Kurzgeschichten · Romantisches

Von:    Ingrid Alias I      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 22. November 2020
Bei Webstories eingestellt: 22. November 2020
Anzahl gesehen: 2338
Seiten: 2

Es war einmal eine junge Frau, die irgendwie immer an die falschen Männer geriet. Sie heiratete und musste feststellen, dass der Ehemann die Hand auf ihr sauer verdientes Geld legte, es für sich beanspruchte und es für allerlei Firlefanz ausgab. Schweren Herzens trennte sie sich von ihm.



Nach kurzer Zeit fand sie aber eine neue Liebe. Wieder heiratete sie diese neue Liebe, und ihr Glück war am Anfang vollkommen. Doch dann musste sie erkennen, dass dieser Mann ihr nicht treu war, er betrog sie mit allem, was weiblich war. Trotzdem hoffte sie verzweifelt darauf, dass er sich ändern würde, aber das geschah nicht, und bald darauf trennte er sich sogar von ihr.



Mit dreiundzwanzig Jahren war sie nun eine zweimal geschiedene Frau, was in ihrer Firma betuschelt wurde. Vor allem bei den weiblichen Mitarbeitern galt sie als Schlampe, möglicherweise war man auch eifersüchtig auf sie, denn sie war sehr hübsch mit ihren schräggestellten katzenhaften Augen, ihrem üppigen Mund und ihrer guten Figur.



Mühsam lernte sie, sich nichts aus diesen Angriffen zu machen. Auch hatte sie sich damit abgefunden, keinem Mann mehr vertrauen zu können, und dabei wünschte sie sich doch über alle Maßen ein eigenes Kind. Aber es ging ja nicht, das dachte sie. Nicht mit einem Mann!



Eines Tages fing ein neuer Azubi in der Firma an. Er war stattlich und groß, die Frauen in der Firma himmelten ihn alle an, und vor allem ein hübscher weiblicher Azubi machte regelrecht Jagd auf ihn.



Er aber hatte sich beim ersten Blick in die junge zweimal Geschiedene verliebt, die zwar drei Jahre älter war als er, aber das bedeutete ihm nichts. Er machte ihr auf altmodische Art den Hof. Zuerst lächelte sie darüber und nahm seine Werbung nicht ganz für voll, obwohl sie ihn wahnsinnig anziehend und auch unheimlich lieb fand.



Eines Tages jedoch schenkte er ihr eine kleine hölzerne Wiege, die ein Symbol für sie sein sollte. Sie verstand und sie war besiegt. Sie verlobten sich und heirateten, kurz nachdem der Azubi seine Ausbildung beendet hatte.



Niemand kann sich vorstellen, wieviel gemeines Zeug in der Firma geredet wurde, wie viele Befürchtungen laut wurden, wie viele Verwünschungen ausgesprochen wurden und wieviel Pech man insgeheim und auch öffentlich dem Brautpaar wünschte.
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Auch die Familie des nunmehr Ex-Azubis – es war eine sehr wohlhabende Familie, allerdings ohne viel familiäre Bande - begrüßte diese Ehe absolut nicht.

In der Familie der jungen Frau allerdings fühlte er sich wie zu Hause und fand dort die Wärme, die er bei seinen eigenen Eltern immer vermisst hatte.



Man suchte sich neue Jobs außerhalb der Firma, und nach kurzer Zeit kam ein kleines Mädchen auf die Welt, dann ein zweites.



Die symbolische Wiege war Wirklichkeit geworden, und sie waren glücklich, die beiden, als Paar und als Familie.



Sie waren immer noch glücklich, als man bei ihr Brustkrebs feststellte – mit fast allen schlimmen Konsequenzen, aber sie überlebte es. Sie überlebten es beide, und es konnte ihre Beziehung nicht zerstören, sondern nur noch mehr festigen. Mittlerweile leben sie fünfzehn Jahre zusammen, und es dauert immer noch an – vielleicht bis sie gestorben sind ...



ENDE



Ich habe euch angelogen. Es handelt sich gar nicht um ein Märchen. In Wirklichkeit ist es eine Love-Story, die tatsächlich passiert ist und die immer noch passiert, sie hat über den Alltag und über die Krankheit gesiegt.
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Kommentare zur Story:

  Danke Daniel!
Ich finde es auch toll, weil es so selten vorkommt, dass ein Paar für so eine lange Zeit zusammenbleibt. Und dann noch mit allen Konsequenzen. Ich muss sagen: Ich beneide dieses Paar!  
   Ingrid Alias I  -  24.11.20 19:15

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Ich finde es toll, dass es kein Märchen ist, sondern die Wirklichkeit. Die Liebe muss kein Märchen sein, auch wenn sie das heute leider viel zu oft ist...  
   Daniel Freedom  -  23.11.20 11:25

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Homo Faber" zu "Der Zug"

Hallo, ein schöner text, du stellst deine gedanken gut dar, trifft genau meinen geschmack. lg Holger

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