Tell you my Story - 13. Kapitel   0

Romane/Serien · Romantisches

Von:    Summer Peach      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 21. August 2015
Bei Webstories eingestellt: 21. August 2015
Anzahl gesehen: 2285
Kapitel: 0, Seiten: 0

Diese Story ist die Beschreibung und Inhaltsverzeichnis einer Reihe.

Verfügbarkeit:    Die Einzelteile der Reihe werden nach und nach bei Webstories veröffentlicht.

Als ich mich wieder einigermaßen gefangen hatte, hakte Tanita mich unter und steuerte auf den nächsten freien Stuhl zu, um mich sicher zu platzieren. In Windeseile half sie dem Personal das Chaos, das ich hinterlassen hatte, zu beseitigen und legte ein paar Münzen auf den Tisch. Mein Getränk hatte mein „Date“ auch nicht bezahlt.

Tanita zog mich wieder von meinem Stuhl hoch, nahm meine Hand und führte mich nach Hause. Die ganze Zeit über sprachen wir kein Wort. Mein Blick ging ins Leere. Meine Gedanken schwirrten und mein Hintern schmerzte. Mal wieder. Ich wusste nicht, ob dieser Typ mein Leben nun retten oder mich um selbiges bringen wollte.

Vor unserer Haustüre verabschiedete ich mich von Tanita, umarmte sie und bedankte mich für ihren Beistand an diesem Abend. Als ich mich kurz darauf im Badezimmer abschminkte, fiel mir ein Kratzer an meiner Stirn auf. Scheinbar hatte mich doch eine Scherbe des zerberstenten Blumenkastens erwischt. Ich säuberte die Wunde und klebte ein Pflaster darauf. Das fehlte mir gerade noch – eine Erinnerung an dieses katastrophale „Date“.

Unzufrieden betrachtete ich meine Stirn. Hübsch machte dieses Pflaster nicht gerade. Ich seufzte tief, schaltete das Licht am Spiegel aus und verließ das Bad Richtung Bett. Bevor ich einschlief, dachte ich noch lange über den Abend und die seltsamen Umstände, unter denen dieses Treffen zustande gekommen war, nach. Noch einmal seufzte ich tief, drehte mich zur Seite und fiel in einen unruhigen Schlaf, in dem mich ein Samuel mit Engelsflügen verfolgte.



Mein Rücken schmerzte und meine Stirn ziepte, als ich am nächsten Morgen erwachte. Mit dem Schmerz kam auch die Erinnerung an den gestrigen Abend zurück. Ich streckte meinem Spiegelbild die Zunge raus. Ich fühlte mich schrecklich. Abgesehen von Kratzern und lädierten Gliedmaßen, war ich verwirrt, sauer und auch irgendwie beleidigt. Man ließ mich nicht einfach so sitzen! Und schon gar nicht, nachdem man mich durch die Gegend geschubst hat.

Ich stütze mich mit einer Hand auf Waschbecken, um näher an den Spiegel zu kommen und riss mit der anderen Hand das Pflaster von der Stirn. Angewidert verzog ich das Gesicht. Der kleine Kratzer vom Vorabend zog sich wie ein Regenwurm rotbraun über meine Stirn und brannte furchtbar. Wie hatte sich das so schlimm entzünden können? Erneut bearbeitete ich die Wunde mit Jod und klebte ein neues Pflaster darauf.
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Anschließend drapierte ich meinen Pony so, dass es nicht allzu sehr auffiel.

Auf dem Weg nach draußen vermiet ich tunlichst den Gang in die Küche. Jetzt hatte ich schon zwei Dates, die eine Katastrophe gewesen waren und von denen ich meiner Mutter mit Sicherheit nichts erzählen wollte!

Die Tür fiel leise hinter mir ins Schloss und ich ergriff die Flucht nach draußen. Ryan wartete zum Glück bereits an meinem Auto, die Kopfhörer bereits in den Ohren. Wunderbar. Da hatte ich wenigstens meine Ruhe.

Nachdem ich Ryan an seiner Schule rausgelassen hatte, bog ich auf den Parkplatz des Colleges ein und fuhr rasant in meinen Stammparkplatz neben Tanita. Sie stand noch an ihrem Auto und kramte auf dem Rücksitz nach ihrer Tasche. Als ich die Handbremse mit einem lauten Ratschen anzog, blickte Tanita belustigt über ihre Schulter.

Ihr Grinsen wurde noch breiter, als ich ausstieg. „Hübsches Pflaster.“

Ich schnaubte. „Sei bloß ruhig! Nicht nur, dass er mich hat sitzenlassen. Jetzt darf ich auch noch damit rumrennen!“ Ich strich mir eine Haarsträhne aus der Stirn und zeigte Tanita das Micky-Maus-Pflaster.

Sie prustete los. „Micky Maus? Wirklich?“

Ich rollte die Augen. Es war das einzige, was ich heute morgen auf die Schnelle gefunden hatte. Dafür konnte Samuel sich auf etwas gefasst machen, wenn er es je wieder wagen sollte, mir hier über den Weg zu laufen.

Ich schwang mir meine Tasche über die Schulter, nahm die Bücher auf den Arm und machte mich an Tanitas Seite auf den Weg ins Hauptgebäude.

„Du hast noch nichts von ihm gehört, oder?“ Tanita sah mich von der Seite an.

„Nein.“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich weiß auch gar nicht, ob ich das möchte. Immer, wenn er in meiner Nähe ist, benehme ich mich wie der letzte Trottel und stolpere von einem Missgeschick ins nächste.“ Darauf konnte ich gut verzichten.

„Und Du meinst wirklich, dass das Samuels Schuld ist?“ Tanita grinste über das ganze Gesicht.

Ich kniff die Augen zusammen und strafte sie mit einem eisigen Blick. Ganz unrecht hatte sie da ja nicht.

„Entschuldige…“ Ich seufzte. „Du hast Recht. Trotzdem… findest Du das nicht auch seltsam? Sobald er in Sichtweite ist, scheine ich die Fettnäpfchen regelrecht anzuziehen… Und dann ist er es, der mich rettet.“ Ich legte die Stirn in Falten.
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„Wenn auch meistens auf recht unorthdoxe Weise…“ Mein durchnässtes Kleid und der zertrümmerte Blumenkasten kamen mir in Erinnerung. „Außerdem… was soll das heißen: ich darf mir aussuchen, was er für mich ist?“ Dieser Satz geisterte mir seit gestern Abend im Kopf herum.

Tanita zuckte die Schultern und lehnte sich mit dem Rücken gegen die große Glastür, um sie zu öffnen. Ich trat an ihr vorbei. Drinnen herrschte der übliche morgendliche Trubel und ich war froh über die Ablenkung, die er mit sich brachte. Eigentlich hatte ich gar keine Lust mir weiter den Kopf über diesen Samuel zu zerbrechen. Wenn er es nicht für nötig hielt, mir einfach zu erzählen, was er von mir wollte, hielt ich es genauso wenig für nötig, weiter meine Gedanken an ihn zu verschwenden!

Tanita schubste mich mit dem Ellenbogen in die Seite. „Hey, jetzt schau nicht so griesgrämig. Lass Dir von dem Kerl nicht die Laune verderben. Konzentrier dich lieber auf den Kerl…“ Sie deutete mit ihren Kinn den Gang hinunter, den Leo lässig heraufgeschlendert kam.

Überrascht sah ich sie an. „Das klang gestern ja noch ganz anders.“

Wieder zuckte sie mit den Schultern. „Mag sein. Aber wenigstens lenkt er dich von anderen Katastrophen ab. Und ein bisschen bei ihm herumzuspionieren kann auch nicht schaden. Denk an die Briefe…“ Sie zwinkerte mir verschwörerisch zu.

Wieder seufzte ich. Die Briefe… Mir wurde fast schlecht, wenn ich daran dachte. Und noch mehr drehte sich mir der Magen um, wenn ich daran dachte, dass ich morgen den Abend mit Leo verbringen sollte.

Ich schüttelte den Kopf und vertrieb die schlechten Gedanken. Noch wusste ich ja gar nicht, ob Leo überhaupt irgendwas mit diese mysteriösen Briefen zu tun hatte. Genauso könnte es jeder andere aus dem Laden von Leos Mutter gewesen sein.

„Na gut!“ Ich setzte mein breitestes Lächeln auf und sah Leo an, der geradewegs auf uns zumarschiert kam.

„Guten Morgen, Mia.“ Er grinste ebenfalls breit und legte seinen Arm um meine Schulter und führte mich weiter den Gang entlang in Richtung des Hörsaals. Tanita würdigte er keines Blickes. Sie zog die Augenbraue hoch und betrachtete die kleine Szene irritiert. Ich drehte den Kopf über die Schulter und formte ein „Sorry“ mit den Lippen. Sich lächelte nur und zuckte die Schultern. Leo und sie würde so schnell wohl keine Freunde werden.
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Zumindest nicht, bis sie sich sicher sein konnte, dass er mir nichts antun würde.

„Guten Morgen“, erwiderte ich seinen Gruß und sah ihn an – direkt in seine tiefschwarzen Augen. Irgendwie… ich weiß auch nicht. Sie schienen so samtweich und in dem Moment verflogen in mir jegliche Zweifel, die ich an Leo gehegt hatte. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Was solls… Wenigstens heute morgen konnte ich mal ein bisschen glücklich sein. Immerhin war das Leo. Und beim Gedanken an die gleich beginnende Politik-Vorlesung versetzte meiner Laune direkt wieder einen Dämpfer.

Leo zog mich um die Ecke in einen dunklen Gang und drückte mich gegen die Wand. Seine linke Hand ruhte neben meinem Gesicht, mit der rechten strich er mir eine Strähne meines Ponys aus dem Gesicht. Eine Gänsehaut lief über meinen ganzen Körper. Ein kleiner Seufzer entwich meinen Lippen. Ohje, mein Körper war ihm jetzt schon hörig und das war nur eine kleine Berrührung.

Plötzlich hielt Leo inne. Er hatte das Pflaster an meiner Stirn entdeckt. Natürlich.

„Was ist denn da passiert?“ Er strich vorsichtig darüber. Wieder Gänsehaut.

„Das… äh… ein kleines… Missgeschick?“ Dass meine Antwort eher eine Frage war, lag daran, dass ich Leo beim besten Willen nichts davon erzählen wollte, wie ich mich gestern abend in aller Öffentlichkeit zum Idioten gemacht hatte, weil ich unbedingt Mr Zahnpasta-Lächeln kennenlernen wollte. Wo ich doch ihn, Leo, hatte… beinahe zumindest.

Leo grinste schief. Gott, für dieses Lächeln würde ich so ziemlich alles tun.

„Na, dann werde ich in Zukunft wohl etwas auf die aufpassen müssen.“ Er zwinkerte mir zu und drückte einen sanften Kuss auf mein Pflaster. Ich schmolz dahin und meine Beine drohten nachzugeben. Zum Glück legte Leo den Arm wieder um meine Taille und bewahrte mich so vor dem Zusammenbruch.

Ich schwebte wie auf Wolken. Selbst Politik vermochte vorerst nicht mehr meine Laune zu verderben.
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Interessante Kommentare

Kommentar von "Sabine Müller" zu "verkaufte Seele"

Hallo, sehr berührend. Gefällt mir gut, auch wenn es sehr traurig ist. Gruß Sabine

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