Das uns aufgedrängte Lampenlager   256

Kurzgeschichten · Aktuelles und Alltägliches

Von:    Michael Brushwood      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 18. Januar 2025
Bei Webstories eingestellt: 18. Januar 2025
Anzahl gesehen: 1209
Seiten: 2

Ein nicht für möglich gehaltenes Problem zermartert öfter die Herzen ! Zu Beginn dieses Jahres hat unsere Wohnzimmerlampe mit grellem Funkenschlag ihr Ende verkündet. Daraufhin haben wir bei mehreren Firmen recherchiert, um nach einer neuen Lampe Ausschau zu halten! Letztendlich haben wir uns für eine Lampe von "Bader" entschieden, die demnächst geliefert wird. Gestern mussten wir aber die folgende Gegebenheit über uns ergehen lassen.

Gegen Mittag stoppte ein Kleintransporter der Firma DPD, um uns zwanzig Pakete mit dem Aufdruck der Firma "Lampenwelt GmbH - Versand", die ihren Sitz in Fulda hat, vor die Tür zu setzen. Bei dieser Firma hatten wir vor unserer Kaufentscheidung für "Bader" recherchiert, sodass auf den Paketen der Name unserer Wohnadresse unter dem Namen meiner Frau angegeben war, die wir aber der "Firma Lampenwelt" nicht angegeben haben. Auch eine Mail von diesem im hessischen Fulda ansässigen Unternehmen haben wir nicht erhalten, und zudem fehlt uns die Auftragsbestätigung. Merkwürdigerweise sind die gelieferten Pakete mit dem Aufdruck; "Destination Rotterdam" versehen, was ja nichts anders heißt als Ziel Rotterdam! Waren, die nach Rotterdam geliefert werden, landen ja zumeist im Überseehafen, einem bedeutenden Umschlagsort für Waren aus der ganzen Welt. Ich nehme stark an, dass möglicherweise eine Scheinfirma aus Übersee sich die Anschrift der Firma zunutze gemacht haben könnte, um auf diese Art eine dubiose betrügerische Masche bewerkstelligen zu können. Dieses ist aber nur eine Vermutung meinerseits! Merkwürdigerweise hat sich der Auslieferer der Transportfirma "DPD" sich äußerst unkooperativ verhalten. Er hatte uns gesagt, dass die Lampe da sei, und hatte uns in rekordverdächtigem Tempo eine bemerkenswerte Masse an Kartons in den Hausflur, und einen Teil sogar vor die Haustür beordert. Auf unsere Worte, dass wir nur eine Lampe von "Bader" bestellt hatten, reagierte er überhaupt nicht. Nicht mal einen Lieferschein reichte er uns! Stattdessen machte sich der Transportbote in Blitzeseile aus dem Staube! Als wir die Anschrift ließen, waren wir in Schockstelle verfallen. Wir haben mehrfach die Firma "Lampenwelt" konsultiert, jedoch wusste keiner - ob angeblich oder tatsächlich sei dahingestellt, über die erfolgte Lieferung Bescheid!!!

Die quälende Frage, ob wir die Polizei mit einbeziehen sollten, bohrt sich durch unsere Herzen. Fotos vom Aufdruck und der angegebenen Bestellnummer haben wir der Firma per Mail zukommen lassen.
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Ein beruhigendes Feedback erhielten wir aber noch nicht!

Unsere Nerven liegen derzeit blank! Der Glaube, einem Lampenkarton-Koller hilflos ausgeliefert zu sein, lässt unsere Herzen förmlich aus dem Takt geraten. Ein Teil der völlig unerwarteten "Gabe" thront mächtig in der Wohnstube und lässt die Stolperfallen in Form von Gespenstern schwarz aufleben, zumal ja die bestellte Lampe derzeit sich mehr oder weniger heiter sich in der Warteschleife vergnügt!

Jetzt muss ein hübsches Stehlämpchen, mit raffiniert geschnittenen gelben Schirm für Licht im Dunkel sorgen. Das fühlt sich an wie eine gefühlte Ewigkeit und vermittelt zudem den Eindruck, einer schier unüberwindbaren Mauer im heimischen Wohlfühlambiente! Hierbei handelt es sich allerdings nicht um ein Werk, das uns vor Feuer schützt, sondern um ein "Geschenk", das gleich mehrere Wohnungen lichterloh brennen ließe!

Solch total obskure Begebenheiten, prägen halt das Leben! Die Kraft so manch' dubioser Macht ist unfassbar, doch leider Gottes nicht unantastbar!!!
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Punktestand der Geschichte:   256
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Kommentare zur Story:

  Hallo Michael,
zuerst mußt du sicherstellen, daß du auch wirklich nichts über Internet bestellt hast und sei es auch nur versehentlich. Ein Rückgaberecht hast du aber auf jeden Fall.
Hast du eine Rechnung erhalten, evtl. per Email? Auch im Spam-Ordner schauen.
Auf jeden Fall würde ich den Absender kontaktieren. Das ist heute auch schon per Email wirksam.
In der Email mußt du auf jeden Fall die Lieferung reklamieren und die Abholung verlangen. Das muß unter der Angabe einer Frist geschehen, die nicht zu kurz sein darf, z. B. 14 Tage.
Danach drohst du damit, die Ware zu entsorgen, falls sie bis dahin nicht abgeholt wurde.
Auf keinen Fall solltest du jetzt selbst etwas unternehmen, um die Kartons zurückzusenden. Das könnte man als Eingeständnis einer Schuld auslegen und du würdest auf den Kosten sitzen bleiben.
lg
Jochen  
   Jochen  -  19.01.25 19:24

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  Erst einmal schließe ich mich hier allen an: Eine gut geschriebene satirisch angehauchte Geschichte. Das Thema ansonsten ist entsetzlich. Aber der Tipp mit der Verbraucherzentrale ist gut. Ich habe gehört, falls man da telefonisch nicht durchkommt kann man sich einen Termin über Internet reservieren.  
   Harald Schmiede  -  19.01.25 19:16

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  Eine bodenlose Frechheit. Vielleicht an die Verbraucherschutzzentrale wenden? Ansonsten prima geschrieben.  
   axel  -  19.01.25 18:54

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  Toll, wie humorvoll du dennoch diesen Text verfasst hast. Eine gute witzige Story, wenn sie nicht in Wahrheit so bitterernst wäre. Es ist ja fast unglaublich, welche Frechheit sich diese Leute erlaubt haben. Ich wünsche dir endlich Erfolg, diesen Kram loszuwerden.  
   Evi Apfel  -  19.01.25 18:44

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  Lieber Jochen,
ich danke dir vielmals für den ausführlichen
Kommentar! Wir haben schon einige Hebel in
Bewegung gesetzt, wobei uns mitgeteilt wurde, dass
gar keine Email-Adresse von meiner Frau bekannt
wäre. Aber unsere Wohnanschrift war der Firma
bekannt, obwohl wir uns die vorhandenen Produkte
von "Lampenwelt" nur angeschaut, aber nicht mal ein
einziges Erzeugnis bestellt haben. Da aber die Kartons
mit der Destination Rotterdam versehen waren, stelle
ich mir vor, dass die Waren beispielsweise von
asiatischen Ländern ausgeführt wurden, und sich eine
Fake-Firma diese deutsche missbraucht haben
könnte. Bei meinen Recherchen habe ich nämlich
entdeckt, dass die Firma "Wohnwelt" behauptet hat,
dass deren Lampen ausschließlich in Deutschland
gefertigt worden sind. Die Kartons auf meinem Foto
sind allerdings noch nicht alle. Weitere habe ich noch
im Keller verstaut. Für den gesamten Abtransport
müsste ich entweder einen Kleintransporter mieten,
um den Inhalt irgendwie loszuwerden!  
   Michael Brushwood  -  19.01.25 11:57

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  Hallo Michael,
das wird in ChatGPT dazu angezeigt:
2. Keine Verpflichtung zur Rücksendung

Nach deutschem Recht (§ 241a BGB) bist du nicht verpflichtet, unbestellte Ware zurückzuschicken oder aufzubewahren.
Du musst auch keine Zahlung leisten. Es handelt sich rechtlich gesehen um eine sogenannte "unverlangte Leistung".

3. Mitteilung an den Absender

Es besteht keine Pflicht, den Absender zu informieren, allerdings kann es sinnvoll sein, dies zu tun, um Missverständnisse zu vermeiden.
Falls du den Absender kontaktierst, dokumentiere dies schriftlich, z. B. per E-Mail.

4. Waren behalten oder entsorgen

Du darfst die Ware behalten, verkaufen oder entsorgen, wenn der Absender sich nicht meldet und keinen Rücktransport organisiert.
Wenn der Absender die Ware zurückhaben möchte, muss er die Kosten und den Aufwand für die Rücksendung übernehmen.

5. Ausnahme: Offensichtliche Verwechslung

Wenn klar erkennbar ist, dass es sich um eine Verwechslung handelt (z. B. ein Paket mit dem Namen und der Adresse eines anderen Empfängers), solltest du den Absender oder den Zusteller informieren.  
   Jochen  -  18.01.25 20:29

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  Liebe Else,
ich danke für den tollen Kommentar zu einem eher
außergewöhnlichen Ereignis, womit ich andere Leser
warnen möchte! Ich habe schon einige Hebel in
Bewegung gesetzt, um mich möglichst zügig von der
Lampenkartonmauer zu trennen! Wie die Sache
ausgehen wird, steht noch offen, zumal die Frage nach
dem Schuldigen sich für mich als äußerst schleierhaft
erwiesen hat!
LG. v. Michael  
   Michael Brushwood  -  18.01.25 20:17

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  Liebe Else,
ich danke für den tollen Kommentar zu einem eher
außergewöhnlichen Ereignis, womit ich andere Leser
warnen möchte! Ich habe schon einige Hebel in
Bewegung gesetzt, um mich möglichst zügig von der
Lampenkartonmauer zu trennen! Wie die Sache
ausgehen wird, steht noch offen, zumal die Frage nach
dem Schuldigen sich für mich als äußerst schleierhaft
erwiesen hat!
LG. v. Michael  
   Michael Brushwood  -  18.01.25 20:17

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Was einem alles Verrücktes passieren kann? Ich muss mich mal erkundigen, was man da machen kann. Aber toll und lebendig geschrieben und wirklich etwas sehr, sehr Ungewöhnliches. Gut, dass du das mal festgehalten hast.  
   Else08  -  18.01.25 18:55

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