Experimentelles · Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Andreas Tröbs      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 24. September 2012
Bei Webstories eingestellt: 24. September 2012
Anzahl gesehen: 2656
Seiten: 27

Ein Theaterstück zum Lesen und Nachspielen



Vorwort

Diese Geschichte handelt im 10 Jahrhundert n.Chr. und beschreibt die argen Zustände im Feudalismus, wie beispielsweise Amtsmissbrauch, Korruption und Willkür. Es gab Kaiser, Fürsten und Lehnsherren und ihre Untergebenen die Schultheißen und Schulzen, die wiederum ihre Untergebenen, also das gesamte restliche Volk, im Namen Gottes und der Oberen ausbeuteten oder in die zahlreichen Kriegen schickte. So entstand ein riesiger Lebens-Schmelztiegel an menschlichen Abgründen, Verfehlung, Beweggründen, Hass, Liebe, Intrigen und Bedürfnissen aller Art, die bis auf den heutigen Tag, obwohl sich Machtverhältnisse und Lebensbedingungen etwas verbessert haben, noch in demselben Schmelztiegel brutzeln. Tauchen wir also ein in das Gebiet des heutigen Mitteldeutschlands, in das alte, mächtige und große Thüringen, einem Teil des späteren Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen. Dort gab es, flankiert vom Höhenzug der Finne, den Marktflecken Bibraho, später Bibra, in dem, wie überall im Reiche, ein rechter Sumpf an Willkür und Machtmissbrauch herrschten. Schauen wir uns, stellvertretend für all die Menschen gleichen Schicksals, die Menschen an, die darunter litten und auch die Menschen, die an dem Leid profitierten - also dafür verantwortlich waren.

Den Marktflecken gab es und gibt es noch heute. Die Geschichte selbst, die Handlung und die Personen hingegen sind frei erfunden und sollen eigentlich nur Zeugnis dafür ablegen, wie wenig sich der Mensch in 1000jähriger „Entwicklung“ verändert hat:



Erster Akt: In der Kate des Schmiedes

Akteure: Schmied, Schmiedin



Einführung zur Handlung:

Wir befinden uns in der brüchigen Kate einer Schmiedefamilie mit Vater, Mutter und 6 Kindern. Die Kinder schlafen. Schmied und Schmiedin sitzen an dem einzigen Tisch und hadern mit ihrem Schicksal.

Schmied

Sitzt mit seiner Frau am Küchentisch, Kinder liegen zu zweit oder zu dritt in einer Bettstatt. Das trübe Flackerlicht einer Talgkerze beleuchtet nur spärlich die Gesichter der beiden. Im Herd verglimmt gerade das letzte Stück Holz Resignierend stützt er seinen Kopf in beide Hände, stiert in die Finsternis des Raumes und sagt mit fast gebrochener Stimme:

Ach Weib, was können wir nur tun.
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Der Schulze sitzt uns im Nacken. Wir sind mit dem

10ten im Rückstand und da sind auch noch die Schulden, die wir wegen der verreckten

Kuh für das Kalb bei dem verfluchten Schulzen haben.

Schmiedin

Ringt um Fassung, schaut streng auf ihren Mann

Fluche nicht Mann! Geht es uns nicht schon schlecht genug! Willst du noch den Zorn des Allmächtigen auf uns ziehen?

Schmied

winkt zerknirscht ab und reagiert nicht auf die Worte



Soll es uns vielleicht ergehen wie dem Ranker Johannes?

Schmiedin

zuckt zusammen

Um Himmels willen! Gott bewahre!

Schmied

im Selbstgespräch

Der Schulze hat ihm alles genommen: Kate, Feld, Vieh, Weib und Kind. Dann drohte er Ranker noch mit dem Schuldenturm....

Schmiedin

Schweigt mit starrem Blick

Schmied

erbebend

Die Krämer Marie fand ihn, wie er so baumelte im saubachschen Holze an einer Eiche, als sie Brennnesseln für die Gänse rupfte.

Schmiedin

mit leerem Gesichtsausdruck

Mein Gott, die Krähen hingen an ihm wie die Fliegen am Speck. Das gab ihr den Rest. Die hat sich bis heute nicht von diesem furchtbaren Anblick erholt. Sie redet nur noch wirres Zeug. Der Herrgott möge sie bald von diesem irdischen Jammertal erlösen!

Schmied

wischt sich mit der Hand über sein ernstes Gesicht

Um Himmels willen Weib, das darf nicht passieren, da sei Gott vor.

Schmiedin

resignierend

Wir flehen doch unseren Herrn immer an! Bitten, dass er uns helfen möge!

Schmied

Schaut zerknirscht zur rußgeschwärzten Decke seiner Kate

Entschuldige Herr, aber du siehst, dass wir weder aus noch ein wissen. Da ist da auch noch das Kalb! Es wird noch lange keine Milch geben. Es muß erst groß und kräftig und dann vom Bullen besprungen werden, ehe es selbst ein Kalb und dann endlich Milch hat. Lieber Herr, was soll bis dahin aus meinen Kindern werden? Das geht so lange, bis uns der Schulze aus der Kate jagt. Was wird da aus uns? Uns ist ganz angst und bange! Ich will's gar nicht zu Ende denken! Bitte stehe uns bei und hilf uns!

Schmiedin

ist ehrerbietig, beißt sich dann in die Faust und schweigt.
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Man sieht, dass sie nachdenkt. Ruft verbittert laut:

Was können wir nur machen, Mann? Da muss uns was einfallen, der

Schulze ist kein Mensch, sondern wie ein mordhungriger Wolf. Einer, dem das Schicksal seines Nächsten egal ist, wenn es ihm nur gut ergeht! Wir wollen nicht so enden, wie die Rankes!

Schmied

blickt verängstigt um sich

Nicht so laut Weib, sonst hört's noch einer.

Schmiedin

Sitzt mit weit aufgerissenen Augen und spricht wie zu sich selbst...Müssen wir uns das gefallen lassen? Ich weiß, dass es keinem von uns Gemeinen besser

geht! Nur diese verfluchten Oberen, wie dem Dorfschulze, dem Pastor, dem Apotheker, dem Krämer oder dem Schulmeister, geht es gut. Die machen mit uns, was sie wollen!

Schmied

nagt an der Unterlippe, zieht geräuschvoll die Nase hoch

Aber was können wir dagegen tun?

Schmiedin

klagend

Du bist nur ein einfacher Grobschmied und ich nur eine Magd und der Kindersegen, will bei uns auch nicht abreißen. Nicht das ich undankbar bin. Ich will ja auch zufrieden sein, aber..

macht eine Pause und schaut zögerlich mit großen Augen ihren Mann an

...wärst du nur ein Kunstschmied oder gar ein Goldschmied, da hätten die Leute Respekt vor uns!

Schmied

Fährt hoch und blitzt seine Frau gefährlich an

Weib, hab Acht, versündige dich nicht. Jeder ist das, was ihm der Herrgott zugedacht hat!

Schmiedin

Sie ist blaß geworden und bittet ihren Mann mit den Augen um Vergebung. Schweigen am Tisch. Beide denken nach. Sie schaut ihren Mann fest in die Augen und beginnt zögerlich:

Du hast Recht Mann. Aber meinst du, der Herrgott wird uns böse sein, wenn wir

versuchen, dass es uns und unseren Kindern ein bisschen besser geht? Hast du nicht eben seine Hilfe angefleht? Und außerdem: Heißt es nicht: "Keiner soll sein Licht unter einen Scheffel stellen!" Oder: "Jeder ist selbst seines Glückes Schmied!"

Schmied

Blickt seine Frau mürrisch an und senkt den Kopf...

So spricht es der Pastor von der Kanzel.
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Aber wie kann ich nur unser Glück selbst

schmieden, wenn meine Arbeit so verachtet und so schlecht bezahlt wird?

Schmiedin

will nun ihren Einfall verkünden, sie nimmt den Mann bei beiden Händen, streckt den Kopf

nach oben, sie schaut freundlich und ihre Augen leuchten. Ich hab's!

Schmied

springt ärgerlich auf, greift sich an den Kopf und schaut bedeppert.



Ich hab's auch!

Schmiedin

folgt dem umher wandernden Mann mit Blicken, schaut ungläubig und ruft

Was hast du?

Schmied

hält inne, wendet sich seiner Frau zu winkt ab

Satt, ich hab's satt!



Schmiedin

springt auf, ergreift den Mann mit beiden Armen an den Schultern und lächelt nun vollends

Hast du mich nicht verstanden? Ich hab's. Ich weiß jetzt, wie wir unsere Schuldenbegleichen und an noch mehr Thaler kommen. Thaler, die uns zustehen, weil wir nicht schlechter sind als die da oben.

Sie ballt die Fäuste, ihr Gesicht drückt Entschlossenheit aus...

Wir verdienen zwar den Hafer, aber kriegen tun wir ihn nicht! Die Reichen sind's, die unseren Hafer verprassen! Wir schuften und die haben den lieben langen Tag nichts weiter zu tun, als ihr Gold zu zählen!

Schmied

Unwirsch

Ja, und? Was ist da neu dran?

Schmiedin

Sie zieht eine wichtige Miene, deutet eine Verbeugung an und sagt mit einem

Augenzwinkern...

Ich sage nur Franz der Fromme

Schmied

geht zum Tisch und lässt sich auf den Hocker fallen, seine Frau eilt sich, es ihm nachzutun.

Er schaut ungläubig und argwöhnisch

Franz der Fromme, Weib ich glaube, jetzt bist du vollkommen übergeschnappt!



Schmiedin

Winkt ab und geht nicht auf den Vorwurf ihres Mannes ein.

Mann, wir werden uns einfach nicht mehr alles gefallen lassen, was Schulze und Co. Mit uns anstellen. Wir werden uns wehren und uns nicht mehr schlachten und ausnehmen lassen wie eine Gans an Johanni.

Die Schmiedin redet sich in Rasche. Mit geballten Fäusten funkeln ihre Augen kampflustig.

Natürlich können wir sie nicht offen bekämpfen, sondern nur im Verborgenen!

Macht eine Pause und schaut ihren Mann noch eindringlicher an

Wir können Sie nur mit ihren eigenen Waffen bekämpfen und werden sie auch damit schlagen!

Schmied

misstrauisch und ängstlich

Willst du etwa zum Patriarchen gehen und sagen: "Lieber Lehnsherr, mit Verlaub, der Schulz ist so böse und rücksichtslos, sei so gut und bezahl uns die Schulden?" Ha, ha was glaubst du wird dann geschehen? Der Lehnsherr wird mich in den Schuldenturm werfen lassen und dich und die Kinder der Obhut des Schulzen überantworten.
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Ha, genau wie beim Ranker! Merke dir: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus!

Lacht höhnisch und verbittert



Schmiedin

ernst

Aber der Lehnsherr ist ein gerechter und gottesfürchtiger Mann. Natürlich dürfen wir nicht als Bittsteller zu ihm kommen, sondern...



sie starrt ihren Mann an, glaubt, dass sie bereits von ihm verstanden wurde und will es von ihm hören

Schmied

Versteht aber nicht und winkt resignierend ab

Denk dran: Wer mit dem Teufel isst, braucht einen langen Löffel.

Schmiedin

Empört

Sprüche Mann, du hast nur Sprüche!

und weiter eindringlich erklärend

Denk doch mal nach! Wir werden nicht zum Lehnherrn gehen! Sind wir etwa blöd? Nein, der Lehnherr kommt doch zu uns. Du weißt doch an Trinitatis ist doch immer der Markt- und Gerichtstag hier in Bibra, der von Franz den Frommen abgehalten wird. Das sind noch 3 Monde! Bis dahin muss der Schulze so viel Dreck am Stecken haben, das der damit von allein in den Winkelschen Bachauen versinkt!

Schmied

skeptisch doch nicht ohne Hochachtung

Weib, wie du sprichst!

Schmiedin

spinnt den Gedanken mit großen Gesten weiter

Wir werden nicht mehr die Schafe sein, die geduldig auf des Schlachters Messer warten. Wir stecken tief genug drin. Und außerdem! Überleg doch mal Mann, wir müssen ihm bei seiner Gier packen. Ja, uns von seiner Gier bei seiner Vernichtung helfen lassen. Ob wir bei unserem Plan noch Verbündeten bekommen werden kann man jetzt noch nicht sagen. Wir sind zwei, mehr ist nicht zu erwarten!

Schmied

unwirsch

Was denn für einen Plan?

Schmiedin

geduldig

Na, wovon rede ich denn die ganze Zeit?

Schmied

überlegend aber zögerlich

Vom Schulzen?

Schmiedin

ernst

Ja!

Schmied

langsam

Von Gier und Verderben?

Schmiedin

immer noch geduldig

Und das wir uns von allem befreien.
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Ja, ja und dreimal ja. Wir müssen nur abwarten, wann die Gelegenheit günstig ist und das Spiel kann beginnen.

sie lacht laut, küsst ihren Mann und flüstert



Du wirst ab heute mein Ränkeschmied sein. Das Grobschmiededasein war gestern. Ich bin dein Weib. Wir werden es schaffen.



Die Schmiedin zieht ihren völlig überrumpelten Mann von der Bühne



Zweiter Akt: Auf dem Speicher des Schulzen

Akteure: Schmied, Schulzin



Einführung zur Handlung:

Auf dem Speicher im Hause des Dorfschulzen. Die Schulzin hat den Schlüssel vom Speicher, auf dem alle seine Güter angehäuft sind, verloren. Der Schulze befahl seinem Weib, diesen wichtigen Schlüssel wieder herbeizuschaffen...

Schulzin

Gebieterisch doch etwas plump

Mein Eheherr meinte, ich soll den Schlüssel, den ich verlor, hier im Speicher suchen, damit du keinen neuen zu machen brauchst.

Fügt schnell und sich rechtfertigend an

Darum schickte ich nach dir, dass du mir dabei hülfest!

Schmied

Führt die Hand zur Brust und verbeugt sich leicht schmunzelnd

Zu Diensten Gevatterin Schulze!

Jedoch sarkastisch und scharf weiter

Aber ich weiß, wie der Schulze solcherlei Arbeiten vergütet! Er darf nicht glauben, dass die Sache ihm nichts kosten würde?

Schulzin

Einfältig

Aber wenn du keinen neuen Schlüssel schmiedest, wie kann es da was kosten?

Schmied

Knurrt ungehalten

Wie kann ich als einfacher Grobschmied einen Schlüssel schmieden. Schulzin, ihr habt den falschen Schmied bestellt. Ich schwinge meinen großen Schmiedehammer wenn es gilt einen Pflugschar in der Hitze des Feuers zu formen und zu schärfen oder eine Mistgabel auszuziehen!

Lacht heißer und wird lauter

Nichts kosten? Ich habe nichts zu verschenken und an den Dorfschulze, der sich auch alles gut bezahlen lässt und sich vieles einfach so nimmt schon gar nicht!

Schulzin

flüstert leise und schaut den Schmied provozierend an

Oach, über den Preis werden wir uns schon einigen!

Schmied

versucht über die eindeutige Anspielung der Schulzin hinwegzusehen spricht leise zu sich:

Herr im Himmel steh mir bei! Eine läufige Hündin und ein verlorener Schlüssel zwischen den Kornsäcken!

Und laut:

Sag an Gevatterin Schulze, könnt ihr euch denn nicht erinnern, wo ihr den Schlüssel verloren haben könntet.
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Das würde uns schon ein Menge Zeit ersparen - praktisch die Suche beschleunigen!

Schulzin

wird philosophisch

Zeit, was bedeutet schon Zeit!

Schmied

Ungehalten

Wenn ihr zu viel davon habt? Ich ( für meinen Teil) kann meine Zeit nicht mit so viel unnützen Trödel vertun. Zeigt mir das Schloss und ich werde beim Gevatter Feinschmied im Nachbardorf einen Schlüssel für euch besorgen. Also?



Schulzin

Wie ausgewechselt, kleinlaut und unterwürfig

Du hast ja Recht Schmied, wie kann ich nur so etwas von dir verlangen! Aber hier ist so eine stickige Luft! Mach doch mal den oberen Laden auf, damit hier ein bisschen Licht und frische Luft....

Kommt nicht zum Weitersprechen und erbricht sich quer über die prall gefüllten Kornsäcke

Schmied

Besorgt

Aber Schulzin, was ist euch? Seit ihr krank, soll ich nach dem Hannes schicken, der hat schon so manches Vieh gesund gemacht!

Schulzin

schaut ihn vorwurfsvoll an, doch es scheint ihr wieder besser zu gehen



„Hat so manches Vieh gesund gemacht“ Geht´s noch Schmied! Aber ich glaub, ich muss mich etwas ausruhen! Kannst ja gehen, das wird schon wieder.

Schmied

immer noch besorgt, doch im väterlichen Tone

Schon gut Schulzin! Kann ich euch irgendwie helfen?

Schulzin

hat sich auf einen der Säcke in einem verborgenen Winkel des Speichers niedergelassen

Ich brauche jetzt noch ein wenig mehr Luft.
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Sei so gut Schmied und öffne mir mal das Mieder.

Der Schmied tut wie ihm geheißen und sie überstreckt dabei wohlig die Arme nach hinten und lässt ihre Finger über die Konturen der Säcke gleiten. Plötzlich verweilt sie auf einer Stelle und stößt einen spitzen Schrei aus:

Schmied! Hier ist der Schlüssel

Schmied

tut erstaunt

So, so der Schlüssel! Wie mag er wohl an diese absonderliche und verborgene Stelle des Speichers gelangt sein?

Schulzin

tut auch erstaunt

Kann mir auch kein Reim drauf machen!

und plappert weiter munter drauf los

Als ich mit dem Matthias hier oben lag, äh ich meine war, hing er noch an meinem Gürtel!

Sie hält sich erschrocken den Mund zu und schaut den Schmied aus großen, unschuldigen Augen an!

Schulzin

Richtet sich auf.

Mein Eheherr hatte verlangt, dass ich mit dem Knecht hier die Vorräte zählen soll!



Plötzlich rutscht ihr willentlich das geöffnete Kleid von der Schulter und entblößt ihren Busen. Sie scheint dieses Missgeschick nicht weiter zu stören und ruft im stolzen Ton:

Schließlich bin ich die Verwalterin des Schulzen.

Schmied

Ungerührt, doch nicht mit aller Konsequenz.

Nun ist aber Schluss mit dem Theater! Und seit wann seid ihr sein Weib? Ich hörte von einer anderen Dorfschulzin, die alt und verhärmt sei. Sagt an, wo steht der Jungbrunnen, durch den ihr geschritten seit?

Schulzin

Erblasste, richtet sich auf und umschlingt seine Knie

Schmied, du kennst mich doch, ich bin doch das Gruba Luischen und komme aus Krawinkel jenseits des Bibraer Berges. Verrate mich keinem.

Schmied

Barsch

Und wie kommst du in das Haus des Schulzen und an die Stelle seines Weibes?

Schulzin

Verzweifelt

Der Schulze wollte es so. Er nahm mich erst zu seiner Magd. Du weißt schon wie...

Sie schaut ihn Verständnis heischend an

Er kam immer öfter zu mir gekrochen. Doch ich blieb standhaft.
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Und plötzlich war sein altes Weib verschwunden und ich muss fortan das Bett mit diesem Fiesling teilen!

Schmied

grübelt, wie versöhnlicher

Und wo hat der sein richtiges Weib versteckt? Gar in einer finstren Gruft 10 Fuß tief in der Erde?

Schulzin

Verzweifelt

Nein, nein! Ins Tollhaus hat er sie bringen lassen! Weit fort ins Thüringische! Bei Nacht und Nebel keinen hat’s gekümmert und niemand hat’s bemerkt!

Schmied

Überlegt mit gefurchter Stirn, sein Gesicht ist wie aus Stein

Was sagt der Pastor dazu?

Schulzin

Überzeugend

Mit dem würfelt der Alte doch manchmal bei der Wirtin „Zur Grünen Tanne“. Die halten doch zusammen wie Pech und Schwefel! Ich glaube, dass der das gar nicht wissen will!

Schmied

sich bekreuzigend

Sapperlot

Dann mit lauerndem Blick

Und Franz der Fromme?

Schulzin

Beeilt sich zu sagen

Der weiß auch von nix. Hauptsache seine Kriegskasse ist immer gut gefüllt!

Schmied

Kratzt sich das Kinn, im Selbstgespräch

Die da oben sind alle gleich! Keiner kümmert sich um die kleinen! Wird nun unser Plan aufgehen. Bei allen Teufeln!

Schulzin

Fragt neugierig

Was sagtest du?

Schmied

fühlt, dass er fast den geheimen Plan verraten hätte, lenkt geschickt ab und tut so als ob er laut nachdenkt



Ach, nichts weiter. Ähm, lass mich nachdenken! Gruba Luischen, Gruba Luischen? Ich glaube ich kenne dich. Haben wir nicht schon mal zusammen getanzt? Als ich vor Jahren noch als Schmiedegeselle durchs Land zog? An Christi Himmelfahrt. Luischen? War das nicht jenseits der Bibraer Berge in, in…

Schulzin

Mit strahlenden Augen

In Krahwinkel, dort wohnen noch meine Eltern in ihrer Kate!

Schmied

Freut sich auch

Genau Krahwinkel, jetzt fällt es mir auch wieder ein

Schulzin

auch froh über die Wendung der Dinge mit leuchtenden Augen

Ja Schmied, und du hast mir damals noch schöne Augen gemacht!

Schmied

Denkt an den Plan seiner Frau und bricht das Geplänkel ab.
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Er spricht wieder laut mit ernster Miene

Und du hast es hier oben mit Matthias dem Knecht getrieben und der hat dich geschwängert!

Schulzin

Springt auf und umfängt den Schmied und ruft

Um Himmels willen! Schmied sei nicht so laut und verrate mich nicht.

Schmied

Drückt sich fester an sie heran, die alten Gefühle brechen aus ihm hervor. Er streicht ihr das Kleid vom Körper und flüstert erregt:

Luischen! Ich glaube der Matthias hat einen guten Geschmack…



Dritter Akt: Wie die Schmiedin den Dorfschulzen übertölpelte

Akteure: Dorfschulze, Schmiedin, Magd



Einführung zur Handlung:

Auf der Dorfstraße an dem Haus des Dorfschulzen. Der Schulze tritt aus seiner Tür. Die Schmiedin kommt im scharfen Schritt um seine Hausecke gelaufen, hat den Kopf gesenkt und stößt mit Schulzen zusammen. Der Schulze sah sie wohl kommen, hätte ausweichen können, doch es geschieht, wie er will und beide stürzen übereinander zu Boden. Der Schulze rappelt sich als erster hoch, fasst der Schmiedin dabei unsittlich an das Mieder und murmelt entgeistert:

Dorfschulze

Diese wertvollen Gewichte haben mich nun zu Fall gebracht. Alle Achtung Gevatterin Schmied, diese Begegnung war einfach umwerfend.

Kichert albern und glotzt die Schmiedin frech an, sagt wider seine Körpersprache

Mal im Ernst: Habt ihr euch was getan?

Beglotzt sie ungeniert von oben bis unten, berührt sie schamlos an vielen Stellen ihres Körpers

Ich sehe, es ist alles noch an seiner Stelle!

Er will der Schmiedin erneut ans Mieder, doch diese weicht geschickt aus, steht auf, als ob nichts geschehen wäre und beginnt zu reden:

Schmiedin

Gott zum Gruß, Gevatter Schulze! Das trifft sich aber gut! Ich komme eben vom Krämer und wollte ein Viertel Pfündchen Hirse kaufen.



Schulze

tut mitfühlend und schaut die Frau herablassend aber mit bedauernswerter Miene an

Ich sehe doch gar nicht, dass ihr etwas bekommen habt. Oder habt ihr es gar unter eurem Rock versteckt?

Schmiedin

Wringt mit beiden Händen und beginnt zu weinen, schluchzt.
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..

Krämer Hering rief, ich solle erst einmal meine Schulden bezahlen, dann erst gibt's wieder was! Sie schaut den Schulzen mit verheißungsvollem Blick an, schluchzt, schnieft geräuschvoll mit der Nase und wischt sich eine Träne aus den Augen und setzt kleinlaut und mit gesenktem Kopf fort... Nun habe ich mir nicht mehr gewagt meinen zweiten Weg...

Schulze

Schneidet ihr das Wort frech ab, hebt mit zwei Fingern gönnerisch ihr Kinn langsam nach oben, sagt im väterlichen Tonfall...

Hab keine Furcht liebes Kind.

Dann brüllt und faucht er wie ein Raubtier, lacht aus vollem Halse, fährt ihr mit der Zunge vom Busen bis hinauf zum Haaransatz und sagt mit verstellt tiefer Stimme...

Ich fresse doch keinen, und euch schon gar nicht. Sagt an, zu wem sollte euch euer zweiter Weg führe?

Schmiedin

Hat den Kopf wieder gesenkt und dreht sich wie eine ihrer kleinen Töchter unentschlossen hin und her. Sie schweigt betreten und keusch.

Schulze

Mit verwegenem Blick und gespanntem Antlitz, schulmeisterlich

Ach nicht so schüchtern, wer wird denn gleich...

Schmiedin

Schaut plötzlich auf und blitzt den Schulzen an und startet ihre Offensive direkt und unverblümt:

Ich wollte euch fragen, ob ihr dem Schmied nicht die Schulden erlassen könntet

Und fügt rasch an, ohne dass Schulze zum Antworten kommt...

Und außerdem ließ die Schulzin bestellen, ich solle ihr beim Kuchenbacken zur Hand

gehen und ihr zeigen und erklären wie man einen Hefeteig ordentlichen anmacht, gehen und gelingen lässt.

Schulze holt tief Luft, doch die Schmiedin lässt ihn nicht zu Wort kommen und verschließt mit einem Blick seinen Mund. Sie scharwenzelt um den Schulzen, berührt ihn wie zufällig an dieser oder jener Stelle und schließt ihre Wanderung mit einer Bemerkung und einem kessen Augenaufschlag ab.

Man sagt, ich hätte ein Händchen für so was!

Schulze

Ist puterrot im Gesicht, fühlt sich wie überrollt und beginnt zu stammeln...

Mei..., mein W..., Weib ist gar nicht da. Aber wegen der Schulden. Ich meine, dass müssen wir doch nicht hier auf dem Anger besprechen. Kommt mit herein, da findet sich schon eine Lösung? Ich bin doch kein Unmensch und hatte schon immer ein offenes Ohr für die Belange meiner Geringen!

Schulze ist immer noch stark beeindruckt von der Wandlung der Schmiedin, durch deren Verhalten plötzlich seine neuerlichen Träume über ein anderes junges Weib wahr zu werden scheinen.
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Da sie nichts auf seine Offerte erwidert, deutet er das als Zustimmung, fasst ihr von hinten auf Rücken und Po und schiebt sie (wie im Fieber und zu allem Entschlossen) durch die Tür und führt sie auf die Scheunentenne seines Anwesens.

Schmiedin

Lässt nun nicht nach in ihrer Wirkung auf Schulzen. Sie spricht gelassen, mondän voll ihren jungen Körper ausspielend...

Was gibt's denn hier in der Scheune? Ist das euer Arbeitszimmer, wo man derlei Geschäfte bespricht?

Schulze antwortet nicht und beginnt sie, stattdessen mit Blicken und Gesten auszuziehen...

Aber lieber Schulze ihr wollt mich doch wohl nicht etwa.....

Sie schließt keusch die Augen, und eine Röte schießt ihr ins Gesicht...

Verführen?

Sie schaut ihn herausfordernd an...

Wenn das euer Weib erfährt oder mein Schmied

Sie rollt Furcht erregend mit den Augen

Nicht auszudenken!

Schulze

Seine Stimme ist heißer. Er fühlt sich wie kurz vor der Erfüllung seines Traumes. Seine Hände fliegen, er versucht zu lächeln aber alles scheint zu missglücken. Seine Aufregung ist größer als alles, was er kontrollieren wollte.

Weib, sei mir zu willen!

Ruft er mit heißerer fast versagender Stimme

Schmiedin

Nunmehr kühl und gelassen

Gemach, gemach, Schulze unterschreibt mir hier diesen Kontrakt, der des Schmiedes Schulden allesamt tilgt.

Schulze

Schaut sie entgeistert an

Weib, seid ihr von Sinnen?

Schmiedin

Antwortet nicht, schaut weiterhin kühl und gelassen. Sie ist sich ihrer Sache absolut sicher und zwingt ihr Gegenüber mit ihrer deutlichen Körpersprache zum Sprechen

Schulze

Schüttelt den Kopf und schaut sie verständnislos an, steht vor ihr wie ein Bittsteller, der sich verschämt die Hände wringend hin und her wendet

Wie soll ich das meinem Weib äh, ich meine meinem Verwalter erklären.
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Es gibt Gesetze, die direkt vom Kaiser kommen. An denen kann nicht mal Franz der Fromme rühren. Laut diesen Gesetzen hat jeder seine Abgaben zu leisten. Auch die Kirche fordert ihr Scherflein, denkt an den 10ten! Da wäre da noch die kleine Schuld, die der Schmied bei mir...

Schmiedin

Scheint den Worten keine Bedeutung beizumessen und holt, die Worte missachtend, gezielt ein zweites Schriftstück aus dem Mieder und schneidet damit den Schulze, der nur auf ihren Mieder starrt, das Wort ab und erklärt im scharfen Ton

Gesetze hin, Scherflein her! Herr Schulze, ihr habt doch da so eure Möglichkeiten! Unterschreibt wenigstens diese Stundung…

Dann beginnen ihre Augen zu leuchten schnurrt plötzlich sanft und betörend

…und ich werde euch zu willen sein.

Schulze

Hat alle seine Gesetzlichkeiten von eben vergessen, glaubte an seinem Ziel zu sein und rief mit einem Blick, als höre er die Glocken läuten, laut...

Ja ich will!

Schmiedin

Befehlend...

So unterschreibt.

Schulze steckt voll im Wechselbad der Gefühle und unterschreibt mit fliegenden und zittrigen Händen

Gut.

Sanft schnurrend, wie ein Kätzchen fährt die Schmiedin fort

So mein lieber Schulze, nun gebt mir noch ein wenig Gelegenheit mich recht fein für euch zu machen. Da wären zum Beispiel noch einige Sachen an mir, die sehr hinderlich bei unserem Schäferstündchen sein könnten. Geht nur ein Stück weit dort hinter den großen Strohhaufen, ruft wenn ihr hinten angekommen seit 10 mal nacheinander langsam Kuckuck. Beim 10. Kuckucksruf bindet ihr euch dieses Tuch vor die Augen und kommt langsam heraus. Ich werde euch hier an dieser Stelle erwarten und zu dem Lager führen, das ich uns aus Stroh errichten will, damit wir uns gebührend lieben können. Schnell eilt euch, ehe euer Weib nach Hause kommt, die können wir jetzt wahrlich nicht gebrauchen.

Schulze

fand kein Wort zur Erwiderung, nahm das angebotene Tuch, zog es über den Kopf nahe der Nase, sog den Duft ein und rannte wie ein dressierter Affe Richtung Strohhaufen davon, von dort vernahm man bald sein lautes, albernes Rufen.
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Kuckuck...Kuckuck...

Schmiedin

Bereits beim ersten Brunftschrei des Schulzen lief sie eilig davon. Da begegnete ihr die dicke Magd des Schulzen. Die Schmiedin nahm sie schnell beiseite, schnitt ein Gesicht wie 10 Tage Regenwetter und flüsterte entgeistert...

Schnell eile zur Scheunentenne, dort steckt dein Herr. Ich glaube, dem geht's nicht gut! Der gibt so seltsame Laute von sich, ich weiß nicht, was dem fehlt!

Schmiedin läuft davon und die Magd zum Schulzen. Bald hört die Schmiedin hinter sich ein großes Geschrei, das sich plötzlich erhoben hat.





Vierter Akt: In der Dorfschänke

Akteure: Dorfschulze, Henker, Krämer Hering



Einführung zur Handlung:

Der Dorfschulze sitzt mit dem Henker und dem Krämer Hering plaudernd und Wein trinkend an einem Tisch in der Schänke "Zur Grünen Tanne" über einem Würfelspiel. Das Spiel läuft gut. Es bereitet Kurzweil und regt zum Geschichtenerzählen an. Schulze wendet sich den beiden zu. Er räuspert sich und wischt mit großer Geste Lach- und Freudentränen aus den Augen.

Schulze

Ich muss den Herren unbedingt die Geschichte vom Schmied erzählen. Und beginnt sich, scheinbar frei jeglichen Lasten und Problemen, wie ein Pfau zu spreizen

Bei meinem feurigen Hengst, ein 3er Pasch. He, Herr Henker ihr seid dran. Letzte Woche habe ich dem Schmied ein Schnippchen geschlagen ha,ha,ha! Ich darf gar nicht dran denken. Ha, ha, ha!

Henker

würfelt, schaut gelangweilt und schweigt, tut so, als hätte er nichts gehört, die Würfel klappern im Becher und rollen weit über den Tisch, plötzlich scheint er doch neugierig zu werden

Herr Dorfschulze, ihr habt den Schmied angeführt? Schnell erzählt, das ist zu köstlich.

Dorfschulze

schaut ungläubig auf des Henkers Ergebnis lacht und beginnt zu plaudern erst in gespieltem

Ernst, dann gerissen...

In der Tat, Herr Henker, das war wirklich köstlich. Aber hört die Geschichte: Mein junges hübsches Weib, das dumme Ding, verlor den Schlüssel vom Speicher. Ich ließ den Schmied holen, der sollte es wieder richten. Der sagte aber, ehe er einen neuen Schlüssel schmiede, wolle er erst mal suchen, ob er den alten Schlüssel nicht irgendwo da oben wieder finde!

Hering

ist dran mit Würfeln, lacht und fragt beiläufig.
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Hat er ihn wiedergefunden?

Dorfschulze

Kratzt sich den Kopf, wichtigtuerisch...

Nun sehr verehrter Herr Krämer Hering. Mein Weib hat bei der Suche geholfen, weil ich annahm, dass sie weiß, wo sie ihn verloren hat. Ha, ha: Die beiden haben den ganzen Vormittag auf dem finsteren Speicher gesucht und den Schlüssel nicht wiedergefunden.

Henker

Versucht zu würfeln, doch vor lauter Lachen scheint ihm das nicht so recht zu gelingen

Lieber Schulze, das gibt's doch gar nicht. Den ganzen Vormittag! Ha, ha, ha, aber was geschah dann?

Dorfschulze

nimmt ein Schluck Wein, rückt näher an den Tisch und fordert die anderen auch dazu auf. Stellt das Würfelspiel weg. Er flüstert belustigend und wird dabei immer lauter...

Was schon, er musste mir einen neuen Schlüssel besorgen. Weiß der Geier, wo der den her

hat. Geschmiedet hat ihn jedenfalls ein anderer. Da ist der viel zu ungeschickt. Das Beste kommt ja noch! Hat der Tölpel doch tatsächlich geglaubt, dass ich ihn auch noch dafür entlohne oder einen Teil seiner Schulden erlasse.

Hering

verschluckt sich am Bier wird hellhörig, hustet laut und sagt geringschätzig...

Der Schmied hat also Schulden bei euch? Das trifft sich gut: Die Schmiedin steht bei mir schon lange in der Kreide - mit der Tinktur, die ich ihren Plagen gegen ihre knurrenden Mägen verabreichte habe! Werd mal nachfragen, wie´s mit der Bezahlung steht!

Henker

Räuspert sich und tut sich wichtig:

Naja, so fängt es immer an. Irgendwann steht dann jeder vor meinem Richtklotz!

Dorfschulze

springt vom Tisch und läuft mit großen Schritten durch den Raum, schimpft theatralisch und unwirsch

Soweit kommt das noch! Die kostbare Zeit meines Weibes vertun und dann noch harte Thaler haben wollen. Außerdem schuldet mir der Schmied noch die Pacht vom letzten Jahr: 10 Thaler 5 Groschen und 27 Pfennig und den 10ten beim Pastor.

Wichtigtuerisch...

Ich sprach letztens mit dem Pastor, als ich ihn zufällig nach der Messe traf.
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Henker

fordert Schulze mit Handbewegung auf sich hinzusetzen packt ihn bei der Hand flüstert barsch immer lauter werdend

Man müsste ihn mit der gesamten Sippschaft davonjagen. Das ist ja ein Skandal. Die gehören auf mein Rad gebunden! Sprecht! Da habt ihr ihm also nichts gezahlt. Von solchen Geschäften hört man gerne, ha, ha, ha.

Dorfschulze

haut sich laut klatschend auf die Schenkel und tippt sich mit dem Zeigefinger an die Stirn Ihr seid wohl, mit Verlaub, nicht ganz richtig im Kopf Herr Henker. Mein Knecht hat ihm ein paar alte Quetschkartoffeln aus dem Schweinetopp hingeworfen! Bah, die haben vielleicht gestunken! Ha, ha, ha!

Henker

ereifert sich und gestikuliert wild, lacht laut ohne Rücksicht auf andere Gäste...

Ha, ha, die hat der Schmied seiner Sippschaft zu fressen gegeben und bestimmt geschluckt und dumm aus der Wäsche geguckt!

Dorfschulze

schaut sich mit gespielter Unsicherheit im Raum um und flüstert...

Er hat mir gedroht, ha, ha, ha, dass er mir das heimzahlen werde.

Hering

zieht ein nachdenkliches fast ernstes Gesicht

Gedroht? Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder Dahergelaufene der Obrigkeit drohen kann. Habt ihr nicht gleich den Büttel gerufen? Und: Heimzahlen, das ich nicht lache.

Pause, er denkt nach und nimmt schlau seine eigenen Worte zurück

Aber auf der anderen Seite: Wir wollen das Kind nicht gleich mit dem Bade ausschütten. Im Loch sitzend nützt der uns auch nichts, denn bei mir hat der auch noch Schulden! Die muss er noch fein ab arbeiten! Eine neue Sense wäre gut und eine Forke dazu.

Dann tolldreist, übermütig und bauernschlau

Und damit kann er gleich mein Gras mähen und meinen Schweinen ausmisten.

Freut sich plötzlich wie ein Kind

Was für eine tolle Idee!

Dorfschulze

schnalzt mit der Zunge lässt das Gespräch gebieterisch verstummen und schaut geheimnisvoll lächelnd in die Runde. Es herrscht plötzlich angespannte Ruhe.

Das schönste kommt ja noch

Henker

mit großen Augen der Neugierde, fast platzend und total schadenfroh

Habt ihr ihn etwa aus der Kate geworfen.
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.. hi, hi, hi

Hering

rückt näher zum Schulzen auf heischt Begeisterung

... und mit Schimpf und Schande davongejagt? Oder doch den Büttel kommen lassen? Ha, ha, ha!

Dorfschulze

genießt die gespannten Blicke der beiden, lässt sich Zeit mit der Antwort, treibt die Spannung hoch, reibt sich beide Hände und platzt heraus...

Die Schmiedin war mir zu willen...

Hering und Henker

aus einem Mund kichern laut, halten sich die Münder zu und tun so, als ob sie Schulze verstanden hätten, leere, doofe Blicke

Neeeeee!

Dorfschulze

schaut wie ein Verschwörer in die Runde und erklärt mit viel Pathos in der Stimme

Doch! Letzte Woche war die Schmiedin bei mir. Wollte, dass ich ihre Schulden noch weiter stunde. Natürlich hatte sie kein Geld dabei! Da ich kein Unmensch bin, durfte sie sich auf eine andere Art und Weise meine Gnade verdienen.

Hering

Naive und verständnislos...

Wie kann man denn ohne Geld bezahlen? Habt ihr sie auf dem Feld so richtig ackern oder im Haus der Magd zur Hand gehen lassen?

Henker

Unterwürfig mit fragender Körpersprache, kräht unsicher

Oder habt ihr sie zu den Kühen gesteckt? Füttern! Melken! Ausmisten!

Dorfschulze

schlägt sich mit der Hand gegen die Stirn, hat kein Verständnis, ist erbost:

Das euch nicht gleich die Kühe tot trampeln. Herr im Himmel und so etwas genießt nun meine Gunst!

Henker

ist verständnislos vom Tisch aufgesprungen aufgeregt, laut und bockig wie ein Kind

Was war nun mit der Schmiedin...?

Plötzlich betritt der Schmied leise den gestampften Lehmboden der Schänke und nimmt unweit vom Tisch der Obrigkeit Platz

Schmied

Sagt laut und freundlich zu sich selbst:

Ist es nicht schön nach vollbrachtem Tagwerk bei der Wirtin "Zur Grünen Tanne" zu sitzen, um ein Gläschen Branntwein zu leeren, mal alle Fünf gerade sein zu lassen und ein Pfeifchen zu schmauchen.

Jetzt hat er den Dorfschulzen und die anderen Oberen, die bei seinem Erscheinen wie unter einem Peitschenhieb zusammenzuckten, wie "offiziell" am Nachbartisch erkannt und ruft froh:

He, Frau Wirtin eine Runde Branntwein für alle.
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Dorfschulze

Hat die Worte vom Schmied vernommen, mustert den Schmied von oben bis unten und sagt im herablassenden Ton:

Gevatter, so großzügig kenn ich euch doch gar nicht. Wovon wollt ihr denn die Zeche nach der großzügigen Einladung bezahlen, hä?

Schmied

sehr belustigt und leutselig:

Ach Gott zum Gruß die Herren Schulze, Hering und Henker! Wie geht es denn den werten Familien? Wie geht es eurem schönen, jungen Weib Herr Schulze und den? Ach ich vergaß

es fast, mit Kindern seid ihr ja leider noch nicht gesegnet! Mit Verlaub, entschuldigt. Bestellt allen einen schönen Gruß vom Schmied. Und wenn euer Weib wieder einmal den Schlüssel vom Speicher verliert, so wisset ihr ja, wo meine Kate steht! Um auch artig eure Frage zu beantworten: Ich habe neuerdings einen großzügigen Gönner.

Dorfschulze

Sarkastisch

Gönner? Wer sollte denn einem rußgeschwärzten Tagedieb wie euch eine Anleihe einräumen. Unter uns: Ihr wäret doch nicht etwa einen Pack mit dem Teufel eingegangen sein? Ha, ha, haaa. Gott bewahre!

Schmied

Vorwitzig

Seit wann wann tragt ihr des Teufels Namen?

Dorfschulze

Wird blass, dann laut und zornig

Was wagt er sich. So eine Unverschämtheit! Ich gebe doch keinem Kredit, der noch mit 10 Talern und 5 Groschen bei mir in der Kreide liegt, und der mich außerdem bezichtigt des Teufels Namen zu tragen! Ausgeschlossen. Da kann ich ja mein Gold gleich zum Fenster rauswerfen.

Schmied

Tut so als hätte er die freche Erwiderung des Schulzen nicht gehört und fragt scheinheilig

Ach so ehe ich´s vergesse: Was war gleich mit der Schmiedin? Ich hörte eben beim Eintreten, dass die Sprache über mein Weib ging, verratet mir doch bitte mal, Herr Henker, was es damit auf sich hat?

Henker

droht knurrend

Nehmt das Maul nicht zu voll, Schmied. Ich weiß nichts von euerm Weib. Wende dich an Herrn Schulze, von dem erfuhren wir so einiges!

Schmied

zynisch aber beherrscht

Nun Herr Schulze, sagt an, was hat die Geschichte, die um mein Weib gehen soll, auf sich?

Dorfschulze

Wirft dem Henker einen bösen Blick zu, fühlt sich ertappt rutscht aufgeregt auf dem Platz hin und her, überhört den Zynismus und versucht sich eilig aus der Affäre zu ziehen.
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..

Ähm, ähm, ich meinte nur euer Weib schwört immer auf die einfachen Kuchenrezepte, die sollen bei ihr immer besonders gut gelingen. Auch hat mein Weib, das ungeschickte Ding, eine zu feste Hand für den Hefeteig. Es heißt euer Weib hätte da ein besseres Händchen...

Schmied

Listig und verschlagen:

In der Tat, ihr habt Recht Herr Schulze! Jedoch, mein Nachbar, der Topfflicker sah, wie ihr mein Weib auf dem Anger unweit eures Hauses, als sie vom Krämer Hering zurückkam, umgurrtet! Wie ein liebestoller Täuberich, der aber leider gestört ist, weil er nicht mal seiner eigenen Taube etwas zu bieten hat. Wie ist also euer Gebaren, das im Übrigen auch noch von Meister Schuhknecht ein anderes Mal beobachtet wurde, mit Rezepten und Hefeteig in Einklang zu bringen?

Dorfschulze

wendet sich wie ein Wurm am Haken und vom Schmied ab und blickt unruhig durch den

Raum. Seine Körpersprache zeigt deutlich, dass er lügt.

Wenn´s gut schmecken soll, Herr Schmied

Schmied

springt auf, schaut Schulze ins Gesicht und sagt ernst...

Herr Schulze! Ich weiß nicht, ob mir das gut schmecken wird. Seit wann kümmert er sich um Weiberkram?

Seine Stimme verschärft sich:

Ich hörte da von so einem Gerücht, Schulze.

Dorfschulze

entzieht sich dem Blick des Schmiedes. Er hat sich gefangen und ist wieder aalglatt und eilfertig

Was für ein Gerücht. Also ich habe nichts gehört oder getan.

Schmied

schaut verschlagen, fragt aber kühl und sachlich

Nun, es geht das Gerücht: Ihr hättet der Schmiedin beigewohnt.

Dorfschulze

verschluckt sich am Wein, schaut entgeistert doch er fängt sich schnell, empört sich gekonnt:

Bei allen Heiligen! Was wollt ihr mir da andichten? Das ist eine infame Lüge!

Schmied

springt auf und schreit nun rückhaltlos.
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..

O bei Gott, ihr wollt einem ganzen Ort vorstehen? Gesteht schamloser! Mein Weib hat ihr Gewissen bereits bei mir erleichtert!

Dorfschulze

Hat sich verfärbt springt ebenfalls auf und plärrt mit sich überschlagender Stimme...

Euer Weib lügt! Ich war nicht bei ihr.

Schreit noch lauter und verplappert sich dabei...

Sie war bei mir.

Schmied

setzt sich wieder hin und schaut gelassen in die Runde, flüstert...

So, so, sie bei euch! Das bricht der Sünde auch nicht die Spitze ab? Ha, jetzt habe ich euch des Ehebruchs überführt. Ihr habt den Beischlaf mit meinem Weib gehabt und unseren niederen Stand für euer fleischliches Gelüste ausgenutzt! Schulze, ihr seid ein gemeiner Ehebrecher. O bei Gott, den Mann einen Schuldner heißen und sein Eheweib schänden. Eine Schande Bibras ich werde es nicht umhin kommen euren Namen beim Pastor anzuzeigen. Auch der Patriarch wird davon erfahren. Nicht auszudenken, was dann geschieht.

Etwas beruhigter:

Und mein Weib lehrte ich bereits, sich nicht ein zweites Mal zu versündigen!

Dorfschulze

schlägt sich ans Herz und geht wankend in die Knie, schreit...

Eigener Fall. Der Patriarch. Gericht. Grundgütiger. Herr Schmied, ich habe doch nicht wirklich was getan und obendrein noch alles gestanden!

Dann flehendes Appellieren...

Lieber Herr Schmied. Ich werde alles verlieren was mir gut und heilig ist. Mein Name, meinen Beruf, mein Gut, meine Freundschaft zu Franz der Fromme, dem Patriarchen! Er wird mir seine Gunst entziehen! Verratet mich nicht! Ich streiche auch alle eure Schulden! Seht, mit einem Federstrich seid ihr sie ledig!

Schmied

noch immer hin- und her wandernd, lacht unerbittlich

Ha, ha! "Ich habe nichts getan und obendrein alles gestanden", was für ein Widerspruch. Mein Weib hätte ein besonderes Händchen für den Hefeteig! Ha, wer weiß, was die bei euch geknetet hat. Ich wage es gar nicht zu Ende zu denken. Das wird Kreise ziehen! Ich sehe schon, wie euch die Bibraer am Herztor an den Pranger stellen! Ihr wisset, die fragen nicht lange. Man wird euch im Anschluss davon jagen und euren Namen auf die Liste der Geächteten setzen! Das werden Schmerzen, die gehen zu Herzen!

Schmied schnalzt mit der Zunge

Dorfschulze

Läuft zum Schmied und packt ihn bei den Jackenaufschlägen, jammert laut und lamentiert.
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..

Ich gebe euch noch 10 Goldtaler obendrauf!

Schmied

macht sich von Schulzen frei und spricht ungerührt

Ich hörte Franz der Fromme sei von seinem Feldzug heimgekehrt!



Dorfschulze

Hat keine Farbe mehr im Gesicht, ist auf dem Stuhl zusammengesunken und hebt flehend beide Hände...

Ihr ruiniert mich. 100 Goldtaler mehr besitze ich nicht! Wollt ihr gar mein Leben?

Schmied

starrt den Schulzen mit offenem Mund an und erklärt im Befehlston

500 Goldthaler , 100 Hufe Land über der Aue und Wohnrecht für mein Weib, mich und meine Kinder auf Lebenszeit bei Pacht- und Zehntenfreiheit versteht sich! Mir egal, wie ihr das anstellt, macht das mit dem Pastor aus! Das ist mein letztes Wort und mehr recht als billig!

Dorfschulze

Kann nichts mehr erwidern, zuckt zusammen und windet sich wie unter Schmerzen, jammert und lamentiert noch lauter:

Das ist mein Ende und mein Bettelstab.

Schmied

schlägt laut mit beiden Händen auf die Tischplatte und ruft in einem aufkommenden Freudentaumel mehr aus, als ihm lieb ist:

Glaubt Ihr! He Frau Wirtin, bringe sie uns sofort Papier, Feder und Branntwein ich will mit meinen großzügigen Gönner anstoßen! Unter uns Herr Schulze, es gibt noch mehr zufeiern...

Schulze

ist apathisch und schaut den Schmied verständnislos doch auch lauernd an

Nun treibt noch euren Spott mit mir!



Schmied

Mit schalkvoller Stimme

Ich spotte nicht Herr Schulze. Ich hörte, dass sich euer Weib dieser Tage immer häufiger übergeben muss. Wenn das kein Zeichen für den lang ersehnten Nachwuchs ist? Ich freue mich jedenfalls für euch und euer Weib. Es heißt doch: Kinder seien unser größter Schatz! Da wird das mit dem Bettelstab wohl nicht so ganz stimmen?

Geht laut lachend und schwungvoll ab. Schulze verschwindet mit gesenktem Haupt und hält grübelnd eine Hand an den Mund!

Henker

Hält sich erschrocken Augen und Ohren zu.
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..

Wenn nun, zu allem Überfluss, dem Schulzen von dem Schmied auch noch Hörner aufgesetzt wurden, das wäre doch wahrlich eine Krönung?

Geht laut lachend ab

Hering

Nachdenklich und ernst

Das mit der Sense und der Forke war ja wirklich nur eine Schnapsidee von mir! Die Tinktur war ja auch nur billiger und alter Wermut-, Anis- und Fenchelsud und nicht der Rede wert….

Ein Gedanke erheitert sein Gemüt

Ich werde mal mit meinem Weibe reden, ob wir nicht den Kreditrahmen der Schmiedin deutlich höher setzen können!

Geht schlurfend und schmunzelnd ab







Fünfter Akt: Gerichtstag in Bibra

Akteure: Dorfschulze, Patriarch, ein Totschläger, ein Brandstifter, ein Zeuge, ein Dieb, ein Bauer, Schmied, Schmiedin, Apotheker Pille, Krämer Hering, Henker und die Magd des Dorfschulzen, versammeltes Volk



Einführung zur Handlung:

Es ist Markt- und Gerichtstag in Bibra. An solchen Tagen ist es üblich, das der Dorfschulze in Vertretung vom Lehnsherren über die Menschen Recht spricht und Gericht hält. Die Bewohner der gesamten Siedlung sind in heller Aufregung, denn es ist der Tag, an dem nicht der Dorfschulze, sondern der Lehnsherr Franz der Fromme selbst das Zepter über den Marktflecken übernimmt. Der Marktplatz ist festlich geschmückt und auf dessen Mitte ist ein roh gezimmertes Holzpodest errichtet dessen Balken mit Grün geschmückt und vielen Blumen umkränzt sind. Alles Volk hat sich versammelt um den Gerichtsspektakel Franz des Frommen beizuwohnen. Etwas Abseits vom bunten Gerichts- und Marktgeschehen steht ein Furcht einflößender Galgen, der von zwei Henkersknechten bewacht wird. Der Dorfschulze betritt das Podest. Pfiffe werden laut. Der Dorfschulze grinst schief und versucht mit Handbewegungen die Menge zu beruhigen.

Dorfschulze

Festlich gekleidet mit gespielter Sorglosigkeit

Liebe Menschen und Bewohner Bibras

Pfiffe, Buhrufe, er besänftigt mit den Händen

Ich habe die besondere Ehre unseren Lehnsherren von Gottes- und Kaisergnaden Franz den Frommen von der Neuenburg hier in unserer Mitte zum Markt- und Gerichtstag zu begrüßen

Das Volk jubelt. Hüte und Blumen fliegen durch die Luft.
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Unter lauten Hoch und Vivat- Rufen betritt der Patriarch gemessenen Schrittes das Podest. Sein Körper steckt in einer

bläulich schimmernde Rüstung, sein weißbärtiges Gesicht ist regungslos und hart wie der Helm, den er jetzt absetzt. Er hebt und senkt die freie Hand mehrmals beschwichtigend und ruft laut mit bebender Stimme:

Patriarch

Kniet nieder und das gesamte Volk tut es ihm nach. Innere Einkehr! Ein tiefes Schweigen entsteht. Dann hört man des Patriarchen Stimme...

Lasset uns beten!

Unser lieber Vater im Himmel

Nunmehr hast du mich erneut gesund von einem siegreichen Feldzug gegen die Muselmanen heimkehren lassen. Ich danke dir dafür und auch, dass es keinem der schwarzen Teufel gelungen ist an mir Schaden zu tun oder sonst wie Hand anzulegen.

Herr, Ich bitte dich besonders um ein weiteres Wohlergehen für unseren gerechten und gnädigen Heinrich, unserem Kaiser von deiner Gnaden, seiner Gemahlin, seiner Kinder und seiner königliche Verwandtschaft. Lass auch hinfort deine Gnaden über ihnen nicht erlöschen, sondern schenke ihnen deine Gunst in Form von Segen, den ich auch für des Kaisers Untertanen und diesen Gerichtstag hier in Bibra erbitte! Schenke mir Kraft, Mut, Gerechtigkeitssinn, Urteilsvermögen und gerade so viel Weisheit, um gerechte Urteile zu fällen!

Amen

Das Gebet ist beendet. Der Patriarch erhebt sich, um auf dem Richterstuhl Platz zu nehmen. Der Härte seines Gesichtes ist einer entspannten Miene, bei der alles offen scheint, gewichen. Seine Stimme klingt gelassen, als sich sein Blick dem Dorfschulzen zuwendet...

Nun Herr Dorfschulze, was steht zu verhandeln?

Dorfschulze

erhebt sich, tritt ehrfurchtsvoll vor den Richterstuhl des

Patriarchen und beginnt die Fälle aufzuzählen...

Halten zu Gnaden eure Hoheit da wäre ein Fall von Totschlag, ein Fall der Brandschatzung und ein Fall des Diebstahls

Patriarch

Schaut ungerührt und deutet den Dorfschulzen an, sich zu entfernen

So, so Totschlag ist eine der schwersten Sünden. Wer ist der verruchte? Man soll

ihn vor mich führen.

Unruhe bei der Zuschauermeute man ruft "Vierteilen" oder "aufs Rad flechten".
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Die Menge zerteilt sich und die Henkersknechte führen einen jungen Mann mit freiem Oberkörper und zerrissener Hose vor den Patriarchen. Trotz der Schwere des Verbrechens, ist die Stimme des Patriarchen sehr milde...

Wessen hast du dich schuldig gemacht mein Sohn?

Mann

Zeigt ein offenes und ehrliches Gesicht

Mein Weib gab sich einem anderen hin. Ich habe es erschlagen! Weil es ein fremdes Kind unter ihrem Herzen trug - diese Metze.

Der Mann wirft sich in den Staub.

Patriarch

Der Patriarch sieht keinen Schwerverbrecher, sondern einer, der im Zorn gehandelt hat. Ruft mit einer Güte, die keiner erwartet...

Weißt du nicht, dass du nicht töten darfst? Dieses Recht steht nur bei Gott oder einem von ihm autorisiertem Gericht, wie dieses hier.



Der Patriarch schnauft, kämpft scheinbar mit sich selbst und lässt zerknirscht verlauten...

In der heiligen Schrift steht "Auge um Auge, Zahn um Zahn" da kann ich gar nix machen Junge. Das steht felsenfest, da gibt es nix zu deuten oder auszulegen. Ich begnadige dich zum Tod durch den Strick. So bleibt dir die Marter auf dem Rad oder zwischen den Gäulen erspart. Bei Gott, nur er kann ihm noch gnädig sein! Schafft ihn fort, der nächste Fall.

Er senkt nachdenklich den Kopf, hebt ihn wieder und schaut finster über das Volk

Dorfschulze

Ruft aufgeräumt und wohl gelaunt großspurig und Hände reibend

Das war der Erste

der Patriarch räuspert sich und schaut den Dorfschulzen pikiert von der Seite an. Jedoch, der merkt das nicht und fährt fort...

Schafft den Brandstifter herbei!

Wieder entsteht ein Gemurre unter den Massen, doch man öffnet eine Gasse, die einen Kerl sichtbar macht, dem das Böse im Gesicht zu stehen scheint. Er ist am Fuße des Richterstuhls eingetroffen und wird von dem Patriarchen eingehend gemustert. Dieser Blick lässt auch die Umstehenden verstummen...



Patriarch

Reibt sich fest den weißen Bart ohne den Blick von dem Missetäter zu wenden

Wessen beschuldigt man dich!

Die Stimme des Patriarchen klingt hart, wie Eisen. Sein Gegenüber hüllt sich in Schweigen. Da meldet sich eine Frauenstimme aus der Zuschauermenge.
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Der Angeklagte schweigt noch immer mit finsterem Gesicht.

Frau

Schreit laut, zornig und ungehalten

Er hat unsere Kate angezündet, als wir auf dem Acker arbeiteten. Ein Glück, dass wir

unseren kleinen Balg mit hatten, sonst wäre er gemeinsam mit unserer Heppe

verbrannt. Oh du schändlicher, hast uns alles genommen. Der Tod ist der Strafe noch zu wenig! Der Herr möge dich mit Verdammnis und Fegefeuer strafen! Ich verfluche dich!

Patriarch

Hebt beschwichtigend beide Hände und erklärt besonnen

Gemach, gemach Weib! Wie könnt ihr wissen, dass es dieser hier war, der die Brandfackel

trug? Ihr seid doch auf dem Acker gewesen!



Da meldet sich eine andere Stimme.

Mann

Ist in den Vordergrund getreten, zeigt mit dem Finger auf den Brandstifter und schrei lauthals

Ich sah es mit meinen eigenen Augen! Er war´s, der die Kate ansteckte. Euer Gnaden, ich

bin der Nachbar von der armen Familie, deren Hab und Gut so schändlich vernichtet wurde!

Patriarch

Wendet seinen Blick wieder dem Angeklagten zu und sagt mit Grabesstimme...

Schändlicher, du verstockter Tunichtgut! Du bist schuldig der Brandstiftung! Und wer Feuer legt, wird auch darin umkommen. Mir aus den Augen, Büttel schafft ihn weg, errichtet einen Scheiterhaufen und werft ihn auf drauf. Der Herr möge über seine böse Seele richten! Der nächste Fall...



Dorfschulze

Sich verbeugend und katzbuckelnd, zynisch...

Ein Knecht stahl seinem Bauern die Milch, weil er sie angeblich für sein kleines Kind brauchte. Und das tat er nicht zum ersten Mal. Der Bauer klagte schon beim letzten Gerichtstag und ich ließ ihm gehörig das Fell gerben

Er zuckt lächelnd mit den Schultern und fügt sich anbiedernd an

Ein Unbelehrbarer, sozusagen ein Wiederholungstäter!

Patriarch

Zuckt wie unter einem Peitschenhieb, seine Augen verengen sich zu zwei Schlitzen, die

gefährlich blitzen, so mustert er den Dorfschulze und ruft gebieterisch...

Bauer und Knecht mögen vor mich hintreten!

Das Volk kommt in Bewegung und aus seiner Mitte treten zwei Gestalten, die sich vor dem

Richter in den Staub werfen.
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Der Bauer wartet nicht ab, bis er gefragt wird, richtet sich

auf und jammert laut...



Bauer

Ich bitte um Gerechtigkeit euere Gnaden, der da stahl meine Milch. Ich weiß nicht wie oft,

aber einmal erwischte ich ihn auf frischer Tat! Und ich wollte die Milch dem

Krämer Hering verkaufen.

Dorfschulze

An den Bauern gebieterisch

Wie kannst du es wagen deine Stimme zu erheben, wenn dich unser erlauchter Lehnsherr noch nicht dazu aufgefordert hat. Hä!

Patriarch

Lässt den Schulzen mit einer Handbewegung verstummen, dann bohrt sich sein Blick in den Bauer

Bauer

Windet sich unter diesem Blick wie ein Wurm am Haken und ruft

Aber ich bin es doch nicht, der hier angeklagt wird.

Er zeigt mit dem Finger auf seinen Knecht, der stumm und ehrfurchtsvoll vor dem Stuhl liegt

Der da, stahl mir meine Milch!

Patriarch

Mit erstauntem Blick

So ihr gebt also Milch? Man sollte Gott für dieses Wunder preisen. Seid so gut und lasst mich doch mal ein kleines Schlückchen davon probieren!

Bauer

Puterrot, stammelt verwirrtes Zeug

Patriarch

Nunmehr wieder ernst geworden

Seit ihr sicher Bauer, dass es euer Knecht ist dem hier der Prozess gemacht werden soll?

Bauer

Schaut wie verwirrt und murmelt

Herr im Himmel

Patriarch

Mürrisch und knurrend

Ja, Herr im Himmel, ihr habt Recht, aber fragen wir doch einfach mal euren Knecht, was der zu eurer Version der Geschichte vorzubringen hat! Also Knecht, so sprich, denn du scheinst mir ein treuer und guter Knecht zu sein, der nicht mehr begehrt als er wirklich braucht!

Knecht

Richtet sich auf, hält den Kopf gesenkt und dreht seine Kopfbedeckung unschlüssig in den

Händen, ehe er zu sprechen anfängt, verbeugt er sich mehrmals und vergewissert sich

beim Patriarchen, doch dieser nickt ihm freundlich und aufmunternd zu. Der Bauer glaubt

nicht recht zu sehen und wendet seinen Kopf, diese Szene missachtend, ab

Euer Gnaden! Ich nahm mir jeden Tag ein Lot Milch. Der Bauer hat 10 Kühe! Da

dachte ich mir, es fällt nicht auf.
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Mein Weib die Anne gebar mir vor 3 Monden einen

kleinen Sohn, aber sie bekam den Kleinen mit ihrer Milch nicht mehr satt. Schließlich konnte sie ihn gar nicht mehr anlegen, weil sie schon ganz wund war. Es ist unser erster Sohn und die Anne ist so zart.

Er senkt den Kopf macht eine Pause und rafft sich zum Weiterreden auf.

Euer Gnaden! Ich bin kein Dieb! Ich habe in der Not gehandelt! Unser Kleiner wäre gestorben! Bitte vergebt mir meine Schuld!

Patriarch

Lauscht gerührt den Worten des Mannes, schweigt lange und erklärt schließlich laut:

Nie hörte ich aufrechtere Worte, als die von diesem Christenmenschen

Wendet sich scharf an den Bauern und braust auf:

Nicht der Knecht ist angeklagt, sondern sein Herr. Ich verurteile also euch, Bauer zum

Ersten: Wegen übergroßer Härte zu 20 Streichen auf die Fußsohlen. Meine Begründung:

Damit ihr nicht mehr so schnell wegen jeder Lappalie zum Dorfschulzen laufen könnt!

Und zum Zweiten: Zu einem gerechteren Umgang mit eurem Gesinde, damit ihr es lernt mit Mitmenschen besser umzugehen. Hinfort mit euch, der Henker möge seines Amtes walten. Der nächste Fall...

Dorfschulze

unterwürfig

Stehen zu Gnaden edler Herr, aber dieser war der letzte Fall!

Patriarch

Mit ernstem Gesicht und Zornesfalte auf der Stirn

Ihr irrt euch, Schulze!

Dorfschulze

Irritiert und aus der Fassung gebracht

Wie, nicht der letzte? Der Bauer und sein Knecht, der Fall, den ihr mit salomonischer Weisheit gelöst habt, war doch der letzte Fall!

Patriarch

Schüttelt langsam den Kopf und wendet sein versteinertes Gesicht Schulze zu.

Ich hörte da von einem Vöglein singen!

Dorfschulze

Schaut den Patriarchen ungläubig und fragend an, sagt erstaunt

Ihr versteht euch auf die Sprache der Vögel

Patriarch

Lacht laut und zynisch

Ja, aber besonders auf die Sprache des Kuckucks

Dorfschulze

Zwingt sich zu einem heiteren Gesicht und großer Fröhlichkeit

Seit wann kann man denn dem Geschwätz eines Kuckucks Glauben schenken?

Patriarch

Lacht nun offen und frei heraus

Nun, seit der Kuckuck zwei Beine und zwei Ohren hat, und aussieht, wie der

Dorfschulze!

Dorfschulze

entgleiten alle Gesichtszüge, seine Kinnlade klappt herunter

Aber eure Gnaden, was wollt ihr mir da Andichten?

Patriarch

Mit hartem Blick auf den Schulzen

Dichten? Die Zeit zum Dichten, Lügen und Intrigieren ist vorbei Dorfschulze! Ihr seid mein letzter Fall und überführt der Erzwingung des Beischlafes sowie Amtsmissbrauch im schwersten Fall.
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Übergebt mir augenblicklich Amtschlüssel und Gerichtsbuch! Ihr habt das Recht verwirkt, beides zu führen!

Das Volk jubelt und ruft "Hoch lebe der Patriarch" und "Nieder mit dem Dorfschulzen" und Pfiffe, Buhrufe

Dorfschulze

Schaut verachtend, wie ein gehetztes Wild, zu den Bewohnern, zittert wie Espenlaub, nimmt das Buch und steckt es sich unter den Arm, bettelnd

Gnade oh Herr, ich will ja alles gestehen!

Patriarch

Streng, keinen Widerspruch duldend

Ihr braucht nichts zu gestehen Schulze. Ich beobachtete euch bereits eine geraume Zeit.

Wo habt ihr denn euer Weib versteckt? Lebt es überhaupt noch oder ist es schon am Gram vergangen?

Dorfschulze

Zerknirscht

Das Weib war doch krank...

Patriarch

ungeduldig und zynisch

Da habt ihr es beiseite geführt und weggeschafft wie einen alten Gaul.

brüllt

Seit ihr noch recht bei Sinnen?

Schulze schweigt mit gesenktem Kopf

Patriarch

zornig

Dann habt Ihr euch einfach, ohne um den Segen unseres Herrn und Gottes zu bitten, ein junges Weib genommen. Das passt natürlich in das Bild eines Schürzenjägers allerschlimmster Sorte. Nun zu eurer lächerlichen Vielweiberei, bei der ihr euch vollends zum Narren machtet, wie ein liebestoller Vogel umher stelztet, wie ein alberner Kuckuck schriet und euch obendrein noch Hörner aufsetzen ließet! Welch eine Schande, von der unser Heinrich nichts erfahren darf. Glaubt ihr selbst, dass ihr es noch wert seit als Oberhaupt einem Marktflecken vorzustehen? Mein Maß an Duldung und Gnade ist voll.
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Er schaut den Schulzen noch eindringlicher an und würgte somit jede Erwiderung ab und

ruft ungehalten

Man bringe mir den Schmied, sein Weib, Apotheker Pille, Krämer Hering und die Magd

des ehemaligen Dorfschulzen zu Angesicht!

Während sich die Genannten durch die Massen schieben, anerkennendes Nicken, Rufen

Schulter klopfen und Händeschütteln

Menschenmenge

"Gut gemacht Schmied, wir danken dir!"

Patriarch

Schaut in Ruhe in die Runde der Zeugen, spricht gelassen

Nun Krämer Hering was hörtet ihr in der Schankstube bei der Wirtin "Zur Grünen Tanne"?

Hering

Dreht verlegen seinen Hut in den Händen und stammelt

Euro Gnaden...

Er verneigt sich und nach dem Anfang scheint er auch Mut zum Weiterreden

gaben

Ich hörte vom Schulzen, wie er prahlerisch darüber sprach, den Schmied, der bei ihm und bei mir, noch jede Menge Schulden...

Patriarch

Unwirsch ungeduldig

Zur Sache. Ich will Christi Himmelfahrt zu Hause auf meiner Burg begehen

Hering

Kommt ins Trudeln, stammelt

Vergebung Euro Gnaden. Schulze hat...

Er schaut sich ganz verächtlich zu seinem alten Kumpan um und flüstert geheimnisvoll

... die Schmiedin gehabt.

Mit treudoofer Geradlinigkeit

Aber fragt mich nicht, was das zu bedeuten hat. Ich hörte es nur und konnte mir keinen richtigen Reim drauf machen

Patriarch

Winkt ab und ruft verärgert

Bin ich denn hier nur von Tölpeln umgeben

Schmied

Fasst Mut und schreitet furchtlos nach vorn, kniet vor dem Patriarchen nieder, greift sich

mit der rechten Hand ans Herz und ruft mit fester Stimme...

Euer Gnaden, bitte hört meine Stimme, ich trage die Schuld, bitte vergebt mir.

Patriarch

Räuspert sich unsicher, sagt barsch



Ähm, ähm, wer hier Schuld hat und wer nicht, entscheide immer noch ich, Franz der Fromme von Gottes- und Kaisersgnaden!

Seine Stimme wird wieder gütig und seine Hand gibt ein Zeichen zum Sprechen...

Doch sprecht Schmied, wie sich alles zugetragen hat!

Schmied

Steht vor dem Richterstuhl und schaut dem Patriarchen offen ins Gesicht.
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..

Euer Gnaden! Ich habe mir die Geschichte ausgedacht...

Patriarch

Hebt hellhörig den Kopf, ungeduldig doch beherrscht

Welche Geschichte? Fahrt fort!

Schmied

Mit ernstem Gesicht

Die Geschichte, die sich um den Dorfschulzen rankt

Fällt auf die Knie



Eure Gnaden! Die Not war so groß und die Kinder schon lange vor Hunger krank. Sechs hungrige Mäuler wollen gestopft sei und der Dorfschulze saß mir als böser Blutsauger im Nacken

Hebt die Hand und zählt an den Fingern ab

Pacht, Steuern, Kleinkredit. Und die Ernte war karg. Was nützt mir mein Geschäft, wenn meine Kunden auch alles (der Herr möge mir das Wort für einen Christenmenschen



vergeben) Hungerleider sind. Ich wollte schon, aber konnte seine Forderungen, und auch den 10ten nicht begleichen! Euer Gnaden! Alles hatte sich gegen mich verschworen. Es drohte mir und den Meinen nicht nur der Verlust meiner Scholle, sondern auch der Tausch meiner Kate gegen eine Behausung unter den Schlehen am Biberbach! Wer weiß, was noch alles passiert wäre...

Patriarch

Keinesfalls ungehalten, sondern neugierig

Zur Sache, Schmied!

Schmied

Reumütig, doch immer noch fest in der Stimme mit aufrichtigem Blick

Ich bin schuldig, euer Gnaden und bereit für mein Vergehen zu sühnen!

Patriarch

ungehalten und zornig

Wollt ihr schon wieder, statt unserer Person, hier Gericht halten. Schmied ich verwarnte euch bereits!

Besinnt sich, und fährt gütig fort

Aber ich müsste euch danken für die Enttarnung dieses Sündenpfuhls, der sich hier in Bibra eingenistet hat. Allein Schmied, ihr habt euch auch schwer vergangen, mir aber im Gegenzug einen großen Gefallen getan. So will ich in eurem Fall Gnade vor Recht ergehen lassen, denn ihr habt nicht aus Niedertracht, sondern aus Not heraus gehandelt, die wie bei dem Knecht auf die bösen Taten der Verantwortlichen zurückzuführen ist!

Denkt nach und winkt sich den Schmied näher heran, fragt im flüsternden Ton

Sagt an: Wie verhielt es sich nun in Wirklichkeit mit der Schulzin?

Schmied

zwinkert und erzählt belustigt

Da wurde dem Schulzen, ohne dass es derjenige wollte, noch ein Bärendienst erwiesen.
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Sein Weib befindet sich in gesegneten Umständen, in die sie ihr Mann nie hätte bringen können!

Wendet sich dem Publikum zu sagt laut ohne sich über die Tragweite seiner Worte bewusst zu sein...

Nun bliebe nur noch zu klären, wer für den Bastard verantwortlich ist.

Schmiedin

funkelt verschlagen mit den Augen und geht ihren Mann an und ruft zornig

Du, du, du hast was mit der Schulzin gehabt, dieser eitlen Metze

Sie springt ihren Mann an, schlingt ihre Beine um seinen Körper und schlägt wild mit den Fäusten auf ihn ein, so dass die Umstehenden und auch der Patriarch lachen...

Patriarch

belustigt und verschmitzt...

Haltet ein gutes Weib, ihr werdet doch nicht den neuen Dorfschulzen erschlagen, da müsste ich euren Fall gleich als nächsten verhandeln!

Plötzlich ersterben ihre Fausthiebe und wandeln sich schnell zu einem innigen

Kuss

Patriarch

voller Begeisterung

Jagt den alten Dorfschulzen davon! Hoch lebe der Schmied als neuer Dorfschulze!

Man hört und sieht wie das umstehende Volk Schulze mit Schimpf und Schande davonjagt und den Schmied auf die Schultern hebt, um ihn zu feiern.





- Ende -
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Kommentare zur Story:

  Hat sich gut gelesen. Ein gelungenes kleines Theaterstück, bei dem es Freude machen dürfte, es nicht nur vorzulesen auch nachzuspielen.  
   Marco Polo  -  25.09.12 19:45

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Interessante Kommentare

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