Sind es nicht die Erinnerungen, die einen Menschen zur völligen Verzweiflung bringen? Sie bestimmen uns, lehren uns zu fühlen, verbunden mit Liebe stellen sie ein tödliches Gift dar...



Sie war für ihn alles, verbunden fürs Leben, gemeinsam wollten sie alles erreichen. Doch jetzt hängt er da, leichenblaß, gepackt von der Schuld, die er in sich trägt.. Sie nahm ihm jede Bewegung, regungslos starrend in die Ferne. Seine Gedanken müssen wohl ihr gegolten haben.

Sie lernten sich einst kennen, da waren sie noch jung. Sie wuchsen zusammen, lernten sich lieben. Die Jahre der Glücklichkeit hielten an, die Pläne für die Zukunft geschmiedet. Der Bund fürs Leben stand ihnen bevor. Doch vielleicht war es nicht ihr Schicksal. Das gemeinsame Glück sollte nicht sein.

Denn eines Nachts, als der Mond von Wolken bedeckt war, und sich die Straßen vor Regen spiegelten, geschah das Unglück. Zuvor haben sie sich prächtigst amüsiert, getrunken und gefeiert.

Doch wurde ihnen das zum Verhängnis.

Die Straßen waren einsam und leer, das Wetter nicht auszudenken. Es kam, was kommen mußte. Bei überhöhter Geschwindigkeit kam der Wagen auf rutschigen Straße ins Schleudern und prallte gegen einen Baum.

Als er zu sich kam, schrie er um Hilfe,. doch niemand konnte ihn hören. Er betrachtete ihr Gesicht, ihre Augen waren leer und kalt, ihr Lachen verstummt. Er rüttelte sie, schrie sie an, konnte seinen unerbittlichen Schmerz nicht mehr unterdrücken. Doch sie bewegte sich nicht mehr. Sie war tot. Er umklammerte sie, hielt sie fest in seinen Armen. Er wollte sie nicht gehen lassen, doch das war sie. Er wollte sie nicht los lassen, doch es blieb ihm nichts anderes übrig.

Als Kinder hatten sie sich geschworen, nie auseinander zu gehen. Als Zeichen seiner Liebe starb er in jener Nacht an jenem Baum, unter dem sie ihren letzten Atem aushauchte. Unter ihm lag das Auto.