Euthanasie- den Menschen selbst bestimmen lassen wann er geht   131

Kurzgeschichten · Nachdenkliches

Von:    Lena Leibetsder      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 22. Januar 2018
Bei Webstories eingestellt: 22. Januar 2018
Anzahl gesehen: 2174
Seiten: 2

Ein leidendes Leben verlängern, obwohl es sowieso dem Tode geweiht ist, wozu soll das gut sein? Wenn Sie unendliche Schmerzen hätten, wenn Sie andauern nur im Krankenhaus wären, nicht einmal das Bett verlassen könnten und wenn Sie wissen würden, dass sie bald sterben werden, würden Sie es – das heißt den Tod- nicht so schnell wie möglich hinter sich haben wollen?

Viele von Ihnen vermutlich schon, doch das ist in Österreich nicht möglich…



Sehr geehrte Damen und Herren, Sie haben sicherlich schon erkannt, was für ein Thema ich in dieser Rede behandeln will – „Euthanasie- den Menschen selbst bestimmen lassen, wann er geht.“

Es gibt viele Gründe, nicht mehr leben zu wollen, eine tödliche Krankheit, ein Trauma, oder vielleicht auch einfach alles. Seit Ewigkeiten von Depressionen geplagt, keine Zugänglichkeit zur Welt mehr zu sehen, und sein eigenes Leben nicht mehr für lebenswert halten, auch das kann einem dazu bewegen nicht mehr auf der Erde weilen zu wollen. Natürlich, es steht jedem frei selbst zu entscheiden wann er geht, aber nur indem er sich selbst umbringt. Indem er sich auf einen Stuhl stellt, mit einer Schlinge um den Hals, indem er sich die kalte Waffe an den Kopf hält, oder indem er am Abgrund steht und den letzten Schritt wagt. Den letzten Schritt in eine wohlmöglich bessere Zeit.

Was ist mit jenen Menschen, die das alles nicht können? Jene Menschen, die ans Bett gefesselt sind, sich kaum noch bewegen können oder es einfach nicht schaffen, es einfach nicht über das Herz bringen? Sollten diese Menschen nicht die Möglichkeit haben, ihr Leiden zu beenden? Vielleicht hört sich das jetzt in Ihren Ohren falsch an, Menschen einfach sterben zu lassen.

Aber das ist nicht einmal der Fall, diese Menschen, die wirklich nicht mehr leben wollen, oder leben können, diese Menschen sollen die Freiheit bekommen ihr Leben selbst zu beenden, ohne dass irgendein Angehöriger diesen Menschen von der Decke hängend oder in einer Blutlache liegend sehen muss. Wünschen wir nicht eigentlich jedem Menschen einen schönen Tod, einen Tod, bei dem die Betroffenen einfach aus dem Leben gleiten, ohne Schmerzen? Warum lassen wir dann zu, dass so viele Menschen qualvoll sterben müssen, obwohl es andere Alternativen gäbe? Denn es gibt sie, und sie nennt sich Sterbehilfe, durch sie könnten wir vielen Menschen, die derzeit unter qualvollen Schmerzen auf den Tod warten einen Weg bieten, mit Würde zu gehen, wir könnten ihr Leiden verkürzen und ihre letzte Zeit hier auf dieser Erde angenehmer gestalten, falls sie sich entschließen diesen Weg zu gehen.
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Es wird außerdem keine Handlung aus dem Affekt sein, wie Sie jetzt vielleicht denken mögen, die Patienten werden vorher durch professionelle Hilfe betreut, in Therapiestunden wird aufgearbeitet, was diese Person hierhin gebracht hat. Hierhin, damit meine ich den letzte Ausweg, die letzte Hoffnung, darauf, dass alles besser wird, dass bald all der Schmerz, die Trauer und Depression vorbei sein wird.

Erst nach diesem Gespräch kann man endgültig entschieden, ob man sein Leben jetzt wirklich beenden will oder eben nicht.

Ich kann Ihnen sagen, aktive Sterbehilfe in Österreich zu erlauben, oder zumindest straffrei zu stellen, würde vielen Menschen helfen, es würde auch die Suizidversuche einschränken und vielleicht sogar dem ein oder anderen das Leben rettet, indem diese Personen anhand der professionellen Hilfe, die vor dem Akt der Euthanasie verpflichtend ist, einen anderen Weg wählen als den Tod, wohingegen sie früher wohlmöglich einfach abgedrückt hätten.

„Selbstbestimmung ist Teil meiner Menschenwürde. Sie endet weder im Alter noch im Krankenbett und reicht bis in den Tod“ – so meint Rolf Schwanitz, ehemaliger Bundeskanzler von Deutschland, und so ist es auch. Man kann zwar nicht selbst bestimmen ob und wann man in diese Welt geboren wird, wann man sie wieder verlässt sollte man jedoch schon entscheiden können.

„Mein Ende gehört mir!“, ist die Devise, an die sich auch Österreich halten sollte.
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Punktestand der Geschichte:   131
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Kommentare zur Story:

  Sehr ernste Gedanken gut zu Papier gebracht. Ich bin da ganz deiner Meinung und finde außerdem, dass du sehr gut schreiben kannst.  
   Irmgard Blech  -  26.01.18 22:42

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Kommentar von "weltuntergang" zu "Abschied nehmen"

Schweres und schönes Gedicht. Gefällt mir sehr total. Ganz liebe Grüße

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