Fantastisches · Kurzgeschichten

Von:    Homo Faber      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 4. April 2006
Bei Webstories eingestellt: 4. April 2006
Anzahl gesehen: 2254
Seiten: < 1

Ja, sie war wunderbar. So eine Frau hatte er noch nie erlebt. Sie war so lieb, so nett, so offen, so einer Frau wollte er schon immer begegnen.



Je weiter er in diesem Roman las, desto größer wurde seine Sympathie für diese Frau. Er las immer weiter, konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Immer mehr merkte er, dass diese Frau genau dem Bild seiner Traumfrau entsprach. Er konnte sie nicht sehen, aber durch ihre innere Schönheit nahm sie Gestalt für ihn an. Eines Tages verliebte er sich in sie.



Das Buch war längst ausgelesen, doch er las es immer wieder. Tag und Nacht dachte er an die Frau aus dem Roman, er wollte bei ihr sein, mit ihr zusammen sein, sein Leben mit ihr verbringen. Er wurde unglücklich, ließ sich immer mehr gehen, zu sehr quälte ihn der Kummer, dass er niemals bei ihr sein konnte. Was mit ihm los war, erzählte er niemanden, wem auch, den meisten Menschen war er doch egal, wie es ihm ging, interessierte sowieso niemanden.



Eines Tages hatte er eine Idee. Er beschloss, den Roman fortzusetzen, mit ihm als zweite Hauptperson. Endlich lernte er sie kennen, er beschrieb es so real, als sei er wirklich dabei. Sie gingen miteinander aus und es war nach kurzer Zeit so, als kannten sie sich schon eine Weile. Sie plauderten über Gott und die Welt, lachten und verbrachten einen schönen und langen Abend. Von da an unternahmen sie regelmäßig etwas miteinander. Bald verliebte sie sich auch in ihn.



Er war einfach glücklich, seine reale Welt um sich herum nahm er schon gar nicht mehr wahr. Er schrieb immer weiter, die nächsten Tage, Wochen, Monate, Jahre, bis an sein Lebensende. Er starb ganz plötzlich, zu plötzlich, um seinen Roman zu beenden. Aber er war in dem Moment glücklich.
Punktestand der Geschichte:   40
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Kommentare zur Story:

  schön dass er wenigstens glücklich war... schöne Geschichte...  
atletico-zimtstern  -  05.04.06 19:44

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  doch ist realität wirklich bitter? sie kann mindestens genauso süß sein, wie ein traum, wenn nicht sogar noch süßer. aber so ein traum oder auch ganz einfach die fiktive welt ist so verführerisch, dass wir der versuchung desöfteren erliegen, aber ich denke wir alle finden auch den weg wieder zurück in die realität. wir leben vielleicht sogar auch manchen traum und träumen ihn nicht nur.
sehr schöne geschichte, gefällt mir sehr gut. es wäre eine gelungene packungsbeilage für jegliche art von phantasie- bzw. phantasieanregende produkte, beispielsweise für einen roman, in denen die risiken und nebenwirkungen der fiktion aufgeführt sind. vielleicht hätte es den protagonisten deiner geschichte ja sogar vor den folgen bewahrt, wenn er sie zuvor gelesen hätte? ;-)
lg simone  
Simone Cyrus  -  04.04.06 19:27

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  wirklich unglaublich. lol. hatte er den roman denn immer wieder neu geschrieben, weil er nicht von ihr lassen konnte? oder hatte er tausende seiten? na, spaß beiseite, gute idee.
lg
rosmarin  
rosmarin  -  04.04.06 19:16

   Zustimmungen: 4     Zustimmen

  Hallo, was für eine seltsam schöne tragische Geschichte.Flucht vor der bitteren Realität in den süßen Traum. lg Sabine  
Sabine Müller  -  04.04.06 19:07

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  Ja, so kann es gehen, wenn man in einem Traum versinkt und die Realität verliert.
Hoffen wir mal, er konnte wenigstens noch einer Arbeit nachgehen oder war er von Haus aus gut betucht?
LG
Christa  
CC Huber  -  04.04.06 18:23

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

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Interessante Kommentare

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Ich habe keine Probleme damit, den Text zu verstehen. Mir gefällt er gut, denn wenn man aufwacht, ist das immer etwas Positives. Gruß Lisa

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