Erotisches · Kurzgeschichten

Von:    Robert Zobel      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 20. Oktober 2004
Bei Webstories eingestellt: 20. Oktober 2004
Anzahl gesehen: 2890
Seiten: 2

Es gab einmal in einem Wald ein Mädchen, dass stets durch die Wiesen lief und mit ihrer kleinen Nase die Blüten beschnupperte. Schon von weitem konnte man ihr Lachen hören und wenn sie dann vor einem stand, verging einem das Herz. Niemand konnte ihr böse sein.

Sie war Freund mit den Schwalben, die über ihrem Kopf Kunststückchen machten und streichelte selbst die wilden Wölfe, die unter ihren Berührungen zu Schafen wurden. Wanderer dachten im ersten Blicke, wenn sie durch den Wald reisten, sie sei ein Feekind das über dem Boden schwebte. So doll hüpfte die Kleine.

Mal brach aus ihr das Lachen, wenn ein Käfer von einem Blatte fiel und mal weinte sie über den Regen, der nur so kurz leben konnte.

Sie wohnte auf den Baumwipfeln, fand überall ein Plätzchen für den feingliedrigen Körper und konnte in den Nächten das Summen der fernen Sterne hören. Morgens sprang sie mit einen Satz von den unteren Ästen, sang ein wenig und spielte dann

mit den Hasen verstecken.

Eines Tages geschah es, dass sich ein alter Zauberer in den Wald begab. Sein Bart war zerzaust und Regenwürmer und kleine Mäuse hatten sich hineingelegt. Bei jedem Schritt donnerten die Wolken und der Boden rumpelte und schwank. Als er aber aus der Ferne das Mädchen hörte, verwandelte er sich in einen schönen Jungen. Einen schlanken Hals, einem runden Kopf mit rehbraunen Augen und ein wunderschönes Lächeln hatte er sich gegeben.

So ging er auf die Lichtung, sah sie zwischen den Halmen und sprach; „Hallo, ich komme von weit und habe deine Stimme gehört. Ich weiß nicht wie es kommt, aber sie hat mich angezogen. Jetzt wo ich dich sehe, weiß ich wer mich geführt hat. Mein Herz.“

Diese Worte flogen ins kleine Mädchenherz und entflammten.

Alsdann spielten beide nur noch zusammen, sie liefen um die Wette, fingen Regentropfen mit den Mündern und sie war gar nicht traurig über den Regen. Die Wiesen waren vom toben flachgedrückt. Alles bestand nur noch aus leuchtenden Farben. Ihnen schmerzte oft der Mund von so vielem lachen.

Als der böse Zauberer merkte, dass er das Herz des kleinen Mädchens so weit hatte, wollte er ihr das Herz wegnehmen. Zuhause hatte er eine ganze Sammlung von Herzen. Fein aufgestellt in einer Vitrine.
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Mit Schloss und einem Schlüssel, den er immer um den Hals trug. Ein Herz wie dieses, dass so stark lieben konnte hatte er noch nicht. Das musste er unbedingt haben.

In einer Nacht, verwandelte er sich wieder zurück und nahm er ihr das Herz. Der leblose Mädchenkörper blieb zurück.

Der Zauberer ging wieder zu seinem Haus.

Mitten im tiefen Wald spürte er auf einmal, dass Pochen in seiner Hosentasche. Er blieb stehen, holte das Herz heraus und mit einem Mal sprang das Herz in seinen Mund. Der Zauberer würgte und würgte aber das Herz landete in seinem Bauch. Da wurden seine Beine auf einmal jung und schön. Das Herz wanderte durch den ganzen Körper des bösen Zauberers und als es das Herz traf, verwandelte er sich wieder in den Jungen und blieb für immer so.

Und auf einmal wusste er, dass er nur ein Junge gewesen war, der sich in einen bösen Zauberer verwandelt hatte.



Das Herz des Mädchens steckte er ihr wieder in den Körper, aber als sie die Augen aufschlug schrie sie ganz bitterlich und lief und lief und lief.



Bis sie zu einer Höhle kam. Dort kauert sie noch immer und er ruft draußen ihren Namen.
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Punktestand der Geschichte:   44
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Kommentare zur Story:

  ....schöööne geschichte....  
   Nelly Waldmädchen  -  20.12.10 23:54

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Nicht schlecht, gefällt mir, aber das Ende ist ein wenig unbeholfen. Wie als wenn ein Kind es geschrieben hätte. lg Sabine  
Sabine Müller  -  02.05.06 15:32

   Zustimmungen: 4     Zustimmen

  Interessante Idee. Die Einleitung ist sehr ausführlich, und das Ende knapp und enttäuschend für mich. Einige sprachliche Stolperer würde ich ausmerzen und das Ende überarbeiten.  
Gudrun  -  13.11.04 15:12

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Du hast die geschichte falsch eingeordnet: unter sinnliches (?) und trauriges; du subversives element du!  
René Monet  -  20.10.04 23:22

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  HARHAR! Nette satire. Schwächen im lustigkeitsfaktor aber. Es klingt recht improvisiert. Manchmal vielleicht ein bisschen lieblos mit den worten umgegangen?  
René Monet  -  20.10.04 23:21

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