Eine anstrengende Radtour und ein entspannter Grillabend ( In den Hügeln der Montagnola)   271

Romane/Serien · Romantisches

Von:    Wolfgang scrittore      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 9. Mai 2015
Bei Webstories eingestellt: 9. Mai 2015
Anzahl gesehen: 2635
Seiten: 13

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   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


Eva legte ihren Arm um meine Hüften, Lena hängte sich an die Schlaufe eines Hosenbeins, so spazierten wir ins Dorf. Ich hatte die Hose am Bauch gut verschnürt, das war wichtig, weil Lena immer wieder an meinem Hosenbein zerrte.

„He Frechdachs, laß das mal, sonst stehe ich gleich ohne Hose da.“

„Lena, jetzt hör aber auf, den Papa zu ärgern. Sonst gibt’s kein Eis.“ Die Kleine schmollte bei Evas Worten kurz, die Aussicht auf ein Eis bei Matteo ließ die Augen aber wieder strahlen.

Marta kam aus ihrer Alimentari, als sie uns sah und gab Lena einen Lutscher. Sie bedankte sich und wollte den Lutscher gleich auswickeln.

„Lena, den Lutscher gibt’s später. Du willst doch ein Eis haben, oder?“ Brummend drückte sie mir den Lutscher in die Hand und ließ sich auf einen der Stühle vor Matteos Bar plumpsen.

„Hör mal zu meine Kleine, wenn du weiter so brummig schaust, gibt’s kein Eis.“

Lena atmete noch einmal kräftig durch, dann entspannte sich ihre Miene.

„Was ist eigentlich los mit dir, warum schaust du so grantig. Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen?“

„Nichts darf ich mehr. Ich darf nicht mit euch baden, ich darf meine Tiere nicht mitnehmen, ich darf mit Papa keinen Spaß machen“, platzte es aus ihr heraus.

„Also, ich finde nicht, dass es Spaß macht, wenn du Papa auf der Straße die Hose herunterziehst, Papa bestimmt nicht. Und wir haben auch keine Lust deine Tiere mit herumzuschleppen, wenn sie dir nach ein paar Metern zu schwer werden. Und das mit der Badewanne hab ich dir doch erklärt. Also hör bitte auf, weiter zu maulen. Haben wir uns verstanden?“ Lenas Augen wurden feucht, dann fing sie an jämmerlich zu schluchzen „Außerdem vermisse ich Miriam.“

Eva reichte ihr ein Taschentuch, Lena trocknete sich die Tränen.

„Wir fahren doch Weihnachten nach Podersdorf und besuchen Miriam.“

Claudia servierte Lena einen Eisbecher und uns eine Karaffe Wein.

„Hast du noch Pistazien Claudia“, fragte Lena zaghaft.

Eva strich ihr übers Haar „Aber du bist doch unser Liebling Lena.“

Lena kuschelte sich an Evas Schulter. Ich knabberte an einem Grissini und trank wieder einen Schluck von meinem Wein.

„Heute wird’s wohl nichts mehr mit einer Radtour“, warf ich ein.
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„Es ist zu spät, schade, ich hätte dich gerne in deinem neuen Outfit gesehen“, entgegnete Eva.

Claudia trat wieder an den Tisch.

„Habt ihr schon das von Valeria gehört?“

„Nein, was hat sie denn wieder angestellt?“

„Sie haben sie heute früh an der Straße im Industriegebiet gefunden. Mehrere Knochenbrüche, Prellungen und Schürfwunden, evtl. noch innere Verletzungen. Vergewaltigt wurde sie wohl nicht. Sie ist jetzt im Krankenhaus auf der Intensivstation. Der Rettungsfahrer hat vorhin einen Kaffee bei uns getrunken. Er meinte, die hat jemand nach der Disco aus dem fahrenden Auto geworfen. Sie muß mehrere Stunden bewußtlos dort gelegen haben. Ein Autofahrer hat sie im Vorbeifahren gesehen und die Carabinieri und die Rettung angerufen.“

„Oh, das tut uns leid, obwohl ich sie nicht leiden kann.“

„Habt ihr euch wieder erholt, vorhin seid ihr doch auf dem Zahnfleisch hier vorbeigewankt?“ Eva lachte, wir habens überlebt, aber das waren wirklich die letzten Reserven.“

Ich hatte mich natürlich trotz unserer Aktivitäten jeden Tag im Weinkeller um den jungen Wein gekümmert und die Daten erkundet, oft war Karl mit heruntergekommen, er kannte sich als Winzer ja bestens aus.



Francesca hatte uns auf dem Heimweg hereingewinkt und uns mitgeteilt, das Gianfranco noch zwei weitere Wochen auf Kur bleiben würde.

„Gianni hat gesagt, dass du so weit bist, um dich auch alleine um den Wein zu kümmern. Er läßt euch grüßen. Ich bitte euch, laßt ihn langsam anfangen, wenn er wieder daheim ist. Er muß sich schonen, und ich möchte ihn noch ein paar Jahre für mich haben.“ Francesca stiegen die Tränen in die Augen. Eva nahm sie fest in den Arm

„Wir sind doch für dich da Francesca, wenn du etwas brauchst oder wenn wir mal zusammen einkaufen sollen.“

„So setzt euch ihr Lieben, trinkt noch ein Glas Wein mit mir. Für dich Apfelschorle Lena? Wann heizt ihr eigentlich den Backofen wieder an?“

„Jederzeit, wenn du willst, ich sag dann morgen auch Marta Bescheid. Oder gehst du noch mal kurz Peterl und fragst Marta?“

Ich trank mein Glas aus und lief zurück ins Dorf. Marta wollte gerade ihren Laden schliessen.
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„Dann komm noch mal kurz mit hinein Peter, irgendwo hab ich den Zettel liegen. Ah, da ist er ja. Ich hätte 15 Brote zum backen.“

„Sag mir Bescheid Marta, dann hole ich die Brote mit der Ape ab.“ Wir verabschiedeten uns und ich schlenderte wieder zurück.

„Alles erledigt, Marta hätte 15 Brote, dann deine Francesca und wir bereiten auch noch ein paar vor. Wie siehts mit Kuchen aus?“

„Jetzt habe ich doch vergessen Marta zu sagen, dass Claudio uns am Abend vorher Holz bringen soll. Ich laufe aber jetzt nicht mehr hinunter, das mache ich nachher telefonisch.“

Francesca schenkte mir noch ein Glas Wein ein und wir blieben noch eine gute Stunde mit ihr auf der kleinen Terrasse sitzen.

Lena wurde langsam müde, die Augen fielen zu und ihr Kopf sank gegen meine Schulter.

„Ich hole die Giulia, dann können wir die Kleine hochfahren“, schlug ich vor.

„Sie kann auch gerne hier in Paolas Zimmer schlafen“, meinte Francesca.

„Sie hat momentan etwas am Wasser gebaut, ich fürchte, das würde sie uns nicht verzeihen, wenn wir sie bei dir alleine ließen.“

„Aber wenn ihr mal abends etwas unternehmen wollt, kann sie gerne bei mir übernachten“, antwortete Francesca.

„Dann gehe ich mal hoch und hole das Auto.“ Ich holte die Autoschlüssel aus der Diele, dann fuhr ich langsam den Hügel hinunter. Unten drehte ich an der Straße und fuhr bei Francesca vors Tor.

Lena brummte ein wenig, als ich sie auf den Arm nahm, wurde aber nicht wach. Ich ließ sie vorsichtig auf der Rückbank nieder, Eva setzte sich neben die Kleine um sie zu stützen. Oben hielt ich vor der Haustür, während Eva aufschloss, nahm ich Lena wieder auf den Arm und brachte sie auf ihr Zimmer.

„Ich ziehe ihr die Schlafsachen an Peterl, wenn du das Auto in die Garage bringst.“

Dann ging ich in die Küche, nahm eine Flasche Wein aus dem Regal, stellte die Gläser aufs Tablett und ging damit hinaus auf die Terrasse. Eva kam eine Viertelstunde später.

„Lena schläft wie ein Murmeltier, sie hat sich nur ihren Pandabären geschnappt und kuschelt jetzt mit ihm unter der Decke. Ich hole mir nur noch eine Jacke, soll ich dir eine mitbringen?“

Ich nickte und machte es mir auf der Bank gemütlich.
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Wir hatten la luna piena, Vollmond, er hing groß überm Tal, die Sterne funkelten in aller Pracht und der laue Wind trug die Aromen des Herbstes übers Land. Eva hatte sich ihren flauschigen Hausanzug übergestreit und brachte auch mir eine lange Hose mit. Ich streifte die kurze Hose ab und schlüpfte in die wärmere Lange. Eva nutzte die Gelegenheit zwischendurch und gab mir einen schallenden Klapps auf die Pobacke.

Ich schenkte den Wein in die Gläser, wir stießen an und tranken den ersten Schluck. Ich nahm Eva in die Arme und wir küßten uns intensiv, ich atmete den Duft ihres Körpers ein. Strega und Leone beobachteten uns mit schief gelegten Köpfen.

„Guck dir diese Spanner an“, kicherte Eva. „Vielleicht wollen sie noch etwas von uns Menschen lernen.“

„Was hälst du davon wenn wir deinen Papa und Laura besuchen mit dem Fahrrad? Das wäre ein hervorragendes Training für die Tour mit Paola und Bruno.“

„Wird dir das nicht zu anstrengend Eva?“

„He ich hab zwar nicht so kräftige Muskeln wie du aber ich bin zäh und auch viel leichter. Ich schaff das schon.“ Eva protestierte energisch.

„Wir bringen Lena morgen früh zu Francesca, dann fahren wir los. Ich überlege noch, ob wir über Sovicille oder über Monteriggioni fahren sollen. Beide Strecken haben ihre Tücken. Wenn wir das überstanden haben, haben wir noch die Serpentinen und die kräftige Steigung zu ihrem Haus vor uns.“

„Da werden uns aber Morgen Abend die Schenkel und der Po ganz schön weh tun mein Liebster.“

„Vielleicht sollten wir vorsichtshalber Francesca fragen, ob sie Lena über Nacht nehmen würde. Nur falls wir schlapp machen. Dann rufe ich heute noch meinen Vater an, ob wir bei ihnen übernachten können.“

„Mach das, aber wir machen nicht schlapp, notfalls schiebe ich dich Peterl“, grinste Eva.

„Ich denke, wir fahren über Ancaiano, Piscialembita, Ponte alle Spino, vor Pian die Mori kreuzen wir die SS101 fahren auf der SS73 weiter, überqueren die Autostrada, fahren auf der Strada Communale Pescaia, bis oben zur Bushaltestelle, dann die kräftige Steigung zur Strada Collinella und zur Strada dei Cappucini, dann die Via della Pergola zu deinem Papa.
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Ich habs hier auf der Karte mal eingezeichnet. Die letzte Etappe wird uns kräftig fordern, alles in allem knapp 40 km.





„Und zurück bis Monteriggioni auf der SR 2 über Tognazza und Fornacelle, geht auch ganz schön in die Waden, es sind aber nur 14 km.

Von Monteriggione dann über Strove ca. 5km, die SP74 und SP 101 kommen noch 8km bis Scorgiano hinzu, dann mit der letzten Energie auf der Via della Montagnola bis Pievescola gut 6 km.



Wenn wir bei deinem Papa eine längere Pause machen und uns stärken, schaffen wir die letzte Etappe locker, das sind nur 35 km.

Zuhause schieben wir dann die Räder den Hügel hoch, nehmen Lenchen mit und machen eine Saunasitzung. Hinterher massieren wir uns gegenseitig den Po und die Schenkel.

„Na mal sehen, wie wir es schaffen Eva, aber das Apres Bike Programm reizt mich.“

„Komm Lena, nimm deinen Pandabären, ich nehme deine Tasche und dann bringe ich dich zu Francesca.“

Ich gab die Kleine unten ab, sie busselte mich noch ab, dann war Francescas Programm interessanter.

Eva hatte sich schon umgezogen und wartete mit den Rädern, die ich gleich früh gecheckt hatte auf mich.

„Kommst du alleine in deine Hose, oder soll ich dir helfen Peterl?“

Ich grinste, lief hinauf und nahm meine Ausrüstung, die Eva schon herausgelegt hatte. Die Hose war wirklich sehr eng, aber ich bekam sie mühelos über meinen Hintern, dann streifte ich das Oberteil über, zupfte noch ein wenig am Stoff herum, zog meine Schuhe an und lief die Treppe hinunter. „Ui, das schaut wirklich geil aus Peterl und es formt deinen Arsch perfekt. Ich glaube ich werde hinter dir herfahren, der Anblick wird meinen Appetit wecken.“

„Das könnte dir so passen meine Liebste, wir wechseln uns natürlich ab.“

Schlüssel, Traubenzucker und Geld verstauten wir in unseren Gürteltaschen. Die Wasserflaschen waren frisch gefüllt. Ich fuhr langsam vom Hof und rollte verhalten den Hügel hinunter. Unten winkten uns Francesca und Lena hinterher.

Am Kreisel bogen wir auf die Strada della Montagnola ab. Bis Ancaiano blieb die Straße hügelig, erst dahinter begannen einige Steilstrecken, die uns aber keine Mühe machten. Bald stiegen wir in den Wiegeschritt um und erklommen die steilen Strecken.
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Hinter Piscialembita, Ponte alle Spino wurde es wieder hügelig. Weinfeldern wechselten sich mit Getreidefeldern, kleinen Obstgärten und Gehöften ab. Vor Pian dei Mori machten wir eine kleine Verschaufpause, aßen einen Traubenzuckerriegel und tranken etwas aus unserer Wasserflasche.

Nach einigen Minuten überquerten wir die Autostrada, auf der die Autos dicht an dicht fuhren. Jetzt machte uns der Verkehr auch zu schaffen, einige mal sausten die Autos unangenehm dicht an uns vorbei. Zu allem Überfluß mußten wir jetzt auch aus dem Sattel steigen, die Steigung war zu steil. Ich hatte das Gefühl meine Oberschenkel und Pomuskeln zitterten vor Anstrengung. Eva war zäh und wechselte sich mit mir in der Führung ab. Aber ihrem Gesicht sah man die Anstrengung an. Mit letzter Kraft erreichten wir den Gipfelpunkt am Anfang der Via delle Pergola. Jetzt ging es leicht bergab und wir rollten bis zum Grundstück aus. Ich stieg mit wackeligen Beinen ab, die Oberschenkel brannten und der Hintern fühlte sich an wie rohes Fleisch, wie ein mürbe geklopftes Steak.

Eva hielt sich ebenfalls den Po und war recht wackelig auf ihren Beinen.

Laura empfing uns

„Ich lasse euch ein Bad ein, für heute ist Schluß mit der Schinderei. Gebt mir eure Klamotten, ich wasche sie noch durch. Morgen nach dem Frühstück dürft ihr wieder los“

Wir begrüßten uns und ließen uns auf der Terrasse nieder. Mir hatte mein Hintern lange nicht mehr so weh getan. Ich stand wieder auf, die harten Steine waren Folter.

Wir gingen ins Bad und zogen uns aus, wir hatten Wäsche zum wechseln dabei, Laura legte uns von sich und von meinem Vater ein paar Shorts und Shirts heraus.

„Du hast einen ganz roten Po“, meinte ich zu Eva.

„Du mußt was sagen, dein Hinterteil ist rot wie bei einem Pavian. Ich habe Wundgel dabei, wir schmieren uns nach dem baden gegenseitig ein.“

Vorsichtig ließen wir uns ins heiße Wasser nieder und merkten langsam wie sich die Verspannung und Verkrampfung löste. Hinterher pflegten wir unsere lädierten Hinterteile mit Wundsalbe, das kühlte angenehm.

Laura empfing uns auf der Terrasse mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen.

„Stärkt euch ihr Invaliden.
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Ich habe euch vorsichtshalber Kissen hingelegt. Leo kommt auch bald, dann können wir plaudern. Max schläft schon, er hat ein wenig Husten und war den ganzen Tag wehleidig.“

„Ich habe eure Räder in die Garage gestellt und eure Ausrüstung ist schon gewaschen und im Trockner.“

„Ich rufe gleich mal Lena an, damit wir ihr gute Nacht sagen können.“

Lena freute sich unsere Stimmen zu hören und war überhaupt nicht unglücklich unten bei Francesca schlafen zu können.

„Warum macht ihr das, euch so schinden“, Laura schüttelte ihren Kopf.

„Wir wollen einfach fit bleiben“, antwortete ich.

„Und mein Peterl hat seit seiner Knieverletzung etwas Speck angesetzt, sein Trainer hat auch schon geschimpft“, ergänzte Eva lächelnd.

Am nächsten Morgen waren wir früh wach, von meinem Vater hatten wir uns am Abend verabschiedet, er war schon auf dem Weg nach Rom, jemanden von der Firmenzentrale abzuholen. Laura hatte uns Frühstück bereitet und uns unsere Radlerausrüstung hin gelegt.

„Na hoffentlich sind unsere Höschen nicht eingelaufen, die schauen so klein aus“, Eva schaute etwas irritiert. Heute hatte sie ebenfalls Schwierigkeiten in ihre Hose zu kommen, aber mit kräftig Bauch einziehen und schnaufen schafften wir es uns anzuziehen.

„Na, alles untergebracht mein Peterl, dreh dich mal um“, spöttelte sie dann. Eva stand vor dem großen Spiegel im Gästezimmer und betrachtete sich von allen Seiten. Ich gab Eva einen Klapps auf ihren Po, der sich unter dem dünnen Stoff appetitlich prall wölbte.

„Wir sind ganz schön sexy Peterl, eine richtige Augenweide“, schon grabschte sie zu.

„Aua, paß auf mit deinen spitzen Fingernägeln, der Stoff ist empfindlich“, schimpfte ich.

Dann verabschiedeten wir uns von Mathilda, der Haushaltshilfe die uns zur Tür begleitete, Laura war schon in der Firma und nahmen den leichten Anstieg bis zur Hügelkuppe in Angriff. Ich schaffte den Steigung, ohne aus dem Sattel steigen zu müssen. Dann schossen wir den Berg und die Serpentinen hinab, glücklicherweise war so gut wie kein Autoverkehr. Dann führte die Strecke eine Weile neben der Autostrada hin, bis wir sie vor Tognazzi überquerten. Über Fornacelle erreichten wir Monteriggioni.
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Im Schatten der Mauer machten wir eine kurze Rast. Wir tranken etwas Wasser, blieben aber stehen, weil unser Sitzfleisch schon wieder Schmerzsignale aussendete. Eine Traubenzuckertablette aßen wir noch, dann ging es weiter. Die Sonne brannte vom frühherbstlichen Himmel und ließ uns kräftig schwitzen. Wir hatten Stirnbänder um, so daß der Schweiß nicht in die Augen laufen konnte. Über Strove kamen wir an Scorgiano vorbei. Jetzt lockte schon die Heimat. Wir passierten San Chimento, fuhren an unserer Auffahrt vorbei und kehrten erschöpft bei Matteo ein. Claudia brachte uns wieder Handtücher. Vom Nebentisch organisierte ich uns noch zwei Sitzkissen, um unser lädierten Hinterteile etwas zu schonen. „Zwei große Wasser und dann eine Karaffe Wein, habt ihr noch von den Knoblauch Champignons“. Claudia nickte, wir aßen hungrig die köstlichen Pilze und genossen unseren Wein. Das Wasser war schon vorher durch unsere ausgetrockneten Kehlen geflossen.

„So jetzt müssen wir los, Lena abholen“

Francesca lud uns ein, uns erst einmal fünf Minuten auf die Terrasse zu hocken.

„Schaut ihr doch, dass ihr hoch kommt und macht euch frisch, ich bringe Lena dann nachher vorbei.“

Wir waren so erledigt, dass wir die Räder nach oben schoben un d in die Garage brachten, dann liessen wir auf der Diele unsere Klamotten fallen und stiegen auf wackeligen Beinen splitternackt nach oben. Die heiße und kalte Dusche brachten uns nur wenig Erleichterung.

„Es hilft nichts, ich lasse uns ein Bad ein, das wird uns wieder am schnellsten regenerieren.“

Eine halbe Stunde später cremten wir uns gegenseitig das wunde Fleisch ein und zogen lockere Sportkleidung an.

Wir ließen uns auf der Terrasse nieder und legten die Beine hoch. Kurze Zeit später kamen Francesca und Lena den Hügel herauf und setzten sich zu uns.

„Lena holst du bitte für Francesca und dich Gläser heraus und für dich eine Apfelschorle. Papa holt bitte den Wein und die Weingläser aus der Küche.“

Ich stöhnte und stand etwas mühsam auf.

„Ach stell dich nicht an, du bist doch schon ein Großer, mein Peterl..“

„Warum macht ihr denn auch so etwas“, fragte Francesca etwas vorwurfsvoll.
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„Für die Gesundheit, als Ausgleichssport, für die Figur und gegen den Speck, uns tut doch nur der Hintern weh, das geht wieder vorbei.“

„Ihr seid doch so schlank und fit, ich verstehe euch nicht. Na ja, muß ich wohl auch nicht.“

Nachdem Francesca ihr Glas Wein ausgetrunken hatte, erhob sie sich und verabschiedete sich von uns.

„Ich muß nun wieder, nachher ruft Gianni noch an. Ich grüße ihn dann von euch.“

„So jetzt sind wir für die Tour mit Bruno und Paola bestens gerüstet. Die nächsten Tage laufen wir nur noch, was meinst du Peterl?“

Ich nickte, wir waren fit und gerüstet.

„In einer Woche sind unsere Blessuren wieder geheilt.“ Ich schnappte mir Francescas Kissen und schob es mir noch unter. Eva beobachtete mich aus den Augenwinkeln und kicherte.

„Mama, baden wir noch?“ Eva brachte es nicht übers Herz zu sagen, wir haben schon gebadet, dann wäre Lena traurig gewesen.

„Gut meine Maus, die Mama badet jetzt mit dir, komm mit. Und dann gehen wir schlafen.“

„Der Papa soll auch mitbaden.“

„Aber Lena dann haben wir ja keinen Platz mehr in der Wanne, du bist mittlerweile so groß geworden.“

„Nein mein Papa soll auch mitbaden.“

„Dann wird aber nicht gemeckert, wenn es dir zu eng ist, ist das klar?“

Es herrschte eine ganz schöne Enge in der Wanne, nach ein paar Minuten kletterte ich hinaus und trocknete mich ab und zog mir für die Nacht eine meiner Retroshorts an. Das Mikrofasergewebe war weich und kühlte angenehm auf der strapazierten Haut.

„So jetzt ist der Papa mit seinem dicken Po wieder draußen und wir haben Platz meine liebe Mama.“

„Du brauchst gar nicht über Papas Po zu meckern, schau nur deinen kleinen Speckbauch an. Wir haben dich wohl zu gut gefüttert, oder du naschst heimlich Mäuschen.“ Eva stupste die Kleine mit dem Zeigefinger ins Bäuchlein und brachte sie zum quietschen.

„Papa, liest du mir noch eine Gutenachtgeschichte vor?“

„Wenn du mich nicht weiter ärgerst Lenchen, aber geh schon mal ins Bett. Dann setzte ich mich zu ihr auf die Bettkante und las ihr eine Winnie Puuh Geschichte vor. Lena fielen die Augen zu, ich gab ihr einen Gutenachtkuß, deckte die Kleine zu und verließ auf Zehenspitzen das Kinderzimmer.
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Eva stand vor dem Spiegel und betupfte ihr Gesicht mit einer Pflegecreme, sie trug nur ein verführerisches Mikrofaserhöschen und lächelte etwas müde.

„Ich glaube ich bin heute zu müde, um dich zu vernaschen Peterl. Finger weg von meinem Po, der tut noch arg weh.“ Sie hatte meine Hand gesehen, die sie gerade tätscheln wollte.

Wir kletterten ins Bett und kuschelten uns eng aneinander, dann schliefen wir erschöpft ein. Früh morgens hörte ich nackte Füße die Treppe hinunterpatschen.

„Psst Pandabär, die Mama und der Papa schlafen noch. Wir machen jetzt das Frühstück und wecken sie dann auf. Setzt dich schon mal dahin, dann hole ich Winnie Puuh.“ Jetzt klapperten unten die Gläser. Ich stieß Eva an und wir lauschten gemeinsam, was die Kleine unten veranstaltete. Die Kühlschranktür ging mehrfach auf und zu.

Eva lächelte „Jetzt müssen wir aber so tun, als ob wir schlafen, sonst mißlingt die Überraschung.“ Als wir Schritte die Treppe heraufkommen hörten, schlossen wir die Augen und warteten, was der Kleinen wohl einfallen würde.

Lena kletterte ins Bett und zog uns die Bettdecke weg.

„Überraschung“, krähte sie uns lauthals in die Ohren und busselte uns gnadenlos ab. Als wir nicht gleich reagierten, zerrte sie uns an den Hosen und zwickte uns in den Po. „Was ist denn los du Quälgeist?“

„Ich habe Frühstück gemacht, ganz alleine. Jetzt müßt ihr endlich aufstehen.“

„Na, da freuen wir uns aber jetzt“, lobten wir Lena. Wir streiften uns Shirts über und gingen mit Lena hinunter.

Die Tassen standen da, Wurst, Käse, Marmelade und Honig, Brot, Bestecke, sie hatte an alles gedacht.

„Den Kaffee müßt ihr aber selber kochen. Ich habe mich nicht getraut.“

Einige Marmeladenflecke waren auf der Tischdecke gelandet, aber wir sagten nicht dazu.

„Das Schälchen ist mir umgekippt, seid ihr jetzt böse?“ Lena schaute kleinlaut.

„Nein, das kann uns auch passieren Lena, das hast du ganz schön gemacht. Mama und Papa freuen sich“, Eva strich der Kleinen über den Kopf. Ich schmierte lena ein Marmeladenbrot, sie war die Süße von uns, wir mochten es eher herzhaft.
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Ich schaltete die Kaffeemaschine an und schon bald schnupperten wir das köstliche Kaffeearoma. Lena trank ihre Apfelschorle, Milch mochte sie nicht so gerne.

Nach dem Frühstück verschwand ich im Weinkeller, hier gab es reichlich Arbeit für mich. Hinterher nahm ich Lena an die Hand und wir spazierten über unsere Weinterrassen. Alles war in bester Ordnung, einige Eidechsen, die sich gesonnt hatten stoben erschrocken zur Seite. Lenas Bemühungen eins der kleinen Tiere zu fangen, mißlang, die Eidechsen waren zu flink. Später fuhr Lena auf dem kleinen Traktor mit mir durch die Reihen, der Boden mußte mal wieder gelockert werden.

Eva war im Bad und rieb sich den Körper mit einem Beautyfluid ein.

„Morgen früh heizen wir den Forno Mattoni, unseren Backofen im Hof, an, Lena du darfst mit mir mit der Ape hinunterfahren und die Brote von Marta und Francesca abholen.“

Ich hatte mit Claudio telefoniert und er hatte heute früh, während wir noch frühstückten, das Holz im Hof abgeladen, gut abgelagerter Olivenbaumschnitt.





Spanferkelgrillen

Am Wochenende hatten wir parallel zum Brotbacken ein Spanferkel gekauft, das wir am Abend grillen wollten. Einer aus unserer Fußballmannschaft hatte eine Macelleria und die Spanferkel von dort, sollten laut Bruno und Paola ein Gedicht sein. Ich fuhr am Vortag nach Collalto und kaufte das frisch geschlachtete und gewürzte Spanferkel grillfertig, es wog rund 15 kg.

Paola und Bruno mit Guido, Benedetta, Mario und die Zwillinge, Waltraud und Giancarlo, Marta von der Alimentari und Claudia aus Matteos Bar, dazu natürlich Francesca und ihre Tochter Laura hatten wir eingeladen. Mein Vater und Schwägerin Laura waren das Wochenende leider in Rom. Mit uns waren es 12 Erwachsene und vier Kinder. Ich hatte eine große Schüssel Rosmarinbratkaroffeln vorbereitet, Francesca und Laura brachten einen Krautsalat mit, Waltraud hatte eine Panzanella bereitet. Benedetta spendierte ihre berühmten eingelegten Oliven, Olive piccanti al Finocchio al la Benedetta, Marta spendierte einen Laib Pecorino, wir schnitten eine Finocchiona und leckeren Schinken auf, dazu hatten wir ja das frische Brot.

Giancarlo hatte versprochen als Grillmeister zu fungieren und ich sollte als Assistent agieren.
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Der Metzger hatte die Schwarte schon rautenförmig eingeschnitten und das Ferkel mit einer Mischung aus zerdrücktem Knoblauch, Pfeffer, Paprika und Öl außen und innen eingerieben. Den Elektrodrehgrill hatte ich mir gleich dort ausgeliehen. Ich hatte die Aufgabe das Ferkel regelmäßig mit Öl zu bestreichen. Da wir mit einer Grillzeit von ca. 6 Stunden rechneten, begannen wir schon am frühen Nachmittag damit. Ich hatte einen 10 Kilosack Holzkohle besorgt und den Grill angeheizt. Giancarlo brachte dann noch ein Grillthermometer mit, um die gewünschte Kerntemperatur von ca. 70-80° C anzuzeigen.

Langsam färbte sich das Spanferkel braun und es verbreitete einen sehr aromatischen Geruch, der uns das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ.

Die Kinder waren neugierig und drängten sich um den Grill.

„Wollt ihr wohl zurückgehen, wenn das Fett spritzt verbrennt ihr euch ganz schlimm.“

„Wenn ihr nicht sofort Platz macht, grill ich hinterher einen von euch“, drohte Giancarlo. Jetzt hielten sie gebührenden Abstand.

Obwohl Lena noch maulte „Man darf doch keine Kinder grillen Mama!“ Aber trotzdem hatten Giancarlos Worte für Respekt gesorgt. Es war schon dunkel geworden, die Lichterketten spendeten eine wunderbare Atmossphäre, als Giancarlo verkündete, es wäre jetzt soweit.

„Was wollt ihr Kinder denn haben, vom Po oder vom Bauch?“ Die Kinder bekamen von beiden, dann ließen sie sich die Teller noch mit den Beilagen füllen. Es wurde schlagartig ruhig, die Kleinen waren beschäftigt. Wir aßen unsere Portionen mit Genuß. Ich liebte besonders Benedettas eingelegte pikante Oliven.

„Na habt ihr eifrig trainiert, damit ihr nächste Woche nicht vom Rad fallt“, spottete Paola. Ich erzählte von unserer Radtour und Paola verstummte voller Respekt.

Eva berichtete anschließend noch davon, dass wir uns eine neue Ausrüstung zugelegt hätten.

„Francesca und Eva schauten regelmäßig nach den Broten im Backofen. Wenn sie fertig waren nahmen wir Männer sie mit einer Holzschaufel heraus und legten sie zum abkühlen ins Regal. Hier kam von allen Seiten Luft heran, so daß die Brotlaibe gleichmäßig auskühlen konnten. Wir leerten die Karaffen und ich holte Nachschub.
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Waltraud trank nicht, sie hatte nachher noch Fahrdienst. Zuerst brachte sie Marta mit den Broten hinunter ins Dorf, Claudia verabschiedete sich und fuhr gleich mit. Francesca und Laura liefen zu Fuß.

„Geschirr und Brote bringe ich dir morgen früh herunter Francesca.“

Gegen 11 Uhr verabschiedeten sich Paola, Bruno und Guido von uns. Paola grabschte mir in den Hintern und spöttelte „Hoffentlich landen nicht zu viel Spanferkelkalorien hier unten.“ Waltraud kam nach einer dreiviertel Stunde zurück und ließ sich von mir noch eine Portion Spanferkel servieren.

Eine halbe Stunde später lud Benedetta Tabbea und Tommaso auf den Rücksitz und setzte sich mit Mario daneben, Giancarlo setzte sich auf den Beifahrersitz, nachdem wir uns umarmt und verabschiedet hatten. Dann fuhr Waltraud ihre Fracht heim. Eva und ich schafften noch eine kleine Portion, dann räumten wir ab, zusammen schleppten wir den Drehgrill in die Garage, ich nahm den Rest des Spanferkels herunter und schaffte das Fleisch in die Küche in den Kühlschrank. Während Eva bei der schlafenden Lena sitzenblieb, putzte ich noch den Grill, damit wir ihn sauber wieder zurückbringen konnten. Der Backofen würde von alleine auskühlen, morgen früh konnte ich ihn dann ebenfalls säubern.

„Dreckspatz“, lachte Eva und deutete auf meine Kleidung, die etliche Fettflecken abbekommen hatte. Ich stieß mit meiner Liebsten an, dann tranken wir den Rest Wein aus der Karaffe und atmeten durch. Der Abend war wunderbar verlaufen, das Spanferkelfleisch war ein Gedicht und alle waren zufrieden.

„Komm wir bringen Lena ins Bett, dann duschen wir und schlafen auch.“ Lena tappste im Halbschlaf mit uns mit, ließ sich im Kinderzimmer von Eva bettfertig machen. Ich hatte meine Sachen gleich unten ausgezogen und in die Maschine gestopft und war dann splitternackt nach oben gelaufen, wo Eva schon unter der Dusche stand, sie machte mir Platz und wir duschten gemeinsam. Dann rollten wir uns im Bett zusammen und waren wieder schnell eingeschlafen.
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  Sport ist strapaziös, ein Abend mit freunden entspannend  
   Wolfgang scrittore  -  10.05.15 18:35

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Kommentar von "Sabine Müller" zu "verkaufte Seele"

Hallo, sehr berührend. Gefällt mir gut, auch wenn es sehr traurig ist. Gruß Sabine

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