Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten

Von:    Thomas Pfanner      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 5. März 2001
Bei Webstories eingestellt: 5. März 2001
Anzahl gesehen: 2652
Seiten: 2

Berlin, dpa 1.9 turbo



In der Altenpflege bahnt sich eine gewaltige Neuerung an. Vertreter der chemischen Industrie haben in Berlin ein neues, revolutionäres Reinigungsmittel vorgestellt, welches vorzugsweise im Altenhilfe-Bereich eingesetzt werden soll. Es handelt sich um das



„Wirklich außerordentlich schelle Sauberkeits-Erreichungs-Rubbelmittel“.

Markenname soll die Abkürzung „Wasser“ sein.



Im Gegensatz zu den bekannten Mitteln aus diesem Bereich wie „Fish Water“, „Plazenta Urin“ oder „Oil of Oma“ soll „Wasser“ sehr ergiebig und vor allem außerordentlich preiswert sein. Dem Vernehmen besteht Wasser aus nur zwei Grundstoffen, Sauerstoff und Wasserstof, und kann daher sehr leicht und in großen Mengen produziert werden.



Wie nicht anders zu erwarten, sehen die Kostenträger im Gesundheitswesen dem neuen Reinigungsmittel voller Erwartung entgegen. Vertreter der Pflegeversicherungen bestätigten auf Anfrage, daß beabsichtigen, Wasser künftig als Standard-Reinigungsmittel für Pflegeheime zwingend vorzuschreiben. Alle anderen Mittel seien wesentlich teurer und in der Wirkung nicht besser. Da man zur Sparsamkeit gesetzlich verpflichtet sei, bliebe keine Wahl, hieß es.



An dieser Entscheidung übten sowohl die Grünen als auch die Grauen heftige Kritik. Sie verweisen auf die extreme Gefährlichkeit von Wasser. Dazu Trude Unrund von den grauen Mufflons:

„Stellen sie sich das mal vor, was für ein Teufelszeug diese Erbsenzähler auf die armen, hilflosen Menschen in den Heimen loslassen wollen: man steckt seinen Kopf in einen Eimer mit lächerlichen fünft Liters dieses omonösen Wassers. Schon nach vier Minuten ist man tot. TOT! So gefährlich ist kein anderes Reinigungsmittel. Aber den Typen von der Pflegeversicherung ist das völlig wurst. Hauptsache, sie können ein paar Mark sparen.“



Die Grünen gingen sogar noch weiter. Sie sprachen von potentiellem Massenmord. Vor dem Hintergrund, daß künftig jedes Altenheim ein großes Behältnis für Wasser anschaffen soll, einen sogenannten „Teich“, rechnete man hoch, daß die Menge eines solchen Teiches ausreiche, alle Heimbewohner zwölfmal umzubringen.



Vertreter der Pflegeversicherungen hielten dem entgegen, da´wasser völlig ungiftig sei, keinerlei Nebenwirkungen aufweise, ja sogar unbedenklich getrunken werden könne.
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Dazu Frau Unrund: „Wie gesund ist es denn, einen Eimer auszutrinken, in dem man gerade keine Luft bekommt?“



Wie der Streit weitergeht, ist derzeit noch völlig offen, allerdings soll es schon Planungen geben für eine EU-weite Einführung von Wasser geben.


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Kommentare zur Story:

  Joa net schlecht, aber eleminier mal die ganzen Rechtschreibfehler ...  
Middel  -  21.02.05 20:16

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  *loooool*
Geiel! Herrlich boshaft!
Du hast die saudumme, hohle, ochsenfroschende und durch und durch nichtssagende Politiker(lall)sprache perfekt imitiert.
Wunderbar bissige Story.  
Stefan Steinmetz  -  11.09.02 18:24

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  Nicht schlecht, hätte aber mit weiteren derben Bemerkungen noch Sarkastischer und Lustiger werden können.  
Maxson  -  22.07.02 10:47

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  Sehr gut, sehr witzig! Leider auch sehr kurz. Aber egal, dann lese ich eben Deine anderen Sachen auch noch.  
Jan  -  25.04.02 00:12

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  jaja, die politiker... wirklich witzig die geschichte :-)  
Unbekannt  -  05.03.01 19:12

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ein sehr schönes gedicht!

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