Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten · Sommer/Urlaub/Reise

Von:    antbast      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 22. Dezember 2006
Bei Webstories eingestellt: 22. Dezember 2006
Anzahl gesehen: 1933
Seiten: 3

Nach dem Frühstück möchte Anni mit mir in die Stadt. Wir ziehen uns an. Gregoria die Haushaltshilfe, rät uns etwas mehr anzuziehen, es sei ganz schön kühl.

Wir fahren mit dem Auto in die Stadtmitte. Die Verkehrsregeln bleiben ein Geheimnis der Menschen die hier leben. Ich möchte hinter das Geheimnis kommen und frage meine Schwester, „warum halten wir hier?“ Sie sagt, „drüben steht eine Ampel auf rot!“ Dazwischen münden zwei Straßen in den Kreisverkehr. „Woher weiß ich welche Ampel für mich zuständig ist“, bohre ich nach. „Das weiß man halt“, bekomme ich zur Antwort.

Ich höre auf dieses Gewusel logisch zu erfassen.

Die Stadt ist in Kreise eingeteilt. Die erste Kreisstraße umrundet die Innenstadt, sie heißt erster Anillo. Mittlerweile gibt es schon achtzehn Anillos.

Meine Schwester erklärt mir um den achtzehnten Anillo zu umrunden braucht man mit dem Bus ca. sieben Stunden. Die Stadt dehnt sich mit rasender Geschwindigkeit aus. Es entsteht immer mehr von diesen Kreisen.

Alle Straßen welche, die Anillos kreuzen enden in der Stadtmitte. An den Kreuzungen herrscht immer Kreisverkehr. Allerdings nicht so genau geordnet wie bei uns.

In Deutschland stehe ich vor einer roten Ampel und warte geduldig bis sie grün wird, ob Verkehr ist oder nicht, doch hier herrscht individueller Kreisverkehr. Alle Autos fahren aufeinander zu, doch auf wundersame Weise passiert nichts, alles fährt, bewegt und wuselt.

Ein geordnetes Chaos.

Wir schlendern durch die Innenstadt, schauen uns Geschäfte an, lassen die ersten Fotos entwickeln. Ich sehe in einem Schaufenster ein Kleid,ich kaufe es, es wird geändert.

Anni bringt zwei ihrer gemalten Bilder zum Rahmen in eine Werkstadt. Sie möchte die Bilder bei einer Vernissage ausstellen.



Die Stadt als Fußgänger zu erobern, ist ein Erlebnis. Ganze Straßen lassen uns unter Arkaden schlendern. Alte Häuser, im spanischen Stiel, erzählen von der Vergangenheit.

Leider wird auch dort das individuelle Bild dieser Stadt zerstört. Das Einheitsbild einer europäischen Stadt wird gefördert.

Wir essen in einem sauber, gepflegten Selbstbedienungsrestaurant. Ich lade mir zu viel auf den Teller. Endlich Gemüse und Salate.
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Die Kellner hinter den Fleischtöpfen schauen mich irritiert an. Es schmeckt wunderbar.

Wir sind froh über den Rat von Gregoria, es ist sehr kühl. Endlich hat es aufgehört zu regnen.

Bei der Heimfahrt frage ich Anni: „Nach welcher Ampel richtest du dich, “ sie überlegt, über uns die Ampel ist rot, sie gibt Gas, „eigentlich nach keiner, “ antwortet sie lachend.

Ich lache herzhaft, denn ich stelle mir meine Schwester im deutschen Straßenverkehr vor.



Wir sitzen auf der Terrasse und erzählen. Gregoria kocht das Abendessen. Chichi, mein Schwager kommt nach zwölf Stunden Arbeit endlich nach Hause, wie müde muss er sein. Nach dem Essen sitzen wir noch zusammen, ich gehe früh zu Bett. Die Zeitverschiebung macht mir noch zu schaffen.

Fünf Uhr morgens, ich bin hell wach, schreibe diese Zeilen.

Nach dem Frühstück fahren wir in die Stadt. Ich kaufe eine Tasche. Anni zeigt mir eine Kreuzung in die angeblich sieben Straßen münden, wir zählen nur sechs, es ist trotzdem enorm. Ohne Ampel, ohne Polizei, ohne Verkehrsregelung fahren alle Autos über diese Kreuzung. Ich bin fasziniert, Hupen und Gasgeben ist auch eine Verkehrsform.

Am Nachmittag, besuchen wir ein Grundstück das sich Anni und Cichi vor einigen Jahren gekauft haben, fast eine Plantage. Dort wachsen Mangos, Bananen, Orangen, Zitronen, Grapefruit und Kokosnüsse. Gregoria pflanzt Kürbisse.



Am Abend treffen wir eine Bekannte von Anni, in einem Lokal, in der Innenstadt.

Marion, eine Deutsche, die genau wie Anni schon lange in Bolivien lebt.

Sie ging vor drei Jahren nach Deutschland, um Geld für ihr Haus in Bolivien zu verdienen. In Deutschland hatte sie sich bei der Entwicklungshilfe beworben. Nun arbeitet sie bei der Deutschen Entwicklungshilfe für ökologischen Anbau, zuständig für Bolivien.

Sie ist sehr glücklich, dass sie nun in ihrem Lieblingsland leben kann, dabei gleichzeitig Geld verdient.

Sie lud uns ein, ihr Haus in Samaipata zu besuchen. Wir können dort wohnen, und so lange bleiben wie wir wollen.

Nachts fahren wir mit dem Taxi nach Hause, zuerst setzen wir Marion ab. Meine Schwester klärt mich über die Gefahren einer nächtlichen Taxifahrt auf.
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Man darf nicht in jedes Taxi einsteigen, es sind auf diese Weise schon viele Menschen verschwunden und nie mehr aufgetaucht. Im Lokal lässt man sich ein Taxi rufen, dort wird die Fahrt registriert.



Ein wunderschöner Morgen.

Ich hole mein Kleid ab, kaufe ein Paar Schuhe.

Wir stehen auf der Straße, plötzlich Musik aus mehreren Lautsprechern. Ein Kleinbus mit einem Anhänger, auf dem ein Käfig installiert ist. Zwei Löwen rennen darin ganz aufgeregt umher.

Ich bin entsetzt, es ist Mittag ca. vierzig Grad, die Sonne brennt und dazu dieser Lärm.

Wo ist der Tierschutz! In Länder wo Menschenleben nicht sehr geachtet werden, sind natürlich Tiere noch weniger wert.



Um achtzehn Uhr beginnt die Dämmerung. Zikaden, Vögel eigentlich alles was keucht und fleucht setzen zum Konzert, und die Stechmücken zur Attacke an. Um zwanzig Uhr können wir wieder auf die Terrasse. Einige exotische Laute dringen noch an mein Ohr, kommen aus dem Dunkel der Nacht
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Kommentare zur Story:

  hallo, antbast, ich will dir ja nicht den mut nehmen, da ich mitbekommen habe, dass du anfängerin in sachen schreiben bist. ich denke, dafür ist es ganz gut. allerdings schreibst du für meinen geschmack etwas zu trocken, zu emotionslos, als dass ich jetzt auf der stelle lust bekäme, dir nach bolivien zu folgen. du müsstest mehr beschreiben. die bäume, die menschen, deine bekannten, dein neues kleid, die schuhe, die vögel, wie hört sich ihr gesang an, was weckt er in dir.
-Wir sitzen auf der Terrasse und erzählen. - ja, was erzählt ihr? könntest du hier nicht einen dialog einbauen? das wäre nur ein beispiel. also, wie gesagt, es kommen keine gefühle herüber und somit auch keine spannung. aber das kann man lernen.
oder soll es keine geschichte, sondern nur ein trockener reisebericht sein?
gruß von rosmarin  
rosmarin  -  26.12.06 20:36

   Zustimmungen: 3     Zustimmen

  Hallo Antonia,
interessante Schilderungen, besonders wenn man noch nie dort war.
Schreibtechnisch hat die Geschichte ein paar Mängel, Interpunktion usw., da solltest Du nochmal durchfegen.
Aber mach meiter, das wird schon.
LG Christa  
CC Huber  -  26.12.06 17:28

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Kommentar von "Sabine Müller" zu "verkaufte Seele"

Hallo, sehr berührend. Gefällt mir gut, auch wenn es sehr traurig ist. Gruß Sabine

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