Tha rennt. Sie rennt den langen Kieselweg entlang. Jeder Schritt macht Geräusche. Mais rechts und links und in der Ferne ein Silo. Doch bald ist auch schon die Ferne nah, sie geht am Silo vorüber. Sie rennt weiter bis zum Wald, rennt weiter durch den Wald und rennt zu einer Lichtung. Tha hebt einen Stein auf, er ist bräunlich, nicht grau wie die anderen Steine. Sie sagt: "Stein, kannst du mir sagen, wo der Glücksfluss ist?" Doch der Stein gibt keine Antwort. Doch jetzt ist sie hier und muss auch nicht wieder gehen, denn hier steht die Zeit still. Sie packt ein paar bunte Steine aus, und legt sie aus. Sie sagen ihr den Weg. Sie rennt nicht, sie geht, und dabei beobachtet sie die Wundervögel, die man am Wegrand sieht. Sie grüßen Tha und sie lacht zurück. Aber auf halbem Wege kehrt sie um, denn sie weiß, dass es den Glücksfluss gar nicht gibt, und dass die Wundervögel am Wegrand Krähen sind, die krächzen, weil jemand ihr Revier betrat. Sie weiß auch, dass der Stein nicht geantwortet hat, weil Steine nicht reden können, und dass ihre bunten Zaubersteine in Wirklichkeit nur bunt bemalte Kiesel waren, die rein zufällig gefallen sind. Da war auch kein Pfeil der in eine Richtung zeigte, und die Farbe auf den Steinen war auch keine magische Farbe, sondern die Wasserfarbe aus dem Malkasten ihrer Schwester. Und die Zeit stand auch nicht still, und jetzt musste sie Heim, weil dort ihre Lieblingsserie kam. Sehr ernüchtert ging sie zurück. Daheim schaltete sie den Fernseher ein, es trällerte die Titelmusik zäh durch die Lautsprecher. Sie lachte, wenn dort jemand witziges erzählte, sie fieberte mit, wenn jemand in einer schwierigen Situation war, und sie weinte, wenn jemand starb. Doch die Welt war unecht, sie war die Welt von den Produzenten, von Autoren der Filmbücher, von Resigeuren... Und sie schaltete den Fernseher aus, und lief in den Wald. Zu den Wundervögeln, zu dem Sprechenden Stein und dem Glücksfluss. Diese Welt war nicht echt, aber es war ihre Welt.