Sebastian und Seine Abenteuer auf dem Raumschiff Far Horizon (24)   39

Fantastisches · Romane/Serien · Fan-Fiction/Rollenspiele · Experimentelles

Von:    Andreas Kretschmann      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 23. August 2013
Bei Webstories eingestellt: 23. August 2013
Anzahl gesehen: 2778
Seiten: 38

Im Rausch der Geschwindigkeit / Präsentation des Mark 3 –Kampfanzuges

Zeitepoche 04.08.2013 Tag 11 im Dienst der Erdraumflotte



Wieder einmal ertönte die warme künstliche Stimme von Alice: „Leutnant Ivanes, Sie haben mich beauftragt Sie um 8:00 zu wecken.“ – „Danke Alice!“, antwortete Ruby verschlafen während sie sich streckte. Sebastian streckte sich ebenfalls und blinzelte zu Ruby hinüber, dann sagte er: „Heute ist also der große Tag, der Tag des großen Rennens.“ – „So sieht’s aus.“, antwortete Ruby. Sebastian rieb sich die Augen und sagte: „Alice, blaues Licht zum Wachwerden bitte!“, Alice bestätigte den Befehl und die Lichtfarbe im Raum wechselte zu kaltem Licht mit hohem Blauanteil. Sebastian machte die Augen weit auf und schaute in das blaue Licht, dann sagte er: „Das macht wach, es geht nichts über blaues Licht zum Wachwerden.“ – „Ja, das ist eine effiziente Methode um die Müdigkeit zu vertreiben.“, antwortete Ruby und wälzte sich aus dem Bett. Sebastian kroch ebenfalls aus dem Bett und sagte als er aufgestanden war: „Alice, die Lichtfarbe bitte wieder auf normal zurücksetzen!“, Alice bestätigte den Befehl und das Licht im Raum nahm wieder die normale Farbe an, daraufhin gingen Ruby und Sebastian in den Waschraum.



Nach einer heißen halben Stunde unter der Dusche zogen sie sich die Uniformen an und packten ihre phaseninvertierten Schwerkraftanzüge, die Trägheitsverlagerungsfeldgeneratoren und die Kontrollbrillen in die Sporttaschen. Ruby fragte: „Frühstück hier oder in der Mannschaftsmesse?“ – „In der Mannschaftsmesse. Aber warte mal, ich muß erst noch was checken!“, antwortete Sebastian und ging in den Arbeitsraum neben dem Wohnbereich ihres Quartiers. Er setzte sich an den Schreibtisch und öffnete die Oberfläche des Flottennetzwerks. Ruby schaute ihm über die Schulter und fragte: „Was gibt es denn?“ – „Ich will nur sehen was mein Dienstplan für morgen vorsieht.“, antwortete Sebastian und wählte seine Netzwerkpräsenz aus. Dann öffnete er den Organisatorischen Bereich und schaute nach seinen Terminen. In der Spalte für den nächsten Tag fand er das Kürzel L.U. unter der Rubrik Dienst. Verwundert schaute er sich zu Ruby um und fragte: „L.U., was bedeutet das?“ – „Dieses Kürzel steht normalerweise für Landurlaub.
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Warte mal, laß mich mal nach meinem Dienstplan sehen!“, erwiderte Ruby und tippte auf der Oberfläche des Schreibtisches herum. Auch Rubys Dienstplan wies für die nächsten 7 Tage den Vermerk Landurlaub auf. Sebastian wechselte ungläubig zurück zu seinem Dienstplan und sah daß auch er für 7 Tage Landurlaub hatte. Sebastian sagte: „Die taktische Aufrüstung der Far Horizon dauert wohl etwas länger und für diese Zeit werden wir anscheinend nicht an Bord benötigt. Das kommt aber trotzdem ein Bißchen plötzlich, ich habe doch gar nichts für den Urlaub geplant.“ – „Das laß mal meine Sorge sein! Die nächsten 7 Tage werden bestimmt nicht langweilig für Dich.“, antwortete Ruby. Sebastian deaktivierte die Oberfläche des Schreibtisch- Pads und stand auf. Anschließend ließ Ruby sie beide in die Mannschaftsmesse teleportieren.



In der Mannschaftsmesse saßen Stefanie, Fähnrich Sommer und Yvette an einem Tisch. Sebastian und Ruby setzten sich zu ihnen und grüßten. Yvette fragte: „Habt Ihr heute schon in Eure Dienstpläne gesehen?“ – „Ja, 7 Tage Landurlaub, Was für eine Überraschung!“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer erwiderte: „Na toll, und wir wissen im Maschinenraum die ganze nächste Woche vor lauter Arbeit nicht wohin! Muß denn gleich jedes neue Waffensystem auf unserem Schiff installiert werden?“ – „Sei froh daß es nur die Waffen sind, stell Dir vor die Far Horizon würde mit der gleichen Tarntechnologie wie die GHOSTBIRD- Klasse aufgerüstet! Dann müßte die gesamte äußere Hülle mit optischen Sensoren und Bildwiedergabeflächen verkleidet werden.“, antwortete Yvette. Fähnrich Sommer sagte: „Sag das nicht so laut, jemand könnte es hören und die Idee gut finden! Na zum Glück habe ich heute noch frei.“ – „Ja, ich hoffe ich werde Dich bei dem Rennen nicht blamieren. Schließlich hast Du mir beigebracht wie man mit neutralisierter Schwerkraft umgeht und sich in diesem Zustand bewegt.“, antwortete Yvette. Fähnrich Sommer sagte: „Keine Sorge, Du wirst das schon schaffen Yvette. Wichtig ist nur daß wir um 19:00 zurück auf der Neptun- Hoststation sind.“ – „Was findet den um 19:00 statt?“, fragte Sebastian.
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Fähnrich Sommer begann zu erzählen: „Um 19:00 auf der unteren Aussichtsplattform der Hoststation wird der neue taktische Kampfanzug des Typs Mark 3 vorgestellt.“ – „Ist das sowas wie eine Modenschau?“, fragte Sebastian. Fähnrich Sommer lachte laut, dann sagte sie: „Eine Modenschau? Naja im weitesten Sinne vielleicht, auch wenn das Design der Kampfanzüge ziemlich cool ist geht es bei der Vorstellung eher um die Leistung des Anzuges. Optisch sind die taktischen Kampfanzüge alle in die Kategorie – schwarzer Ritter – einzuordnen, man sieht in diesem Anzug wirklich wie ein schwarzer Ritter aus. Wie gesagt es geht nur um die Leistung und die Ausstattung. Der Mark 3 soll ja in dieser Kategorie völlig neue Maßstäbe setzen. Angeblich verfügt er neben einem Schwerkraftphaseninverter und einem Trägheitsverlagerungsfeldsystem über schwere Wellenwerfer, zwei übereinander liegende elektromagnetische Schildfelder die eng am Körper anliegen, eine Druckertüchtigung für den Einsatz in Gebieten mit lebensfeindlicher oder gar keiner Atmosphäre, passend dazu ein optimiertes Lebenserhaltungssystem mit Kohlendioxydspalter, eine Wasserrückgewinnung im Lebenserhaltungssystem welche der ausgeatmeten Luft das Wasser entzieht und dieses einem System zuführt welches das Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufspaltet und den Sauerstoff dem Vorrat des Anzuges zuführt, einen Helm mit integriertem Augenliederprojektionssystem und Hirnstromscanner zur Steuerung des gesamten Anzuges, einer künstlichen Intelligenz vom Typ Alice und ... jetzt kommt der Knüller, der Anzug verfügt über Tarntechnologie.“ – „Dieser Anzug ist ja schon fast ein komplettes Schiff, es fehlt nur noch der Sprungantrieb!“, antwortete Sebastian staunend. Fähnrich Sommer erwiderte: „Das dauert noch ein Wenig, vielleicht hat der Mark 4 oder der Mark 5 einen Sprungantrieb wenn er herauskommt. Die Verkleinerung des Sprungsystems ist eine echte Herausforderung aber ich bin sicher es dauert nicht mehr lange.“, dabei leuchteten ihre Augen vor stolz über das soeben wiedergegebene Wissen. Sebastian schaute Ruby an und sagte: „Mit dem Teil würde ich gerne mal einen Testflug machen, das ist bestimmt ein irres Gefühl.“ – „Irgendwann wirst Du vielleicht die Gelegenheit haben den Mark 3 im Verlauf einer Mission zu tragen.“, antwortete Ruby.
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Dann bestellten sich Ruby und Sebastian ihr Frühstück, Ruby hatte sich für eine gesüßte Mehlspeise und einen Neurobooster mit Mangoaroma entschieden, Sebastian wählte für sich einen Feuertee und eine Portion Rührei mit Speck und Zwiebeln und dazu ein paar Scheiben Toast. Nach dem Essen sagte Ruby zu Stefanie: „Was ist los Schwesterlein? Du hast heute noch nicht viel gesagt.“ – „Ja, ich frage mich ob Du sauer bist wenn..., ich würde gerne mit Yvette und Fähnrich Sommer mitfliegen.“, antwortete Stefanie kleinlaut. Ruby neigte den Kopf zur Seite und erwiderte: „Naja, ein Wenig überraschend kommt das schon für mich aber ich kann Dich verstehen. Die GHOSTBIRD- Klasse ist schon ein ziemlich beeindruckendes Schiff. Wir sehen uns auf der Werftstation, ich wünsche Dir einen interessanten Flug. Aber verschaffe Yvette keinen Blackout!“ – „Hey danke Ruby, Du bist die Beste!“, antwortete Stefanie. Ruby schaute ihre Schwester nur mit breitem Grinsen an und sagte nichts.



Gegen 9:20 verabschiedeten sich Sebastian und Ruby von Fähnrich Sommer, Stefanie und Yvette und ließen sich in ihr Quartier teleportieren. Als sie im Quartier angekommen waren fragte Sebastian: „Wollen wir uns heute Abend auch die Vorstellung des Mark 3 ansehen?“ – „Natürlich, das können wir uns doch nicht entgehen lassen.“, antwortete Ruby. Dann gingen sie in den Schlafbereich und holten die Sporttaschen mit ihrer Ausrüstung. Ruby fragte: „Willst Du fliegen oder machst Du den Waffensystemoffizier?“ – „Du hast mehr Erfahrung und hast das höhere Dienstalter, entscheide Du!“, antwortete Sebastian. Ruby sagte: „Okay dann fliegst Du und ich kümmere mich um den Rest.“ – „Verstanden!“, antwortete Sebastian. Anschließend ließen sie sich in die Kampffliegerrampe teleportieren.



Vor dem Tresen der Hangarverwaltung warteten schon Fähnrich Sommer, Stefanie und Yvette auf die Bereitstellung ihres Schiffes. Ruby forderte die Bereitstellung der BIRD OF DEATH an, anschließend gesellten sie sich zu Yvette und ihrer Crew. Yvette sagte: „Hey Klasse daß wir zusammen fliegen!“ – „Find ich auch, Formationsflug ist einfach geil wenn die Abstände gering sind und die Geschwindigkeit hoch!“, antwortete Sebastian. Ruby schaute Sebastian an und schüttelte den Kopf, dann sagte sie: „Hätte ich das gewußt daß Du auf sowas stehst, hätte ich zwei Einmannjäger bereitstellen lassen.
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“ – „Ist schon okay, ich mag zwar engen schnellen Formationsflug aber ich fliege auch gerne mit Dir.“, antwortete Sebastian.



Schließlich waren die GHOSTBIRD- Klasse und die BIRD OF DEATH bereitgestellt, nachdem Sebastian und Ruby ihre Sporttaschen im Ausrüstungslagerraum des Schiffes verstaut hatten, in ihr Schiff geklettert waren und die Kanzel geschlossen war sagte Ruby: „Na dann wollen wir mal.“, anschließend forderte sie die Starterlaubnis an. Als die Starterlaubnis für beide Schiffe erteilt war sagte Ruby zu Sebastian: „Na los, bringe uns raus!“ – „Verstanden, ich leite den Startvorgang ein.“, antwortete Sebastian und zog den Schub auf. Yvettes Schiff folgte ihnen, als sie die Far Horizon verlassen hatten schaute sich Sebastian suchend nach allen Seiten um. Ruby fragte: „Suchst Du was bestimmtes?“ – „Ja das Augenliederprojektionssystem, ohne fühle ich mich irgendwie nackt.“, antwortete Sebastian. Ruby erwiderte: „Schau mal unter Deinem Sitz!“ – „Ah ja, alles klar!“, antwortete Sebastian nachdem er das Augenliederprojektionssystem gefunden und aufgesetzt hatte. Ruby sagte: „Okay Basti, ich berechne den Sprung und übermittle die Sprungdaten an das Schiff von Yvette. Mit dem Knopf auf dem Schubregler aktivierst Du den Sprungantrieb wenn ich von 5 bis 0 herunter gezählt habe.“ – „Verstanden, bereit für Formationssprung!“, antwortete Sebastian. Ruby übermittelte die Sprungdaten an Yvettes Schiff und öffnete einen Kanal, dann sprach sie mit Yvette die Formationssprungprozedur ab. Als Yvette bestätigt hatte daß sie und ihre Crew alles verstanden hatten zählte Ruby von 5 herunter, bei 0 aktivierte Sebastian den Sprungantrieb und auch Yvettes Schiff sprang zeitgleich in die Passage.



Nachdem sie die Passage erreicht hatten sagte Ruby: „Okay Leute, lehnt Euch zurück und entspannt Euch! Die nächsten 29 Minuten gibt es draußen nur das Blau der Passage zu sehen.“ – „Alles klar, wir sehen uns nach der Landung auf der Werftstation!“, antwortete Yvette über die Kommunikationsverbindung bevor sie den Kanal schloß. Nach dem die Kommunikationsverbindung getrennt war besprachen Ruby und Sebastian nochmals die Einzelheiten ihrer Strategien für das Rennen.
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Den Rest der Reise durch die Passage schwärmte Sebastian von seinen Eindrücken die der in den letzten Tagen gemacht hatte. Ruby hörte ihm still zu und lächelte, sie war glücklich daß Sebastian das Leben bei der Erdraumflotte genoß und nicht von Heimweh nach der Erde geplagt wurde.



Als sie nur noch eine Minute vom Ausgang der Passage entfernt waren sagte Sebastian: „Wir sind gleich da.“ – „Bestätigt, bereite Dich auf die Landung vor!“, antwortete Ruby. Wenig später verließen beide Schiffe die Passage und erreichten den normalen Raum im System Wolf drei fünf neun. Ruby forderte die Landeerlaubnis für beide Schiffe an. Als diese erteilt und die Instruktionen für die Landung übermittelt waren sagte Ruby: „So Basti, bringe uns in die Jägerbucht der Werftstation! Den Anflugpfad und die Parkposition siehst Du auf dem Augenliederprojektionssystem.“ – „Bestätigt, Landeinformationen wurden erhalten. Ich bringe uns rein.“, antwortete Sebastian und begann mit dem Anflug auf die Werftstation. Sie passierten das Hangartor und erreichten die Parkposition, Yvettes Schiff kam auf der Parkposition neben ihnen zum stillstand. Als die Sensoren anzeigten daß im Hangar wieder der normale Luftdruck herrschte öffnete Ruby die Kanzel. Sebastian setzte das Augenliederprojektionssystem ab und löste die Sicherheitsgurte, dann kletterte er Ruby hinterher über die bereitgestellte Gangway aus dem Schiff. Als sie den Hangarboden erreicht hatten gingen sie zur Klappe des Ausrüstungslagerraums ihres Schiffes und holten ihre beiden Sporttaschen heraus. Yvette und ihre Crew waren inzwischen auch aus ihrem Schiff geklettert, sie folgten Sebastian und Ruby zum Liftzugang. Nachdem Ruby das Fahrziel eingegeben hatte sagte Stefanie: „Das war echt klasse! Ihr wart die ganze Zeit über neben uns, selbst während des Sprungverlaufs.“ – „Ein ganz normaler Formationssprung.“, erklärte Yvette unbeeindruckt.



Schließlich kam der Lift, sie stiegen ein und fuhren zur Stationsverwaltung um sich als anwesend registrieren zu lassen und um Informationen über den Ablauf der Rennsportveranstaltung zu bekommen. Als die Lifttüren sich öffneten gaben sie den Blick auf eine weiträumige Halle frei. In der Mitte waren Tische und Sitzgelegenheiten und ringsherum am Rand waren Türen.
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Ruby ging voraus, Sebastian und die Anderen folgten ihr zu einer großen blauen Tür. Ruby führte ihr Kommunikationsarmband über den Sensor neben der Tür worauf das Türsignal ertönte. Wenig später öffnete sich die Tür. Sie gelangten in ein großes Büro in dessen Mitte ein Tresen war hinter dem ein Mann stand der Sebastian bekannt vorkam. „Sie Müssen die Teilnehmer von der Far Horizon sein. Die Anflugkontrolle hat mich informiert daß sie den Hangar erreicht haben.“ – „Ja Leutnant Peterson, wir sind vier Teilnehmer und ein Zuschauer.“, antwortete Ruby. Da erinnerte sich Sebastian woher er den Mann hinter dem Tresen kannte, es war der Offizier der vor einigen Tagen den Prototypen der GHOSTBIRD- Klasse auf der Far Horizon abgeliefert hatte. Leutnant Peterson sagte: „Bitte identifizieren Sie sich indem Sie ihre Kommunikationsarmbänder über den Tresen führen, bitte nur die Teilnehmer des Rennens, für Zuschauer ist dies nicht erforderlich.“, daraufhin führten Ruby, Sebastian, Yvette und Fähnrich Sommer ihre Kommunikationsarmbänder über den Sensor auf der Oberfläche des Tresens. Leutnant Peterson überreichte jedem der Teilnehmer ein Pad mit Informationen zum Rennen und zur Teilnahme. Abschließend sagte er: „Viel Spaß bei unserer Sportveranstaltung und einen angenehmen Aufenthalt auf der Station!“, Ruby, Sebastian und die Anderen bedankten sich und verließen das Büro.



Draußen setzten sie sich auf eine der Sitzgelegenheiten in der Mitte der großen Halle und studierten die Pads mit den Teilnehmerinformationen. Sie stellten fest daß sie alle ziemlich dicht hintereinander zur Qualifikation dran waren. Sebastian sagte: „Jetzt ist es 10:12 und wir sind gegen 11:00 dran. Ruby ist um 11:00 mit der Qualifikation dran, dann gegen 11:10 ist Yvette an der Reihe, gegen 11:20 bin ich dran mit der Qualifikation und um 11:30 schließlich Fähnrich Sommer, alles schön nach Familiennamen sortiert.“ – „Schade daß wir nicht gegeneinander antreten können oder Sebastian?“, fragte Yvette mit schelmischem Unterton. Ruby erwiderte: „Es ist nur die Qualifikation die im Soloflug stattfindet. Wenn Ihr Euch qualifiziert, könnt Ihr Euch später im Rennen duellieren.“ – „Ja wenn wir uns qualifizieren! Hast Du eigentlich mal einen Blick auf die Streckendaten geworfen Yvette? Das ist die reinste Achterbahn, es gibt enge Kurven und lange Geraden.
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Ein Spaziergang wird das auf keinen Fall, wenn wir hier was reißen wollen dann müssen wir absolut alles geben.“, fügte Sebastian hinzu. Fähnrich Sommer merkte dazu an: „Leutnant Neuhof hat absolut Recht, die Strecke ist sehr anspruchsvoll. Du solltest wirklich nicht mit weniger als 100 Prozent an die Qualifikation herangehen.“ – „Ja Christina, ich will ja nur mal hinein schnuppern. Wenn ich es nicht schaffe ist das auch kein Desaster.“, antwortete Yvette.



Nach einer Weile sagte Ruby: „Wir sollten uns eine Umkleidekabine suchen wo wir unsere Ausrüstung anlegen können.“ – „Die Umkleidekabinen sind auf dem Deck des Produktionshangars, wo auch das Rennen stattfindet.“, erwiderte Sebastian. Daraufhin standen sie auf und gingen in Richtung des Liftzugangs. Vor dem Lift sagte Sebastian: „Stefanie, Du begibst Dich am Besten auf das Deck über dem Produktionshangar. Dort kannst Du alles durch die Beobachtungsfenster des Hangars oder auf den Bildschirmen verfolgen.“ – „Alles klar, ich werde Euch im Auge behalten.“, antwortete Stefanie. Kurze zeit nach dem Ruby die Zielorte für den Lift gewählt hatte öffneten sich die Türen und sie stiegen ein.



Als der Lift auf der Ebene über dem Produktionshangar hielt stieg Stefanie aus, verabschiedete sich und wünschte Sebastian, Ruby, Yvette und Fähnrich Sommer viel Erfolg bei der Qualifikation und dem späteren Rennen. Dann schlossen sich die Lifttüren wieder und der Lift fuhr eine Ebene weiter. Nachdem sie die Ebene des Produktionshangars erreicht hatten fragte Yvette: „Teilen wir uns alle eine Kabine?“ – „Laß mal gut sein, es gibt hier genug Kabinen, ich werde mir mit Sebastian eine teilen.“, antwortete Ruby, dann blieb sie vor einer Tür stehen und hielt ihr Armband an den Sensor. Die Tür öffnete sich und gab den Blick auf eine Kabine mit mehreren Schränken frei. Ruby sagte zu Yvette und Fähnrich Sommer: „Okay, kommt mit rein! Es ist nur eine Umkleidekabine ohne Zugang zum Duschraum.“ – „Super!“, antwortete Yvette und folgte Sebastian und Ruby zusammen mit Fähnrich Sommer in die Kabine. Yvette sagte: „Hoffentlich fallen Sebastian nicht die Augen raus wenn ich mich umziehe.
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“ – „Ziehe doch die Ausrüstung einfach über die Uniform! Das machen Ruby und ich immer so.“, antwortete Sebastian. Yvette murmelte etwas, es klang wie: „Spielverderber!“, dann zog sie sich den phaseninvertierten Schwerkraftanzug über die Uniform und legte die Generatoren für das Trägheitsverlagerungsfeld an, die Kontrollbrille hängte sie sich in den Ausschnitt. Auch Sebastian, Ruby und Fähnrich Sommer legten ihre Ausrüstung über der Uniform an. Als sie fertig waren verstauten sie die vier leeren Sporttaschen mit den Pads darin in einem Schrank und Ruby verschloß diesen indem sie ihr Armband über die Schloßkonsole führte.



Als sie fertig umgezogen waren verließen sie die Umkleidekabine. Yvette tippte Sebastian auf die Schulter, stellte sich posierend hin und fragte: „Na, wie sehe ich aus?“ – „Wie jemand der Erfahrung im Nullschwerkraftsport hat. Mal sehen ob es nur Schein ist oder ob Fähnrich Sommer Dir wirklich was beigebracht hat.“, antwortete Sebastian. Ruby und Fähnrich Sommer mußten daraufhin kichern, Yvette dagegen verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Gegen 10:30 erreichten sie den Wartebereich vor dem Produktionshangar, dort warteten bereits andere Teilnehmer auf ihre Gelegenheit sich für das Rennen zu qualifizieren. Sie setzten sich auf eine leere Bank und warteten.



Während sie auf ihren Aufruf zur Qualifikation warteten spekulierten sie, was sie wohl am Abend bei der Präsentation des Mark 3 Kampfanzuges erwarten würde. Sebastian bemängelte daß es noch immer keinen Sprungantrieb gab der klein genug war um ihn in einen Kampfanzug einzubauen aber er ließ sich seine Begeisterung anmerken darüber daß der Mark 3 über Tarntechnologie verfügte. Fähnrich Sommer war vor allem von der Tatsache begeistert daß der Mark 3 über schwere Wellenwerfer verfügte. Ruby lobte das hochentwickelte Lebenserhaltungssystem mit Kohlendioxyd- und Kondenswasserspaltung zur Sauerstoffgewinnung. Yvette war begeistert von der Tatsache daß der Mark 3 über eine künstliche Intelligenz vom Typ Alice verfügte. Sie meinte daß man da jemanden hätte, der einem die aktuelle Einsatzsituation kompetent erklärt.



Schließlich war es soweit, Ruby war an der Reihe sich für das Rennen zu qualifizieren.
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Als sie aufgerufen wurde stand sie auf und ging in Richtung des Produktionshangars. Bevor sie den Hangar betrat drehte sie sich noch einmal um und sagte: „Yvette, laß die Finger und Beine von Sebastian!“ – „Ja, ja!“, maulte Yvette. Fähnrich Sommer rief: „Ich passe schon auf daß Yvette keinen Blödsinn macht.“ – „Viel Erfolg Ruby!“, fügte Sebastian hinzu. Ruby lächelte und verschwand hinter den Toren welche den Produktionshangar vom Wartebereich trennten. Während Ruby ihre Qualifikation absolvierte war Sebastian still und in sich gekehrt, er drückte Ruby innerlich die Daumen und hoffte daß sie ein akzeptables Ergebnis erzielen würde, die Zeit erschien Sebastian endlos. Schließlich kam Ruby wieder zurück, in ihrem Gesicht waren deutliche Spuren von Erschöpfung zu erkennen. Sebastian fragte: „Und, wie war’s?“ – „Nichts für schwache Nerven! Die Kurven sind verdammt eng und die Geraden erscheinen länger als sie wirklich sind. Paßt bloß auf und behaltet Eure Positionen auf der Streckenkarte im Auge!“, antwortete Ruby. Fähnrich Sommer fragte: „Wieviele Runden fliegt man?“ – „Insgesamt vier, die erste dient zur Orientierung, die zweite dazu um sich an die Geschwindigkeit zu gewöhnen. Wenn man aus der zweiten Runde über die Ziellinie fliegt beginnt die Zeitmessung für die Qualifikation, die Zeit läuft bis zum nächsten Überqueren der Ziellinie. Die letzte Runde ist zum auslaufen, damit man nicht nach der dritten Runde abrupt bremsen und wenden muß. Aus der letzten Runde heraus verläßt man den Rennkurs.“, erklärte Ruby.



Kurz darauf wurde Yvette aufgerufen sich zu qualifizieren, als sie im Produktionshangar verschwunden war fragte Sebastian: „Glaubst Du unsere Weltraumamazone schafft die Qualifikation?“ – „Ich weis nicht einmal ob ich es geschafft habe.“, antwortete Ruby etwas ratlos. Fähnrich Sommer meinte: „Ich habe versucht ihr die Steuerung der Ausrüstung so gut wie möglich beizubringen, mehr war in der kurzen Zeit einfach nicht drin. Wir haben sogar mit Druckanzügen über der Ausrüstung im freien Raum trainiert, die Geschwindigkeit hat Yvette aber ob sie genug Manövrierfähigkeit für diesen Rennkurs hat weis ich nicht.“ – „Wenigstens kann sie später einmal sagen daß sie dabei war als das Zeitalter des Nullschwerkraft- Rennsports begann.
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“, fügte Sebastian hinzu. Sebastian war ziemlich angespannt, er wußte nicht was ihn hinter den Türen des Produktionshangars erwarten würde. Er kannte zwar die Streckenführung in groben Zügen und Rubys Erfahrungsbericht war für ihn wirklich wertvoll gewesen aber die Restnervosität war doch sehr groß in ihm. Während Sebastian noch grübelte kam Yvette aus dem Hangar, sie schüttelte den Kopf und sagte: „Das ist definitiv kein Spaziergang! Man hat durch die vielen Ringe die man durch fliegt so gut wie keine Tiefenwahrnehmung, alles geht so schnell daß man sich echt auf die Karte in seinem Augenliederprojektionssystem verlassen muß.“ – „Danke für die Vorwarnung! Ich werde versuchen das Beste aus mir heraus zu holen.“, sagte Sebastian. Yvette klopfte ihm auf die Schultern und sagte: „Du hast darin auf jeden Fall mehr Erfahrung als ich.“, Sebastian wollte sich gerade bedanken da wurde er zur Qualifikation aufgerufen. Sebastian erhob sich von der Sitzbank und ging zum Hangar. Ruby rief ihm hinterher: „Du schaffst es!“ – „Ich versuche es“, rief Sebastian zurück.



Sebastian betrat schließlich den Produktionshangar der Werftstation, aus seiner Perspektive sah der Hangar noch viel größer aus als damals, wo noch die RED-HALFMOON in diesem Raum festgemacht hatte. Am Rand des Rennkurses erwartete ihn eine Frau in mittlerem Alter, sie fragte: „Sind Sie bereit?“ – „Ich bin bereit!“, antwortete Sebastian. Die Frau erwiderte: „Die erste Runde dient zur Orientierung, dann folgt die Aufwärmrunde welche mit der Überquerung der Ziellinie direkt in die Wertungsrunde übergeht. Nach der Wertungsrunde fliegen Sie bitte noch eine Runde bis kurz vor der Ziellinie und verlassen dann den Rennkurs!“ – „Verstanden!“, antwortete Sebastian. Die Frau sagte: „Fliegen Sie mit der Geschwindigkeit die Sie Sich zutrauen, ein Tempolimit gibt es nicht, viel Glück!“ – „Danke!“, antwortete Sebastian und setzte die Kontrollbrille auf.



Sebastian hob ab und bog in den Rennkurs ein. Er flog langsam und versuchte sich die Anordnung der Kurven einzuprägen. Als er die Ziellinie überflog beschleunigte er etwas und tastete sich an die Geschwindigkeit heran mit der er gerade noch durch die Kurven kam.
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Als Sebastian auf die Zielgerade einbog und sich der Ziellinie näherte beschleunigte er so stark er konnte. Er überflog die Ziellinie und die Zeitmessung begann. Mit dem Blick immer auf die Streckenkarte konzentriert näherte er sich der ersten Kurve. Sebastian bremste auf eine Geschwindigkeit ab mit der er die Kurve gerade noch schaffen konnte und durchflog die Kurve so eng wie möglich. Am Kurvenausgang beschleunigte er wieder so stark er konnte. Bei jeder Kurve wiederholte er diese Prozedur, immer mit dem Blick auf die Streckenkarte. Schließlich erreichte er wieder die Zielgerade. Noch einmal beschleunigte Sebastian so stark er konnte, als er die Ziellinie überflogen hatte drosselte er langsam das Tempo. Gemächlich flog er die Auslaufrunde bis kurz vor der Ziellinie, dort verließ er den Rennkurs. Als er wieder den Boden unter den Füßen spürte nahm er die Kontrollbrille ab, hängte sie in den Ausschnitt seines Anzuges und verließ den Hangar.



Als er den Wartebereich erreichte fragte Ruby: „Na wie war es?“ – „Man ist die ganze Zeit nur mit beschleunigen und bremsen beschäftigt, da bleibt keine Zeit für eine Besichtigung. Ich hoffe ich bin nicht der Langsamste. Zweitletzter, mit diesem Titel könnte ich leben aber Letzter will ich nicht werden.“, antwortete Sebastian und setzte sich neben Ruby. Schließlich wurde Fähnrich Sommer aufgerufen. Sie stand auf und sagte: „Auf in den Kampf!“ – „Viel Glück!“, erwiderten Sebastian und Ruby im Chor. Fähnrich Sommer lächelte und verschwand hinter der Hangartür. Yvette beugte sich zu Sebastian rüber und fragte: „Und, war es für Dich auch so streßig?“ – „Es war sehr anspruchsvoll, diese Strecke erfordert viel Aufmerksamkeit.“, antwortete Sebastian. Ruby nahm Sebastian in den Arm und sagte: „Du hast Talent fürs fliegen, das habe ich schon bei unserem ersten Ausflug mit einem Spähschiff gemerkt. Ich kann mir nicht vorstellen daß Du zu langsam warst.“ – „Danke, das ist nett von Dir!“, antwortete Sebastian und legte den Kopf auf Rubys Schulter.



Nach einer Weile kam Fähnrich Sommer wieder in den Wartebereich, auch sie sah etwas erschöpft aus. Sie sagte: „Was für eine Strecke! Da muß man ja schon ein Profi sein um hier was reißen zu können.
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“ – „Wie ist Ihr Eindruck, haben Sie es geschafft?“, fragte Sebastian. Fähnrich Sommer zuckte mit den Schultern und sagte: „Keine Ahnung.“ – „Ich hoffe doch daß Sie es geschafft haben. Ich habe gesehen wie Sie in der Nullschwerkrafthalle zurecht gekommen sind, da werden Sie hier bestimmt auch einige Chancen haben.“, antwortete Sebastian. Fähnrich Sommer lächelte nur freundlich.



Inzwischen war es 11:45 und Ruby sagte: „Wir sollten mal sehen ob wir hier was zu essen bekommen.“ – „Ja, treffen wir uns mit Stefanie und gehen was essen!“, antwortete Sebastian. Ruby kontaktierte ihre Schwester und sagte als diese sich meldete: „Stefanie, wir sind mit den Qualifikationsrunden durch. Wollen wir uns treffen und was essen?“ – „Prima, wir treffen uns im Freizeitbereich! Ivanes Ende!“, antwortete Stefanie und trennte die Verbindung. Ruby, Sebastian, Fähnrich Sommer und Yvette standen inzwischen vor dem Liftzugang und Ruby wählte das Fahrziel. Während sie auf den Lift warteten spekulierten sie, wer wohl die Qualifikation geschafft hat. Schließlich öffneten sich die Türen des Lifts und sie stiegen ein, während der Fahrt sagte keiner von ihnen etwas, es war eine gespenstische Stille im Lift.



Die Türen des Lifts öffneten sich und sie betraten den Freizeitbereich der Werftstation. Stefanie lehnte an einer Wand und sagte als sie näher kamen: „Hey, da seid Ihr ja! Laßt uns essen gehen!“, daraufhin folgten sie Stefanie in die Kantine der Werftstation. Sie setzten sich an einen Tisch und bestellten fünf mal das Tagesangebot, ein halbes Hähnchen mit Möhren, Erbsen und Salzkartoffeln. Dazu trank jeder von ihnen einen halben Liter blauen Honigwein.



Nach dem Essen schaute Stefanie auf einen Bildschirm an einer Wand der Kantine und sagte: „Hey die ersten Daten der Qualifikation sind da!“ – „Mal sehen wer von uns dabei ist!“, antwortete Sebastian und schaute auf den Bildschirm, die Anderen taten es ihm gleich. Ungläubig studierte Sebastian die Liste der Qualifizierten Teilnehmer mehrmals, dann sagte er: „Kann mir mal jemand sagen wer qualifiziert ist? Ich kann nämlich nicht glauben was ich da lese.“ – „Geht mir genauso, allem Anschein nach führst Du die vorläufige Liste mit den Bestzeiten an.“, antwortete Ruby. Sebastian erwiderte: „Gefolgt von Dir, Sascha Bienek, Judith Hofmeister, Sonja van Sanden, Jan Tomasius, Fähnrich Sommer und Yvette.
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“ – „Wie jetzt, wir alle sind unter den ersten?“, fragte Yvette. Sebastian antwortete: „Wenn sich an diesem vorläufigen Ergebnis nichts mehr ändert wird dies ein Rennen unter Freunden. Der Titel geht entweder an die Vertreter der Mannschaft der Far Horizon oder an das Nullschwerkraftsportteam der Neptun- Hoststation. Mir wäre es lieber wenn ich gegen fremde Teilnehmer antreten müßte.“ – „Nun mach Dir mal nicht ins Hemd! Es ist nur ein Wettbewerb bei dem es darum geht wer der beste ist. Freundschaft oder Sympathie dürfen keinen Einfluß darauf haben ob Du Dein Bestes gibst. Ich werde auch alles geben, egal ob ich Dich nun überhole oder nicht.“, erwiderte Yvette. Ruby legte den Arm um Sebastian und sagte: „Wenn es Dich beruhigt, dann sieh das Rennen einfach aus einer anderen Perspektive, dann kämpfst Du nicht gegen uns sondern gegen die Uhr und für eine möglichst gute Rennzeit. Es ist zwar das allererste Rennen dieser Art und es gibt noch keinen Rekord aber Du kannst heute eine Bestzeit aufstellen an der zukünftige Teilnehmer des Rennens noch lange zu knabbern haben werden.“ – „Danke Ruby, das hilft etwas.“, antwortete Sebastian. Yvette sagte: „Hey, laßt uns einfach Spaß haben und uns gegenseitig ein gutes Rennen liefern.“ – „Da hat sie Recht!“, erwiderte Fähnrich Sommer. Sie legten alle ihre rechten Hände sternförmig übereinander und wünschten sich gegenseitig viel Erfolg, dann bestellten sie sich noch jeweils einen großen Trinkkrug blauen Honigwein. Stefanie allerdings bestellte sich einen Literkrug Milch für den Aufbau ihrer nanotechnologischen Immun- und Heilungsunterstützung.



Während sie bei ihren Getränken saßen betraten plötzlich Sascha uns sein Team die Kantine. Er sah zu Sebastian und Ruby herüber und rief: „Respekt Ihr Zwei, super Qualifikationszeiten!“ – „Du und Dein Team sind aber auch nicht gerade langsam unterwegs gewesen!“, rief Sebastian zurück. Sascha und sein Team setzten sich an den Tisch neben Sebastian und seinen Kameraden von der Far Horizon. Sonja fragte: „Hast Du schon gehört Sebastian? Heute um 19:00 auf der Neptun- Hoststation wird der Mark 3 Kampfanzug vorgestellt. Auf der unteren Aussichtsplattform, ich denke das dürfte Dich interessieren.
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“ – „Ja ich habe davon gehört, ich werde selbstverständlich dabei sein. Ich wünschte nur ich hätte einen Mark 3 für das Rennen.“ – „Bei Deiner Qualifikationszeit, Du machst Witze oder?“, erwiderte Sascha. Judith antwortete: „Ganz bestimmt war das ein Witz. Das war doch einer oder Sebastian?“ – „Ja gut, es war ein Witz.“, erwiderte Sebastian. Sonja sagte: „Hey Sebastian, wir wußten ja daß Du gut im Umgang mit neutralisierter Schwerkraft und Trägheitsverlagerung bist aber daß Du gleich auf Rang eins unter den qualifizierten Teilnehmern bist, das ist eine ziemliche Überraschung.“ – „Ich bin ebenso überrascht wie Ihr. Auf einen Platz unter den qualifizierten Teilnehmern habe ich zwar gehofft aber von der Bestzeit habe ich nicht einmal zu träumen gewagt. Wieviele Teilnehmer für die Qualifikation gab es denn?“, erwiderte Sebastian. Jan antwortete: „Etwa dreißig, ein paar mehr oder weniger.“ – „Abgefahren!“, sagte Sebastian. Sascha und sein Team bestellten sich ebenfalls jeder einen Trinkkrug blauen Honigwein und sie diskutierten über das Rennen und die Präsentation des Mark 3 Kampfanzuges am Abend.



Während sie so diskutierten ging ein Sprechwunsch von Kapitän Tönnigs über den Quantenverschränkungstransmitter auf Rubys X-Pad ein. Ruby nahm das Gespräch an und sagte: „Sprechen Sie!“ – „Entschuldigen Sie daß ich Sie in ihrer Freizeit belästige Leutnant Ivanes! Werden sie heute abend bei der Präsentation des Mark 3 Kampfanzuges anwesend sein und ist Leutnant Neuhof gerade zufällig in Ihrer Nähe? Ich hätte da mal ein Anliegen an Leutnant Neuhof.“, erwiderte Kapitän Tönnigs. Ruby antwortete: „Ja, wir werden heute abend bei der Präsentation anwesend sein. Leutnant Neuhof sitzt gerade neben mir, ich übergebe jetzt an ihn.“, damit drückte sie Sebastian ihr X-Pad in die Hand. Sebastian schaute auf das Display und sagte: „Kapitän, bitte sprechen Sie!“ – „Leutnant Neuhof, ich habe da eine Frage. Würden Sie sich zutrauen während der Präsentation den Mark 3 Kampfanzug zu tragen und zu steuern?“, erwiderte Kapitän Tönnigs. Sebastian fragte ungläubig: „Den Mark 3 Kampfanzug, ich soll ihn vorführen?“ – „Ja, der Testpilot des Kampfanzuges wurde während einer Freizeitaktivität leicht verletzt, es ist nichts schlimmes, nur eine mittelschwere Gehirnerschütterung.
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Er ist bereits auf dem Wege der Besserung aber da er Ruhe braucht steht er für die heutige Präsentation des Kampfanzuges nicht zur Verfügung. Die Veranstalter haben eine Anfrage nach Ersatzpiloten an alle Schiffe und Stationen geschickt, die darin enthaltenen Körpermaße stimmen mit Ihren Vermessungsdaten überein. Außerdem haben Sie bereits Erfahrung in der Anwendung eines Hirnstromscanners als Steuerungselement und auch der Umgang mit neutralisierter Schwerkraft und Trägheitsverlagerung ist Ihnen vertraut.“, antwortete Kapitän Tönnigs. Sebastian sagte völlig begeistert: „Ich weis gar nicht was ich sagen soll. Spontan fällt mir nur eines ein, ja ich mache es.“ – „Gut, dann werde ich Verwalter Sella bescheid sagen daß wir einen Ersatzpiloten gefunden haben. Die Zeit der Präsentation und der Vorbereitung wird natürlich mit Ihrer Arbeitszeit verrechnet. Sie müßten allerdings bereits um 18:00 auf der Hoststation sein um die nötigen Vorbereitungen zu treffen.“, antwortete Kapitän Tönnigs. Sebastian erwiderte: „Verstanden Kapitän, ich werde da sein.“ – „Gut, alles weitere besprechen wir auf der Hoststation wenn sie bei Verwalter Sella eintreffen. Tönnigs Ende!“, sagte Kapitän Tönnigs und trennte die Verbindung.



Sebastian reichte Ruby ihr X-Pad und fragte: „Schaffen wir das bis 18:00 oder muß ich vom Rennen zurücktreten?“ – „Das schaffen wir, mach Dir keine Sorgen.“, antwortete Ruby. Yvette schaute Sebastian ungläubig an und sagte: „Na so ein Glückspilz! Heute früh hast Du Dir doch noch gewünscht mal einen Testflug mit dem Mark 3 zu machen, anscheinend hat sich Dein Wunsch gerade erfüllt.“ – „Tja, ich sollte wohl vorsichtiger sein mit meinen Wünschen.“, antwortete Sebastian. Aus den Lautsprechern der Kantine ertönte der Aufruf: „Achtung, wir bitten die Rennteilnehmer Sascha Bienek, Judith Hofmeister, Ruby Ivanes, Yvette Mangold, Sebastian Neuhof, Christina Sommer, Jan Tomasius und Sonja van Sanden sich für das Rennen vorzubereiten und sich bis spätestens 13:45 in den Wartebereich des Produktionshangars zu begeben. Die aktuelle Uhrzeit lautet 13:00.“, dann verstummten die Lautsprecher.
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Sebastian sagte: „Also Beeilung, der Countdown läuft.“ – „Langsam, wir haben noch eine knappe Dreiviertelstunde!“, antwortete Ruby, dann tranken sie in Ruhe ihre Trinkkrüge leer.



Gegen 13:30 erhoben sie sich von ihren Stühlen und begaben sich zum Liftzugang. Stefanie blieb plötzlich stehen und sagte: „Ich werde das Rennen von hier aus auf dem Bildschirm verfolgen. Hier werden die aktuellen Zwischenzeiten eingeblendet und das Rennen kommentiert“ – „Alles klar dann drück uns mal die Daumen, uns allen!“, antwortete Ruby. Stefanie erwiderte: „Das mache ich. Seid vorsichtig, und zwar jeder von Euch!“ – „Mach Dir keine Sorgen! Wir sind alle keine Draufgänger, na zumindest die meisten von uns.“, antwortete Sebastian und deutete mit den Augen auf Yvette die daraufhin sagte: „Ja, ich habe den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden!“ – „Sehr gut!“, erwiderte Sebastian.



Nachdem sich die Türen des Lifts geschlossen hatten sagte Ruby: „Und noch einmal zur Erinnerung, der Ausgang des Rennens soll keine Auswirkungen auf unsere Freundschaft haben! Laßt uns einfach unser Bestes geben und eine bestmögliche Zeit aufstellen an der unsere Nachfolger noch lange zu knabbern haben werden!“ – „Und Spaß machen soll es ja auch, also keine übertriebene Zurückhaltung beim Überholen, wichtig ist nur daß wir fair kämpfen!“, fügte Sascha hinzu. Schließlich öffneten sich die Lifttüren wieder und sie betraten die Ebene des Produktionshangars. Nachdem sie den Bereich mit den Umkleidekabinen passiert hatten erreichten sie den Wartebereich vor dem Produktionshangar und setzten sich auf die Bänke. Während sie auf den Beginn des Rennens warteten ließ sich Sebastian von Ruby ein paar letzte Tips geben wie man mit dem Streß beim Durchfliegen des Rennkurses am besten umgeht, schließlich war sie mal Meisterin der Nullschwerkraftgymnastik. Zwar hatte sie damals noch mit eigener Muskelkraft die Ringe durchflogen aber abgesehen von der Geschwindigkeit war dies doch nichts anderes als das Rennen welches sie vor sich hatten.



Schließlich war es 13:45 und die Hangartür öffnete sich. Der Verwaltungsvorsitzende der Werftstation trat durch die Hangartür und sagte: „Willkommen zum ersten Nullschwerkraft- Renntag in der Geschichte der Erdraumflotte! Ich bin Uwe Tschapkin der Stationsverwalter dieser Werftstation und Sie sind also die acht Teilnehmer mit den besten Qualifikationsergebnissen, es läuft also diesmal alles auf ein Rennen zwischen dem Nullschwerkraftsportteam der Neptun- Hoststation und den Vertretern der Mannschaft des Raumschiffes Far Horizon hinaus.
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Ihre Qualifikationszeiten unterscheiden sich nur geringfügig, es wird also ein spannendes Rennen mit ungewissem Ausgang. Bitte fliegen sie mit der gebotenen Vorsicht und Fährnis! Dies ist keine Gefechtsübung sondern eine Rennsportveranstaltung, wenn Sie Ihrem Gegner während des Rennens durch unfaires Verhalten einen Schaden zufügen wird dies ein realer und kein simulierter Schaden sein, bedenken Sie dies! Nun wollen wir aber zu den Details des Rennens kommen. Das Rennen beginnt mit einem, im wahrsten Sinne des Wortes fliegenden Start. Nachdem sie den Hangar erreicht haben beginnen sie zusammen fünf Aufwärmrunden zu fliegen um die Besonderheiten der Stecke noch einmal zu verinnerlichen. Während der Aufwärmrunden fliegen Sie dicht hintereinander durch gelb erleuchtete Ringe, sobald sie die fünfte Runde mit dem überqueren der Ziellinie beendet haben beginnt für Sie das Rennen. Sie erkennen an den unbeleuchteten Ringen daß Sie sich nicht mehr in der Aufwärmrunde befinden. Ab diesem Zeitpunkt können Sie die Geschwindigkeit frei wählen. Während der Aufwärmrunden sollten sie jedoch maximal zwei bis drei Ringe pro Sekunde durchfliegen. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wird durch einen rot erleuchteten Ring angezeigt, diesen dürfen Sie auf keinen Fall durchfliegen. Wenn Ihnen während des Rennens gelbe Ringe begegnen heiß dies daß Sie vorsichtig fliegen sollen weil es einen Zwischenfall oder ein Hindernis auf dem Rennkurs gibt. Ebenso wie bei den Aufwärmrunden dürfen rote Ringe nicht durchflogen werden. Blaue Ringe bedeuten daß sich hinter Ihnen ein Teilnehmer nähert der Sie gleich überrunden wird, wenn Sie also einen blauen Ring sehen versuchen Sie den von hinten kommenden Rennteilnehmer möglichst ohne Behinderung passieren zu lassen. Das Rennen geht über 40 Runden, sobald Sie einen weiß blinkenden Ring passieren heiß dies, daß sie die letzte Runde des Rennens begonnen haben. Ein permanent weiß leuchtender Ring zeigt an daß Sie die letzte Runde und somit das Rennen beendet haben, dann fliegen Sie bitte weiter und folgen dem grünen Ring durch die Auslaufrunde beziehungsweise die Auslaufrunden.
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Diese werden geflogen bis alle Rennteilnehmer das Rennen beendet haben. Die Ringfarben werden individuell an Ihre Augenliederprojektionssysteme gesendet, die Ringfarbe welche Sie sehen ist also direkt für Sie bestimmt. Wenn Sie alles Verstanden haben dann können wir beginnen.“, als Bestätigung daß sie alles verstanden hatten nickten sie alle. Nun war es soweit, sie betraten zusammen den großen Produktionshangar der Werftstation, Verwalter Tschapkin wies sie an die Kontrollbrillen aufzusetzen und sich gemäß ihrer Qualifikationszeiten hintereinander schwebend auf dem Rennkurs zu plazieren.



Nachdem sie sich gemäß der Anweisung und ihrer Qualifikation positioniert hatten gab Verwalter Tschapkin mit einem Photonenemitter das Zeichen für den Beginn der Aufwärmrunden. Sebastian flog an erster Position, dann folgten Ruby, Sascha Bienek, Judith Hofmeister, Sonja van Sanden, Jan Tomasius, Fähnrich Sommer und Yvette. Sebastian flog immer drei Ringe hinter dem roten Ring damit er nicht versehentlich den roten Ring passierte. Während der Aufwärmrunden versuchte Sebastian sich die Gegebenheiten der Strecke genau einzuprägen um später die Positionen besser abschätzen zu können an denen er am besten überholen konnte. Sebastian war so mit dem Einprägen der Strecke beschäftigt daß er vergaß die Runden zu zählen, plötzlich sah er vor sich die Ziellinie und keinen beleuchteten Ring dahinter. Sobald er den Bereich der gelben Ringe verlassen hatte beschleunigte Sebastian. Die ersten Runden kamen Sebastian so vor als würde er mit Sprunggeschwindigkeit fliegen er war völlig im Rausch der Geschwindigkeit, außer Beschleunigungs- und Bremspunkte beachten und die Ausschau nach farbig markierten Ringen gab es weiter nichts für Sebastian.



Viele Runden später näherte sich Sebastian einigen Rennteilnehmern die er in Kürze überrunden würde. Er näherte sich Yvette, sie legte ein gutes Tempo vor dafür daß sie erst seit kurzem überhaupt beim Nullschwerkraftsport mitmachte. Auch ihre Manöver waren ordentlich, sie legte sich in die Kurven und flog ziemlich nahe an der Ideallinie.
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Sebastian näherte sich Yvette bis auf drei Ringe an und rief ihr zu: „Achtung Yvette ich werde Dich jetzt außerhalb der Ideallinie überrunden, fliege einfach weiter und kümmere Dich nicht um mich!“, dann beschleunigte Sebastian und näherte sich Yvette. In einer langgezogenen Kurve überholte er Yvette auf der äußeren Seite der Kurve. Etwas später näherte sich Sebastian der Überrundungvon Fähnrich Sommer, sie flog ebenfalls sehr präzise. Sebastian rief ihr zu: „Achtung Fähnrich Sommer, ich überhole an der Außenseite der nächsten Kurve!“, daraufhin machte Fähnrich Sommer eine Rollbewegung nach links und rechts als Zeichen daß sie verstanden hatte. In der nächsten Kurve drosselte Fähnrich Sommer auf der inneren Seite ihr Tempo etwas und Sebastian flog auf der Außenseite an ihr vorbei. Dann folgte eine Weile keine Überrundung bis schließlich Sonja und Judith in Sichtweite kamen. Die Beiden schienen sich einen ziemlich heftigen Kurvenkampf zu liefern, mal war Sonja am Ausgang einer Kurve vorn und mal Judith. Sebastian näherte sich den beiden Kurvenkämpferinnen, wieder warnte er sie vor der anstehenden Überrundung. Da die beiden Mädels sich meist auf den Innenseiten der Kurven duellierten beschloß Sebastian sie auf der Außenseite zu überholen, er zögerte das Abbremsen vor der nächsten Kurve so weit er sich traute hinaus und passierte Judith und Sonja noch vor der Kurve. Dann zog er auf die innere Seite und Bremste stark ab. Sebastian nutzte den gesamten Durchmesser des Rennkurses in dieser Kurve aus, dies war der heftigste Kurvenflug den Sebastian in diesem Rennen erlebt hatte. Jetzt hatte er wieder freie Bahn, keine Gegner waren weit und breit vor ihm auszumachen. Sebastian konzentrierte sich nun wieder auf die Ideallinie und auf präzises Bremsen und Beschleunigen. Die Runden und die Zeit vergingen im wahrsten Sinne wie im Flug. Plötzlich sah Sebastian eine weiß blinkenden Ring vor sich, dies mußte der Beginn der letzten Runde sein. Sebastian gab noch einmal alles um eine möglichst gute Rundenzeit zu fliegen. Schließlich war es soweit, der permanent weiß leuchtende Ring kam in Sicht. Sebastian durchflog ihn und folgte dann dem grünen Ring welcher sich den Rennkurs entlang bewegte. Nachdem Sebastian eine Auslaufrunde absolviert hatte und sich dem Ende der zweiten näherte kam ein roter Ring in Sicht, er war genau hinter der Ziellinie.
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Sebastian drosselte das Tempo und verharrte genau vor dem roten Ring in der Luft schwebend. Von hinten näherten sich Ruby, Sascha, Jan, Sonja, Judith, Fähnrich Sommer und Yvette in der Reihenfolge in der sie das Rennen beendet hatten. Nachdem sie sich alle vor dem roten Ring versammelt hatten schwebten sie geschlossen zum Boden des Wartungshangars herab und setzten die Kontrollbrillen ab.



Die Tür des Hangars öffnete sich und Verwalter Tschapkin kam herein, er sagte: „Dies war das unglaublichste Rennen das ich jemals erlebt habe! Die Manöver waren sauber, schnell und präzise. Am meisten beeindruckt hat mich jedoch die Vorgehensweise von Leutnant Neuhof bei der Überrundung, das war wirklich mehr als faires Verhalten.“, daraufhin geleitete er Sebastian und die anderen Teilnehmer des Rennens aus dem Hangar hinaus den Flur entlang bis zu einer Art kleinen Saal. Zu Sebastians großem Entsetzen wartete dort auch Miranda Raven mit einem Kameramann vom Flottennachrichtenkanal, Sebastian flüsterte Ruby zu: „Nein, bitte jetzt kein Interview!“ – „Ich glaube da mußt Du jetzt durch, Du hast schließlich das Rennen gewonnen.“, antwortete Ruby leise. Als alle Rennteilnehmer in dem kleinen Saal versammelt waren begannen die Siegerehrung, und die Interviews mit den Teilnehmern des Rennens. Natürlich war Sebastian zuerst mit dem Interview dran, was ihm reichlich Unbehagen bereitete. Er drückte sich präzise aber dennoch so kurz wie es die Höflichkeit gebot aus.



Nach der Zeremonie der Siegerehrung, der Vergabe der Plaketten welche auf die jeweilige Plazierung hinwiesen und den Interviews gab es noch einen kleinen Empfang mit zahlreichen Häppchen und Getränken. Sebastian sagte leise zu Ruby: „Du, ich glaube wir sollten langsam zurückfliegen. Ich will nicht zu spät kommen, Du weist schon.“ – „Ja ich weis, laß uns in die Umkleidekabine gehen.“, antwortete Ruby. Anschließend sagte sie Yvette und Fähnrich Sommer bescheid daß sie ihnen folgen sollten da alle ihre Sporttaschen in einem Schrank waren den Ruby verschlossen hatte, Yvette und Fähnrich Sommer folgten ihnen daraufhin. Als sie mit dem Umziehen fertig waren war es 16:45 und sie fuhren mit dem Lift in den Freizeitbereich wo Stefanie schon auf sie wartete.
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Stefanie fiel Sebastian und Ruby um den Hals und sagte: „Ich fasse es nicht, meine beiden Favoriten haben das Rennen tatsächlich gewonnen!“ – „Stefanie das ist nett von Dir wir freuen uns auch aber ich muß um 18:00 auf der Hoststation sein“, antwortete Sebastian. Stefanie erwiderte: „Entspanne Dich, der Sprung zum Neptun dauert nur eine knappe halbe Stunde!“ – „Ja ich weis aber ich will mich noch vorbereiten und ein Wenig frisch machen.“, antwortete Sebastian. Stefanie sagte: „Natürlich, das verstehe ich.“ – „Fliegst Du mit uns oder wieder mit Yvette und Fähnrich Sommer?“, fragte Sebastian. Stefanie antwortete: „Ich werde mit Euch fliegen. Ich hoffe Yvette ist deswegen nicht sauer.“ – „Ach überhaupt nicht! Wir können ja immer noch zusammen fliegen.“, antwortete Yvette daraufhin gingen Sebastian, Ruby und Stefanie zum Lift.



Als sie die Ebene des Hangars erreicht hatten fragte Stefanie: „Habt Ihr was dagegen wenn ich diesmal steuere?“ – „Nein, ich will mich noch ein Wenig ausruhen für die Präsentation des Mark 3 Kampfanzuges.“, antwortete Sebastian und Ruby fügte hinzu: „Dann werde ich den Platz des Waffensystemoffiziers einnehmen damit Basti sich noch etwas ausruhen kann.“ – „Super, dann werden die Ivanes- Schwestern wieder einmal die Initiative an Bord übernehmen!“, antwortete Stefanie. Sie gingen zu ihrem Schiff und verstauten die Sporttaschen im Stauraum der BIRD OF DEATH der für Ausrüstungsgegenstände und anderes Material gedacht war. Anschließend kletterten sie in das Schiff, Stefanie auf den Pilotensitz, Ruby auf den Sitz des Waffensystemoffiziers und Sebastian nahm auf dem Sitz des Heckschützen Platz. Nachdem Ruby die Starterlaubnis angefordert hatte flog Stefanie das Schiff langsam aus dem Hangar, nachdem sie genug Distanz zur Werftstation hatten programmierte Ruby die Sprungparameter und sagte daß sie bereit wäre wenn Sebastian es sei. Sebastian bestätigte daß er bereit für den Sprung war und Ruby sagte Stefanie daß sie die Sprungprozedur starten konnte. Daraufhin aktivierte Stefanie den Sprungantrieb und die BIRD OF DEAT sprang in die Passage. Nachdem sie in der Passage waren sagte Sebastian: „Also das ist doch mal was anderes, rückwärts sitzend durch die Passage!“ – „Wenn Dir übel wird mach einfach die Augen zu!“, antwortete Ruby.
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Sebastian erwiderte: „Nein übel wird mir nicht, es ist nur ungewohnt einfach eine andere Perspektive. Ich werde aber bis zum Neptun ein Wenig dösen.“ – „Mach das! Wir sagen Dir Bescheid wenn wir da sind.“, antwortete Ruby. Sebastian brachte seinen Sitz in eine bequeme Position und schloß die Augen.



Ruby stieß Sebastian sanft von hinten an und sagte: „Hey Du Schlafmütze, wir sind gleich im Neptunorbit!“ – „Danke Ruby, ich bin voll weggeratzt.“, antwortete Sebastian noch etwas schläfrig. Stefanie rief nach hinten zu Sebastian: „Du hast nichts verpaßt.“ – „Ja die Sprünge sind ziemlich unspektakulär.“, erwiderte Sebastian. Wenig später riß die Passage auf und sie waren im Neptunorbit. Stefanie sagte erstaunt: „Irgendwas fehlt hier, heute früh war die Far Horizon doch noch hier.“ – „Die wird im Flottendock im Uranusorbit sein, sie bekommt doch neue taktische Systeme und Waffen.“, antwortete Ruby. Anschließend forderte sie die Erlaubnis für die Landung auf der Hoststation an, als diese erteilt wurde sagte sie zu Stefanie: „Okay die Landeerlaubnis wurde erteilt und die Parameter sind auf Deinem Augenliederprojektionssystem, bringe uns rein!“ – „Alles klar, fertigmachen zur Landung!“, antwortete Stefanie und nahm Kurs auf die Hoststation. Gegen 17:25 erreichten sie die Parkposition, diesmal jedoch waren sie in der Jägerbucht der Station gelandet. Offensichtlich war im Hangar kein Platz oder es gab andere Gründe warum man sie in der Jägerbucht landen ließ. Nachdem Sebastian und Ruby ihre Sporttaschen aus dem Stauraum geholt hatten gingen sie zum Lift. Nachdem Stefanie und Ruby die Sektionen mit ihren Quartieren als Fahrziele eingegeben hatten fragte Ruby: „Hey Basti brauchst Du etwas das dich wachrüttelt, einen gewaltigen kinetischen Impuls vielleicht?“ – „Wenn Stefanie nichts dagegen hat dann kannst Du ruhig die maximal mögliche Geschwindigkeit für den Lift wählen.“, antwortete Sebastian. Stefanie rief: „Oh ja maximale Geschwindigkeit!“ – „Alles klar!“, erwiderte Ruby.



Nachdem sie die Liftkabine betreten hatten stellten sich Sebastian und Stefanie in die hinteren Ecken und hielten sich an den Haltestangen fest. Ruby stellte sich an die Rückwand der Kabine und gab die Befehle welche die Geschwindigkeitsbegrenzung für den Lift aufhoben, dann umklammerte sie die Haltestange an der Rückwand und wartete bis der Countdown abgelaufen war.
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Der Lift raste nach oben, dann bremste er ab und beschleunigte anschließend nach rechts. Schließlich bremste der Lift scharf und die Türen öffneten sich. Stefanie stieg aus und verabschiedete sich, dann schlossen sich die Türen und es ging mit halsbrecherischer Beschleunigung nach links. Nach dem erreichen des Hauptschachts bremste der Lift und beschleunigte wieder rasant aufwärts, dann folgte wieder ein ebenso heftiges Bremsmanöver und eine Beschleunigung nach links. Nachdem der Lift ein weiteres mal scharf abgebremst hatte öffneten sich die Türen. Als sie ausstiegen sagte Sebastian: „Das war ziemlich heftig, mit zwei Richtungswechseln ist es noch mörderischer als normalerweise.“ – „Na jedenfalls bist Du jetzt wach.“, antwortete Ruby grinsend, dann fragte sie: „In mein oder Dein Quartier?“ – „Zu Dir!“, antwortete Sebastian. Ruby hielt ihr Armband an den Sensor neben der Tür ihres Quartiers und die Tür öffnete sich. Als sie beide in Rubys Wohnbereich standen sagte Ruby: „Lege die Sporttasche einfach hier auf die Couch, Du kannst sie nachher immer noch in Dein Quartier bringen!“, daraufhin legte Sebastian die Sporttasche ab und fragte: „Und jetzt?“ – „Machen wir uns etwas frisch.“, erwiderte Ruby.



Nachdem sie sich ausgezogen hatten und in der Duschkabine standen wählte Ruby eine Wassertemperatur von 37 Grad und eine Luftbeimengung von 50 Prozent. Als das Wasser auf sie herab zu strömen begann sagte Sebastian: „Das fühlt sich irgendwie seltsam an, seltsam und dennoch gut.“ – „Durch das Wasser- Luftgemisch wird der Strahl weicher, das hier ist das Gegenstück zu einem Whirlpool.“, antwortete Ruby. Sebastian erwiderte: „Du bringst mich immer wieder zum staunen.“ – „Tja, so bin ich eben. Aber wenn Du jetzt schon staunst...“, sagte Ruby, dann zog sie einen ihrer Mundwinkel nach oben und legte Sebastian den Zeigefinger quer über seine Lippen. Anschließend senkte sie die Wassertemperatur auf 28 Grad und küßte Sebastian zärtlich.



Nach zehn heißen Minuten verließen sie die Dusche und zogen sich an. Währenddessen sagte Sebastian: „Das mit dem 50 Prozent Luftdurchsatz ist eine tolle Sache, das Wasser fühlt sich gleich viel weicher an.
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“ – „Ja und man spart obendrein auch noch Wasser.“, antwortete Ruby. Nachdem sie sich angezogen hatten war es 17:50, Sebastian brachte noch schnell seine Sporttasche in sein Quartier während Ruby bereits das Fahrziel für den Lift wählte. Als die Lifttüren sich etwas später öffneten sagte Sebastian: „Aber diesmal bitte mit normaler Geschwindigkeit!“ – „Alles klar, wir wollen ja nicht daß Du mit weichen Knien bei Verwalter Sella im Büro erscheinst.“, antwortete Ruby. Die Lifttüren schlossen sich und die Fahrt begann. Als der Lift hielt und sie ausstiegen schaute Ruby Sebastian an und fragte: „Nervös?“ – „Nervös, euphorisch und alle verfügbaren Emotionen die mit einem großen bevorstehenden Ereignis in Verbindung stehen durchlebe ich gerade.“, antwortete Sebastian. Während Sebastian sich mit seinem Kommunikationsarmband auf dem Tresen der Stationsverwaltung identifizierte und den Grund seiner Anwesenheit nannte legte Ruby den Arm um ihn und sagte: „Du machst das schon, schließlich hast Du gerade das erste Nullschwerkraft- Rennen gewonnen.“ – „Ja ich weis aber gegen Emotionen kann man nichts machen, die kommen einfach.“, antwortete Sebastian. Die animierte Person auf dem Bildschirm teilte Sebastian mit daß er im Wartebereich Platz nehmen sollte, Sebastian und Ruby gingen in den Wartebereich und setzten sich. Während sie darauf warteten daß sie in das Büro von Herrn Sella gebeten wurden ging Ruby mit Sebastian noch einmal die Dinge durch die bei der Präsentation wichtig sein könnten. Schließlich öffnete sich die Bürotür von Verwalter Sella und sie wurden hereingebeten.



Kapitän Tönnigs saß neben Verwalter Sella und sagte: „Das ist Leutnant Neuhof, das Mannschaftsmitglied der Far Horizon mit den vielversprechendsten Aussichten für seine Kariere. Er hat mich mehr als nur einmal zum staunen gebracht.“ – „Ja ich weis, wir sind uns bereits begegnet. Daher stammt die Idee daß Leutnant Neuhof vor den Anwärtern und Auszubildenden ein paar Berichte über den Flottenalltag und seine Strategien zum Besten gibt.“, antwortete Verwalter Sella. Dann sagte er: „Willkommen Leutnant Ivanes und Leutnant Neuhof!“, Ruby und Sebastian erwiderten den Gruß. Verwalter Sella sagte: „Bevor wir zu weit vom Thema abschweifen, was wissen Sie über den Mark 3 Kampfanzug Leutnant Neuhof?“ – „Daß es sich beim Mark 3 um einen Raumanzug mit Schwerkraftphaseninverter und einem Trägheitsverlagerungsfeldsystem handelt.
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Das sind aber auch schon die einzigen Gemeinsamkeiten mit der Ausrüstung beim Nullschwerkraft- Rennen. Der Mark 3 verfügt über ein leistungsfähiges Lebenserhaltungssystem welches das ausgeatmete Kohlendioxyd in Kohlenstoff und Sauerstoff spaltet. Der Sauerstoff wird dem Atemluftvorrat des Anzuges hinzugefügt und der Kohlenstoff wird in einem Sammelbehälter gelagert. Ebenso wird die Feuchtigkeit aus der Atemluft in Wasserstoff und Sauerstoff gespaltet, der Wasserstoff wird ebenfalls gelagert und der Sauerstoff wird dem Atemluftvorrat hinzugefügt. Als Waffensystem verfügt der Mark 3 über einen oder mehrere schwere Wellenwerfer und zwei eng am Anzug anliegende übereinander liegende elektromagnetische Schildfelder. Weiterhin ist der Mark 3 mit einem Augenliederprojektionssystem und einem Hirnstromscanner als Steuerungsinterface ausgerüstet. Zusätzlich steht eine künstliche Intelligenz vom Typ Alice zur Verfügung welche dem Träger des Anzugs beratend und eventuell bei der Steuerung unterstützend zur Seite steht. Die Krönung des ganzen ist für mich jedoch daß der Mark 3 über Tarntechnologie verfügt, ähnlich des Tarnsystems der GHOSTBIRD- Klasse.“, antwortete Sebastian.



Verwalter Sella sagte staunend: „Nicht schlecht, sie haben die wesentlichen Details des Mark 3 aufgezählt. Können Sie sich vorstellen warum die Präsentation unter dem Titel Fusion steht?“ – „Fusion? Ich vermute mal daß der Mark 3 die Fusion mehrerer Technologien aus verschiedenen Bereichen ist.“, erwiderte Sebastian. Kapitän Tönnigs sagte daraufhin zu Verwalter Sella: „Ich habe Ihnen doch gesagt Leutnant Neuhof hat eine gute Auffassungsgabe!“ – „In der Tat, das ist wirklich eine gute Auffassungsgabe.“, erwiderte Verwalter Sella, dann reichte er Sebastian ein Pad und sagte: „Das hier sind die Punkte, Abläufe und Ziele der Präsentation. Haben Sie Fragen oder Änderungsvorschläge dazu?“, daraufhin nahm Sebastian das Pad an sich und begann es zu studieren. Nach einiger Zeit sagte er: „Hier steht daß die Präsentation in zwei Teilen stattfinden wird.
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Der erste Teil wird auf der unteren Aussichtsplattform stattfinden, dabei wird die Manövrierfähigkeit des Anzuges demonstriert. Die Demonstration des Waffensystems soll im zweiten Teil der Präsentation außerhalb der Station geschehen. Bedeutet dies daß der zweite Teil eine Art Gefechtsübung ist?“ – „Richtig, im zweiten Teil werden Sie zur Demonstration der Waffenkapazität gegen einen leichten Kampfflieger antreten.“, antwortete Verwalter Sella.



Sebastian atmete tief durch und sagte: „Puh, da muß ich aber alle Register ziehen! Der Anzug verfügt ja zum Glück über doppelte Schildfelder und über eine künstliche Intelligenz vom Typ Alice. Mir steht also der Borg- Gefechtsmodus zur Verfügung, ich denke mit dieser Konfiguration kann ich die Herausforderung des zweiten Teils der Präsentation überstehen.“ – „Es besteht kein Grund zur Besorgnis, für die Demonstration der Waffenkapazität werden die Waffen des Anzuges und des angreifenden Schiffes natürlich im Simulationsmodus abgefeuert. Ihre Idee den Borg- Gefechtsmodus bei der Präsentation einzusetzen ist sehr innovativ. Sie können diese Vorgehensweise bei der Präsentation anwenden, dies wird die Leistungsfähigkeit der Schildfelder erheblich steigern. Vielleicht sollten Sie gegen einen mittleren oder schweren Kampfflieger antreten.“, antwortete Verwalter Sella. Sebastian erwiderte: „Wenn dies im Simulationsmodus stattfindet kann mir ja eigentlich nichts passieren. Vielleicht sollte ich zuerst gegen einen leichten Kampfflieger antreten und anschließend gegen einen stärkeren Gegner.“ – „Das ist eine ausgezeichnete Idee! Wir werden das Nötige veranlassen.“, antwortete Verwalter Sella. Dann besprach Sebastian mit Verwalter Sella und Kapitän Tönnigs die Einzelheiten der Präsentation.



Als Musikbegleitung für den ersten Teil der Präsentation wählte Sebastian den Titel „Viva la Classic“ von „DJ Happy Vibes“, zu diesem Titel wollte er auf der unteren Aussichtsplattform eine kleine Flugshow zeigen welche die Manövrierfähigkeit des Anzuges verdeutlichen sollte. Für den Zweiten Teil der Präsentation bat Sebastian Kapitän Tönnigs um Hilfe, er wollte daß die angreifenden Kampfflieger von Piloten der Far Horizon gesteuert werden, Sebastian meinte auch daß er gerne mal in einem simulierten Gefecht gegen Yvette antreten würde.
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Kapitän Tönnigs war überrascht von dieser Idee aber er stimmte Sebastians Vorschlag zu. Er kontaktierte Yvette und unterbreitete ihr Sebastians Vorschlag. Ohne zu zögern stimmte Yvette ebenfalls zu. Auch Ruby war von Sebastians Idee überrascht, sie wollte unbedingt den zweiten Kampfflieger steuern damit Sebastian einen richtigen Gegner bekäme. Gegen Ende der Vorbesprechung sagte Kapitän Tönnigs zu Sebastian: „Da haben Sie sich ja was vorgenommen, das wird nicht einfach gegen zwei der besten Piloten der Far Horizon anzutreten. Auf eines können Sie sich jedoch verlassen, weder Leutnant Ivanes noch Leutnant Mangold werden Sie mit der GHOSTBIRD- Klasse angreifen. Ein solches Ungleichgewicht der Kräfte werde ich nicht zulassen.“ – „Danke Kapitän Tönnigs, das beruhigt mich sehr. Die GHOSTBIRD- Klasse ist mit ihrer Tarntechnologie und den doppelten Schildfeldern doch eine Nummer zu groß als Gegner.“, antwortete Sebastian.



Kapitän Tönnigs verließ das Büro um die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Nachdem er gegangen war sagte Ruby: „Dann werde ich mir mal meine Schwester und ein Schiff schnappen, wir werden dann im zweiten Teil der Präsentation aufeinander treffen. Wir werden es Dir nicht leicht machen.“ – „Das will ich auch nicht, wenn ich es leicht haben wollte dann würde ich auf treibende Trümmer schießen.“, antwortete Sebastian. Ruby umarmte Sebastian zum Abschied und wünschte ihm eine erfolgreiche Präsentation, dann verließ auch sie das Büro des Stationsverwalters. Nachdem Ruby gegangen war sagte Verwalter Sella: „So dann wollen wir mal zu den restlichen Vorbereitungen schreiten. Der Anzug steht bereit für die Präsentation.“ – „Ich ebenfalls bin bereit.“, antwortete Sebastian. Daraufhin gingen er und Verwalter Sella zum Lift und fuhren in das Ausrüstungsdepot der Station. Dort halfen zwei Mitglieder des Entwickler- Teams Sebastian beim Anlegen des Kampfanzuges. Nach dem Anlegen sagte Verwalter Sella: „Eines muß ich Ihnen noch sagen, während des zweiten Teils der Präsentation tragen die Zuschauer auf der unteren Aussichtsplattform Augenliederprojektionssysteme die mit dem System des Kampfanzuges gekoppelt sind. Des weiteren wird eine Sprechverbindung zu Ihnen auf die Lautsprecher gelegt, auf diese Weise können Sie während der Demonstration der Waffenkapazität Ihre Handlungen kommentieren.
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“ – „Verstanden, dann werde ich mich mit dem Fluchen zurückhalten falls etwas nicht so glatt läuft. Sie sollten die Demonstration aufzeichnen, die Anwärter und Auszubildenden für den Dienst bei der Flotte werden darauf abfahren!“, antwortete Sebastian. Verwalter Sella lächelte und sagte: „Die Aufzeichnung ist obligatorisch aber ihre Idee ist nicht von der Hand zu weisen, die Aufzeichnung des zweiten Teils der Präsentation wird ergänzend zu Ihrem Vortrag sicher einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“ – „Dann kann es ja losgehen!“, antwortete Sebastian. Daraufhin begleitete ihn eines der beiden Mitglieder des Entwicklerteams zum Lift und anschließend in den Vorbereitungsraum ein Deck über der unteren Aussichtsplattform. Dort bekam Sebastian noch letzte Tips für die Kontrolle des Anzuges mit dem Hirnstromscanner welche für Sebastian jedoch nichts neues waren. Dann wartete Sebastian auf den Beginn der Demonstration.



Schließlich bekam Sebastian die Anweisung über das Kommunikationssystem des Kampfanzuges sich mit dem Lift zur unteren Aussichtsplattform zu begeben, zusätzlich bekam Sebastian den Hinweis daß er ruhig improvisieren könnte bei der Gestaltung der Präsentation. Nach der Trennung der Verbindung begab sich Sebastian zum Lift und sagte: „Alice, bitte wähle die untere Aussichtsplattform für den Lift!“ – „Das Fahrziel ist gewählt.“, antwortete Alice. Als Sebastian den Lift betreten hatte sagte er: „Alice, aktiviere die Tarnung!“ – „Die Tarnung ist aktiviert.“, kam von Alice als Antwort und in Sebastians Sichtfeld war das Symbol für die aktivierte Tarnung zu erkennen.



Die Lifttüren öffneten sich und Sebastian schwebte in die Mitte der Aussichtsplattform. Verwalter Sella sagte zu den anwesenden Gästen: „Es kann nicht mehr lange dauern dann sehen Sie das Resultat der Fusion mehrerer Technologien aus den verschiedensten Bereichen.“, daraufhin sagte Sebastian: „Alice, die Tarnung deaktivieren!“, Alice bestätigte den Befehl und führte ihn aus. In den Gesichtern der Anwesenden Zuschauer war der blanke Schrecken über Sebastians plötzliches Auftauchen in ihrer Mitte zu lesen.
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Verwalter Sella Kommentierte Sebastians Erscheinen mit den Worten: „Auf dieses System des Mark 3 sind die Entwickler besonders stolz, die Tarntechnologie ist extrem nützlich wenn man es mit starker gegnerischer Präsenz sowohl in Form von Schiffen als auch in der Form von Truppen zu tun hat. Abgesehen von der Tarnung besitzt der Mark 3 auch ein eigenes Antriebssystem. Es besteht aus einem Schwerkraftphaseninverter und einem Trägheitsverlagerungssystem welches über einen Hirnstromscanner gesteuert wird. Zur Demonstration der Manövrierfähigkeit haben wir etwas vorbereitet. Bitte Leutnant Neuhof, zeigen Sie uns was der Mark 3 kann!“, darauf wurde der Titel „Viva la Classic“ wiedergegeben welchen Sebastian für die Demonstration ausgesucht hatte. Sebastian hob ab und zog seine Bahn über den Köpfen der Zuschauer, dabei flog er enge Kurven mit Winkeln bis zu 135 Grad und auch Wendemanöver aus hoher Geschwindigkeit heraus. Alle Manöver flog Sebastian mit nur knapp 2,5 Metern über dem Boden damit die Zuschauer die Rasanz seiner Manöver direkt miterleben konnten. Als die Musikbegleitung verstummt war landete Sebastian wieder in der Mitte der Aussichtsplattform und erklärte zusammen mit Verwalter Sella die Details des Kampfanzuges, dabei drückte sich Sebastian fast schon wie ein Verkäufer aus. Die Zuschauer schien dies zu beeindrucken, sie lauschten gebannt den Worten welche aus den äußeren Lautsprecher des Anzuges kamen. Nach einer halben Stunde war der erste Teil der Präsentation vorbei. Verwalter Sella versprach den Zuschauern für den zweiten Teil der Präsentation ein Atemberaubendes Erlebnis. Sebastian ging wieder zurück zum Lift und begab sich zur nächsten Luftschleuse um dort den Beginn des zweiten Teils der Präsentation abzuwarten.



Während Sebastian auf seinen Einsatz wartete meldete sich Ruby per Sprechverbindung, sie erzählte Sebastian daß er es bei der Demonstration der Waffenkapazität zuerst mit Yvette zutun hätte und anschließend mit ihr. Sie riet ihm alle Möglichkeiten des Mark 3 zu nutzen da er es mit einem wirklich gut bewaffneten Schiff zutun bekäme. Sebastian versprach Ruby daraufhin sich richtig ins Zeug zu legen. Nachdem die Sprechverbindung getrennt war meldete sich Verwalter Sella und teilte Sebastian mit daß alles für den zweiten Teil der Präsentation bereit war.
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Sebastian bestätigte daß auch er bereit war und betrat die Luftschleuse. Während der Druckausgleich vorgenommen wurde sagte Sebastian: „Alice, Borg- Gefechtsmodus!“ – „Borg- Gefechtsmodus ist aktiviert.“, antwortete Alice. Die äußere Tür der Luftschleuse öffnete sich und Sebastian flog hinaus. Während er die Station umkreiste scannte er das Gebiet nach Schiffen und wartete daß seine Gegner eintreffen würden.



Der Ausgang einer Passage öffnete sich in einiger Entfernung und ein leichter Kampfflieger erreichte das Gebiet. Sebastian sagte: „Alice, permanenter Scan der Schildfelder des gegnerischen Schiffes und die Waffen an die Oszilationsfrequenz der gegnerischen Schilde anpassen!“ – „Scan ist im Gange, die Waffen wurden entsprechend angepaßt.“, antwortete Alice. Sebastian flog auf den leichten Kampfflieger zu, als er in Reichweite der Mikrowellengeschütze des Gegnerischen Schiffes kam feuerte es. Das äußere Schildfeld des Kampfanzugs wurde durch das Waffenfeuer angeregt und Alice paßte das innere Schildfeld entsprechend der gegnerischen Waffenoszilationsfrequenz an. Durch diese Anpassung verloren die Schilde des Anzuges nur minimal an Feldstärke. Sebastian vergewisserte sich daß seine Waffen im Simulationsmodus waren, dann feuerte er mit dem schweren Wellenwerfern im Gammastrahlenemitter- Modus auf 100 Prozent Intensität im Dauerfeuer. Die Schildfelder des gegnerischen Schiffes begannen zu fluktuieren, der Pilot versuchte die Oszilationsfrequenz der Schilde zu verändern doch Alice paßte die Waffen permanent an die Schilde des Gegners an. Schließlich brachen die Schilde des gegnerischen Schiffes zusammen und eine Simulierte Zerstörung wurde angezeigt, das besiegte Schiff wendete und sprang aus dem Gebiet.



Sebastian wies Alice an ohne zusätzlichen Befehl bei jedem weiteren gegnerischen Schiff die Oszilationsfrequenz der Schilde permanent zu überwachen und Alice bestätigte die Anweisung. Sebastian überlegte mit welchem Schiff Ruby wohl angreifen würde, eine schreckliche Idee ging ihm durch den Kopf. „Sie wird doch wohl nicht als Lady G-Force mit der Excalibur auftauchen. Nein ihre Schwester ist ja dabei, dann müßte sie ihr ja ihr Geheimnis offenbaren.“, dachte Sebastian. Alice meldete sich, sie sagte: „Ein Schiff erreicht das Gebiet.
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“ – „Identifizieren, Bezeichnung und Schiffsklasse!“, antwortete Sebastian. Alice erwiderte: „Das Schiff wurde als E.S.F.S. BLADE OF GLORY identifiziert, das Schiff gehört zur SWORD- Klasse.“ – „Großartig, das wird eine echte Herausforderung!“, antwortete Sebastian, dann wendete er und sah das Schiff. Sebastian glaubte seinen Augen nicht zu trauen, was da auf ihn zu kam sah aus wie die BLACK SWORD, bevor sie von den Wächtern verbessert und in Excalibur umgetauft wurde.



Sebastian brauchte ein paar Sekunden um sich der Situation bewußt zu werden, als er seinen Schreck überwunden hatte rief er: „Alice, Tarnung aktivieren!“ – „Tarnung ist aktiviert, Schilde sind deaktiviert.“, antwortete Alice. Sebastian fragte: „Wie ist der Status der Waffen bei aktivierter Tarnung?“ – „Die Waffen sind aktiviert und einsatzbereit.“, antwortete Alice. Das gegnerische Schiff begann das Gebiet abzutasten, Sebastian reduzierte den Antrieb des Kampfanzuges auf minimale Intensität und schlich sich von unten an das gegnerische Schiff heran. Sebastians Waffen waren noch immer im Gammastrahlenemitter- Modus und auf volle Intensität gestellt. Nachdem sich Sebastian vergewissert hatte daß die Waffen an die Schildoszilationsfrequenz des gegnerischen Schiffes angepaßt waren rief er die Schiffsdetails aus der Datenbank ab und visierte den Feldgenerator für das Schildfeld an, dann feuerte er einen kurzen heftigen Feuerstoß ab. Die Schilde des gegnerischen Schiffes verloren 40 Prozent ihrer Feldstärke, das Schiff flog ein Ausweichmanöver. Sebastian brachte sich mit minimaler Antriebskraft in eine weitere Angriffsposition und wartete auf eine weitere Gelegenheit zum Angriff. Das Schiff flog langsam an ihm vorbei, Sebastian verharrte in seiner Position um keine verräterische Energiespitze zu verursachen durch die ihn das Schiff entdecken könnte. Als das Schiff ihn passiert hatte zielte Sebastian wieder auf die Unterseite und Feuerte, diesmal feuerte Sebastian bis das Schiff seinen Kurs änderte. Dann stellte er das Feuer ein und schlicht sich auf eine neue Position. Die Feldstärke der gegnerischen Schilde war nur noch bei 5 Prozent. Wieder rief Sebastian die Details des gegnerischen Schiffes ab um sein weiteres Vorgehen zu planen.



Die Schilde des Gegnerischen Schiffes waren zwar so gut wie neutralisiert aber die Schiffe der SWORD- Klasse konnten auch ohne Schilde eine Menge einstecken, mit einem weiteren Feuerstoß war dieses Gefecht noch nicht zu beenden außer vielleicht.
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.., das wäre ein wirklich grausames Vorgehen. Sebastian vergewisserte sich noch einmal daß seine Waffen wirklich im Simulationsmodus waren, dann brachte er sich in eine Position von der aus er direkt das Cockpit des gegnerischen Schiffes ins Visier nehmen konnte. Die Schilde des gegnerischen Schiffes würden beim nächsten Treffer zusammenbrechen, Sebastian müßte nur das Cockpit des Schiffes für etwa 2 Sekunden beschießen, in einem echten Gefecht würde dies mit Sicherheit die Systeme des Schiffes außer Gefecht setzen und die Körper der Piloten schwer schädigen. Noch einmal vergewisserte sich Sebastian daß seine Waffen im Simulationsmodus waren, als das Schiff in Reichweite kam feuerte er mit voller Intensität auf das Cockpit des gegnerischen Schiffes. Sebastians Sensoren zeigten daß das Gegnerische Schiff einen Simulierten Totalausfall erlitten hatte. Sebastian atmete erleichtert auf als das besiegte Schiff abdrehte und aus dem Gebiet sprang. Über das Kommunikationssystem hörte Sebastian die Stimme von Verwalter Sella wie er sagte: „Danke Leutnant Neuhof, Sie haben uns alle ziemlich überrascht. Kommen Sie jetzt zur Station zurück, Luftschleuse 3B!“ – „Verstanden, ich kehre zur Luftschleuse 3B zurück.“, antwortete Sebastian. Anschließend ließ er Alice die Tarnung deaktivieren.



Nachdem Sebastian die Luftschleuse passiert und den Vorraum der Luftschleuse erreicht hatte erwarteten ihn schon die zwei Mitglieder des Entwicklerteams. Sie waren ebenfalls ziemlich überrascht über den Ausgang der Demonstration der Waffenkapazität. Sie halfen Sebastian aus dem Anzug und Sebastian meldete sich bei Verwalter Sella um zu fragen was er nun zutun hatte. Verwalter Sella sagte ihm daß er seine Aufgabe mehr als hervorragend absolviert hatte und daß er nun über die übrige Zeit frei verfügen konnte. Sebastian begab sich daraufhin zum Lift und fuhr zu seinem Stationsquartier. Nachdem er sein Quartier erreicht hatte legte er sich auf die Couch und versuchte die Erlebnisse der letzten Stunde zu verarbeiten.



Während Sebastian über seine Erlebnisse nachdachte meldete sich Ruby über eine Sprechverbindung.
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Sebastian nahm das Gespräch an und bevor er was sagen konnte rief Ruby: „Basti das war der Hammer, noch nie hat jemand gegen ein Schiff der SWORD- Klasse ein Gefecht überstanden geschweige gewonnen!“ – „Oh Ruby das machen wir nie wieder!“, antwortete Sebastian. Ruby fragte: „Alles in Ordnung Basti?“ – „Physisch ja, es hat mir nur ziemlich zugesetzt gegen Dich in einem Gefecht anzutreten auch wenn es nur ein simuliertes Gefecht war.“, erwiderte Sebastian. Ruby antwortete: „Versprochen, das machen wir nie wieder! Es war schon ein beschissenes Gefühl Dich ins Visier zu nehmen.“ – „Du sprichst mir aus der Seele Ruby. Ich glaube bei mir ist jetzt ein induktiver Eingriff fällig, Ich bin in meinem Quartier wenn Du mich suchst.“, antwortete Sebastian während er mit den Tränen kämpfte. Ruby erwiderte: „Halte durch, ich bin gleich da! Ivanes Ende!“, dann wurde die Verbindung getrennt. Sebastian legte die Hände aufs Gesicht und grübelte weiter.



Etwas später öffnete sich die Tür von Sebastians Quartier und Ruby kam herein, sie hockte sich neben die Couch, strich Sebastian über das Gesicht und sagte: „Das war eine wirklich blöde Idee von mir in einer solchen Gefechtsübung gegen Dich anzutreten. Ich verspreche Dir daß wir sowas nie wieder machen. Erst jetzt verstehe ich die Worte meiner Ausbilderin von der Flugschule, sie sagte daß wir niemals gegen gute Freunde antreten sollten auch nicht in simulierten Gefechten. Als Begründung meinte sie daß uns sowas sehr mitnehmen könnte, mehr als wir uns vorstellen könnten.“ – „Jetzt hast Du den Beweis für die Wahrheit hinter diesen Worten.“, antwortete Sebastian mit matter Stimme. Ruby umarmte Sebastian und sagte: „Stefanie läßt Dich grüßen, sie sagt daß ich mich um Dich kümmern soll.“ – „Das ist nett von ihr.“, erwiderte Sebastian. Ruby fragte: „Kannst Du aufstehen?“ – „Ja, das einzige was einen Knacks bekommen hat ist meine Psyche. Laufen kann ich trotzdem noch.“, antwortete Sebastian. Ruby half Sebastian auf die Beine und als dies geschafft war sprach sie in ihr Kommunikationsarmband: „Okay Yvette, zwei Personen teleportieren!“ – „Verstanden, bereithalten!“, antwortete Yvette. Daraufhin nahm Ruby Sebastians Hand und sagte: „Wir kriegen Dich schon wieder hin.
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“, kurz darauf befanden sie sich an Bord eines Transitschiffes.



Ruby sagte zu Yvette: „Abflug zur Far Horizon! Ohne einen induktiven Eingriff ist das hier nicht zu schaffen.“ – „Alles klar, der Sprung erfolgt in wenigen Augenblicken!“, erwiderte Yvette. Ruby und Sebastian setzten sich und Yvette führte den Sprung aus. Als sie den Uranusorbit erreicht hatten sagte Ruby: „Ich bringe Basti erst einmal in die Krankenstation, und Du landest inzwischen das Schiff.“ – „Geht klar!“, antwortete Yvette worauf Ruby eine Verbindung zu Doktor Ngujen herstellte und sie informierte daß sie und Sebastian in Kürze eintreffen würden. Anschließend tippte Ruby auf einer Konsole herum und initiierte den Teleportationsvorgang. Als sie wenig später die Krankenstation erreicht hatten sagte Doktor Ngujen: „Das war nicht gerade eine Deiner brillantesten Ideen Ruby, einfach gegen Deinen Freund in einer Gefechtsübung anzutreten!“ – „Ich weis daß es eine blöde Idee war, jetzt benötigt Basti erst einmal einen induktiven Eingriff.“, antwortete Ruby. Doktor Ngujen hatte bereits das Set für den induktiven Eingriff bereitgelegt und sagte zu Sebastian: „Setzen Sie sich einfach hier auf den Behandlungsstuhl!“, worauf Sebastian sich setzte und Doktor Ngujen ihm das Set anlegte. Als die Vorbereitungen getroffen waren fragte sie: „Sind Sie bereit, können wir mit der Behandlung beginnen?“ – „Ich bin bereit.“, antwortete Sebastian. Daraufhin sagte Doktor Ngujen: „Alice, initiiere bei Leutnant Neuhof einen induktiven Eingriff zur Traumabewältigung!“ – „Verstanden, induktiver Eingriff wird initiiert“, antwortete Alice. Doktor Ngujen sagte daraufhin zu Sebastian: „Lassen Sie einfach geschehen was geschieht, wenn Sie glauben einzuschlafen kämpfen Sie nicht dagegen an!“ – „Ich kenne die Prozedur.“, antwortete Sebastian mit matter Stimme. Ruby hielt Sebastians Hand und sagte: „Ich werde hier bleiben, egal wie lange es dauert.“ – „Danke Ruby!“, antwortete Sebastian schon fast im Halbschlaf und griff sanft nach Rubys Hand, dann fielen ihm die Augen zu.



Während des induktiven Eingriffs hatte Sebastian kein Zeitgefühl. Es war wie ein seltsamer Traum, sein Verstand war mit Alice der künstlichen Intelligenz zu einem einzigen Verstand verbunden und sie half ihm mit ihrer logischen emotionslosen Art die Erlebnisse der jüngsten Vergangenheit zu verarbeiten.
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Als Sebastian wieder erwachte stand Ruby noch immer neben dem Behandlungsstuhl und hielt seine Hand. Alice meldete den Abschluß der induktiven Eingriffsprozedur und Doktor Ngujen nahm Sebastian daraufhin das Behandlungsset ab. Sebastian öffnete die Augen und schaute zu Ruby, sie sagte: „Na, alles wieder im Gleichgewicht?“ – „Da dank Alice, die Verbindung mit ihr war herrlich. Ihr Verstand ist so schön klar und nicht von Emotionen beeinflußt.“, antwortete Sebastian. Als Sebastian zur anderen Seite schaute stand dort Yvette neben dem Behandlungsstuhl und sagte: „Glückwunsch, jetzt hat die Erdraumflotte einen neuen Testpiloten! Du hast ganz schön für Aufsehen gesorgt.“ – „Ich wage es kaum zu fragen wen ich diesmal wieder beeindruckt habe.“, erwiderte Sebastian. Ruby antwortete: „Niemand geringeren als Commander Kerstin Groop, meine ehemalige Flugausbilderin an der G-FORCE-ACADEMY. Sie hatte mir für die Gefechtsübung ihr Schiff zur Verfügung gestellt.“ – „Die G-FORCE-ACADEMY, die legendäre Flugschule mit den geheimen Positionsdaten? Der Name kommt mir bekannt vor, während unserer neuralen Verbindung vor einigen Tagen habe ich einige Erinnerungen aus Deiner Zeit als Flugschülerin durchlebt.“, erwiderte Sebastian. Ruby sagte: „Ja genau diese legendäre Flugschule meine ich. Ausbilder und erfolgreiche Absolventen dieser Flugschule erkennt man daran daß sie ein Schiff der SWORD- Klasse besitzen.“ – „Und Du warst eine Absolventin oder Ausbilderin dieser Flugschule.“, sagte Sebastian Ruby antwortete: „Sowohl eine Absolventin als auch später eine Ausbilderin.“ – „Wow, ich fasse es nicht!“, erwiderte Sebastian.



Nachdem Doktor Ngujen Sebastian gescannt und für gesund befunden hatte durfte er die Krankenstation wieder verlassen. Draußen auf dem Flur fragte Sebastian: „Wie lange war ich weg?“ – „Etwa dreißig Minuten.“, antwortete Yvette. Ruby fügte hinzu: „Du scheinst sehr gut auf den induktiven Eingriff anzusprechen, bei anderen Patienten dauert es manchmal sechs bis acht Stunden.“ – „Zum Glück bin ich für diese Behandlungsmethode sehr empfänglich, auf diese Weise verpasse ich nicht allzu viel von dem irren Leben hier.“, antwortete Sebastian.
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Schließlich erreichten sie den Liftzugang, Ruby wählte die Gästequartiere als Fahrziel. Sebastian fragte: „Die Gästequartiere, wen besuchen wir?“ – „Meine ehemalige Ausbilderin, sie will sich selbst ein Bild von Dir machen.“, antwortete Ruby. Sebastian sagte unsicher: „Na gut, wenn es sein muß!“ – „Du brauchst Dir wirklich keine Sorgen machen, Commander Groop ist einfach nur daran interessiert Dich kennenzulernen. Das ist keine Bewertung oder irgend eine Prüfung.“, beruhigte ihn Ruby. Die Türen des Lifts öffneten sich, Sebastian und Ruby stiegen ein. Yvette folgte ihnen nicht, sie verabschiedete sich und ging den Flur entlang in die Richtung aus der sie zusammen mit Ruby und Sebastian gekommen war. Dann schlossen sich die Lifttüren.



Wenig später erreichte der Lift die Ebene der Gästequartiere, Ruby und Sebastian gingen den Flur entlang bis zu einer Quartiertür. Dort führte Ruby ihr Kommunikationsarmband über den Sensor neben der Tür um das Türsignal zu aktivieren. Einige Sekunden später öffnete sich die Tür und sie traten ein. In der Mitte des Quartiers stand eine Frau die Sebastian auf etwa 40 bis 50 Jahre alt schätzte mit brünetten kurzen Haaren. Ruby stellte Sebastian und Commander Groop einander vor und Commander Groop betrachtete Sebastian sehr genau. Als Ruby erwähnte das sie und Sebastian ein Paar sein sagte Commander Groop: „Moment mal, bitte sagen Sie jetzt nicht daß Sie getan haben was ich vermute! Sie sind doch nicht etwa mit der BLADE OF GLORY im Rahmen der Präsentation des Mark 3 Kampfanzuges gegen ihren Freund angetreten?“ – „Ich fürchte doch.“, antwortete Ruby beschämt. Commander Groop sagte mit Bedauern in ihrer Stimme: „Oh Ruby, warum haben Sie nicht auf meinen Rat gehört?! Diese Lektion wollte ich Ihnen wirklich gerne ersparen.“ – „Ja ich weiß, jetzt wo ich es am eigenen Leib erfahren habe wie es sich anfühlt gegen einen Menschen den man liebt in die Schlacht zu ziehen kann ich den Sinn Ihrer Worte verstehen. Das war bestimmt das letzte Mal daß ich diesen Fehler gemacht habe.“, antwortete Ruby kleinlaut. Commander Groop wandte sich Sebastian zu und fragte: „Und wie haben Sie dieses Erlebnis verkraftet?“ – „Es war eine Erfahrung auf die ich gerne verzichtet hätte. Nach der Gefechtsübung ging es mir echt dreckig, ich brauchte einen induktiven Eingriff um überhaupt wieder klar denken zu können.
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“, antwortete Sebastian. Commander Groop erwiderte: „Na wenigstens haben Sie dieses Erlebnis ohne bleibende seelische Schäden überstanden.“ – „Ja, es war eine wertvolle Lektion für mich.“, antwortete Sebastian.



Im weiteren Verlauf des Gesprächs lud Commander Groop Sebastian zu einem Besuch der G-FORCE-ACADEMY ein. Sebastian sollte die Einrichtung kennenlernen um eine eventuelle Entscheidung für eine Flugausbildung besser abwägen zu können. Sebastian bedankte sich für die Einladung und Ruby erzählte daß sie und Sebastian die gesamte nächste Woche Landurlaub hätten. Commander Groop entschied daraufhin daß sie bereits am folgenden Tag die G-FORCE-ACADEMY besuchen könnten. Sebastian stimmte begeistert zu und Ruby freute sich daß sie Sebastian bei dieser Gelegenheit zeigen konnte wo sie was gelernt hatte. Nachdem sie alles nötige besprochen und sich verabschiedet hatten verließen Ruby und Sebastian das Quartier von Commander Groop, anschließend ließen sie sich in ihr Quartier teleportieren.



Als sie ihr Quartier erreicht hatten rief Sebastian: „Ich fasse es nicht, die G-FORCE-ACADEMY, Wahnsinn!“ – „Ich kann es auch noch nicht fassen daß Commander Groop Dich eingeladen hat, Du mußt sie wohl mehr als nur beeindruckt haben. Normalerweise durchläuft man ein strenges Auswahlverfahren bevor man überhaupt in die Nähe dieser Flugschule kommt.“, antwortete Ruby. Nachdem Sebastian seine Vorfreude und Aufregung ausgiebig bekundet hatte schlug Ruby vor daß sie schlafen gehen sollten da es ein langer ereignisreicher Tag war. Sebastian stimmte zu und sie begaben sich in den Schlafbereich, da Sebastian jedoch noch viel zu aufgeregt zum Schlafen war kompensierte Ruby Sebastians Aufregung wieder mit dem Nervenstranginduktor. Dank Rubys Hilfe gelang es Sebastian schließlich doch zur Ruhe zu kommen, er und Ruby kuschelten sich aneinander und schliefen ein.
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Muahhhh, bah, widerlich, ekelhaft... Wie kommt man denn auf soetwas?? Da hast du dich aber geekelt an dem Tag, oder? Und du steckst die anderen damit an. Auch wenn der Inhalt fies ist, ein gelungener ...

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