Amüsantes/Satirisches · Poetisches

Von:    Wolfgang Reuter      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 27. April 2013
Bei Webstories eingestellt: 27. April 2013
Anzahl gesehen: 2725
Seiten: < 1

Sie nennen es „Streit der Kulturen“,

doch geht es ihnen dabei nur

um religiöse Leitfiguren.

Wo bleibt beim Streit da die Kultur?



Sind Kreuzzüge erneut im Kommen?

Bekämpft der Muselman den Christ?

Ist Krieg ein Mittel für die Frommen?

Da bleib ich lieber Atheist.



Schon siebzehnhundertneunundsiebzig

beschwor Herr Lessing seine Zeit:

Wer Hass statt Liebe sät, begibt sich

auf Wege zur Unmenschlichkeit.



Mich macht der Religionsstreit bange.

Es kommt nur Übles dabei raus.

„Nathan, der Weise“ sprach schon lange

vor unsrer Zeit die Wahrheit aus.



Er hasste den ununterbrochnen

Disput um Heiligkeit und Schmach:

„Es eifre jeder seiner unbestochnen,

von Vorurteilen freien Liebe nach!“



www.wolfgang-reuter.com, 16. 09. 2006
Punktestand der Geschichte:   194
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Kommentare zur Story:

  ich war schon immer ein fan der ringparabel.

Es eifre jeder seiner unbestochnen
Von Vorurteilen freien Liebe nach!

das ist die kernaussage. allerdings habe ich so meine zweifel,denn eine liebe kann auch nach krieg, rache, verderben, vergeltung dürsten. und dieses im namen der drei religionen. das weise urteil des weisen nathan erscheint mir persönlich gar nicht mehr so weise, sondern eher diplomatisch. so eifere ich lieber meiner eindeutigen liebe, nämlich dem pazifismus, nach. würde das jeder, wäre die welt friedlicher.
übrigens finde ich das gedicht nicht amüsant und satirisch, sondern eher nachdenklich, auch wenn du gott lessing satirisch meinst.
gruß  
   rosmarin  -  29.04.13 17:44

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hallo Lord Abstellhaken,

in den 3 großen Religionen fordert der jeweilige Gott von seinen Gläubigen, dass sie ihr Leben lang ihm zuliebe Gutes tun. Viele Gläubige beherzigen dies.

Aber einige rangeln auch darum, „besser“ Gutes zu tun als Gläubige anderer Religionen, wollen ihren Gott zum „Sieger“ gegen andere Götter machen. Und aus diesem „Wettbewerb“ wird allzu oft „Wettkampf“ und „Wettstreit“ - mit Raub, Mord und Totschlag und leider auch mit vielen Kriegen. Wo bleibt da das göttlich geforderte Gute in den Menschen? Und welcher Gott lässt in seinem Namen solche Kriege zu? (Da hat Michael Kuss wohl Recht, wenn er als wahre Kriegsgründe gänzlich „ungöttliche“ Süchte ehrgeiziger Menschen nach Geld und Macht erkennt.)

Gotthold Ephraim Lessing hat mit seinem „Nathan der Weise“ und der darin enthaltenen „Ringparabel“ viel Weises zu diesem Streit der Religionen gesagt, so Weises, dass ich Atheist dieser Sicht mehr zustimme als jeglichem „Gotteswort“. Wenn ich also den MENSCHEN Lessing (satirisch) meinen „Gott“ nenne, weil ich seine Weisheit schätze, dann zeugt das geradezu von meinem Atheismus.

Übrigens: Die „Ringparabel“ ist leider zu lang für diese Diskussionsecke, erklärt und hinterfragt aber das Thema viel besser als mein Kurzkommentar. Lies doch mal bei Lessing nach - erster Vorname: Gott(!)hold!  
   Wolfgang Reuter  -  28.04.13 17:35

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  Es ist nicht nur deine geschliffene Sprache und die Didaktik, die mich immer wieder angenehm überraschen, es ist auch die gesellschaftliche Weitsicht und Weltoffenheit, die in deinen Zeilen steckt. Für meine Begriffe müsstest du längst in einer Reihe mit Kurt Tucholsky genannt werden (obwohl ich mir nicht die gesellschaftlichen Umstände, in denen Tucholsky gelebt hat und gestorben ist, zurück wünsche).

Eine inhaltliche Bemerkung zum ersten Vers deines Gedichtes: Ich habe den Eindruck, dass es bei diesem Streit nur vordergründig um "Religion" oder "Kultur" geht: hintergründig und in Wahrheit geht es um Geld und Macht, egal welches religiöse oder kulturelle Mäntelchen man der Sache verpasst. Da müssen wir nicht einmal bis zu den Kreuzzügen Barbarossas zurück blicken.  
   Michael Kuss  -  28.04.13 10:07

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  Wie kannst du Atheist sein, wenn du die übliche Götze
durch eine neue ersetzt hast?  
   Lord Abstellhaken  -  27.04.13 23:41

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