Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten

Von:    Nemo      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 15. März 2002
Bei Webstories eingestellt: 15. März 2002
Anzahl gesehen: 2657
Seiten: < 1

Du stehst dort, wendest mir den Rücken zu, doch ich weiß, dass du einem Anderen dein Lächeln schenkst. Es schnürt mir die Kehle. Sticht mir ins Herz. Ich weiß, dass es vorbei ist. Das war es schon lange. Aber dich mit deinem neuen zu sehen, schmerzt. Er sieht aus wie ein verbauter Affe, mit seinem Vollbart und den Haaren am Rücken, die aus dem Kragen seines Hemdes wuchern . Was findest du bloß an den Typen ? Sind es die Komplimente ?

Das geht irgendwann auch vorbei. Fickt er besser ? Härter ? Flüstert er dir schmutzige Worte ins Ohr ? Wenn ich mir vorstelle wie er mit seinem behaarten Rücken auf dir liegt, wird mir schlecht. Konntest du dir nichts besseres an Land ziehen ? Irgendjemand bei dem ich sagen kann – Das kann ich verstehen ! Aber nein, es musste ja dieser Gorilla sein. Wenn ich schon sehe, wie der sich bewegt. Es fehlt nicht viel und seine Hände schleifen beim gehen über dem Boden. Ich kenne Hunde die Intelligenter sind als er. Wenn er redet, muss du doch jedes mal Angst haben, dass er einen Hirnschlag bekommt ! Er spielt Fußball, geht regelmäßig mit dir ins Fitnessstudio. Oh ! Wie schön ! Dafür hält er Bücher für Deco Artikel und Günther Grass für einen Dealer. Kann er überhaupt schon mit Messer und Gabel essen ? Wenn man ihm gleichzeitig, den Mund und die Nase zuhält, nennt man das Hohlraumversiegelung. Oh, da geht er gerade an mir vorbei und lächelt auch noch, der Arsch. Am liebsten würde ich ihm meine Flasche durchs Gesicht ziehen. Ich grinse aber nur zurück. Ich wünsche ihm, dass er auf dem Klo von dem Türsteher vergewaltigt wird oder in die Schüssel fällt und in seinen eigenen Ausscheidungen ertrinkt. Du drehst dich zu mir um, siehst und ignorierst mich. Ich trinke einen kräftigen Schluck Bier. Dein Hausgorilla kommt wieder an mir vorbei. Lautstark imitiere ich Affengebrüll. Er muss es hören, lässt es sich aber nicht anmerken. Es mag sein, dass es kindisch ist, aber das habe ich gebraucht. Er nimmt dich im Arm und gibt dir einen Kuss. Ich bekomme eine Gänsehaut und ich drücke meine Flasche Bier so fest, dass meine Knöchel schon langsam weiß werden.

Die Frage muß jetzt kommen - Was hat der Typ, was ich nicht habe ?
Punktestand der Geschichte:   20
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Kommentare zur Story:

  Hat sich leicht und flüssig gelesen. Sind zwar ein paar kleine Fehlerchen dabei, aber das ist nicht so wichtig. Man kann deinen Protagonisten völlig verstehen, du bringst gut seinen Zorn rüber.  
   doska  -  30.09.08 19:16

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  @Sabine
Ist es nicht jedem schon einmal passiert? ;)  
nemo  -  17.05.06 12:30

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  Herrlich. Es war mir ein Vergnügen. Wer kennt Eifersucht nicht. Und die Frage, warum, weshalb wieso. Was hat er/sie, was ich nicht ab. Einfach ein göttlicher Text. Ich hoffe, es ist nicht wirklich passiert *lol* Gruß Sabine  
Sabine Müller  -  16.05.06 13:13

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  Kurz, aber Gut!
4 Punkte.  
Robert Short  -  13.12.02 15:41

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  Sehr direkt und ich denke das genau diese Gedanken einem im Kopf herumschwirren. Du hast es auf den Punkt gebracht und das geschrieben was viele fühlen. Gut gemacht!  
Julia D.  -  20.03.02 12:22

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Hallo, besonders die letzte strophe gefällt mir. Wäre das leben nur schön und man hätte alles, wäre man auch nicht glücklich. lg Holger

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