Fantastisches · Romane/Serien

Von:    holdriander      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 24. Februar 2013
Bei Webstories eingestellt: 24. Februar 2013
Anzahl gesehen: 2869
Seiten: 35

Diese Story ist Teil einer Reihe.

Verfügbarkeit:    Die Einzelteile der Reihe werden nach und nach bei Webstories veröffentlicht.

   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


Kingdom cronicles



Wie John Mut seine Heimat rettete – der Roman zum Spiel



Es war einmal in einem weit entfernten Königreich. Da lebte ein reicher Kaufmann, Waldemar Mut mit Namen, mit seiner Familie glücklich und in Frieden, bis er auf die Idee kam, Handel mit Übersee zu betreiben. Er belud ein Schiff mit all seinen Kostbarkeiten und beauftragte seinen Prokuristen, all diese Dinge im fernen Lande gewinnbringend zu verkaufen.

Doch der gute Mann hatte nicht mit der Schlitzohrigkeit der dortigen Händler gerechnet. Sie betrogen ihn nach Strich und Faden und er kehrte fast ohne einen Taler in die Heimat zurück. Der reiche Kaufmann war ruiniert und verfiel in Trübsinn. Sein ältester Sohn aber, John Mut, wollte die Dinge nicht auf sich beruhen lassen und zog aus, um entweder die Pretiosen oder den finanziellen Gegenwert zurück zu holen. Das war ein schwieriges Unterfangen, denn die Sachen waren bereits über das ganze Land verstreut und die Sprache der Einwohner musste er auch erst lernen.

Aber irgendwann, nach langer Zeit, hatte er wenigstens einen Großteil der Dinge wieder in seinen Händen und er fuhr mit seinem Schiff und all seinen treuen Kameraden – Friedrich Wahr (Segelmacher), Gunther Starck, Wilhelm Zorn (beide Vollmatrosen), Hans Klugling (Steuermann), Udo Windt, Uwe Blick (beide Leichtmatrosen), Landolf Wolf, Richard Fuchs (Matrosen), Simon Arzt (Schiffsarzt), Andreas Bär (Bootsmann), Georg Kraft (Zimmermann), dem Koch Thomas Kraut und dem Moses Achim Findig - , die ihm im fremden Land gute Dienste geleistet hatten, wieder in die Heimat zurück. In stockdunkler Nacht näherten sie sich der Küste, aber wo war der Leuchtturm? Ohne ihn würden sie unweigerlich an den Klippen vor der Küste zerschellen!

Kaum gedacht, saßen sie auch schon auf einem Riff. Das Schiff zerbarst, aber alle konnten sich unbeschadet schwimmend an Land retten. Es gelang ihnen sogar, die meisten der Wertsachen zu bergen.

Dann lagen sie keuchend am Strand und fragten sich, was wohl geschehen sei. Ein Hasenfuß äußerte, dass sie möglicherweise gar nicht in der Heimat seien, sondern irgendwo in der Wildnis. Aber John Mut erkannte einige Bruchstücke des einstigen Hafens wieder und sein Freund Georg Kraft bestätigte dies. Sie kannten die hübsche Stadt in- und auswendig, waren sie doch zwischen ihren Mauern aufgewachsen.
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Am Morgen sahen sie ein paar Stadtbewohner, die am Strand nach verwertbaren Dingen Ausschau hielten. Als sie John Mut und seine Gefährten erblickten, wollten sie ganz schnell weglaufen, weil sie Feinde in ihnen vermuteten, aber die Freunde riefen, dass sie nur ganz gewöhnliche Schiffbrüchige seien. Ein sehr alter Mann wendete sich um und erkannte John. Er bewegte auch die anderen, stehen zu bleiben und den Landsmann über die verzweifelte Lage seines Volkes zu unterrichten.

In einem anderen alten Mann erkannte John einen Nachbarn aus Kindertagen und er fragte ihn nach seinem Vater. Der Alte antwortete: „Dein Vater ist tot. Ein gewisser Mombotz hat in unserem Land die Macht ergriffen. Er hat unseren König Eduard mithilfe von Zauberei und Verrat entthront, Prinzessin Julia in einen verzauberten Turm gesperrt und seine Vasallen plündern das Land aus. Sie stehlen unsere Kinder, töten die Männer und treiben Schindluder mit den Frauen. Deine Geschwister sind auch von ihnen versklavt worden, alle, leider. Alle Städte und Dörfer liegen in Schutt und Asche und wir haben keine Materialien zum Wiederaufbau, nicht Mal genug, um irgendetwas zu reparieren!“

Das waren sehr traurige Nachrichten. John Mut setzte sich in den Sand und grübelte, was nun zu tun sei. Aber langes Grübeln lag ihm nicht. Er erhob sich, klopfte den Sand aus den Hosen und rief seine Getreuen zusammen: „Kommt, Freunde, lasst uns sehen, wie wir unserer Heimat helfen können. Es muss doch einen Weg geben, wenigstens das Leid der Bevölkerung zu lindern! Gehen wir los und tun, was wir tun können“.

Der alte Mann machte ihn aufmerksam, dass es in diesem verhexten Land nur noch Gras und vereinzelte Beerensträucher gibt, dass sie also kaum etwas ordentliches zu Essen bekommen werden, auch nicht für Geld und gute Worte, aber John hatte in seinem Gefolge einen Koch, der auch im fernen Land aus so gut wie nichts das beste Essen zubereitet hatte. So schritten sie fürbaß und beschlossen, als erstes den Leuchtturm wieder aufzubauen, damit kein weiteres Schiff an ihrer Küste strandet. Sie erbauten den Leuchtturm aus den Planken ihres gesunkenen Schiffes. Als er stand, sagte Andreas Bär: „Primitiv, aber besser als nichts!“

John Mut lachte und erwiderte: „Wir werden auch noch die letzten Teile unseres guten Schiffes heraufholen, vielleicht gelingt es uns sogar, die Werft wieder instand zu setzen!“

Und so geschah es.
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Alle halfen mit, auch viele Bürger aus der Stadt.

Eine Frau kam mit Putzzeug an. Die Männer lachten sie aus: „Damit wirst du hier wohl kaum etwas ausrichten können!“ Sie aber entgegnete: „Du glaubst gar nicht, was für Wunder manchmal durch warmes Wasser und etwas Seife entstehen!“ Und nachdem sie ihre Arbeit verrichtet hatte, konnten die Männer nur staunen, was plötzlich alles zu finden war, was alles unter Staub und Dreck verborgen war! Die Ölkanne zum Schmieren der beweglichen Teile der Maschinen, etliches Handwerkszeug und jede Menge Ersatzteile. Nachdem das Loch in der Wand repariert war und die Fußböden ausgebessert wurden, konnte die Werft ihre Arbeit wieder aufnehmen. Ein Aufatmen ging durch die Stadt, alle schöpften wieder Mut und gingen fröhlich an die Arbeit. Wer nicht in der Werft arbeitete, begann wenigstens, die Straßen vom Unrat zu befreien.

Eine andere Hausfrau, die von der Putzaktion gehört hatte, sagte dazu: „Ja, manchmal muss man nur putzen und aufräumen, um aus einer ausweglos scheinenden Situation zu kommen!“

Das war wie ein Signal für alle Frauen, wenigstens die Vorgärten wieder herzurichten, so gut es ging.

Am Abend saßen die Gefährten am Strand zusammen und feierten ein bisschen. Der alte Mann, der John erkannt hatte, kam zu ihnen und es stellte sich heraus, dass er einmal Johns Lehrer gewesen ist. Er bot sich an, die Gruppe an die Orte zu führen, an denen dringend Hilfe nötig war.

Die Freunde freuten sich ihrer ersten Erfolge und manch einer prahlte auch mit dem, was er getan hatte. Die Matrosen hatten ja einiges an ihnen völlig ungewohnter Arbeit getan. Nicht jeder kannte sich damit aus, eine Straße zu pflastern oder Zäune zu flicken. Der ehemalige Lehrer vergab an die Prahler scherzhafte Titel wie „mutiger Beseitiger, Zimmermannslehrling, ungestümer Bauarbeiter“. Das gefiel den Männern, so kamen später noch „guter Erbauer, wagemutiger Mieteintreiber, glücklicher Holzfäller, furchtloser Verteidiger, mutiger Vernichter, fröhlicher Steinmetz, fleißiger Lehrling, erfahrener Bauer,

Beherrscher der Fähigkeiten, erfahrener Holzfäller, unbesiegbarer Krieger, erfahrener Steinmetz, erfahrener Händler, erfahrener Vernichter, erfahrener Bauarbeiter, erfahrener Goldsucher, Terminator, Handelsexperte“ hinzu.
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Was war geschehen in diesem Königreich, wo man seit Generationen in Frieden und Wohlstand lebte? König Eduard hatte in seinem Hofstaat zwischen den Kammerdienern, den Zofen, den Hofdamen und den Ministern auch einen General. Dieser hatte einen Sohn, Mombotz mit Namen. Was tut ein General in Friedenszeiten? Er schwärmt von nie geschlagenen Schlachten, von nie begangenen Heldentaten und großen Siegen. In seinem Sohn hatte er einen aufmerksamen Zuhörer. Eines Tages starb der General und sein Sohn gedachte, die Träume des Vaters zu erfüllen. Er stellte eine Armee von Räubern und Schurken zusammen und überfiel bei Nacht und Nebel das königliche Schloss, die Burg Silberholz. Er ließ alle Gefangenen frei, die der gute König ob ihrer schweren Vergehen eingekerkert hatte. Die freuten sich und schlossen sich Mombotz an. Einer betrachtete beim Raubzug durch die Burg Putten und andere Figuren und rief in gekünstelter Verzückung: „Ach, ist das niedlich!“ Mombotz nahm sein Schwert und zerschlug alle Kunstwerke: „In meinem Lande ist gar nichts niedlich!“

Der letzte Kammerdiener, der erbitterten Widerstand geleistet hatte, rief mit ersterbender Stimme: „Möge deine Herrschaft Tage dauern, dein Sterben jedoch Jahre!“, dann verschied er. Mombotz hätte ihm gern noch einen Satz an den Kopf geworfen, den er für besonders stark hielt: „Ich werde dir dein pochendes Herz aus dem Leibe reißen und dich damit füttern“, aber er erreichte die Ohren des Sterbenden nicht mehr.

Unter den Gefangenen war – hinter dreizehn Riegeln sicher verwahrt – auch ein böser Zauberer, Krombald mit Namen. Auch den befreite Mombotz und auch er wollte sich erkenntlich zeigen. Er verhexte die Wälder, sodass alle Bäume zersplitterten und überall Dornengestrüpp wucherte, er schuf riesige Leuchtkäfer, die das Land kahl fraßen und er bot an, weitere Taten im Dienste des neuen Königs zu vollbringen. Mombotz wusste auch sogleich, was er wollte: reich sein, unermesslich reich! „Kannst du das vollbringen?“, fragte er mit vor Gier funkelnden Augen. „Natürlich, hoher Herr!“, dienerte der Zauberer und ließ überall im Land Goldadern zutage treten.
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„Guuuut!, freute sich Mombotz. „Das ist leicht abzubauen, das tun wir ab morgen. Heute aber wollen wir feiern. Bringt die Prinzessin Julia her!“

Mombotz hatte schon lange ein Auge auf die liebreizende Königstochter geworfen, konnte sich ihr aber nie nähern. Nun wollte er sie zu seiner Frau machen. Er begrüßte sie mit Ehrerbietung und führte sie zum Thronsessel, wo sie neben ihm Platz nehmen sollte. Sie wollte sich erst weigern, sah aber sofort ein, dass das überhaupt keinen Zweck haben würde, also machte sie gute Miene zum bösen Spiel. Sie wendete allerdings ihr Gesicht von ihm ab, denn unter dem kostbaren Königsmantel ihres Vaters verbarg sich nun ein stinkender, ungepflegter Leib.

Mombotz ließ Küche und Keller plündern für ein Festgelage und trank reichlich von dem guten hundertjährigen Wein aus der Königlichen Kelterei.

Irgendwann genügte ihm die Musik der Spielleute nicht mehr (einige von ihnen hatten lieber ihre Instrumente zerbrochen, als für diesen Okkupanten aufzuspielen und wurden dafür auf der Stelle hingerichtet), und er befahl, den Zyklopen herbeizubringen. Er war gerade für ein paar Tage zu Gast bei König Eduard und war nun in Mombotz Hände gefallen. Seine Söldner wollten ihm sofort den Garaus machen, denn der unglaublich starke Riese hätte ihnen sehr wohl gefährlich werden können, aber Mombotz wusste, dass der Riese ebenso unglaublich gutmütig war. Er rief seinen Spießgesellen zu: „Lasst den Blödmann am Leben! Wir werden noch ne Menge Spaß mit ihm haben!“

Nun befahl er, mitten im Saal ein Feuerchen zu machen aus Kohle und spitzigen Kristallen. Darauf sollte der Zyklop tanzen zu ihrer aller Belustigung. Natürlich begann der Koloss alsbald vor Schmerzen zu wimmern. Das konnte die Prinzessin nicht mit ansehen und sie erreichte mit allen Mitteln der Weiblichkeit, dass man den armen Kerl in ein Verlies bringt. Daraus befreite sie ihn später heimlich. Sie hätte ihn gern beauftragt, Hilfe zu holen, aber leider war der Zyklop nur von geringer geistiger Auffassungsgabe und im Moment auch viel zu sehr mit seinen schmerzenden Füßen beschäftigt. Mit Müh und Not konnte sie ihn überzeugen, schnellstmöglich aus der Gegend um die Burg zu verschwinden.

Es kam leider schnell heraus, dass Julia dem Zyklopen geholfen hatte.
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Mombotz war sehr böse darüber. Als Julia dann auch noch zu ihm sagte, dass sie nie und unter keinen Umständen seine Frau werden würde, brüllte er: „Dafür lasse ich dich in den Turm sperren! Da sollst du leben wie Aschenputtel, aber nie, nie wird einer an deinen Haaren hochklettern! Und eines Tages wirst du mich bitten, auf Knien wirst du mich bitten, deine Frau werden zu dürfen!“

Keiner der Anwesenden wagte es, den Wüterich darauf aufmerksam zu machen, dass nicht Aschenputtel, sondern Rapunzel in einem Turm lebte und den Versprecher „deine Frau werden“ bemerkte kaum jemand. Es ist nicht gesundheitsfördernd, einem jähzornigen Soldatensohn irgendwelche Fehler nachzuweisen . . .

Die Söldner packten Julia, aber dann sagte einer: „Königliche Hoheit, hier gibbet keinen Turm!“

Mombotz war gerade damit beschäftigt, den letzten Humpen Hundertwein in sich hineinzuschütten, darum antwortete er nicht sogleich und nicht mit der befürchteten Schärfe. Er blickte sich nur ratlos um: „So? Gibt keinen?“ und er fragte den Zauberer, ob er nicht einen erschaffen könnte? „Null Problemo, Euer Hoheit!“, kam die unterwürfige Antwort. „Allerdings empfehle ich, den Turm weit weg von der Burg zu bauen, schon, damit Euch der Anblick nicht täglich stört“. Mombotz war dem Zauberer dankbar, dass er so toll mitdachte und nickte zustimmend.

Dieser Zauberer war aber wirklich von besonderer Heimtücke. Er errichtete den Turm in einem Tal, das er extra noch verzauberte, ebenso wie den Turm an sich. Ihm fügte er auch noch zwei steinerne Wächter hinzu, einen Drachen und eine Schlange. Sie sollten warnen, wenn irgendein Held versuchen sollte, in den Turm einzudringen. Dann würde der Zauberer sofort Bescheid wissen und den Kerl vernichten. Er erhob selber Anspruch auf Prinzessin Julia und wollte sie, wenn die Zeit dafür reif war, für sich haben.























Am anderen Morgen gingen die Kameraden in das nächstgelegene Dorf, wo Mombotz Leute besonders schlimm gehaust hatten. Kaum ein Stein war mehr auf dem anderen, die ehemaligen Seemänner hatten alle Hände voll zu tun, das Dorf wieder aufzubauen, damit es den Leuten in der Stadt wieder Nahrung liefern kann.
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Erstaunt und entsetzt konnten sie dabei beobachten, dass viele Bürger in die Diebesgilde eingetreten waren. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, wurde von ihnen weggetragen! „Die bestehlen ihre eigenen Landsleute!“, keifte der ehemalige Moses Achim Findig. John Mut nahm ihn zur Seite und sagte: „Das sind ganz arme, verzweifelte Leute. Wenn sie sehen, dass es im Lande wieder aufwärts geht und man sein Geld wieder mit ehrlicher Arbeit verdienen kann, dann werden sie das lassen und sich wieder in die Gesellschaft eingliedern“. Da mischte sich Wilhelm Zorn ein: „Kann sein, aber erst mal haben sie ne tüchtige Tracht Prügel verdient!“ John meinte dazu: „Die Prügel verdient Mombotz, aber wir haben jetzt keine Zeit dafür. Lass uns unsere Arbeit verrichten, um solche Dinge können wir uns später kümmern, wenn sie dann überhaupt noch relevant sind“.



Am nächsten Tag kamen sie in eine Kleinstadt. Der Bürgermeister empfing sie hoch erfreut: „Bester John Mut, ich habe von Euren Taten gehört, dass Ihr das Land wieder aufbaut und wenn möglich, auch diesen elenden Mombotz vertreiben wollt. In meiner Stadt gibt es eigentlich nicht viel zu tun, wenn Ihr nur helft, das Rathaus wieder zu errichten, dann werde ich mit meinen Leuten schon alles andere schaffen!“

Er lud die ehemaligen Matrosen zu einem reichlichen Frühstück ein und dann machten sie sich an die Arbeit. Sie kamen zügig voran. Bei der Reparatur einer hübschen Brücke über den kleinen Fluss, der sich durch das Städtchen schlängelte, wurde John von einem sehr alten Mann angesprochen: „Mein Sohn, ich glaube, man kann dir vertrauen?“ John klopfte den Staub von der Hose und entgegnete: „Ich glaube schon. Worum geht es?“ Der Alte bedeutete mit gekrümmtem Finger, dass John sein Ohr zu ihm neigen möchte, dann flüsterte er: „Ich kann dir sagen, wo der legendäre Ritter Arthur sein verzaubertes Werkzeug versteckt hat, damit würdet ihr wesentlich schneller voran kommen“. – „Das wäre ja fantastisch!“, begeisterte sich John. „Psst, nicht so laut! Niemand darf das wissen, erst recht nicht Mombotz Spione, die hier überall herumwuseln! Du denkst, das sind gewöhnliche Diebe? Nein, das sind die Augen und Ohren von diesem verdammten .
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. .“ Ein schwerer Husten schüttelte den Greis, dann sprach er weiter: „Tut einfach nur so, als ob ihr geeignete Steine für den Straßenbau sucht. Unter dem siebeneckigen dort . . .“ Er wies mit einem scheelen Blick, ohne den Kopf zu bewegen, auf einen unscheinbaren grauen Stein. „Unter dem . . . siehst du ihn?“ – „Ja, Meister, ich sehe ihn“. – „Da liegt der Hammer, der Meißel und die Zange von Arthur. Nimm sie heimlich und vorsichtig, niemand darf es wissen!“ Und wieder ergriff ein böser Husten Besitz von dem Alten. Es war ihm anzusehen, dass er nur noch wenige Stunden zu leben hatte. Mit letzter Kraft hatte er John und seinem ganzen Land einen großen Dienst erwiesen. Mit diesem Werkzeug konnte man nämlich das Zehnfache schaffen als mit gewöhnlichem Gerät. Es diente dem Ritter Arthur dazu, Straßen zu bauen und Brücken, man konnte damit Sümpfe trocken legen und sehr schnell große Feldsteine zerschlagen, alles Fähigkeiten, die John und seine Gefährten nötig brauchten.



.















Solange noch Wein im königlichen Keller war, feierten die Vandalen ihren leichten Sieg über die Königsfamilie. Bald hingen die seidenen Vorhänge in Fetzen herab, die Polster wurden aufgeschlitzt und fast das gesamte Porzellan zerschlagen „Es scheppert so schön!“, sagten die Unholde.

Da begehrte ein Mann in ärmlicher Kleidung Einlass, um dem „erlauchten König Mombotz“ etwas Wichtiges mitzuteilen. Es war der Anführer der Diebesbande, die überall im Land die Bevölkerung ausplünderte. Endlich ließ Mombotz unwillig den Kerl zu sich (er vermutete in ihm einen Bittsteller) und hörte ihn an: „Allergnädigster Herr, ich muss Euch davon in Kenntnis setzen, dass ein gewisser John Mut dabei ist, das Land wieder aufzubauen und die Bevölkerung hilft ihm sogar dabei!“

Mombotz tobte vor Wut: „Was? Der Elende, wie kann er es wagen!?“ Und wütend, wie er war, stieß er dem Verräter seinen eigenen Dolch in die Kehle. Während der Meisterdieb verblutete, aktivierte Mombotz seine Spießgesellen: „Auf, Männer! Es gibt viel zu tun, vertreiben wir diesen mutigen Jommum oder wie der heißt! Keiner macht meine Lande unsicher!“

Und so zogen die schwer bewaffneten Grobiane los, um alles wieder zu zerstören, was John und seine Kameraden aufgebaut hatten.
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Doch kaum, dass sie fort waren, kamen die Bürger aus ihren Häusern und machten alles wieder heil. Einer fragte: „Warum tut ihr das?“ und er bekam zur Antwort: „So sind wir eben. Macht uns einer was kaputt, bauen wir es wieder auf. Und macht er es nochmal kaputt, bauen wir es wieder auf. Und wieder und wieder, bis er aufgibt!“























Der nächste Tag führte John Mut in eine Garnisonstadt. Hier lag wirklich alles, alles in Schutt und Asche! Doch als erstes bauten sie die große Kaserne wieder auf, damit die umherirrenden Soldaten wieder ein Dach über den Kopf bekommen sollten.

Udo Windt verwunderte sich über die zum Aufbau verwendeten Materialien: „Für den Bau der Kasernen muss Gold verwendet werden?“ John antwortete: „Klar, wenn die Soldaten uns gut beschützen und Mombotz Söldner vertreiben sollen, gehört es sich auch, dass sie mit bestmöglichsten Waffen ausgestattet werden und auch die bestmöglichste Versorgung bekommen. Da kann uns eine gewisse Menge Gold nicht zu schade sein“.

Am anderen Morgen stellten sie fest, dass die Kaserne wieder etliche Löcher in den Wänden hatte. Dennoch kamen viele Männer, um sich als Soldaten rekrutieren zu lassen. Sie hatten das Diebesleben satt und wollten wieder vollwertige Mitglieder der Gesellschaft sein.

Gemeinsam reparierten sie die Mauern, doch am anderen Morgen waren neue Löcher in den Wänden! Nun wurden Wachen aufgestellt. Das konnte ja wohl nicht sein, dass die Arbeit umsonst gewesen sein sollte!

Die Wachen passten auch gut auf, aber kurz vor dem Morgengrauen wurden sie schläfrig. Nur einer konnte am Morgen berichten, dass er in eine Art Trance verfallen war, aber genau gesehen hatte, dass unheimliche Gestalten erschienen waren und mit großen Hämmern völlig lautlos die Wände zertrümmert hatten. Er hatte die Monster gehört, wie sie skandierten: „Momba, womba, weg mit Wand! Mauerfall im ganzen Land!“

Gegen solche nächtlichen Spukgestalten helfen nur andere durch Zauberhand erschaffene Wesen.
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Also machte sich der alte Lehrer auf und suchte nach den Zauberern, die früher dem König Eduard gedient hatten. Er sagte: „Es muss doch noch Weise in unserem Land geben, man hörte doch früher so oft von ihnen. Sie wären nicht weise, wenn sie sich hätten von Mombotz und seinen Spießgesellen fangen lassen!“

Er fand auch bald einen und schilderte ihm die Lage. Der Zauberer überlegte nicht lange, sondern ging sogleich ans Werk. Er erschuf einige Lichtgestalten, die von nun an die Garnisonstadt beschützten und auch überall Samen verstreuten, damit wieder etwas anderes wachsen könne außer den vermaledeiten Dornensträuchern.



Da diese Stadt nun sicher war, zogen die Gefährten weiter und kamen in das Echotal. Hier war Gunther Starck aufgewachsen. Als sie in die Nähe der Siedlung kamen, ließ Gunther alles fallen und raufte sich die Haare: „Mein Echotal! Meine Heimat! Wie haben diese Barbaren hier gehaust! Man müsste sie . . . man müsste völlig neue Strafen für sie erfinden, entsetzliche Strafen, damit sie lernen, dass man so etwas nicht tut!“

John Mut versuchte ihn zu beruhigen: „Fasse dich wieder, Freund. Vergeude deine Energie nicht mit Rachegedanken, die sind völlig unproduktiv. Komm, wir packen alle mit an und bauen ganz schnell alles wieder auf“.

Und so machten sie sich ans Werk. Die Stimmung besserte sich und Uwe Blick erdachte ein Lied, das die Arbeit gut unterstützte:

Alpha, beta, gamma,

acker, acker, Hammer!

Eins, zwei, drei,

mach die Heimat frei!

Singe, singe, Säge,

mach uns freie Wege!

Schlage, schlage, Axt,

schön, wie du das packst!

Kneife, kneife, Zange,

nichts macht uns mehr bange!



Der Dorfälteste hatte sich zu ihnen gesellt und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite, so verging die Zeit wie im Fluge.

Plötzlich flog etwas Rötliches über sie hinweg. „Was ist das?“, rief John Mut erschrocken. Der Alte setzte eine bekümmerte Miene auf und sprach: „Das sind Muskeln. Du musst wissen, Freund, dass Mombotz unsere Kinder einfängt und sie sogar aus ihren Betten stiehlt. Dann verpasst er ihnen eine Gehirnwäsche, damit sie auf seiner Seite stehen und stattet sie mit diesen Muskeln aus.
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Mombotz hat einige mächtige Zauberer in seinem Gefolge. Einer von ihnen ist in der Lage, Tieren ihrer Muskeln und Sehnen zu entledigen und diese bei unseren Kindern einzupflanzen. Dann sind sie geeignete Krieger für den elenden Mombotz, der sich jetzt König nennt in unserem Land“.

Das waren schlimme Nachrichten, doch der Alte sprach weiter: „Die Wälder sind so verkommen, dass alle Vögel ausgewandert sind. Also können wir keinen Vogelruf als Warnsignal verwenden, wenn sich Feinde oder Diebe nahen. Oberndrein nimmt das Ungeziefer überhand, sowohl das Zweibeinige als auch das Vielbeinige“.

Landolf Wolf grinste: „Vierbeinige gibbet eigentlich kaum, oder?“ – „Ich habe nicht vierbeinig gesagt, sondern vielbeinig. Du weißt doch, Insekten haben sechs Beine, Spinnen acht, Tausendfüßler ganz viele und es gibt noch viele, viele andere, die sich nicht mit sechs oder acht Beinen begnügen. Hoffentlich kommt es nicht dazu, dass sie in der Evolution vorrücken!

Die schlimmsten allerdings sind diese Leuchtkäfer. Sie fliegen überall herum und fressen die Landschaft kahl. Sie existieren erst, seitdem Mombotz die Herrschaft an sich gerissen hat. Wir vermuten, dass sie von seinen Zauberern erschaffen wurden“.

Auch gegen diese Plage half wohl nur ein Gegenzauber, darum ging John Mut mit seinem Freund Gunther Starck am Abend zu dem in den Bergen lebenden Magier Reinwalt. Eine Dienerin ließ sie ein und sagte, sie sollten im Wohnzimmer warten. Geduldig standen die beiden Männer in diesem teils wohnlichen, teils gruseligen Raum, der reich mit Teppichen und Gemälden ausgestattet war. Einer der Wandteppiche bewegte sich ab und zu, als würde eine kleine Welle über ihn hinweg gleiten. John dachte: „Das ist wahrscheinlich ein fliegender Teppich. Ja, Zauberer haben so etwas“.

Dann bemerkte er, dass sich die Augen in den Gemälden manchmal bewegten. „Beobachtet er uns? Oder lässt er uns beobachten? Wie auch immer, er wird schon kommen. Und seine Besitztümer gehen uns nichts an“.

Endlich kam der Zauberer und fragte nach ihrem Begehr. Als er alles erfahren hatte, sagte er: „Ihr rennt bei mir offenen Türen ein. Diese Mistkäfer habe ich auch schon gesehen und mich sehr über sie geärgert. Sie wurden von einem dämlichen Zauberer namens Krombald geschaffen, der wurde aus unserer Gilde ausgestoßen und von unserem guten König Eduard in ein finsteres Verlies gesperrt.
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Aber Mombotz, dieser Ausbund an Dummheit, hat ihn freigelassen!“ – „Woher weißt du denn das alles?“ – „Ach, unsereiner hat ganz eigene, eigenartige Augen und Ohren, es ist nicht leicht, irgendetwas vor uns lange geheim zu halten. Ich habe jedenfalls ein Geschöpf erschaffen, das alle Leuchtkäfer auffressen wird, es ist eben fertig geworden“.

Und da kam es auch schon hereinspaziert: ein grün – golden schimmerndes sechsbeiniges Insekt mit gewaltigen Mandibeln. Es lief zur Tür hinaus, breitete seine riesigen Flügel aus und flog in das Tal, wo es binnen kürzester Zeit eine Unmenge dieser schillernden Schädlinge vertilgte.



Im Echotal lebten überwiegend Bauern. Sie bestellten ihre Felder und brachten die Ernte in die Stadt. Doch nun hatten Mombotz Söldner alles kurz und klein geschlagen und die Käfer fast alles Grüne gefressen. John Mut und die seinen hatten alle Hände voll zu tun, um die Farmen wieder aufzubauen. Da kam ihnen ein Händler wie gerufen. Er hatte all das parat, was im Tal nicht zu finden war, namentlich Bretter und sonstiges Bauholz. Die eigenen Wälder waren ja so zerstört, da konnte man bestenfalls noch ein paar Stubben finden; und die sind für den Aufbau nicht geeignet. Also kaufte John so viel wie möglich, um schnell mit dem Aufbau der Farmen fertig zu werden. Uwe Blick, der von Natur aus neugierig war und alles wissen wollte, hatte sich umgehört und erfahren, dass wirklich das ganze Land zerstört war, dass sie noch in vielen Städten und Dörfern zu tun haben werden. Also war Eile geboten.

Am Abend sah John, dass sein Freund Gunther auf einem hohen Felsen stand und zu dem gewaltigen Wasserfall hinüber blickte. Er war so in Gedanken, dass er gar nicht bemerkte, wie John neben ihn trat. Er fuhr zusammen, als John sprach: „Ein wundervoller Wasserfall! Hier kamen wahrscheinlich immer sehr viele Leute her, um dieses herrliche Schauspiel zu betrachten?“ – „Ja, so ist es und so wird es auch wieder sein. Wir alle sind glücklich, dass diese Vollidioten nicht auch noch die Berge zerstört haben. Schlimm genug, was sie den Wäldern, Feldern und Auen angetan haben! Es wird Jahre dauern, ehe sich die Landwirtschaft erholt hat“.
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– „Sei nicht traurig, Freund. Kommt Zeit, kommt Rat“.

Sie gingen ins Tal zurück. Die Dämmerung wandelte sich allmählich in Dunkelheit. Da bemerkten die beiden eine zierliche Person in fluoreszierendem Gewand auf den Feldern. „Wer ist das und was tut die da?“, zischelte Gunther. Sie gingen näher zu den Feldern und sprachen die Person an: „Magst du mit uns zu Abend essen? Wir würden dich gern kennen lernen“.

Die Blumenkönigin wendete ihr hübsches Gesicht zu ihnen und nickte: „Ich komme gleich“.

Bald darauf trat sie zu den Männern, ließ sich bei ihnen nieder und berichtete von ihrem Tun: „Ich kann es nicht mitansehen, dass hier alles so verwüstet ist. Gerade hier in diesem wunderschönen Tal sollten so viele Blumen wie irgend möglich wachsen!“ – „Ja, aber pflanze uns bitte keine Kornblumen in die Felder, ja? Das Korn brauchen wir für Brot. Überall lieben wir Blumen, aber nicht auf den Feldern“.

Die hochdekorierte Elfe erhob sich ungnädig und verließ die Männer gemessenen Schrittes. Ein lieblicher Duft umwehte sie, jeder streckte seine Nase nach ihr, um recht viel von dieser Mischung aus Blütenduft und Süße zu erhaschen. Als sie außer Hörweite war, sagte Andreas Bär respektlos: „Eine wohlriechende Fee – wenn die auf s Klo geht, produziert sie wahrscheinlich Ambra und Lavendel“.

Am anderen Tag gingen die Gefährten wieder munter an die Arbeit. Häuser, Schuppen, Zäune und Brücken reparieren, Straßen ausbessern und aufpassen, dass die Diebe ihnen nicht alles unter den Händen weg klauen. „Die muss doch einer geklont haben!“, vermutete Simon Arzt, der Schiffsarzt. „Sie sehen alle gleich aus. Nicht nur, was die Kleidung und die Haltung betrifft, sondern auch etliche Gesichtsmerkmale sind identisch, ich habe sie mir genau angesehen!“ So war es ziemlich sicher, dass diese Elstern in Menschengestalt von einem Zauberer erschaffen worden waren. Dies bestätigte dann auch der Zauberer Hrdltzkoff, der mit seinem Zauberteleskop ständig das Land beobachtete. Er beobachtet nur, unternimmt aber höchst selten etwas. Er ist leider schon sehr alt und etwas träge geworden. Sonst würde er gewiss die Leute warnen, wenn Mombotz Söldner in die Stadt einfallen und Barrikaden errichten.
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Es ist sehr zeitraubend, diese Barrikaden wegzuräumen, aber aus ihren Bestandteilen lassen sich recht gut Häuser und Brücken reparieren. Ohne es zu wollen oder auch nur im geringsten daran zu denken, schafft der Feind dringend benötigte Baumaterialien . . .

Und zu all dem rauscht der gewaltige Wasserfall. Immer wieder muss man zu ihm hinsehen, wie dort die unzähligen Wassertropfen in die Tiefe stürzen und im Sonnenlicht mal hier, mal da, einen kleinen Regenbogen entstehen lassen.

Immer, wenn John zu dem Wasserfall schaute, fiel ihm ein bizarrer Stein auf. „Mir will scheinen, dass der sieben Ecken hat. Unter so einem Stein lag Ritter Arthurs Werkzeug. Möglicherweise finde ich dort auch etwas?“, dachte John und ging hin, um den Stein zu zerschlagen, aber obwohl er das tolle Handwerkszeug benutzte, gelang es ihm nicht. „Der muss von mehreren Seiten gleichzeitig geschlagen werden!“, stellte er fest und rief seine Kameraden herbei. Nach einer Stunde rastlosen Bemühens war der große Stein entzwei und es hatte sich gelohnt – da lag in einer kleinen Mulde ein Paar Siebenmeilenstiefel! Die kamen den Gefährten seht zupass.

So erreichten sie die nächste Stadt im Handumdrehen. Hier war im Wesentlichen die Stadtmauer zu reparieren. Der Bürgermeister empfing sie sehr freundlich und auch er lud sie zum Frühstück ein, dann gingen sie ans Werk. Leider lassen sich solche Mauern nicht ganz ohne Holz errichten, aber Holz gab es im gesamten Umkreis nicht. Da trat ein Händler aus Übersee an John Mut heran: „Wir wollen euch gern helfen, aber wir haben nichts zu verschenken. Ihr habt ja die Armut in unserem Lande gesehen. Wir haben Holz, das wisst ihr ja schon“.

John schloss mit dem Händler einen Vertrag und in regelmäßigen Abständen wurde eine Lieferung Holz an den Baustellen abgeliefert. So ging die Arbeit zügig vonstatten, aber immer wieder streckten Diebe ihre gierigen Klauen nach allem Möglichen aus, als wären sie die eigentlichen Herrscher der Stadt. Einen besonders vorwitzigen hatte Wilhelm Zorn einfach gepackt und in die Stadtmauer mit eingemauert. Als John ihn dafür zur Rechenschaft ziehen wollte, verteidigte er sich: „Das ist wie beim Deichbau. Wenn der Deich sehr lange halten soll, dann muss was Lebendiges mit eingemauert werden. Und diese Mauern sollen doch auch sehr lange halten, oder?“



Uwe Blick hatte Mal wieder etwas erspäht – einen Turm in der östlichen Ebene.
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John hatte sofort einen Stich im Herzen, eine Ahnung, dass es etwas mit diesem Turm auf sich hat. „Diesen Turm müssen wir erreichen“, sagte er zu den Anwesenden. „Mit dem ist was nicht in Ordnung“. - „Ja“, stimmte Gunther Starck zu. „Der stand zu König Eduards Zeiten noch nicht da! Allein das ist ein Grund, nachzusehen“.

Auf dem Wege zu diesem sonderbaren Turm mussten sie immer wieder Barrikaden überwinden. Als sie ihn endlich erreichten, war er von einer meterhohen Dornröschenhecke umgeben. Es war nicht möglich, direkt an ihn heran zu kommen. Ganz oben befand sich ein kleines Fenster. John überlegte, ob er da hinaufklettern könnte? Er versuchte es, aber das Dornengestrüpp bot keinen Halt, sondern zerfetzte seine Kleidung.

Nach einer Weile erschien ein Gesicht am Fenster. Man glaubte seinen Augen kaum – es war Prinzessin Julia! Sie rief zu den Leuten hinunter: „Mombotz hat mich hier eingesperrt, weil ich nicht seine Frau werden will. Ich werde doch so einen Teufel nicht heiraten, der meinen Vater, den guten König Eduard, in den Feuerberg sperren ließ und meine Mutter, die beliebte Königin Luisa, aus dem Land jagte und lachend zusieht, wie ein Zyklop Schmerzen leidet! Seid ihr hier hergekommen, um mich zu befreien? Das wird schwierig. Der Turm ist verhext und ihr müsst sieben Zauberkristalle finden und sie an den richtigen Stellen anbringen, sonst ist alles vergebens. Leider weiß ich nicht, wo die Kristalle zu finden sind und wo sie dann eingesetzt werden müssen, aber ich wünsche euch Glück, meine Herren“.

John war von der Schönheit und Anmut der Prinzessin wie verzaubert und er hätte ihr das Blaue vom Himmel versprochen, nur um sie einmal wiedersehen zu dürfen. Also zogen sie nach kurzer Rast weiter.

Am Fuße des Gebirges trat ein Einsiedler an sie heran und sagte: „Ihr seid die neuen Helden, die das Land wieder aufbauen und von Mombotz befreien wollen, nicht wahr?“ – „Wir tun unser Möglichstes, Meister“. – „Ich kann euch einen guten Rat geben, wie ihr verhindern könnt, dass diese elenden Schurken aus Mombotz Gefolge immerzu Barrikaden errichten, die euch am Vorwärtskommen hindern“. – „Diesen Rat werden wir sehr gern annehmen, Meister“.
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– „So hört, ihr tüchtigen Männer: Ihr müsst hier an dieser Stelle ein Verteidigungsmonument errichten. Dann wird die Schutzfee der Berge dafür sorgen, dass diese Pappnasen nicht mehr hierher vordringen können“. – „So soll es sein. Aber erst morgen, jetzt bricht die Nacht herein und ich muss meinen Männern Schlaf gönnen“.

Der Einsiedler verabschiedete sich und wünschte John Glück und alles Gute.

Am anderen Morgen unterbreitete John seinen Kameraden den Vorschlag des Einsiedlers und es stellte sich heraus, dass niemand außer ihm ihn gesehen oder gehört hatte. John musste eine ganze Weile reden, ehe man ihm glaubte, dann aber errichteten sie das Monument, ohne vorher zu wissen, wie so etwas überhaupt auszusehen hat. So entstand die Skulptur eines Soldaten, der in der einen Hand ein Schild und in der anderen ein Schwert hält.

Als sie fertig war, funkelte sie plötzlich auf und war mit Edelsteinen geschmückt! Glücklich erkannten die Gefährten, das Richtige getan zu haben.

Und schon schwebte die Schutzfee der Berge zu ihnen herbei. Gemeinsam mit ihren Elfenfreundinnen machte sie einigen Hokuspokus, dann sangen und tanzten sie, wobei die Männer staunend zusehen durften. Es ist nicht jedem Sterblichen vergönnt, derartiges ungestraft zu erleben!

Nachdem die Elfen fortgeflogen waren, kam die Fee zu John und bat: „Könnt ihr bitte noch einen Wachturm errichten, damit auch die Elfen Ausschau halten können und mir Bescheid geben, wenn Handlungsbedarf ist? Das wäre schön und würde euch doch zugutekommen“.

Nach einem Blick in die unendlich gütigen Augen der Fee verneigte sich John Mut und sprach: „Sehr wohl, gnädige Frau, äh, Fee, Verzeihung, ich weiß nicht, wie man Euch anspricht . . .“

Vor Verlegenheit hatte er einen roten Kopf bekommen. Die Fee erwiderte gütig: „Man spricht mich überhaupt nicht an. Man muss nur an mich glauben und an mich denken, dann stehe ich demjenigen bei“.

John verneigte sich noch einmal und wollte sich von der Fee verabschieden, doch sie winkte ihm zu: „Du suchst doch nach sieben Zauberkristallen, nicht wahr? Ich habe dir drei mitgebracht, die anderen sind leider sehr gut versteckt“. John nahm die Kristalle dankend an.

Am anderen Tag kamen sie in eine winzige Kleinstadt, die natürlich auch in Schutt und Asche lag.
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Aber hier hatten die Bewohner wenigstens schon die Grundmauern freigelegt. Da brauchten die fleißigen Handwerker mit ihrem Zauberwerkzeug nur noch tüchtig anzupacken, dann würde die komplette Stadt vor dem Abendrot wieder in altem Glanz erstrahlen. „Wir haben aber leider noch ein anderes Problem“, sagte der Bürgermeister mit sehr besorgtem Gesicht. „Was denn für eins?“, wollte John wissen. „Ein Zyklop hat sich bei uns häuslich niedergelassen. Was heißt häuslich – er liegt auf der Straße und blockiert den Weg. Er hat schreckliche Wunden an den Füßen und kann kaum ein paar Schritte gehen. Wir müssen ihn füttern und unsere Kräuterfrau versorgt mehrmals täglich seine Füße, weiß der Himmel, in was der arme Kerl getreten ist. Dennoch wären wir recht froh, wenn er sich in seine Höhle trollen würde!“ – „Wir werden sehen, was wir tun können“, befriedete John.

Also wurde wieder in die Hände gespuckt und die Ärmel hochgekrempelt und Hammer und Säge sangen ihr Lied der Arbeit.

Richard Fuchs ging zu dem Zyklopen, um ihn zu bewegen, aus der Stadt zu verschwinden, aber der hatte sich schon so daran gewöhnt, dass die Leute ihm etwas zu Essen bringen, dass er nur dieses wollte und kaum mit Richard redete. Er stammelte etwas zusammen von „Aua, aua, Feuer!“ und „Liebe Jula, frei macht“.

Weil sie ja schon von Prinzessin Julia etwas über das Geschehen an Mombotz Hof gehört hatten, konnte sich Richard zusammenreimen, was der Riese sagen wollte. Er brachte ihm einen großen Korb mit Essbarem und half ihm, sich etwas abseits der Straße niederzulassen.

Es dauerte aber nicht lange, da lag der Zyklop wieder mitten auf der Straße und schrie: „Hunger, Hunger!“

Richard zuckte die Schulter und machte sich erneut mit einem großen Fresskorb auf den Weg.

Indessen waren die Einwohner sehr bemüht, die Goldadern auszubeuten, die allerorten zutage getreten waren. Sie fürchteten zwar, dass dieses durch Zauberhand geschaffene Gold auch durch Zauberhand verschwinden würde, aber wer kann dem Golde widerstehen? Jeder will es haben und wenn es geht, ne ganze Menge davon! Sogar der hilflose Zyklop hatte davon etwas mitbekommen und wollte nun auch Gold haben.
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„Was willst du denn nur damit? Du kannst dich selber kaum tragen, wie willst du dann auch noch das schwere Gold wegschleppen?“

Aber der Riese war keiner Vernunft zugänglich. Jetzt war er satt, jetzt wollte er Gold!

Er legte sich wieder mitten auf die Straße – das hatte ihm ja auch gegen den Hunger geholfen.

Landolf Wolf schimpfte: „Der Zyklop ist ein nutzloser, fauler Geselle. Er liegt stets im Weg! Wir sollten ihm den Garaus machen!“ Richard Fuchs suchte ihn zu beruhigen: „Aber er ist doch völlig harmlos, er tut niemandem etwas. Vielleicht ist er doch noch zu irgendwas zu gebrauchen. Gebt ihm was zu Essen, dann wird er sich schon trollen“.

Alle gaben dem Zyklopen Essen, aber er wollte auch Gold. Man gab es ihm. Es war ja im Überfluss vorhanden! Und wer weiß, ob so etwas, das von einem Zauberer für einen Bösewicht geschaffen wurde, überhaupt Bestand hat.

Endlich waren seine Füße geheilt dank der unermüdlichen Bemühungen der Kräuterfrau und er konnte wieder gehen, ohne vor Schmerzen zu wimmern. Er besah sich das Gold und stellte fest, dass ihm zu nichts nützte. Also setzte er es einfach auf die Straße und ging in Richtung seiner Höhle. Sie lag auf der anderen Seite der Schlucht. Da war früher eine Brücke, aber Mombotz Vasallen hatten auch diese Brücke zerstört, so wie jede Brücke im Lande, und sei sie auch noch so klein.

Damit sich der Koloss nicht wieder mitten auf die Straße legt und die Arbeiten behindert, bauten Johns gute Kameraden flugs eine neue Brücke über die Schlucht und der Zyklop watschelte hinüber. Drüben angekommen, erwartete ihn ein neues Malheur – ein riesiger Steinbrocken versperrte den Eingang! Er strengte sich an, dass ihm fast die Muskeln rissen, aber er konnte ihn beim besten Willen nicht bewegen. Also watschelte er wieder hinüber in das kleine Städtchen, um Richard um Hilfe zu bitten. Richard ging mit der Bitte zu John, der holte seinen Zauberhammer, der sich auf Wunsch in eine Spitzhacke verwandeln konnte, und gemeinsam zerschlugen sie den gewaltigen Fels. Und mitten zwischen den Steinsplittern funkelte ihnen ein Kristall entgegen. „Der sieht denen, die mir die Fee gegeben hat, sehr ähnlich. Vielleicht ist es einer von den sieben Zauberkristallen, die ich brauche, um die Prinzessin zu befreien?“ John steckte das Kleinod ein und der Zyklop begab sich endlich in seine Höhle, wo er einen langen, langen Schlaf schlief.
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Es eilten täglich Berichterstatter zu Mombotz. Sie glaubten, dass ihnen etwas von dem plötzlich im Lande erschienenen Reichtum rechtmäßig zugesprochen werden würde, wenn sie dem Tyrannen dienen. Es gibt immer wieder ehrlose Gesellen, denen ein paar Krümel Gold oder ein keines Amt wichtiger sind als die Heimat. So erfuhr Mombotz von Johns Taten und dass ihm von allen Seiten Unterstützung zukommt. Er bekam einen mächtigen Wutanfall, brüllte seine Untergebenen an und zitierte den Magier Krombald vor sich. Der verneigte sich ehrerbietig: „Was kann ich heute für Euer königliche Hoheit tun?“

Mombotz betrachtete das als Hohn und schäumte: „Du Mistkerl! Was hast du für nutzlose Kreaturen erschaffen? Jommum hat sie alle beseitigt und überlistet! Das taugt nichts! Du taugst nichts!“ Und er drosch mit dem Zepter auf ihn ein, dass dem Bösewicht Hören und Sehen verging. Mombotz Spießgesellen erkannten das Signal der Stunde und droschen ebenfalls auf den Magier ein – es konnte ihn sowieso keiner leiden – und sie verletzten ihn auch mit Dolchen und Speeren, bis er seinen Geist aufgab. Damit war Mombotz Wut noch nicht besänftigt. Er drosch jetzt auch auf seine Vasallen ein, die sich jammernd irgendwo verzogen. Endlich brachte ein besonnener Knabe einen Humpen Wein und besänftigte damit den Wüterich. Der ließ sich ermattet auf dem Thron nieder und befahl: „Bringt den Zauberer Diason her, vielleicht bringt der ja Vernünftigeres zustande“.

Diason war der abgefeimteste Schwarzmagier, den man sich denken kann. Eigentlich fürchtete sich Mombotz vor ihm und er war sich gewiss, dass die Unterstützung, wenn er sie denn bekäme, ihn ein Vermögen kosten würde, wenn nicht noch mehr. Aber machtbesessen, wie er war, hätte er sich auch mit dem Teufel verbündet.

Ebenso widerwillig wie neugierig erschien der gefürchtete Schwarzmagier vor Mombotz, ließ sich hofieren ohne Ende und fragte dann, was denn der „Königliche“ wünsche? Mombotz schilderte die Lage und schloss: „Ich brauche ein Heer, um dieses Drecksvolk in die Knie zu zwingen“.
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Diason strich seinen Rauschebart und überlegte es sich gründlich. Dann stellte er seine Forderungen: „Wenn ich ein Heer unüberwindlicher Krieger aufstellen soll, dann brauche ich dazu Diamanten“.

Damit hatte Mombotz bereits gerechnet und alle mit Edelsteinen besetzten Schmuckstücke, die sich in der Burg finden ließen, zusammentragen lassen. Jeder war verpflichtet, seinen Schmuck abzugeben. Der Zauberer hieß nicht umsonst Diason! Nun ließ Mombotz den Schatz hereinbringen. Diason betrachtete ihn wohlwollend, stellte aber fest, dass nur wenige der funkelnden Steine wirklich Diamanten waren.

„Wenn du nicht mehr aufbringen kannst, dann möchte ich noch sieben Jungfrauen und sieben Edelknaben, dazu Ländereien . . .“ – „Ist das nicht n bisken viel?“, unterbrach Mombotz. „Nein. Ich will ja nur das Sumpfland im Norden. Das ist für die Landwirtschaft nicht nutzbar und bauen kann man darauf auch nichts, aber um Kreaturen zu erschaffen, ist es ideal“. – „Na gut. Aber ich hoffe, das ist jetzt alles?“ – „Ja. Sollte ich entgegen aller Erwartungen noch was benötigen, sage ich rechtzeitig Bescheid. Du willst doch einen nachhaltigen Sieg, oder?“ – „Ja, den will ich!“

So war die Sache abgetan und ausgemacht. Der Zauberer winkte mit seinem Zauberstab, der Schatz verschwand und dann zog sich der gefährliche Mann zurück.

Schon am nächsten Tag durften John und die seinen Bekanntschaft machen mit den neuen Feinden – Trolle. Sie waren fast so groß wie der Zyklop und ebenso schwerfällig, aber sie hatten gefährliche Keulen. Ihre Reichweite war größer als der längste Arm eines Soldaten mit Schwert, man durfte ihnen nicht zu nahe kommen. Man musste sie entweder hinterrücks erledigen oder durch List. Sie waren sehr siegessicher, grunzten nur „U A A A H!“ und erschlugen alles, was da kreucht und fleucht. Ob Katze oder Hund, Fliege oder Schmetterling, alles fiel ihren Keulen zum Opfer. Sie hatten grüne Haut und trugen rote Hosen – auffälliger ging es nicht! Sie verließen sich auf die Kraft ihrer Muskeln und ließen sich durch nichts beirren. Und das Schlimmste – ihre Keulen konnten auch jede Mauer und jeden Zaun zerstören. Sogar die Straßen bekamen große Löcher, wo die Monster mit ihren Keulen aufstampften.
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John raufte sich die Haare – mit einer solchen Plage hatte er nicht gerechnet! Aber die Soldaten des Landes wurden neuerdings von einem Meister der Schwertkunst ausgebildet, dem besten, den man im ganzen Lande finden konnte. Man konnte sich durchaus Siegeschancen ausrechnen.

Späher wurden im ganzen Land verteilt. Sie meldeten sofort, wenn irgendwo eine rote Hose in Kombination mit grüner Haut auftauchte und meistens wurden die Monster bereits vor den Stadttoren von den tapferen Soldaten in Empfang genommen.

Es kam noch eine neue Schwierigkeit hinzu: Die Barrikaden, die jetzt von den Söldnern errichtet wurden, waren durchsichtig! Man erkannte sie erst, wenn man dagegen prallte. Sie waren fein wie Glas, aber härter als Beton. Da war guter Rat teuer! Vorerst sprühten die Einwohner sie mit Farbe ein, damit man nicht dagegen rennt. Später wurden aus jenen, die nicht unmittelbar den Verkehr störten, so toll bemalt, dass man sie als Kunstwerke betrachten konnte.

Überhaupt war in dieser kleinen Stadt sehr viel bemalt. Fast alle Häuser waren von oben bis unten mit Blumenranken bemalt und mit Statuen verziert. Ein Touristenmagnet erster Klasse! Nachdem allerdings die Trolle einmal hindurch gezogen waren, war alles zunichte gemacht. John und die seinen hatten wieder Mal alle Hände voll zu tun, um wenigstens das Schlimmste zu beheben.

Und wieder waren Händler zur Stelle und hatten genau das im Angebot, was gerade gebraucht wurde. Und wieder wollten sie mit Gold bezahlt werden. John sagte: „Ich habe das Gefühl, als ob die uns voraus eilen, um immer genau zu wissen, was wir brauchen werden. Es tut uns nicht weh, wenn wir ihnen das Gold geben, das Mombotz Magier wachsen ließen. Es ist nur recht und billig, wenn wir es benutzen, um ihn zu vertreiben und unsere Heimat wieder aufzubauen. Übrigens – ich glaube, die Händler haben sich mit den Dieben verbündet, damit sie alles auskundschaften. Sie irren ja nun führungslos durch die Lande. Solche labilen Leute brauchen immer einen Führer . . .“



Die Soldaten taten sich schwer, gegen die Söldner zu kämpfen. Man konnte nicht unterscheiden, wer von den Söldnern nur ein aufgerüstetes Kind ist, alle sahen gleich aus. Gleiche Kleidung, gleiche Haartracht und einheitlich graue, hölzerne Gesichter.
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Nur wenn sie ihr Kurzschwert schwangen, bleckten sie die Zähne. Tadellose, blendend weiße Zähne. Keine Chance, die Kinder von den Erwachsenen zu unterscheiden. Aber es half ja alles nichts – sie waren alle in gleicher Weise gefährlich. Die Kinder wussten nicht, was sie taten, sie waren ja von Krombald paralysiert worden. Es mussten eben alle getötet werden, so Leid es den Soldaten auch tat.

Zum Glück gab es aber die Kräuterfrauen im Lande. Eine hatte eine ganz neue Mischung zusammengestellt. Damit bestreute sie die Gefallenen und es geschah ein Wunder - die Kinder wurden wieder Kinder und standen verwundert auf und liefen zu ihren Eltern, die echten Söldner aber lösten sich in Luft auf.



In der nächsten Stadt war natürlich auch alles zerstört, auch der schöne Park in der Stadtmitte. Hier gab es einen hübschen kleinen See, auf dem man Boot fahren konnte. Jetzt aber war dieser See voller Unrat und Schilfbewuchs, ein trauriger Anblick! Seufzend wendete John sich ab und begann mit der Arbeit. Er und die seinen schufteten ohne aufzublicken bis zum Abend. Da trat ein Weiser aus dem Walde zu ihnen und sagte: „Ihr seid noch nicht ganz fertig“. Die Männer waren müde und erschöpft, Andreas Bär wollte dem Alten schon eine patzige Antwort geben, aber John ging mit ihm etwas abseits und fragte: „Was haben wir denn übersehen, guter Mann?“ – „Den Zauberkristall“. – „Den Zauberkristall?“ – „Allerdings“. – „Tatsächlich. Ich kann mich nicht erinnern, irgendwo einen solchen Kristall hier gesehen zu haben. Gebt mir bitte einen Tipp, weiser Mann“. – „Mit einem Tipp ist es nicht getan“. – „Oh? Was fehlt denn noch?“ – „Der Kristall befindet sich auf der Fontäne inmitten des Sees, da kommst du nicht dran, nicht Mal mit einem Boot“. – „Was also muss ich tun?“ – „Du kannst da gar nichts tun, aber ich kann den See zufrieren lassen“. – „Obwohl Sommer ist?“ – „Ja“. – „Dann bitte ich dich ganz herzlich darum“. – „So ist es recht, mein Junge!“

Und der weise Mann wedelte mit seinen Armen, sprach eine komplizierte Formel und sogleich türmten sich Eisschollen auf dem See. John konnte zur Mitte laufen und den Kristall holen.





















Am anderen Tag kamen sie in eine kreisrunde Stadt.
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Auch hier lag alles in Trümmern. Wo beginnen? Sie hatten sich angewöhnt, vorn zu beginnen, aber bei einem Kreis ist jeder Zentimetern vorn! Binnen weniger Minuten hatten sie sich verzettelt. John bemerkte es rechtzeitig und rief die Freunde zusammen: „Wir müssen unsere Kräfte intelligent einsetzen. Jeder sollte das tun, was er am besten kann. Von den anderen lernen können wir später, wenn wieder Frieden ist im Land. Jetzt müssen wir möglichst schnell vorwärts kommen, denn ihr wisst, Mombotz hat einen bösen Zauberer in seinen Diensten!“

Und so geschah es. Nachdem jeder sein Bestes gegeben hatte, machten sich die Einwohner an die Feinarbeiten und am Abend war die Stadt so gut wie neu! Das war aber nicht allein der Verdienst von John und seinen Kameraden sowie der Hilfe durch die Einwohner, nein, überall, wo gerade niemand hinsah, waren Heinzelmännchen am Werk, denn sie liebten diese kreisrunde Stadt und waren hier zuhause. Das wusste natürlich keiner.

Und die Aufmerksamkeit aller war ja auch auf die Arbeiten gerichtet, hin und wieder unterbrochen durch Einsätze der Soldaten, die immer wieder Trolle und Söldner schlagen mussten.

Am Abend gab es ein Fest, wo alle ausgelassen feierten. Ein Bauarbeiter freute sich ausgelassen wie ein Kind über das Erreichte und der Bürgermeister tanzte mit den Soldaten Kasatschok.

Zwischen dieser und der nächsten Stadt befand sich ein ausgedehntes Waldgebiet. Aber wie sah es hier aus? Alle Bäume zersplittert und von Gestrüpp überwuchert! Da war kein Durchkommen möglich. Die Freunde zogen hier an einer Wurzel und dort an einem Ast, aber nichts rührte sich.

Gemessenen Schritts näherte sich ihnen ein alter, gebeugter Mann. „Ihr wollt durch diesen Wald?“ – „Ja, Meister“. – „Warum?“ – „Wir wollen wider Ordnung schaffen im Lande, König Eduard wieder auf den Thron setzen, die Prinzessin befreien und das Land von Mombotz Söldnern säubern“. – „Ein gutes Vorhaben. Aber hinter diesem Wald ist ein ausgedehntes Sumpfgebiet, da werdet ihr Schwierigkeiten haben“. – „Um die kümmern wir uns, wenn wir vor dem Sumpf stehen. Jetzt müssen wir erst Mal durch diesen verhexten Wald“. – „Das ist die richtige Einstellung, mein Sohn.
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Ich werde euch helfen“.

Der alte Mann schrumpfte und fiel auseinander. Seine Arme und Beine wurden zu kleinen Schlangen und sein Leib zu einem Mäuslein. Diese fünf begaben sich in das Gestrüpp und bald hörte man es knistern und knacken, die Wurzeln und Äste sanken zur Erde und ließen sich leicht ergreifen und aus dem Weg legen. Bald hatten sie die Straße freigeräumt und wollten sich gern bei dem Zauberer bedanken, aber der ließ sich nicht blicken. Also sangen sie ihm ein Abschiedslied und zogen weiter.

Wie der alte Zauberer vorausgesagt hatte, kamen sie zu einem ausgedehnten Sumpfgebiet. Davor aber befand sich eine weitere Kleinstadt in Not – ein Erdbeben hatte die Heilquelle versiegen lassen. Ohne sie hätten die Einwohner kein Einkommen mehr, denn sie lebten davon, dass die Leute hier her kamen, um sich von allen möglichen Krankheiten zu kurieren. Das wunderbare Werkzeug von Ritter Arthur konnte auch hier gute Dienste leisten. Der Hammer war zugleich eine Spitzhacke und die Zange konnte für alles Mögliche eingesetzt werden. Ebenso die Säge. Bald sprudelte die Quelle wieder wie in alten Zeiten und die Einwohner freuten sich sehr. Der oberste Kurarzt schenkte jedem von ihnen einen Schlauch mit einem Zaubertrank, der sie in Zukunft zehnmal schneller und ausdauernder arbeiten ließ.

Nun wendeten sie sich dem Sumpf zu. Ihn trockenzulegen dürfte kaum gelingen, dazu war das Gebiet zu riesig. Also musste ein Steg gelegt werden aus Holz oder Ähnlichem. Der Segelmacher Friedrich Wahr kam auf die Idee, aus Gestrüpp Netze zu flechten. Das gelang auch und alle halfen mit, auch die Einwohner des Kurortes.

Nachdem sie so etliche Stunden gearbeitet hatten, kamen von überall grässliche Sumpfgeister kreischend auf sie zu. Die Einwohner rannten schreiend davon, aber John und die seinen dachten, dass sie auch mit diesen Kreaturen fertig werden würden und nahmen den Kampf auf. Dabei mussten sie darauf achten, dass sie nicht in den Sumpf traten, denn dann würden sie versinken und ertrinken. Es war wahrhaftig nicht einfach, auf so begrenztem Raum zu fechten! Die Geister duckten sich weg und flutschten hierhin und dorthin, ließen sich nicht erwischen. Alle waren schon hochrot vor Anstrengung, da kam Richard Fuchs auf eine List – er zwitscherte wie ein Vogel. So etwas hatten die Sumpfgeister noch nie gehört und sie wurden unachtsam.
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Einige fielen den scharfen Klingen zum Opfer, nur die hartgesottensten kreischten und kämpften weiter.

Da tauchte eine weitere Gestalt auf, die den Gefährten die Sprache verschlug. Eine anmutige Fee, völlig mit Federn bedeckt. Als sie sah, dass da nur Männer und überhaupt kein Vogel zu sehen war, fragte sie böse: „Was habt ihr mit den Vögeln gemacht?“ – „Gar nichts, edle Dame. Hier waren keine Vögel. Richard hat nur so gepfiffen“. – „Gepfiffen? Meine Freunde singen! Sagt mir auf der Stelle, wo die Vögel sind!“ – „Aber wir haben keine Ahnung! Die Vögel haben die Gegend verlassen, weil hier keine vernünftigen Bäume mehr sind und sie keine Nahrung finden. Wir räumen hier auf und lassen einen neuen Wald wachsen, dann werden die Vögel zurückkommen“.

Da war die Fee besänftigt. Sie ließ aus ihrem Busen einen großen Schmetterling wachsen: „Er wird euch helfen, die Samen der neuen Bäume gut zu verteilen. Er sieht besser als ihr, wo sie aufkeimen können“.

Der Schmetterling flatterte über das Moor und siehe da – die Geister verschwanden samt ihrem Gekreische! Nun konnten die Kameraden in Ruhe weiter arbeiten und am Ende des nächsten Tages führte eine halbwegs solide Straße durch den Sumpf. Hinter ihrem Rücken ließ der bucklige Zauberer ungesehen Zauberstaub auf den Knüppelpfad rieseln, der wie Zement wirkte. Der Pfad wurde so befestigt, dass man ihn mit Lastkarren oder Kutschen befahren könnte. Der Zauberer grinste in sich hinein: „Diason wird sich ganz schön wundern, wenn er die Straße entdeckt! Und wenn er versucht, sie zu zerstören, wird er sich vielleicht die Zähne daran ausbeißen. Zumindest ist er in der Zeit nicht damit beschäftigt, weitere grässliche Kreaturen zu erschaffen!“























Die Freunde kamen nun wieder zu einem Gebirgszug, den es zu überqueren galt. Auch mit Zaubertrank und magischem Werkzeug dürfte es nicht leicht werden, den Weg zum Pass frei zu räumen, denn er war unter dem vielen Geröll kaum mehr zu erkennen. John und die seinen ließen es sich nicht verdrießen und packten munter zu.
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Das Lied der Arbeit bekam eine neue Strophe: Schlage, Hammer, schlage,

ende diese Plage!

Eins, zwei, drei,

mach die Straße frei!

Und die Arbeit stärkt den Mann,

packt er sie nur richtig an.

Nimmer rasten solln die Hände,

bis die Arbeitszeit zu Ende.



Hinter einer Wegbiegung hockte eine Fee. Sie sagte zu den ehemaligen Matrosen: „Soll ich euch eine Abkürzung zeigen?“ und lächelte dabei so verführerisch, dass die Männer sich betören ließen. Einige ließen sogar ihr Werkzeug fallen! Dieses Geräusch aber vernahm John und er ging nachschauen, was da vor sich geht. Gerade noch rechtzeitig konnte er verhindern, dass sie in die Schlucht stürzen, denn diese Fee war in Wirklichkeit eine verkleidete Hexe im Dienste Diasons, der sich für die Straße über den Sumpf rächen wollte. Nun war seine Helferin enttarnt und stürzte selber in die Schlucht. Ihr Todesschrei gellte weit über das Land. Diason hörte ihn und schickte seine neueste Generation Trolle los. Allerdings konnten John und seine Freunde sich hinter einem Felsvorsprung verschanzen und die Trolle mit gezielten Steinwürfen in die Flucht schlagen. Diason hatte sie zwar gegen Klingen gefeit, aber nicht gegen Steine! Arg verbeult trotteten sie heimwärts, wo der böse Zauberer sogleich daran ging, seine Kreaturen weiter zu verbessern.

Die Schutzfee der Berge hatte den Kampf beobachtet und mit ihrem Feenstab die Trolle geblendet, so waren sie leichter mit den Steinen zu treffen. Nun trat sie zu John: „Ihr habt die Trolle besiegt, ohne sie zu töten, Ihr seid ein gutherziger Mann. Was habt Ihr nun vor?“ – „König Eduard wieder auf den Thron setzen, die Prinzessin befreien und das Land von Mombotz Söldnern säubern“. – „Ein gutes Vorhaben. Der König ist im Feuerberg gefangen. Den kann man nur mit einem Schlüssel aus Eis öffnen. Ich zeige dir den Weg zum Feuerberg, den Rest musst du tun. Und hier habe ich noch zwei Kristalle für dich. Du musst sie an der richtigen Stelle einsetzen, wenn du zu dem Turm kommst, in dem die Prinzessin gefangen ist“. Sprach s und verschwand. John hätte gern gefragt, an welchen Stellen die Kristalle eingesetzt werden müssen, aber keine Chance dazu bekommen.
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Nachdem sie den Gebirgspass hinter sich hatten, sahen sie, dass mehrere Wege von den Bergen weg führten. Welches war der, der sie zum Feuerberg bringen würde? Die Fee hatte doch gesagt, sie würde ihnen den Weg weisen, aber sie war verschwunden. John wollte schon nach ihr rufen, da sah er, dass einer der Wege einen funkelnden Pfeil in der Mitte hatte. Na, wenn das kein hilfreicher Hinweis war! Und so zogen sie auf diesem Wege weiter. Er führte am Gebirge entlang. Sie kamen zu einer Bergarbeitersiedlung, die in völliger Stille lag. Die Einwohner saßen traurig und in ihr Elend versunken vor ihren Hütten und ihre Stirnen waren so voller Sorgenfalten, dass John nicht umhin konnte, zu fragen: „Was bedrückt euch, ihr guten Leute?“

Da erfuhr er es: „Auf Mombotz Geheiß sind unsere Minen verschüttet worden. So gründlich, dass keiner mehr weiß, wo sie sich einst befanden! Ohne Arbeit müssen wir verhungern. Aber das ist nicht das Schlimmste, sondern er hat all unsere Frauen und Kinder mitgenommen und gesagt, dass er sie nur freilässt, wenn wir bis heute Abend hundert Scheffel Erz fördern. Wir sind rettungslos verloren!“

John sprach den Bergleuten Mut zu und verließ sich auf sein tolles Handwerkszeug. Das konnte nicht nur hämmern und sägen, sondern auch Erz finden! Und so ging er los und fand eine Mine nach der anderen. Die Freunde zogen ihre Siebenmeilenstiefel an und nun sollte man Mal sehen, wie sie in der Gegend herumwuselten! Rein ins Bergwerk, raus aus dem Bergwerk, wieder rein und so weiter und so weiter! Es war noch eine Stunde hin bis zur Abenddämmerung, aber die geforderten hundert Scheffel Erz waren – mit Hügel obenauf – bereitgestellt. Mombotz musste die Frauen und Kinder freilassen. Sehr zu Diasons Leidwesen, denn er wollte gerade anfangen, mit ihnen zu experimentieren.

Die Familien feierten ein kleines Fest und das Leben in dieser Siedlung ging in alter Weise weiter.





















John und seine Freunde folgten nun wieder dem Weg, den die Fee markiert hatte, und sie kamen zu einer anderen Bergarbeitersiedlung, wo sie genau dieselbe Situation vorfanden wie in der vorherigen. Sie glaubten schon, in eine Zeitschleife geraten zu sein, aber hier lag – weiß der Geier, wie er hier her gekommen war – der Zyklop mitten auf der Straße und plärrte: „Hunger, Hunger!“ Richard Fuchs kümmerte sich sofort um ihn und die anderen suchten nach den Minen.
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Aber hier gab es keine Minen, nur Steinbrüche. Diese galt es freizulegen. Mit dem tollen Zauberwerkzeug wäre das auch bald geschafft, aber alle Nase lang kamen Söldnertrupps und griffen an. Andauernd mussten John und seine Freunde das Werkzeug hinlegen und zu den Schwertern greifen!

Auch hier waren die Frauen und Kinder entführt worden und auch hier war geboten worden, hundert Wagenladungen mit Steinen bereitzustellen. Am Nachmittag, nachdem zum Tausendsten Mal Söldner in die Siedlung eingefallen waren mit ihrem Schlachtruf „Fahrt zur Hölle!“ rief John verzweifelt: „Wir schaffen es nicht! Es fehlt noch fast die Hälfte! Wenn diese Angriffe nicht aufhören, schaffen wir es nicht!“

Da erhob sich der Zyklop und legte sich als unüberwindliche Mauer auf den Pass, dem einzigen Zugang zur Siedlung. Nun konnten die Söldner nicht mehr herein. An dem Zyklopen kam keiner vorbei. Richard Fuchs triumphierte: „Seht ihr, ich hab euch doch gesagt, dass der Kerl uns irgendwann auch Mal von Nutzen sein wird!“

Nun konnte die Arbeit erledigt werden und die Frauen und Kinder kamen zurück.

Der Zyklop trat zu Richard Fuchs und hielt ihm ein glänzendes Schwert entgegen: „Hauptmann!“ Richard wusste nicht gleich, was das bedeutet, aber die funkelnden Augen des Riesen ließen ihn ahnen, dass der Zyklop dem Hauptmann der Söldner das Schwert abgenommen hatte und es ihm nun schenken wollte. Er nahm das Geschenk dankend an. Später stellte sich heraus, dass auch dieses Schwert verzaubert war. Man konnte es allein durch Gedanken auf die Feinde lenken, wo es grausam wütete und sehr effizient Gericht hielt.























Weiter ging es auf dem gekennzeichneten Pfad, bis sie endlich an die Rotfels – Ebene kamen. Einer dieser roten Felsen war der Feuerberg. Nach genauem Hinsehen erkannten sie ihn – er war der einzige, der rauchte.

Schön, da war der Berg. Wo aber könnte sich der Eisschlüssel befinden? Ratlos schauten sich die Männer um.
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Da hörten sie ein feines Klingeln. Aus dem Nichts erschien ein großer, kräftiger Mann. Das Klingeln wurde von den Glöckchen und Schellen verursacht, die er im Haar trug. Der Mann hatte viele, viele Zöpfe, die ihm bis auf die Waden reichten und in jeden Zopf waren mindestens zwanzig klingende Silbersachen eingeflochten. Auch der Bart war geflochten und trug Glöckchen und sogar die Augenbrauen! Den Freunden blieb vor Staunen der Mund offen. Der Mann begann zureden: „Königin Titania schickt mich, um euch zu sagen, dass ihr hier nicht bleiben könnt. Ich muss euch bitten, die Gegend zu verlassen. Die Feen und Elfen wollen hier in alter Tradition das Giomarana – Fest feiern, das ist das höchste Fest im Feenkalender. Es kann Menschen unmöglich gestattet werden, dem beizuwohnen, also geht bitte“.

John nickte und entgegnete dann: „Wir werden gehen. Aber zuerst müssen wir unsere Aufgabe erfüllen. Wir müssen diese Rotfelsen zerstören, denn in einem ist unser König Eduard gefangen. Ohne ihn werden wir nicht gehen“.

Der Recke klatschte in die Hände und rief strahlend: „Ihr wollt diese überaus hässlichen roten Felsen zerstören? Die Elfen und Feen haben sich schon sehr über diese Erdpickel geärgert, die vor ein paar Tagen hier urplötzlich aus dem Boden gewachsen sind! Titania hat sogar überlegt, das Fest woanders stattfinden zu lassen, es dann aber doch bei der Tradition belassen. Ich helfe euch! Ich packe mit an und helfe euch!“

Schnell steckte er seine vielen Zöpfe in sein Hosenbund und ging daran, den ersten Felsen aus der Erde zu drücken.

„Das ist ganz toll“, sprach John zögerlich. „Aber wir müssen den rauchenden dort mit einem Eisschlüssel aufschließen, um unseren König zu befreien. Leider wissen wir nicht, wo sich der Eisschlüssel befindet“. – „Eisschlüssel? Eisschlüssel? Lasst mich Mal nachdenken. Davon hab ich schon gehört. Eisschlüssel. Der ist – der ist – unter dem Brunnen dort ist ein geheimer Gang. Leider ist dieser Gang auch sehr eng, ich komme da nicht durch. Aber ich kann jemanden rufen, der da durch kommt. Vielleicht gelingt es ihm, den Schlüssel heraufzuholen“.

Der Recke setzte ein Pfeiflein an den Mund und ein hauchzartes Geschöpf erschien. Es schwebte vor dem Recken und der dämpfte seine Stimme zu einem feinen Flüstern und erklärte, was gebraucht wird.
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Das Geschöpf nickte und fragte kaum hörbar: „Hat jemand ein Tuch? Meine Hände würden sonst sofort erfrieren, wenn ich diesen Hexenschlüssel anfasse“.

Andreas Bär und Georg Kraft banden sogleich ihre Halstücher ab. Mit spitzen Fingern griff das Geschöpf danach und schwebte in Richtung Brunnen davon. Diesen Elfenbrunnen hatten die Freunde noch gar nicht bemerkt und das ist gut so. an verzauberten Orten kann manches geschehen, was einem vielleicht gar nicht lieb ist.

Indessen schlugen alle kräftig auf die anderen Felsen ein, damit sie zersplittern und leicht abgetragen werden können. Der Recke zog sie aus dem Sand, so boten sie eine bessere Angriffsfläche. Plötzlich stutzte er, als er wieder einen Felsen aus dem Erdreich ziehen wollte. „Hier ist ein Nest!“ Gleichzeitig bereute er den Ausruf: „Hätte ich nur nichts gesagt . . .“ Denn es war ein Drachennest voller Dracheneier.

Aber da kam das zarte Geschöpf mit dem Eisschlüssel zurück. John nahm ihn rasch. Er war wirklich sehr kalt und Simon Arzt kümmerte sich sofort um die Händchen des netten Helfers. Der warf nebenbei einen Blick in das Drachennest, das Wilhelm Zorn gerade zerstören wollte. „Haltet ein!“, rief es so laut es konnte. „Das sind die Eier von unserem Glücksdrachen, der seit ein paar Tagen verschwunden ist!“ – „Woher weißt du das?“ – „Chon Chen Ching hat mich eingeweiht. Ich sollte ihr auch helfen, wenn die Babys schlüpfen. Ich habe so etwas schon einmal gemacht. Lasst das Nest in Ruhe, ich werde mich darum kümmern“.

Und Wilhelm ließ ab von dem Nest.

Das zarte Geschöpf indes erzählte weiter von dem aus China zugereisten Glücksdrachen: „Sie ist eine reizende, überaus liebenswerte Person mit gepflegten Umgangsformen. Titania wollte erst keinen Drachen in unserer Gegend dulden, aber dann erlebten wir, wie sie mit den Leuten umging, mit wem sie sich befreundete. Zuerst mit der weisen Schlange Moamariona. Dann lud sie alle möglichen Wesen ein, einmal Adebar, Isegrim und Reineke zugleich. Wir waren sicher, dass das nicht gut geht, solches hatte Titania auch versucht. Aber dann hörten wir fröhliches Gelächter aus ihrer Behausung und der brummige Isegrim hat auf dem Heimweg sogar gesungen, und das klang nicht Mal schlecht!

Wenn ich nur wüsste, wo Chon Chen Ching ist.
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Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass sie ihren Nachwuchs verlässt“.

Ja, das wussten die Kameraden auch nicht, aber jetzt hatten sie den Eisschlüssel. Vor dem rauchenden Felsen wickelte John diesen Schlüssel aus und richtete ihn gegen den Berg, suchte nach der Stelle, wo er eingesetzt werden muss. Aber eine solche Stelle oder Schlüsselloch gab es gar nicht, es genügte, das Eis gegen den Berg zu drücken, schon zerplatzte er und König Eduard trat mit seinem Gefolge heraus. Sie freuten sich sehr, endlich wieder das Sonnenlicht zu sehen. Der König bedankte sich wortreich bei John und wollte ihm jeden Wusch erfüllen, aber John sagte: „Ich muss erst noch Eure Tochter aus dem Turm befreien und das Land von Mombotz Söldnern befreien, dann können wir über Wünsche reden“.

Er verabschiedete sich ehrerbietig vom König und alle verließen rasch die Gegend, wo die Elfen und Feen sogleich mit den Vorbereitungen für ihr großes Fest begannen. Die Splitter der roten Felsen wurden von einer sehr mächtigen Fee in Rubine, Turmaline, Spinelle und Granate verwandelt, die man wunderbar als Schmucksteine für Kleidung, Geschmeide und Ziergegenstände verwenden konnte.

Die Freunde hörten das fröhliche Treiben der Märchenwesen und beherrschten sich, zurückzuschauen. Neugier kann manchmal tödlich sein! Außerdem weiß man ja ungefähr, wie es bei einem solchen Fest in etwa zugeht.



Die Freunde überlegten, in welche Richtung sie nun wohl gehen müssen, um zu dem Turm zu gelangen, in dem die Prinzessin saß. Sie konnten sich nicht einig werden. Die erfahrenen Seemänner hatten an Land die Orientierung verloren. Sie dachten schon daran, zu den Elfen und Feen zurück zu gehen, um sie nach dem Weg zu fragen, aber John meinte: „Die würden denken, wir wollen spionieren. Sie sind doch jetzt vollauf beschäftigt mit ihrem hohen Fest, die haben jetzt keinen Nerv für Menschenfragen!“

Zufällig flog gerade eine Elfe, die etwas ganz Besonderes aus einem anderen Land holen sollte, über ihnen hinweg und hörte die verzweifelten Worte. „Was habt ihr denn für eine Frage? Rasch, meine Zeit ist knapp!“ – „Wir suchen den Turm, wo Mombotz Zauberer unsere Prinzessin eingesperrt hat“.
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– „Da kommt ihr zu Fuß nicht hin, das ist zu weit. Fragt den Magier Trmbzter, der wohnt dort in dem Erdhügel!“ und schon war sie weitergeflattert.

Die Freunde sahen sich um. Erdhügel? Na gut, da war eine kleine Delle in der Landschaft. Sie gingen dort hin und staunten – da war tatsächlich so etwas wie eine Hauswand mit einer kleinen Tür. „Wohnt hier ein Hobbit?“, rutschte es Friedrich Wahr heraus. Da tönte eine Stimme von innen: „Freund oder Feind?“ – „Freunde, Meister Trmbzter! Wir haben nur eine kleine Frage“. Die Tür öffnete sich und es schaute tatsächlich ein Hobbit heraus! „Was wollt ihr denn wissen?“ – „Wir möchten gern zu dem Turm, in welchem unsere Prinzessin gefangen ist. Leider wissen wir nicht, wie wir dort hin kommen“. – „Da kommt ihr nicht zu Fuß hin von hier aus. Als ihr in das Feenland gekommen seid, habt ihr eine über eine unsichtbare Brücke eine Schlucht überquert, die findet ihr nicht wieder. Aber ich bastele gerade an einem fliegenden Schiff. Wenn ihr mir helfen würdet, die letzten Teile anzufertigen, können wir zu dem Turm fliegen“. Er ließ die Freunde eintreten und alle gingen sofort ans Werk. Trmbzter bewunderte Johns feines Werkzeug und sagte: „Wie ich sehe, werdet ihr von allen guten Geistern beschützt und man hilft euch. Eure Taten müssen wahrhaft edel sein. Da ist es mir eine Ehre, ebenfalls behilflich sein zu können“.

Bald war das fliegende Schiff fertig und sie erhoben sich in den Himmel. Der Wind war günstig und sie kamen schnell voran. Bald landeten sie unweit des verwunschenen Turms. John bedankte sich angemessen bei dem Hobbit. Der flog winkend in die Welt hinaus, einem neuen Abenteuer entgegen.

Mutig schritt John auf den Turm zu, die Zauberkristalle fest in der Hand. Als er sich dem Turm ganz nahe befand, steckte er die Steine wieder ein, denn es musste zuerst das störrische Gestrüpp beseitigt werden, ehe er an der Mauer – wo sonst? – die Zauberkristalle einsetzen könnte. Er hieb kräftig mit dem Schwert, das Richard ihm gern zur Verfügung stellte, auf die knorrigen Äste ein, aber leider ohne jeden Erfolg. Gegen Wurzelwerk konnte das Zauberschwert offensichtlich nichts ausrichten, oder? Da tat sich doch was! Bei näherem Hinsehen erkannte John, dass das dornige Wurzelgewirr Knospen trieb.
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Daraus erblühten sogleich die herrlichsten Blumen, die man sich denken kann! Astern, Gladiolen, Rosen, Dahlien, Magnolien, Stiefmütterchen – die gesamte Blumenwelt tummelte sich auf den schwarzen Ästen!

Alle standen stumm bewundernd da. Dann sagte John: „Auch wenn das Gestrüpp plötzlich die allerschönsten Blüten trägt, es muss weg! Also vorwärts, Kameraden, munter mit Axt und Säge ans Werk!“

Nun hieben und sägten alle, was das Zeug hält und bald war das Gestrüpp entfernt. John suchte nach den Stellen, wo er die Kristalle einsetzen musste. Wenn er doch nur einen Hinweis bekäme!

Da lag ein verwesendes Gerippe an der Mauer. Wer hatte hier die Prinzessin besuchen oder befreien wollen? Das blieb für immer im Verborgenen.

Aber dort – was waren das für Erhebungen? Es waren ein Drache und eine Schlange, kunstvoll in Stein gehauen, nur die Augen fehlten. Augen? Er hatte doch Kristalle in der Hand, konnten die nicht als Augen herhalten? Er passte den grünen in ein Drachenauge – genau! Rasch noch den anderen – der Drache begann sich vom Fels zu lösen. Die Schlange bekam gelbe Augen und löste sich ebenfalls. Da waren noch ein Vogel und ein Igel als Skulpturen an der Wand. Der Igel bekam die kleinen roten Kristalle und der Vogel die braunen und schon erwachten auch sie zum Leben. Wo aber sollte er den letzten Kristall hintun? Den größten und funkelndsten Diamanten, den er je gesehen hatte. „Das ist das Alles sehende Auge. Das hat der gemeine Zauberer Krombald aus dem königlichen Safe gestohlen und wollte es für sich nutzen. Aber so ein Auge gehört nicht in die Hände eines Bösewichts. Vielleicht gibst du es besser der Schutzfee der Berge? Sie könnte dann unser Land noch besser bewachen und beschützen“, so sprach die Schlange.

John hatte noch die Worte der Fee im Ohr: „Man muss an mich glauben. Und wenn man an mich denkt, dann komme ich“. Also dachte er jetzt intensiv an sie und sie erschien und er übergab ihr den kostbaren Kristall. Der Drache fragte: „Wie lange war ich hier festgesetzt? Ich habe Angst um meine Brut!“ John erzählte der besorgten werden Mutter, dass ihr Gelege in der Obhut der Feen und Elfen sei und sie machte sich sofort flügelschlagend auf den Weg.
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Eine wahre Mutter ist nie zu müde, sich um ihre Kinder zu kümmern. Igel und Vogel sagten „Nuff, nuff“ und „Piep, piep“, dann entfernten sie sich vom Turm, der daraufhin Zentimeter um Zentimeter in sich zusammen sank. Glücklich trat Julia hervor und reichte John beide Hände. So standen sie sich gegenüber, den Blick tief in die Augen des anderen versunken und vergaßen Zeit und Raum, bis Andreas Bär sich räusperte: „John, es gibt noch etwas zu tun, Mombotz befindet sich immer noch in Freiheit!“

Die Prinzessin bedankte sich bei allen und sagte zum Schluss: Es war gut, dass du nicht nur den Drachen und die Schlange erlöst hast, sondern auch den Igel und den Vogel. Sie als Insektenfresser werden uns schnell von der Plage befreien, die Mombotz Magier uns mit dem vielen Ungeziefer auferlegt haben. Komme bitte gesund zu mir zurück!“

Endlich löste sich John von dem Anblick der schönen Königstochter und zog mit seinen Gefährten weiter, der Hauptstadt entgegen.



























Von einem Hügel hatte man einen guten Blick auf die stolze Hauptstadt des Landes. Hier sah es fürchterlich aus. Wie im ganzen Land war auch hier alles zerstört. All die schönen Häuser, Springbrunnen, Kolonnaden und Paläste, auch die Universitäten und das Gerichtsgebäude lagen in Schutt und Asche. Die Parks waren verwildert – die gemeinen Magier hatten bestimmt ihren Anteil an dem schnellen Wachstum des Unkrauts!

Vor der Stadt zog sich ein Fluss durch das Land. Man konnte nur über eine Brücke in die Stadt gelangen. Aber diese prunkvolle Brücke war zerstört worden. Man hatte sich nicht nur damit begnügt, sie in der Mitte durchzubrechen, sondern auch alle Skulpturen, jedweden Zierrat zerschlagen und entfernt. Es würde Tage dauern, die Brücke zu reparieren. Da war vorerst kein Überweg!

Von diesem Hügel aus konnten sie auch beobachten, wie Diebe und Söldner von Haus zu Haus zogen und plünderten und schändeten, was immer sie erreichen konnten. Es tat weh, so etwas tatenlos mitansehen zu müssen! Aber Uwe Blick, der scharfsichtige, entdeckte eine kleinere Brücke, die man schneller reparieren könnte.
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So könnte man wenigstens die Soldaten hinüber schicken und dem bösen Treiben ein Ende bereiten, während John und seine Freunde die herrliche Brücke wieder reparieren und instand setzen. So geschah es. Bald konnte König Eduard wieder in seine Burg einkehren. Er schickte Gesandte aus, die im fernen Land nach seiner Gemahlin, der beliebten Königen Luisa, suchen sollten. Dann hielt er eine Rede, in der er sich nicht nur bei John bedankte, sondern auch allen Bürgern und Bürgerinnen, die so tapfer Widerstand geleistet hatten und sich nicht durch Terror entmutigen ließen.

Was niemand wusste – sogar die Ratten hatten ihren Beitrag geleistet und die Fesseln der von Mombotz gefangenen Leute durchgenagt. Selbst sie hatten den Tyrannen satt, denn was von seinen Gelagen übrig blieb oder von den fauligen Resten der Trollmahlzeiten, das war nicht Mal als Rattenfraß gut genug. Sie wollten lieber wieder von den Abfällen der Menschen leben.

Alle packten mit an, um die Burg wieder wohnlich zu machen.

Ein beflissener Diener fragte den König: „Soll ein Zauberer alle Kunstwerke wieder heil machen?“ Der König antwortete: „Nein, ich gebe neuen Künstlern eine Chance“. Damit errang er selbst die Herzen der stolzesten Bildhauer, kamen sie doch auf diese Weise zu Arbeit und Brot.

In der gesamten Stadt wurde fleißig am Wiederaufbau gearbeitet. Die Bürger der Stadt fassten wieder Mut und bauten auch den völlig zerstörten Hafen wieder auf, damit sie wie bisher mit allen Ländern der Welt Handel treiben können. Sie gönnten sich keine Ruhepause, arbeiteten unermüdlich und bald waren sie wieder zu Scherzen aufgelegt. Als einer seinen Lehrling bat, etwas Bestimmtes zu holen und der Junge mit etwas ganz anderem zurückkam, rügte der Meister: „Junge, denk doch Mal nach!“ und ein Geselle meinte dazu: „Der denkt doch nur so weit wie von der Tapete zur Wand!“, worauf der Lehrling schlagfertig erwiderte: „Und wenn du mal ne Brandblase bekommst, dann ist es ne Weinbrandblase!“



Auch die Königin wurde bald im fremden Land gefunden, wo sie bei gutherzigen Leuten Unterschlupf gefunden hatte. Sie wurden königlich belohnt. Königin Luisa nahm wieder ihren Platz auf dem Thron ein neben ihrem Mann und endlich sollten John Mut und seine Freunde belohnt werden.
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Der Segelmacher Friedrich Wahr bekam eine große Schneider – Manufaktur, der Schiffsarzt Simon Arzt wurde Chefarzt des hauptstädtischen Krankenhauses, die Leichtmatrosen Udo Windt und Uwe Blick bekamen Ämter im Hafenkontor, die Vollmatrosen Gunther Starck und Wilhelm Zorn wurden Ausbilder an der Seefahrt – Akademie, der Steuermann Hans Klugling wurde Außenminister, der Koch Thomas Kraut bekam das vornehmste Restaurant in der Stadt, die Matrosen Landolf Wolf und Richard Fuchs wurden Kammerdiener, der Bootsmann Andreas Bär wurde Leiter der Königlichen Schiffswerft, der Zimmermann Georg Kraft bekam ein großes Baugeschäft und der Moses Achim Findig wurde Physikprofessor. Jeder bekam noch einen Sack Gold, echtes Gold und nicht von dem, was Krombald hatte wachsen lassen (das verschwand übrigens spurlos wieder in der Erde).

Und John Mut? Der bekam die Prinzessin zur Frau und sollte später das Land regieren.

Auf der Hochzeitsfeier war alles zugegen, was Rang und Namen hatte. Und wer ganz genau hinsah, konnte auch Elfen und Feen unter den Gästen entdecken!



Der mächtige Zauberer Goarmithridis segnete die Feier und legte einen Schutzzauber auf die Burg, damit nicht noch einmal so ein schreckliches Unglück geschehen wird.
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Punktestand der Geschichte:   152
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Kommentare zur Story:

  Herzlichen Dank, liebe doska.
lg  
   holdriander  -  05.03.13 23:08

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  Man merkt das Augenzwinkern, das hinter diesem Märchen voller kleiner Abenteuer steckt. Habe mich über diesen erfrischenden Text sehr amüsiert.  
   doska  -  05.03.13 20:49

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  Oh, vielen Dank, Else08.
lg  
   holdriander  -  28.02.13 09:12

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  Wirklich schön geworden. Ein ganz entzückendes Märchen.  
   Else08  -  27.02.13 21:49

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  vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren. Ja, es diente ein Spiel - "Kingdom cronicles" - als Vorlage. Aber ich habe ne Menge hinzu erfunden.
lg  
   holdriander  -  25.02.13 22:44

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  Wunderschön. Ein langes Märchen, bei dem es sich lohnt, es in Ruhe zu lesen. Dein Schreibstil ist hervorragend und dein unterschwelliger Humor kommt sehr gut herüber. Ich habe mehrmals laut gelacht. Wirklich, eine herrliche märchenhafte Story und da schadet es gar nicht, dass du wohl ein Spiel zur Vorlage hattest. Es gibt viele Spiele zu denen passende Geschichten geschrieben worden sind. Sie sind manchmal dermaßen beliebt, wie zum Beispiel " Das schwarze Auge" dass die Schreiber der Geschichten inzwischen gutes Geld damit verdienen.  
   Marco Polo  -  25.02.13 21:32

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