Souterrain der Seele, zweite Folge , Johanna Ringena   77

Amanda Berg fuhr gleich am Anfang der Sommerferien mit ihrem alten Volvo los gen Süden. Sie hatte ihn voll gepackt mit Kleidern, Decken, einem Schlafsack, Zelt und Kochgeschirr. Die ersten drei Wochen wollte sie in Orfeuille verbringen und dann sehen, was auf sie zukommen würde und so war sie auch für Campingplätze ausgerüstet.

Die Strecke war lang, das wusste Amanda, sie hatte sich alles genau auf der Karte angesehen und bewusst auf den Navi verzichtet. Ihr Handy, in den Tiefen ihres Gepäcks verstaut, war abgeschaltet. Sie hatte mit sich gerungen, ob sie es überhaupt mitnehmen sollte und sich dann doch dafür entschieden. Sie dachte eher pragmatisch und nüchtern.

Ihre Strecke Bremen - Münster -Wesel - Lüttich dann Nordfrankreich, wollte sie in einem Tag bewältigen. Von Laon vers Auxerre würde die Route dann über Orléans und Tours gehen und bei Poitiers müsste sie die Autobahn verlassen und eine Gegend würde beginnen, von der sie noch nie etwas gehört hatte.



Der alte Dieselmotor des Volvos schnurrte behaglich und die frischen Reifen rollten auf dem glatten Aspalt. Sie hatte alles durchchecken lassen. In einem vergessenen Karton oben auf dem Schlafzimmerschrank hatte sie eine Kassette von den "Direstraits" gefunden und sie in den Recorder geschoben, etwas anderes gab es in diesem Auto nicht. Amanda war zufrieden und am liebsten hätte sie die Augen geschlossen, um den rauchigen Stimmen der Band zu lauschen. Die braunen Baumstämme am Straßenrand glitten an ihr vorüber.

Sie lachte vor sich hin, als sie an ihre kleine Abschiedsparty vor zwei Tagen dachte. Ole aus Bremen, ein Kollege, Bio, Chemie, war schon seit der Klassenfahrt vor einem Jahr in sie verliebt und versuchte seitdem mit allen Mitteln sie zu einer "Beziehung" zu überreden. Selbst wenn sie ihn attraktiv gefunden hätte, allein das Vokabular "Beziehung" schreckte sie ab. Jedoch war Ole ein wunderbarer Kollege und Freund und Amanda war stolz auf ihre Leistung, ihn nicht verletzt zu haben mit ihrer Absage an eine Liebesgeschichte.

Ach, die Liebe. Freundinnen hatte sie viele. Aber seit dem Tod Fabius'hatte sie sich einfach nicht mehr verlieben können.

Sie war nun auf der Autobahn und der Verkehr rollte ruhig dahin.

Amandas Gedanken mäanderten hier hin und dort hin.
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Sie hielt das Steuer fest in der Hand,gab sich dem Weg hin und das graue Betonband der Autobahn nahm sie auf.
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Punktestand der Geschichte:   77
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Kommentar von "Jonatan Schenk" zu "Eine Rose wird blühen"

ein sehr schönes gedicht!

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