Nichts zu tun (neuer Liedtext)   307

Poetisches · Nachdenkliches

Von:    Wolfgang Reuter      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 16. September 2015
Bei Webstories eingestellt: 16. September 2015
Anzahl gesehen: 4115
Seiten: < 1

Ich sitz gelangweilt auf der Banke.

Die Sonne lacht, das wärmt so schön.

Und mich bewegt nur ein Gedanke:

Es kann mir gar nicht besser gehn.

Es tut so gut, sich auszuruhn

und nichts zu tun.



Und während ich behäbig döse,

stehn Flüchtlinge am Stacheldraht

an Grenzen, wo man hart und böse

kein Herz für Bombenopfer hat.

Man macht knallhart die Grenzen zu

in die EU.



Was soll das braune Rumgeschleime,

das Hass und Feindschaft nur bezweckt?

In Deutschland brennen Flüchtlingsheime -

auch ohne technischen Defekt.

Man schreit laut nach der Polizei.

Doch die hat frei.



Man sieht die Deutschen applaudieren,

wenn Flüchtlinge am Bahnhof sind.

Doch bald beginnt es schon zu frieren,

der Herbst schickt Regen, Sturm und Wind.

Im Winter wird’s dann kalt im Zelt.

Wer spendet Geld?



Das Wetter wird allmählich trüber.

Ein Schlauchboot sinkt im Mittelmeer.

Die Insel Lesbos quillt fast über.

Vom Balkan naht ein Flüchtlingsheer.

Ein Nazi findet Deutschland geil

und brüllt „Sieg heil!“



Ich sitz gelangweilt auf der Banke.

Die Sonne lacht, das wärmt so schön.

Und mich bewegt nur ein Gedanke:

Es kann mir gar nicht besser gehn.

Es tut so gut, sich auszuruhn

und nichts zu tun.



www.wolfgang-reuter.com, 16. 09. 2012
Punktestand der Geschichte:   307
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Kommentare zur Story:

  Ganz lieben Dank für 200 "Grüne"!  
   Wolfgang Reuter  -  16.02.16 00:21

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  Ist da noch jemand, der mir die 200. grüne Karte zuerkennen könnte, fragt sich  
   Wolfgang Reuter  -  14.02.16 17:56

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  Hallo Wolfgang, auch ich wollte mich hier endlich mal anschließen. Ein großartiges Gedichtelied. Nicht nur so mancher Politiker auch jeder einzelne Bürger wird hier mal angesprochen.
Ganz liebe Grüße an Dich  
   Else08  -  13.02.16 21:02

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  Hallo Doska,
danke für Deine lieben Worte! Die Idee kam mir über das Lied "Und denn saß ick mit de Emma uff de Banke" von Fredy Sieg (1923). Aber so belanglos wie damals "de Beene baumeln lassen" ist heute leider nicht mehr! Schade, dass ich auf WebStories keine Musik speichern kann - denn auch mein Text ist eigentlich ein Lied.  
   Wolfgang Reuter  -  01.02.16 20:14

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  Hallo Wolfgang, ich verstehe gar nicht weshalb ich dein wundervolles Gedicht noch nicht kommentiert habe. Das ist dir ja gelungen, das ist so toll...ich finde dafür keine Worte.  
   doska  -  31.01.16 14:03

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  Danke für 100 "Grüne" sagt  
   Wolfgang Reuter  -  23.09.15 00:33

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  Ich bitte um Nachsicht - aber ich habe noch einmal
ein wenig am Text "gebastelt" und gekürzt, um
noch stärker das Thema Flüchtlinge zu betonen.
Für die bisherigen Kommentare bedankt sich  
   Wolfgang Reuter  -  21.09.15 12:31

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  Menschliche Kälte und menschliche Wärme, die
unvereinbar wie Feuer und Wasser sind, prallen
derzeit in noch nie gekannten Dimensionen
aufeinander. Dies ist derzeit für ganz Europa
zutreffend. Unüberhörbar ist derzeit das arg
strapazierte Wort "Überforderung", das es
vielleicht sogar im folgenden Jahr in die engere
Auswahl zum Unwort des Jahres 2015 schaffen
könnte.
Ein prima Gedicht, in dem du den Aufschrei nach
Gerechtigkeit höchst eindrucksvoll zur Geltung
gebracht hast. Für mich erhebt sich nun die
Frage: Ist dieser tiefgreifende Riss durch die
Gesellschaft überhaupt noch zu kitten?
LG. Michael  
   Michael Brushwood  -  21.09.15 10:57

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  Erstklassig. Sehr schön bissig und somit umso aufrüttelnder. Auch erwähnenswert ist der perfekte Reimstil.  
   Marco Polo  -  20.09.15 17:25

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