Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Homo Faber      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 21. August 2012
Bei Webstories eingestellt: 21. August 2012
Anzahl gesehen: 2156
Seiten: 2

Sie waren das perfekte Traumpaar. So sah es zumindest für alle anderen aus. Tag für Tag verbrachten Jasmin und Mark beide ihre Freizeit miteinander. Eines ihrer größten Interessen galt dem Essen, wobei das Zubereiten eher ihre Aufgabe war, während er die Speisen nur mit ihr zusammen verzehrte. Vom Kochen verstand er leider nicht sehr viel.

Während sie das Essen zubereitete, saß er dabei, unterhielt sich mit ihr, lachte mit ihr, kümmerte sich um Filme, die sie während des Essens sehen wollten und freute sich natürlich auf die köstliche Malzeit. Bevor das Essen nach dem Kochen gemeinsam genossen wurde, machte sie stets ein Foto von dem servierten Gericht, was sie auf Facebook veröffentlichte.

Niemand glaubte inzwischen noch, dass es sich um eine Freundschaft zwischen ihnen handelte, so viel Zeit, wie die beiden miteinander verbrachten, müsse doch Liebe sein.



Irgendwann hatte sie plötzlich einen Freund. Zwar traf sie sich noch mit Mark, aber hatte natürlich nicht mehr so viel Zeit, um sich jeden Tag mit ihm zu treffen. Mark gefiel es natürlich gar nicht, dass sie nun mehr Zeit mit David, ihrem neuen Freund verbrachte. Er musste ihn irgendwie aus dem Weg räumen. Er wusste auch schon wie. Zwar verstand er nicht viel vom Kochen, hatte aber oft genug zugesehen, wenn Jasmin kochte und sich einiges davon gemerkt. Für ein einfaches Gericht, z. B. Chilli sin carne würde es sicherlich reichen. Dann müsste er nur noch ein neutral schmeckendes Gift dazu mischen, was für ihn absolut kein Problem war, denn schließlich war er pharmazeutisch technischer Assistent und kannte sich mit dem Thema bestens aus.

Das Gericht war blitzschnell zubereitet, ebenso schnell war das Gift untergemischt. Mit einer Brille und einem falschen Bart getarnt machte er sich auf den Weg zu David, ihren Freund. Da sich die beiden noch nicht kennen gelernt hatten, war die Verkleidung zwar eigentlich nicht notwendig, aber sicher war sicher, falls irgendein Nachbar ihn gesehen haben sollte.

„Guten Tag, Sie sind David Vossberg?“, fragte er, als David öffnete.

„Ja, der bin ich.“

„Ich habe hier eine Lieferung für Sie von Frau Jasmin Maler.“

Er gab David das Paket, in dem er eine Tupperdose mit dem Essen eingepackt hatte. Eigentlich hätte er damit rechnen müssen, dass David Jasmin anrief, um sich für das Essen zu bedanken, die ihm dann natürlich sagen würde, dass das Essen nicht von ihr war, weshalb der Plan nicht funktioniert hätte.
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Zwar hatte David es auch vor, aber erst nach dem Essen, was er nicht mehr erlebte. Etwa eine halbe Stunde nach dem Essen wurde er plötzlich müde und schlief ein, so fest, dass er nie wieder aufwachte.

Marks Plan hatte also gewirkt, aber leider nur teilweise. Zum einem war es dumm von ihm, den Mord auf diese Weise zu vollziehen, denn die Obduktion ergab natürlich, dass David vergiftet wurde und somit fiel der Verdacht schnell auf Mark, da er aufgrund seines Berufes schnell an Schlafmittel kam. Und zum anderen war er so dumm, dass er das Schlafmittel aus der Apotheke, in der er arbeitete, entwendet hatte und sein Chef der Polizei mitgeteilt hatte, dass etwas aus dem Lager fehlte. Schließlich gab Mark die Tat zu.

„Ich konnte es nicht mehr ertragen, auf das köstliche Essen zu verzichten“, gab er als Motiv seiner Tat an.
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  Ich hätte mit allem gerechnet, nur nicht damit...
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   Sommertänzerin  -  04.11.12 09:49

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Hallo, besonders die letzte strophe gefällt mir. Wäre das leben nur schön und man hätte alles, wäre man auch nicht glücklich. lg Holger

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