Poetisches · Experimentelles · Erinnerungen

Von:    Jürgen Hellweg      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 11. Mai 2012
Bei Webstories eingestellt: 11. Mai 2012
Anzahl gesehen: 2498
Seiten: < 1

meine Gedanken schrammen durch einen engen Tunnel

Geburtenkontrolle

erste Kindheit

das Umschweifen undurchdringlicher Nebel



meine Gedanken



beinahe sehe ich nichts

und doch fühle ich mich in die Vergangenheit gepresst

dann sehe ich in die Dunkelheit der Erinnerung

tief durchatmen



meine Gedanken



wann und wo

wie und warum

Geburtenkontrolle

ich wurde entbunden



was damals geschah



wieder ein neues schwaches Glied

in einer unendlichen Kette

die immer wieder zerrissen wird

alte faltige Hände zerstören friedliche Verbindungen



ist Leben Frieden

und Frieden Leben

mein frühestes ich

interessiert es jemanden



ein Dorf

einfache Gedanken

einfache Zeiten

der Nebel wird stärker



der kleine Junge steht und schaut

im Hinterhof eines verkrüppelten Hauses

fährt mit einem Spielzeugauto

tief durchatmen



was nimmt ein Dreijähriger wahr

jetzt zieht mich die Luft hin und her

in meinem Kopf vibrieren hundert Gedanken

auf einmal



Bruder und Schwester spielen nicht mit dem Kleinen

erste Jahre allein im Leben

gefüttert und sich selbst überlassen

der Anfang einer Reise ins Ungewisse



ein einzige großes Zimmer

ein großes Bett

ein kleines Bett

fünf Menschen



zermürbender Hinterhof

weit entfernt ein Plumps Klo

Nachts schleicht der Junge durch die Dunkelheit

in der Hand hält er einen großen Schlüssel



Hundegebell

Angst

unendliche Wege

Schmeißfliegen surren



zurück in den großen Raum

unendliche Wege

wie im inneren so auch im äußeren

vier Jahre



meine Gedanken



was fühle ich beim Zurückschauen

gehe ich den selben Weg wie die Geschwister

singend durch die Zeit

das Lied von Martin Luther auf der Zunge



mein Großvater geht mit mir zum Frisör

eine Wanderung durch Frühlingswälder

die neblige Nacht ist nicht früher

spüre tausend Lichter



meine Gedanken



schwebende Wolken

sehe helle Sonnen

was damals geschah

spröde Hände.
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was fühle ich beim Zurückschauen

gehe ich den selben Weg wie die Geschwister

singend durch die Zeit

das Lied von Martin Luther auf der Zunge



mein Großvater geht mit mir zum Frisör

eine Wanderung durch Frühlingswälder

die neblige Nacht ist nicht früher

spüre tausend Lichter



meine Gedanken



schwebende Wolken

sehe helle Sonnen

was damals geschah

spröde Hände
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Kommentare zur Story:

  Vielen Dank Dieter, freue mich, dass auch dir meine Literatur Fetzen gefallen, hier ein bisschen mehr unheimlich aber subtiler...bis bald...  
   Jürgen Hellweg  -  17.05.12 19:14

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Schöne fetzige Bilder und unheimlich sind dabei diese spröden Hände die immer wieder auftauchen.  
   Dieter Halle  -  16.05.12 21:23

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  DANKE Else08, also eigenartig und schroff sind in meinem weltbild gute komplimente, und ich freue mich, dass du aus meinen werken etwas erlesen kannst...beste Grüße  
   Jürgen Hellweg  -  15.05.12 16:45

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  Gedankenfetzen die Bilder in mir erzeugen konnten. Sind dir auf eigenartig schroffe Weise gelungen.  
   Else08  -  15.05.12 15:21

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  Hallo Petra, wieder einmal HERZlichen Dank für deinen Kommentar. Ja Richtig, meine Literaturfetzen erzählen hier mehr, weil es um meine frühete Kindheit geht.Bleibt ja auch im Kopf für immer, bei mir jedenfalls...bis bald...  
   Jürgen Hellweg  -  13.05.12 11:30

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Irgendwie eindrucksvoll. Das gelingt dir immer. Die Gedankenfetzen erzählen hier mehr als sonst, trotzdem fehlt das verschleierte, geheimnisvolle nicht.  
   Petra  -  12.05.12 23:00

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Hallo, sehr schöne, wahre Gedankengänge! 5 Punkte von mir. lg Sabine

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