Ein ungeplantes Update – transkranielle Magnetstimulation   40

Poetisches · Erinnerungen

Von:    Andreas Kretschmann      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 1. August 2014
Bei Webstories eingestellt: 1. August 2014
Anzahl gesehen: 1871
Seiten: < 1

Ein paar Monate ist es jetzt her, da hatte ich es ziemlich schwer. Ein schwerer Schlag trieb mich in die Depression, meine letzte Hoffnung auf Hilfe war die transkranielle Magnetstimulation. An zwölf Werktagen je eine Dreiviertelstunde, das half mir zu schließen so manche seelische Wunde. Die Ausrüstung in der Praxis wirkte futuristisch und cool, doch oh Schreck, der Stuhl auf dem ich saß ähnelte sehr einem Zahnarztstuhl.



Der Stimulationsimpuls fühlte sich an wie ein leichtes Klopfen, als fiele auf meinen Kopf ein großer Tropfen. Mehr habe ich von der Behandlung nicht gespürt, außer einem kurzen Blitz wenn mein Sehnerv wurde stimuliert. Um meine Gedanken neu zu lenken mußte ich während der Stimulation an meine Sorgen denken. Gleichzeitig wurde der Dopaminausstoß stimuliert und so die negativen Gefühle von meinen Erinnerungen separiert.



Nach den zwölf Sitzungen war man der Ansicht, einer weiteren Behandlung bedarf es bei mir nicht. Während ich in meinen Erinnerungen wühlte, ich absolut nichts negatives mehr fühlte. Diese Erkenntnis war kolossal, ich betrachtete das was mich vorher deprimierte nun absolut neutral. Ich atmete tief durch wie zuvor lange nicht, die Sorgen trübten nun nicht mehr meine Sicht.



Einige Wochen später glaubte ich es nicht, in meinem Gedächtnis formte sich so manches Gedicht. Ich war nie ein großer Dichter und Poet, ich wußte nicht einmal genau wie das mit der Poesie überhaupt geht. Es machte mir plötzlich Spaß Gedichte zu kreieren oder die Texte vorhandener Lieder und Gedichte zu modifizieren. Auch meine Fähigkeiten im logischen Denken taten mir so manche Überraschung und neue Erkenntnisse schenken.



Ich hätte vorher nie gedacht daß die Behandlung einer Depression wirkt wie eine Update- Installation. Heute freue ich mich an meinen neu gewonnenen Fähigkeiten, irgendwie bin ich dankbar für meine damaligen Schwierigkeiten. Ohne meine tiefe Depression wäre nicht nötig gewesen die transkranielle Magnetstimulation. So kann ein schwerer Schicksalsschlag einem bringen so manchen reichen Ertrag.
Punktestand der Geschichte:   40
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Kommentare zur Story:

  Danke.  
   Andreas Kretschmann  -  03.08.14 17:07

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  Oha, so lernt man zu. Wer hätte das gedacht. Also wirklich etwas Erlebtes. Trotzdem nochmal ein Lob für die kleine sehr lebendig geschriebene Geschichte.  
   Dieter Halle  -  03.08.14 12:28

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  Science- fiction? Es tut mir leid, nicht in diesem Gedicht! Dieses Gedicht basiert auf realen Erlebnissen, transkranielle Magnetstimulation gibt es wirklich, hier ist der Beweis:

http://de.wikipedia.org/wiki/Transkranielle_Magnetstimulation

Die Veränderungen welche ich durchlebt habe müssen wohl unerwartete Nebenwirkungen der Behandlung sein aber mit solchen Nebenwirkungen lebe ich sehr gerne. ;-)  
   Andreas Kretschmann  -  02.08.14 15:02

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  Die lesen sich ja alle recht gut, deine Science- fiction- gedichte. Dieses hier hat mir ganz besonders gut gefallen und vielleicht ist ja eines Tages wirklich möglich, was du hier beschreibst.  
   Dieter Halle  -  02.08.14 14:36

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Homo Faber" zu "Der Zug"

Hallo, ein schöner text, du stellst deine gedanken gut dar, trifft genau meinen geschmack. lg Holger

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