Poetisches · Spannendes

Von:    Julia D.      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 24. November 2002
Bei Webstories eingestellt: 24. November 2002
Anzahl gesehen: 3403
Seiten: 2

Das Feuer im Kamin tanzt einen lebhaften Tanz.

Meine Augen sehen umher,

die Schatten die sich ziehen,

starren unbeholfen nieder.

Gerade erst geboren und ungeschickt wie nie.

Die Wärme hier im Raum, erstickt die eisige Kälte

und ich lehne mich tief im Sessel und seufze.

Der Abend ist gemütlich und mein Herz genießt die Ruhe.



Doch plötzlich

Ein leises Knarren,

die Dielen schreien,

mein Herz macht einen Sprung,

und aus dem Feuer starrt eine breite Fratze mich an.



Die Schatten wachsen

Werden bedrohlich,

greifen nach mir

und versuchen mich zu schnappen.



Ich springe auf und suche die Küche.

Da! Wieder ein Knarren.

Es kam von oben, nicht weit von mir.

Mein Herz es rast,

fleht um Gnade

und die Hitze im Haus lässt alles flimmern.



Die Uhr ruft Zwölf

Die Dämonen erwachen.

Die Geister tun die Augen auf

Und die Monster strecken sich.



Sei kein Frosch! Sag ich mir selbst und setzte zum ersten Schritt an.

Es geht leicht,

die Treppe wirkt normal.

Doch plötzlich ein leises Wispern.

Die Stufen wanken und meine Hände verkrampfen sich.

Ich suche halte und fasse ins Leere.



Das Knarren so laut wie nie,

mein Herz, mein Puls, mein Blut, alles steht.

Die Beine so schwer wie Stein,

versuchen den Berg zu erklimmen.



Schließlich ist es geschafft!

Der Flur liegt vor mir,

leise und still.

Nein, nichts Ungewöhnliches gab es hier.

Alles grau und trist.

Die Fenster zu und der Boden sauber.

Mein Heim wie immer.



Ich drehe mich um, will wieder runter,

da ruft wer meinen Namen,

leise, kaum zu hören kommt es aus dem Raum vor mir.

Mein Schlafzimmer?

Ich verharre, horche auf weitere Zeichen.

Kein Knarren, keine Stimme, alles ruhig.

Ich lache selber über mich.



Ein kratzen lässt mich zu Eis werden.
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Woher? Wieder mein Schlafzimmer?

Die Holztür, ragte stabil und bedrohlich vor mir.

Ihre kräftige Statur wächst gigantisch

Und mir war, als riefe sie mich.



Ich bekomme Panik,

als der Griff sich leise dreht.

Meine Augen halten an ihm fest,

kämpfen an gegen diesen Zauber.

Es ist kalt und meine Haare bäumen sich auf.



Der Flur lacht,

die Fenster kreischen,

die Treppe wackelt,

die Tür kichert

und mein Herz schweigt.



Ich drehe mich um,

renne runter.

Raus! Raus! Denke ich nur.

Das Feuer brüllt laut aus dem Wohnzimmer

Und leise Schritte tippeln die Treppen runter.



Ich renne zur Haustür,

wische den Schweiß von der Stirn.

Ein kräftiger Ruck und die Tür springt auf.



Die schwarze Nacht liegt vor mir.

Ihr Maul klafft auf und droht mich zu verschlingen.

Eine Hand auf meiner Schulter

und ich renne los in ihren Schlund.



Meine Lunge brennt,

Die Augen glühn,

Die Muskeln krampfen,

Die Hände schwitzen.



Um mich rum nur lautes Lachen.

Kein Schutz,

kein Licht,

kein Unterschlupf.



Ich renne und renne,

bis ich nicht mehr kann.

Meine Augen verdrehen sich

Und meine Knie werden weich.



Ich falle zusammen und

Bevor ich mich auffange,

bemerke ich die Wärme.

Mein Herz wird ruhig,

meine Seele holt Luft

und mein Körper landet weich.



Ich schrecke auf und sehe das Feuer.

Mein Wohnzimmer liegt in weichem Licht gefüllt vor mir.

Mir wird der Schrecken bewusst.

Ein Traum, ein schlimmer Traum.



Ich atme glücklich auf.

Beobachte die Schatten,

und den Tanz des Feuers, als

ein leises Knarren,

mein Herz springen lässt.
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Gefangen in der Unendlichkeit,

streife ich noch heute umher,

versuche dem zu entkommen,

was ich selbst noch niemals sah,

und den Namen Wahnsinn trägt.
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Punktestand der Geschichte:   48
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Kommentare zur Story:

  Ein wirklich guter, unterhaltsamer und spannender Text, an dem mich nur der etwas belanglose Titel stört. Schon an diesem ersten Text von dir kann man erkennen, dass du Riesentalent hast, und gerade dann solltest du (meiner Meinung nach) auch besonderen Wert auf den Titel legen.  
BeautifulExperience  -  23.12.04 07:54

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Wahnsinn!
Wahnsinnig blöd!  
Rodrian  -  14.11.04 17:28

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  netter kleiner Grusel für zwischendurch.  
mork  -  05.02.03 22:38

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Nun habe ich versehentlich doch 5 Punkte angeklickt, aber ich denke das stört Dich nicht!  
Wolzenburg  -  30.11.02 04:22

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  Für mich 'ne nette kleine Horrorgeschichte.
Doch bevor der Traum endete, hätte ich gerne noch das UNWESEN kennengelernt.
Weil ich Horror mag und ich mich so herrlich in die Storie hinein versetzten konnte bekommst Du 4 Punkte. Wäre es kein Traum gewesen, dann hätt'ste 5 Punkte bekommen.  
Wolzenburg  -  30.11.02 04:20

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  Gleich vorneweg: auch ich hätte das lieber als Story gehabt, weil ich nun mal nicht so ein großer Gedichtefan bin.
Ansonsten: Wunderbar! Alle gruseligen Stellen aller Horrorgeschichten der Welt zusammengefasst. All die Angst, die wir als kleine Kinder hatten, wenn wir allein waren im Dunkel und die Geräusche anfingen...
Es steigert und steigert sich, bis zum Schluss rauskommt: da wurde jemand dran irre.
Geil das Teil!
PS: als ich den Kommentar abschicken wollte, machte es "Funz" und nix passierte. Danach war meine Bewertung "mittel". Stimmt nicht! Wollte 4 Punkte vergeben. Sorry!  
Stefan Steinmetz  -  25.11.02 20:29

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  Der abstrakte Weg in den Wahnsinn... mal anders beschrieben und zwar als beklemmendes Gedicht.
Ich persönlich hätte es zwar als Story geschrieben, aber das ändert nichts daran, das dieses Werk fünf Punkte verdient hat. Bin begeistert!!!!!  
Destiny  -  25.11.02 19:23

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Sabine Müller" zu "Die Lebenswippe"

Hallo, sehr schöne, wahre Gedankengänge! 5 Punkte von mir. lg Sabine

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