Spannendes · Romane/Serien

Von:    Homo Faber      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 12. August 2013
Bei Webstories eingestellt: 12. August 2013
Anzahl gesehen: 2140
Seiten: 3

Im ersten Moment hatte sie ein schlechtes Gewissen gegenüber Jan gehabt, als sie zurück zu ihrem Flirt gegangen war, da sie ihn ständig überredete, mitzukommen, wo er sich hinterher unwohl fühlte. Auch wenn sie es schade fand, dass er so ein Einzelgänger war, war es sein Leben und es nützte nichts, wenn er etwas widerwillig tat. Sie beschloss, ihn beim nächsten Mal zwar zu fragen, aber von ihm auch ein „nein“ zu akzeptieren.

Inzwischen stand sie mit ihrem Flirt, der sich als Jens vorgestellt hatte, abseits in einer Ecke, während sie miteinander knutschten. Gerade setzte der Beat von Scooters „Hyper Hyper“ ein, das gespielt wurde, passend dazu wurde Jens mit seinen Knutschbewegungen schneller und heftiger, als wolle er den Beat imitieren. Doch plötzlich ließ er von Daniela ab, während sein Gesicht zuckte und er seine Augen weit aufriss, als wäre er von einer Hornisse gestochen worden. Genau in demselben Augenblick setzte die Musik aus.

„Hyper Hyper“, erklang die Stimme von H.P. Baxxter, dem „Sänger“ von Scooter.

Daniela, die völlig irritiert war, wollte gerade fragen, ob bei ihm alles in Ordnung sei, doch da sackte er auch schon völlig regungslos in sich zusammen und fiel darauf hin zu Boden. Andere bekamen es ebenfalls mit und beobachteten es teils erschrocken, teils verwirrt. Die Hauptmelodie des Songs setzte nun ein. Erst jetzt, als er auf dem Boden lag, sah sie an der Schläfe die Wunde, aus der Blut gelaufen war. Ein anderes Mädchen schien es gleichzeitig bemerkt zu haben und begann zu kreischen. Oh Gott, was war hier passiert? Jemand muss auf ihn geschossen haben, realisierte Daniela erst jetzt und hielt ihre Hand vor dem Mund. Sie spürte, dass ihr ganzer Körper zitterte und ihre Knie weich wurden, fast konnte sie sich nicht mehr auf den Beinen halten. Ein paar andere versammelten sich um den Toten, der vielleicht noch gar nicht tot war, Gekreische ertönte. Die Musik lief weiter. Die ersten begannen hektisch wegzurennen. Sie war so geschockt, dass sie nur langsam reagieren konnte. Jemand hatte auf ihn geschossen, sie wusste nicht warum, aber wenn jemand ohne Grund auf ihn geschossen hatte, würde derjenige vielleicht auch auf noch auf andere schießen. Vielleicht auf sie. Sie musste hier weg, realisierte sie. Sie konnte ihn doch nicht einfach so liegen lassen, dachte sie dann. Aber sie konnte sowieso nichts mehr für ihn tun und sie musste ihr Leben retten, jeden Moment könnte wieder ein Schuss fallen.
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Panisch rannte sie los. Die Musik stoppte nun auch, der DJ schien nun mitbekommen zu haben, dass dort ein Toter auf der Tanzfläche lag. Einer von den Leuten, die kurz vor ihr rausgerannt waren, informierte wohl gerade einen Security, in dem er hektisch auf ihn einsprach und mit dem Finger in die Richtung zeigte. Eigentlich müsste sie dem Security genau erklären, was los war, aber sie wollte einfach nur raus aus dem Gebäude, in dem sich ein Mörder befand. Endlich war sie draußen, aber sie fühlte sich trotzdem nicht sicher, vielleicht war der Mörder ja auch schon draußen. Sie musste die Polizei verständigen. Es hatte zwar vielleicht schon jemand getan, aber wenn nicht, musste sie es nun tun. Zitternd wählte sie die Nummer.

„Wir wurden bereits informiert. Bleiben Sie ganz ruhig, unsere Einsatzkräfte werden gleich eintreffen“, erklärte ihr der Mann am anderen Ende der Leitung.

Was ist mit Jan? Sie erschrak, an ihn hatte sie in der Aufregung gar nicht gedacht. Sie wusste nicht, wo er war. Vielleicht war er schon unterwegs nach Hause, aber vielleicht war er ja doch noch geblieben und noch im Gebäude. Draußen war er jedenfalls nicht. Sie musste ihn anrufen, hoffentlich ging er ran. Es ertönte der erste Freiton. Dann der zweite, der dritte… „Bitte geh ran“, sagte sie vor sich hin. Der vierte Freiton. Nach dem fünften ging er endlich ran.

„Hallo?“

„Hi, ich bin ´s. Gott sei Dank gehst du ran. Wo bist du?“ Sie sprach sehr hektisch.

„Ich bin gerade in die Bahn gestiegen und auf dem Weg nach Hause. Ich hab dich nicht mehr gesehen und hab deshalb nicht bescheid gesagt, als ich gegangen bin. Ich wollte dir gerade eine SMS schreiben. Was ist denn los?“

„Der Typ, den ich kennen gelernt habe, ist erschossen worden. Ich weiß nicht vom wem, er ist plötzlich umgefallen und…“

„HÄH. WAS ist los???“, unterbrach er

„Er ist plötzlich umgefallen. Gehört habe ich nichts, die Musik war ja auch so laut. Als er dann am Boden lag, habe ich das Blut an seiner Schläfe gesehen. Und da bin ich raus gerannt. Ich weiß nicht, ob der Mörder noch drin ist und ob er noch mal geschossen hat. Und ich habe mir dann Sorgen um dich gemacht, ich wusste ja nicht, ob du noch drinnen bist und dir auch was passiert ist.
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„Nein, ich bin in Ordnung. Ich kann das irgendwie gerade nicht wirklich fassen, was da passiert ist. Wo bist du denn jetzt?“

„Ich bin draußen, ich trau mich auch nicht weg, ich hab Angst, dass der Wahnsinnige auch draußen ist. Die Polizei kommt gleich, dann fühl ich mich sicherer. Und ich muss ja auch noch meine Zeugenaussage machen.“ In der Ferne hörte sie die Sirenen der Polizei. „Oh, Gott sei dank, die Polizei kommt.“

„Gut, sieh zu, dass du dich von der Polizei nach Hause bringen lässt und melde dich, wenn du zu Hause bist“, bat er sie.

„Ja, mache ich. Ist sonst jemand mit dir eingestiegen?“

„Nein, sonst war niemand an der Haltestelle. Ich müsste hier in Sicherheit sein.“

„Gut, aber pass bitte trotzdem auf. Bis nachher.“

„Bis nachher.“
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Hallo, besonders die letzte strophe gefällt mir. Wäre das leben nur schön und man hätte alles, wäre man auch nicht glücklich. lg Holger

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