gut. Sie spielten sehr gerne miteinander und hier machte Lena auch brav ihren Mittagsschlaf, wozu sie zuhause manchmal keine rechte Lust hatte. Lena schnatterte auf der ganzen Rückfahrt über ihre Erlebnisse. Sie hatte zwei schöne Tage verlebt.







Abends besuchten wir Francesca und Gianfranco.
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Ich wollte Gianfranco bitten, uns zu beraten und sich einmal genau umzusehen.

Wir setzten uns an den großen Tisch im Garten. Francesca servierte uns Antipasti und einen Wein.

Gianfranco war gleich einverstanden und bereit uns mit seinem Wissen zur Seite zu stehen.

Wir unterhielten uns noch bis es dunkel wurde. Dann schlenderte ich mit Eva wieder unseren Hügel empor. Lena schlief schon tief und fest.

Ich hatte am nachmittag noch die Sauna vorbereitet und jetzt wollten wir uns einfach nur noch ein Stündchen entspannen. Wir banden uns unsere Badetücher um die Hüften und liefen in den Keller. Die Sauna war wohltemperiert. Während Eva sich schon auf der mittleren Bank ausstreckte, legte ich mein Badetuch auf die oberste Reihe und machte einen frischen Aufguß. „Was für ein leckeres Mannsbild.“ Dann setzte ich mich auf die oberste Stufe und betrachtete meine Schöne, sie hatte die Augen geschlossen und bot ein appetitanregendes Bild. Die zwei bis drei Kilo, die sie nach der Schwangerschaft behalten hatte waren gut verteilt. Ich träumte ebenfalls vor mich hin. Wie gut hatten wir es doch hier getroffen. Seit Lena auf der Welt war, waren wir rundum glücklich und genossen unser Leben zu dritt. Nach einer knappen Stunde richtete sich Eva seufzend auf. „Es ist genug Liebster, laß uns abkühlen. Ich löschte den Saunaofen und stellte die Lüftung voll an, dann banden wir uns unsere Badetücher um, nahmen unsere Sandalen und liefen über den Hof, die Treppe hinunter zum Pool. Wir legten unsere Badetücher ab und sprangen splitternackt ins erfrischende Naß. Wir schnappten unwillkürlich nach Luft, dann zogen wir ein paar Bahnen und kletterten wieder hinaus. „Laß uns hineingehen Peterl, es wird schon etwas frisch.“ Eva zitterte leicht und wir bekamen eine leichte Gänsehaut. Jetzt hatten wir es eilig wieder ins Haus zu kommen. Schnell die Treppe zum Schlafzimmer hinauf. „Wärme mich mein Bär“ das ließ ich mir nicht zweimal sagen, wir legten uns hin und kuschelten uns ganz eng aneinander. Dann nahm Eva mich auf und wir liebten uns in einem sanften, langsamen Rhythmus.



Am Montag brachte ich Eva und Laura nach Rom zum Flughafen. Mein Vater konnte nicht, er hatte eine Videokonferenz mit der Zentrale. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, fuhr ich nach Trastevere und besuchte Teresa und Orazio.
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Die beiden freuten sich und hatten natürlich ein Zimmer für mich frei. Abends bummelten wir noch gemeinsam durchs Viertel und aßen gemütlich in einer winzigen Trattoria, die nur von Einheimischen aufgesucht wurde. Wir erzählten bis in die Nacht, dann ging ich die Treppe zum Zimmer empor, warf mich ins bett und schlief tief und traumlos ein. Am nächsten früh rief Eva von Vaters Haus auf den Palisades an, sie waren gut angekommen. Wir turtelten ein wenig miteinander, dann legte ich auf. Die beiden begleiteten mich noch zu meinem Parkplatz, Teresa gab mir ein Lunchpaket mit und ließ ihrer Schwester Paola und Bruno liebe Grüße bestellen. Ich fuhr recht früh wieder heim und machte einen Abstecher zu Benedetta und Mario. Paola und Bruno waren auch da und hatten den kleinen Guido mitgebracht. Wir hörten die Kinderstimmen eifrig durcheinander plappern. Ich bestellte die Grüße und bekam von Paola einen Kuß dafür. Paola schaute uns an und meinte trocken „Ein Mann wie Peter sollte nicht einen Tag ungeküßt bleiben, wo Eva doch nicht da ist.“ Dann lachte sie glockenhell und fuhr ihrem Bruno durchs wuschelige Haar. Paola und Bruno blieben den Abend da, um die Kinder zu hüten. Benedetta hatte bei Giancarlo im Tre Archi einen Tisch reserviert. Heute übernahm ich den Abend, die zwei hatten uns oft genug eingeladen. Wir sprachen über den Besuch des Einkäufers der Supermarktkette miteinander. Giancarlo hatte den Nebensaal reserviert für unsere Verkostung. Mario und ich wollten unsere besten Gewächse zum Verkosten anbieten, dazu auch noch mehrere Jahrgänge unseres Vecchio Santucci. Giancarlo lieferte die nötigen Antipasti und hatte Zimmer für den Einkäufer und uns reserviert. Wir versprachen uns viel von der Verkostung, der Deutsche hatte schon in München unsere Weine in höchsten Tönen gelobt. Jetzt ging es darum den Auftrag zu erhalten. Gestern hatte Pino mir ein Telegramm überreicht, der Einkäufer hatte den Termin bestätigt.

















Arbeiten im Weinberg



Gianfranco, Luigi und Salvatore kamen den Weg hochgeschlendert, ihr Werkzeug über der Schulter. Sie hatten schon unten bei Francesca Kaffee getrunken, so daß wir gleich an die Arbeit gehen konnten.
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Eva verstaute Lena auf ihrem Kindersitz, dann warf sie mir eine Kußhand zu und fuhr zur Arbeit nach Siena. Mein Vater hatte im Werk einen Kindergartenbereich eingerichtet, den mehrere Mitarbeiterinnen nutzten. Die Kinder wurden während der Arbeit von einer Kindergärtnerin betreut. Lena hatte sich daran gewöhnt und freute sich darauf mit den anderen Kindern spielen zu können. Ich hatte die beiden letzen Tage mit dem Kleintraktor die Reihen zwischen den Reben aufgelockert, jetzt wollten wir kleine Reparatur- und Schneidearbeiten durchführen und morgen würde ich den Dünger ausbringen. Wir hatten von einem Gutachter die Bodenbeschaffenheit testen lassen, daraufhin hatte er uns eine speziell angefertigte Mineralmischung zusammengestellt, die die Pflanzen optimal versorgen würden. Die Säcke lagerten im Schuppen. Zum Wochenende war Regen gemeldet, ich mußte mich daher beeilen, um den Dünger an die Pflanzen zu bringen. Enzo hatte letzte Woche zwei der Terrassenbefestigungen, die der Starkregen vor zwei Wochen beschädigt hatte ausgebessert, als Steinmetz und Maurer war er der geeignete Mann dafür. Wir hatten die Reben, die in Mitleidenschaft gezogen worden waren, wieder gerichtet und die Drähte neu gespannt. Jetzt warteten wir voller Ungeduld auf die erste Ernte unserer Syrahtrauben. Die Reben standen gut und hatten reichlich Blattwerk entwickelt. Genug grün um die Energie der Sonne in die Trauben zu leiten. Es versprach ein guter Jahrgang zu werden. Wir wollten uns dieses Jahr an einem Cuvée mit Syrah-, Sangiovese- und Merlottrauben versuchen. Wir schwitzten ganz schön bei dieser anstrengenden Arbeit. Die Sonne tat ihr übriges dazu und brannte mit intensiver Kraft vom Himmel. Das ständige Bücken und hocken ging ganz schön ins Kreuz. Na da hatte Eva heute abend zu tun, mir die verspannten Muskeln zu lockern. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn, nahm einen kräftigen Schluck aus der Wasserflasche und arbeitete weiter. Wir kamen gut voran. Plötzlich hielt ich inne, eine kleine bunte Eidechse schaute mich an. Ich näherte ihr vorsichtig meinen Finger, da verschwand sie im Grase. Ich hatte schon längst mein Hemd ausgezogen und arbeitete mit bloßem Oberkörper. Wir arbeiteten aufmerksam, denn Gianfranco hatte neulich eine Viper gesehen, die sich durch unser Weinfeld schlängelte.
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Zum Mittag brachten Francesca und Laura in Körben unser Essen. Sie deckten draußen auf der Terrasse. Es gab Polenta mit einer selbstgemachten fantastischen Soße, dazu ein Glas unseres Hausweines. Neugierig und hungrig strichen Strega und Leone um unsere Beine. Sie hatten Glück Luigi warf ihnen in Soße getränkte Brotstückchen hin, die sie gierig verschlangen.

„So Schluß meine Lieben, ihr könnt euch zum Nachtisch ein Paar Mäuse suchen, davon haben wir genug.“ Die beiden Katzen schauten mich sichtlich erbost an und schlichen sich dann beleidigt davon.

„Richtig, du darfst sie nicht zu sehr verwöhnen Peter.“ Gianfranco grinste. Dann erhoben wir uns wieder, nahmen unser Werkzeug und gingen gestärkt an die Arbeit. Den ganzen Nachmittag arbeiteten wir ausdauernd und schafften unser Pensum.Gianfranco lobte uns. Am Hofe drückte ich Luigi und Salvatore noch den vereinbarten Lohn in die Hand. Die beiden bedankten sich strahlend und schlenderten gemeinsam mit Gianfranco wieder den Hügel hinab.

Ich ging in den Keller, schlüpfte aus Hose und Slip und duschte ausgiebig, dann trocknete ich mich ab, zog frische Wäsche, mein Trikot und meine enge kurze Laufhose an. Eine gemütliche Runde ums Dorf war noch drin. Ich war doch etwas ausgepumpt als ich bei Matteo ankam. Ich trocknete mir mit einem Handtuch den Kopf ab. Marta winkte mir bewundernd zu und lächelte. Matteos Bedienung Sebastiana brachte mir ein viertel Roten und ein Schälchen mit Pistazien. Beppe kam hinter Kirche hervor und als er mich sah, überquerte er die Straße und setzte sich zu mir. Sebastiana brachte auch ihm ein viertel Roten und stellte eine zweite Karaffe auf den Tisch.

„Ich war auf dem Friedhof, heute hätte meine Frau ihren siebzigsten Geburtstag.“ Er schaute etwas wehmütig und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Wann willst du die Sanierung der Quelle angehen?“ Beppe schaute mich fragend an. „Ich hätte nächste Woche Zeit.“

„Montag geht es nicht, da bringe ich Eva und Laura nach Rom zum Flughafen. Wie wäre es mit Mittwoch?“

„Gut, dann schauen wir uns nachher mal die Quelle an, damit ich weiß, was ich brauche. Das ist dir doch recht?“

Ich nickte „In einer Viertelstunde?“

Beppe nickte ebenfalls.
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„Du kannst mit mir mitfahren bis zu eurem Hof.“ Jetzt spürte ich meine gequälten Muskeln und war dankbar für Beppes Angebot. Wir tranken unseren Wein aus, ich zahlte und wartete bis Beppe mit seinem Wagen vorfuhr.

Oben stiegen wir aus und liefen die Wiese hoch bis zur Quellfassung. Beppe schaute kopfschüttelnd, klopfte ein wenig an den Steine herum und meinte dann.

„Da gibt’s einiges zum ausbessern, aber das wird wieder. Mittwoch früh kurz nach sieben. Wenn dir das recht ist Peter.“ Ich nickte nur. Dann liefen wir wieder hinunter zum Hof. Während Beppe in sein Auto stieg und die Strada Bianca hinunterrollte, winkte ich ihm zu. Dann öffnete ich die Haustür, ging langsam die Treppe zum Schlafzimmer hinauf ins Bad und duschte ausführlich. Zum trocknen legte ich mich nackt wie ich war auf die Terrasse. Ich döste ein wenig und stand dann erholt wieder auf, zog mir Laufhose und Trikot an und bereitete das Abendessen vor. Sicher würde Eva noch eine Runde mit mir laufen wollen. Ich holte frische Tomaten und Basilikum von draußen, nahm eine Kugel Mozarrella und bereitete die Insalata Caprese zu. Noch mit etwas Balsamico und Öl verfeinert, eine Prise Pfeffer drauf und der Salat war fertig. Ich deckte die Schüssel ab, nahm einen Roman und setzte mich auf unsere Terrasse. Ab und an trank ich einen Schluck von unserem Quellwasser. Ein leichter Wind wehte vom Tal herauf. Die Rocca leuchtete im Sonnenlicht vor den schwarz daliegenden Hügeln der Montagnola. Eva und Lena würden bald kommen. Strega und Leone schienen mich wieder zu mögen, sie rollten sich neben mir auf der Bank zusammen und genoßen die wärmende Sonne. Die beiden Katzen schnurrten um die Wette. Ich hörte schon von weitem das charakteristische Schnurren unserer Giulia, legte das Buch auf die Seite. Den Tisch hatte ich schon vorher gedeckt. Ich holte noch den Salat, die Flasche Rotwein und Lenas Saft. Dann rollten meine zwei Frauen schon auf den Hof. Lena stieg schnell aus, rannt eauf mich zu und ließ sich auf den Arm nehmen. „Das muß ich dir erzählen Papa“, plapperte sie los und berichtete mir in allen Einzelheiten was sie erlebt hatte. Dann nahm ich Eva in den Arm und wir küßten uns ausgiebig. Lena lief derweil über den Hof und rief nach den Katzen. Eva tätschelte mir den Po und rief dann „So jetzt muß ich mich aber erstmal frisch machen und mich umziehen.
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Lena komm Händewaschen und umziehen, Lena!“ Die beiden eilten ins Haus, während ich den Wein öffnete und in unsere Gläser goß. Für Lena ein großes Glas mit Saft, denn sie hatte immer viel Durst, wenn sie nach Hause kam. Dann teilte ich den Salat auf und wartete.

„Hallo kleiner Frosch“, rief ich als Lena in grasgrünen Shorts und Shirt herausgelaufen kam. Lena grinste, kletterte auf meinen Schoß und wollte sich ein Stück Tomate stibitzen.

„Warte bis die Mama kommt du kleiner Räuber.“ Aber die Tomate war schon im Schnäbelchen verschwunden.

Eva sah in weißen knappen Shorts und einem grünen Top zum anbeißen aus.

„Mama du kleiner Frosch.“ Lena grinste bis über beide Ohren, während Eva ihr mit dem Finger drohte. „Du hast bestimmt wieder genascht Fräulein.“ Lena nickte vergnügt und stiebitzte sich ein weiteres Stück Tomate von Evas Teller, dann trank sie durstig ihr Glas mit Saft leer. Ich stieß mit Eva an, der Wein funkelte dunkelrot im Glase. Dann aßen wir mit großem Appetit unseren Salat. Lena schaffte gerade mal die Hälfte, den Rest durfte ich noch vertilgen.

„Gleich kommt Laura und paßt auf dich auf, dass du mir ja brav ins Bett gehst kleines Fräulein.“

Eva hatte Laura angerufen, die gerne bereit war, als Babysitterin einzuspringen.

„Mama und der Papa wollen noch eine Runde laufen, also ärgere Laura nicht. Sie will dir sogar noch eine Geschichte vorlesen.“

Eva und ich räumten mit Lenas tatkräftiger Hilfe den Tisch ab.

Da kam Laura auch schon, heute trug sie anstatt der Jeans mal ein luftiges Sommerkleidchen. Sie begrüßte uns, dann busselte Lena uns noch ab, nahm brav Lauras Hand und die beiden verschwanden im Haus.

Eva und ich trabten gemächlich los, winkten unten Francesca zu, die wieder im Garten werkelte und liefen Richtung Dorf. Sebastiana, Marta und Marisa saßen vor Marios Bar und winkten uns zu. Am Ortsausgang liefen wir an Donatellas ehemaligen Haus den Hang hinauf bis zum Waldrand. Eva lief vorneweg und ich bewunderte ihren anmutigen Anblick. Sie war sehr gut in Form und ihren Bewegungen zuzuschauen war einfach ein Genuß. Eva schien das zu spüren, denn plötzlich wechselte sie auf die Seite und bedeutete mir vorzulaufen.
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Ich gönnte ihr den Anblick und genoß es ihre Blicke auf meinem Körper zu spüren. Auf dem Rückweg ließen wir uns vor Matteos Bar in die freien Stühle fallen und bestellten eine Karaffe Wein. Hinterher genehmigten wir uns noch einen Caffeé Doppio und trabten dann mit frischer Energie die letzten Kilometer durchs Dorf und den Hügel hinauf.

Oben saß Laura mit einem Buch auf der Terrasse und meinte „Lenchen war brav und ist nach der Geschichte gleich eingeschlafen.

„Laura wir brauchen mal wieder ein Etikett für unsere neue Kreation. Hättest du wieder Lust dazu einen Entwurf zu machen.“

Laura nickte freudig und strahlte, dann verabschiedete sie sich von uns und schlenderte langsam den Hügel hinunter nachhause.

Wir blieben noch eine halbes Stündchen auf der Terrasse sitzen, tranken noch jeder ein Glas Wein, dann hatten wir die nötige Bettschwere und stiegen die Treppe zum Schlafzimmer empor. Wir schauten im Kinderzimmer nach Lenchen. Sie lag mit offenem Munde da und gab leise Schnarchgeräusche von sich. Eva zog die Bettdecke zurecht, unsere Kleine hatte die Angewohnheit sich im Schlafe bloß zu strampeln. Wir duschten noch gemeinsam, dann schliefen wir engumschlungen ein.

Wir standen zeitig auf, leise um Lena nicht zu wecken zogen wir uns an und gingen hinunter in die Küche, um das Frühstück zuzubereiten. Eva drückte mir noch einen dicken Kuß auf den Mund, ich revanchierte mich mit einem Klaps auf ihren so verführerisch dargebotenen Po.

„Sei brav Peterl, sonst kann ich für nichts garantieren.“ Während Eva das Brot toastete, deckte ich den Tisch auf der Terrasse, meine kurze Boxershort mußte genügen. Pecorino, Finocchiona und etwas Marmelade und Honig für unsere Süße. Ich blieb draußen um die genäschigen Katzen fernzuhalten, die schon bald erwartungsvoll maunzend auftauchten und neugierig um meine Beine strichen. Jetzt brachte Eva den Brotkorb heraus und ich löste sie in der Küche ab, um den Kaffe für uns beide zu kochen und für Lena den Saft einzugießen. Da hörte ich auch schon Tappser auf der Treppe und ein zerzauseltes Lenchen tauchte auf. Die Haare hingen ihr ins Gesicht. „Wo hast du denn deine Spange Lenchen?“

„Weiß nicht“, murmelte sie noch etwas schlaftrunken.
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„Komm geh hinaus zur Mama und nimm deinen Saft gleich mit. Verschütte aber nichts.“ Lena schlich mit dem Saft hinaus. Ich füllte unser Kaffeetassen und ging auch ins Freie. Die Sonne hatte schon eine Menge Kraft.

Wir genossen die warmen Strahlen und unser Frühstück.

„Peterl räumst du noch ab, dann gehe ich mit Lena hoch und wir machen uns fertig.“

Ich nickte und meine Beiden trabten davon. Ich trank den Rest Kaffee aus und räumte den Tisch ab. Drinnen schob ich das Geschirr in die Spülmaschine, die wir uns letzten Monat geleistet hatten und räumte die Eßsachen in den Kühlschrank.Lenchen nahm für den Kindergarten zwei Honigbrote mit, Eva aß in der Werkskantine.

Ich hatte heute im Keller zu tun, der Wein entwickelte sich prächtig trotzdem waren Kontrollen notwendig. Mittlerweile traute Gianfranco mir das schon alleine zu. Er hatte sich heute freigenommen, Francesca hatte Geburtstag und er wollte sie nach Siena zum Essen ausführen. Eva hatte schon noch vor dem Frühstück angerufen und ihr in unser beider Namen herzlich gratuliert. Francesca und Gianfranco waren für uns über die Zeit wie Familienmitglieder geworden. Ich stieg aufs Dach um die Trauben für den Vin Santo anzuschauen. Hier bekamen sie Wind unds Wärme und genug Muße zum trocknen. Dann zapfte ich mir noch ein Gläschen vom Faß ab und kostete den likörartigen Wein. Er war trocken etwas herb und von beeindruckender Süße. Ein Prachtjahrgang. Eva rief nach mir, es war Zeit zum Abschied. Ich umarmte mein Weib, und gab ihr einen herzhaften Kuß. Dann bekam ich auch von Lena ein Busserl, das etwas verrutschte und auf der Nasenspitze landete. Die beiden stiegen ein und fuhren vom Hof Richtung Siena. Jetzt hatte ich Gelegenheit mich anzuziehen und fertig zu machen. Eine alte Jeans und ein Sweatshirt waren ideal für die Temperatur im Keller. Ich nahm die Meßgeräte und überprüfte die Fässer. Die Werte waren hervorragend, die Probeschlucke auch, das würde ein großer Jahrgang werden. Die zwei großen Stahltanks hatten wir gleich nach der Umfüllung auf die Eichenholzfässer gereinigt.

Sie waren für die herbstliche Ernte bereit. Nächste Woche würden wir erste Mischversuche für unseren Cuveé machen.
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Gianfranco und ich hatten schon das ungefähre Mischungsverhältnis ausgemacht, aber das hing davon ab, ob die Sinnenprüfung uns überzeugte, der Wein sollte ja auch schmecken. Nach einer guten Stunde war ich fertig und überlegte, was ich anstellen könnte. Heute abend konnten wir nicht laufen, denn Laura war ja auch mit auf der Geburtstagsfeier. Eigentlich hatte ich ja Lust mal wieder eine Runde mit dem Rad zu drehen. Ich ging hinauf ins Schlafzimmer und zwängte mich in meine Radmontur. Sie saß noch immer wie eine zweite Haut am Körper. Zunehmen durfte ich nicht mehr, kein Gramm eigentlich. Dann holte ich das Rad aus der Garage und strampelte los. Ich wollte die Tour wiederholen, die mich vor einigen Monaten so sehr geschlaucht hatte. Es ging noch immer sehr in die Beine, aber ich fühlte mich wohl dabei. Je länger die Strecke sich zog, desto wohler fühlte ich mich, ich rollte mich langsam ein. Zwar tat mir schon nach ein paar Steigungen der Hintern weh, aber das würde der Muskulatur nur guttun. Ich biß die Zähne und ignorierte den leichten Schmerz. Die Oberschenkel vibrierten unter der Anstrengung. Jetzt kam ich von der anderen Seite wieder ins Dorf. Ich erntete bewundernde Blicke von Sebastiana und Marta und ließ mich in den Stuhl fallen. Matteo schaute mich spöttisch an. „Du verdrehst mal wieder allen Frauen den Kopf, was wird Eva dazu sagen?“ Er grinste bis über beide Ohren.

„Mach halt mit“, spöttelten Marta und Sebastiana und deuteten auf Matteos leichten Bauchansatz. Der schüttelte energisch den Kopf und meinte, er hielte es lieber mit Churchill „No sports“. Dann servierte er mir eine Karaffe Wein, ich lud Marta und Sebastiana ein, mir Gesellschaft zu leisten, ein Gläschen mitzutrinken, was sie gerne annahmen. Beide hatten ja ihren Arbeitsplatz im Auge.

„Nach einer halben Stunde, zahlte ich, stieg wieder in den Sattel und radelte die letzten Kilometer zurück zum Hof. Oben spritzte ich das Rad ab, stellte es zum trocknen in die Sonne, zog mich splitternackt aus und sprang in den Pool. Ich ließ mich treiben und vom Wasser verwöhnen, dann schlüpfte ich in die mittlerweile wieder getrockneten Sachen und zog mich im Schlafzimmer um. Die Wäsche warf ich unten in die Waschmaschine und ließ sie mit den anderen Wäschestücken laufen.
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Dann nahm ich mir wieder meinen Roman zur Hand und wollte mich gerade auf die Terrasse setzen, als mir einfiel, das Eva mir noch eine Einkaufsliste aufgetragen hatte. Ich rief in Frutta e Verdura an und gab Marisa den Auftrag durch. „Ich komme nachher mit der Ape und hole die Sachen ab Marisa.“ Sie hatte mir gesagt, dass Carlo heute nicht könne, er wäre beim Arzt.

So, jetzt konnte ich noch ein Stündchen lesen. Ich trank dazu eine Flasche Mineralwasser. Ich lief noch einmal ins Haus und holte ein Kissen zum unterlegen, der Hintern war doch etwas in Mitleidenschaft gezogen worden.Der Roman war spannend und ich hätte beinahe die Zeit vergessen. Ich schlüpfte in die Bermudas, streifte mir das Hemd über, holte die Ape aus der Garage und tuckerte los. Dann half ich Marisa die beiden Kisten aus dem Lager zu holen und lud sie auf die Ladefläche. Bei Matteo kehrte ich noch auf ein Schwätzchen mit Beppe und Luigi ein und fachsimpelten über die Aussichten Sienas in der Meisterschaft der Seria A. Ein Glas Wein konnte ich noch vertragen, dann verabschiedete ich mich und fuhr zum Hof hinauf. Ich lud die Kisten in den Vorratskeller und stellte die Ape wieder in die Garage. Jetzt konnte ich weiterlesen. Eva und ich würden mit Lena heute essen gehen. Sie freute sich schon drauf bei Gaspare Spaghetti mit Ketchup zu essen. Ich mußte unwillkürlich an Miriam unser kleines Spaghettimonster denken.

Während Eva ein rotes, enges Trägerkleid anzog schlüpfte ich in weiße Jeans und trug dazu ein weißes kurzärmeliges Hemd. Lena hatte von Tabea ein schönes fliederfarbenes Blümchenkleid bekommen, dass der zu klein geworden war. Dazu die neuen lila Schuhe, Lena war selig. Wir beschlossen zu laufen, die Luft war warm und voller Aromen. Lena plapperte wieder wie aufgezogen, was sie alles im Kindergarten erlebt hatte. Dabei versuchte sie erfolglos Schmetterlinge zu fangen. Unten im Dorf winkten uns Marta und Matteo zu.

„Lena du setzt dich an meine Seite, dass du den Papa nicht mit Ketschup bekleckerst, mich natürlich auch nicht.“ Lena folgte brav und setzte sich an Lenas linke Seite, während ich den Platz rechts von Eva nahm. Gaspare reichte uns die Menükarte.

„Ich will Ketchup mit Spaghetti“, rief Lena aus. „Du möchtest mein Fräulein“, korrigierte Eva sie. Lena nickte ungeduldig.
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Gaspare servierte uns zwei Gläser Prosecco und Lena ein Glas Kindersekt. Wir stießen miteinander an und suchten uns etwas leckeres von der Speisekarte aus.

Als Antipaste servierte Gaspare uns Auberginenscheiben mit Füllung

Rezept

Als Hauptgericht Hähnchen mit Artischocken

Rezept

Als Nachtisch dann noch Maronenmousse

Davon bekam Lena auch noch etwas ab, wobei sienatürlich an unseren Gerichten naschen durfte
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Kommentare zur Story:

  die einzelnen Skizzen sind nicht in chronologischer Reihenfolge  
   Wolfgang scrittore  -  25.06.14 09:38

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  hier wieder ein paar Skizzen aus meinem neuen noch nicht fertigen Italienroman. Ich hoffe, Evas, Lenas und Peters Erlebnisse gefallen euch  
   Wolfgang scrittore  -  25.06.14 08:42

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

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Kommentar von "SCvLzH" zu "Am Meer"

... melancholisch aber schön ...

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