Poetisches · Schauriges

Von:    René Oberholzer      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 1. Mai 2012
Bei Webstories eingestellt: 1. Mai 2012
Anzahl gesehen: 2769
Seiten: < 1

Als Ehemann

Die eigene Frau geschwängert



Als Vater

Die eigenen Kinder geliebt



Als Kind

Andere Kinder gehänselt



Als Jugendlicher

Andere Jugendliche getreten



Als Mann

Andere Männer vergast
Punktestand der Geschichte:   99
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Kommentare zur Story:

  Ich hab deinen letzten Kommentar hier übersehen Else und es scheint mir, dass ich mich trotz meiner langen Texte nicht klar ausgedrückt habe, was vielleicht auch daran liegt, dass sich bei solchen Themen meine Rationalität etwas den Emotionen beugen muss.

Was ich sagen will ist, dass der Text die Aufseher und Vergaser im KZ als böse Leute hinstellt. Nicht die Tat selbst wird als verabscheuungswürdig betrachtet, sondern der Mensch, der sie ausübt.
Aus meiner Sicht ist Dienst im KZ nichts anderes gewesen, als der eines normalen Soldaten, nichts anderes als der des Piloten der Enola Gay, nichts anderes als Abu Graib oder Guantanamo oder die Massaker der Roten Khmer oder... ich könnte hier hunderte Beispiele allein aus dem letzten Jahrhundert aufführen.

So lange Hass und Verachtung in einem Menschen zu schüren, bis er die graumsamste Tat als etwas Natürliches und notwendigen Dienst am Vaterland empfindet - das ist für mich das größte Verbrechen und dieser Text wälzt die Schuld kurzsichtig allein auf die Leute, die den Abzug gedrückt haben, die den Knopf betätigt haben und DAS ist es, was mich hierbei stört.

Hast du jemals eigenhändig ein Schwein geschlachtet? In Deutschlands größtem Schlachthof werden mehr als 42000 Schweine getötet. Täglich. In einem einzigen Schlachthof werden jeden Tag 42000 Leben beendet, weil Grillen ein Hobby ist und XXL Schnitzelhäuser boomen. Wenn man nur abgestumpft genug ist, dann ist jeder Job eben nur noch ein Job, egal wer schreit und wieviel Blut dabei fließt. Aber wer trägt jetzt daran die Schuld? Die Schlachter, die im Akkord Hälse aufschneiden und dann zerstückeln oder der Konsument, der zu jeder seiner drei Mahlzeiten täglich unbedingt Wurst und Fleisch braucht, auch wenn es ihm die Arterien bis zum gehtnichtmehr verstopft...
So... das war jetzt wieder so ein langer Text und wer weiß ob ich mich dieses Mal verständlich gemacht habe - letztendlich hat das Gedicht also zum Nachdenken und Diskutieren angeregt und ist allein deshalb schon wert gelesen zu werden, welcher Meinung man letztendlich auch ist.  
   Jingizu  -  11.05.12 20:30

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  Jetzt muss ich schon schmunzeln. Ich bin nämlich voll deiner Meinung in der Hinsicht, dass kein Mensch böse oder gut geboren wurde. Aber ich lese wirklich etwas ganz anderes aus diesem Text heraus als du. Und ich denke deshalb auch, dass René dich total versteht, aber du verstehst IHN nicht, dass ist das Problem. Ich meine, er will darauf hinaus, dass sich unter den vielen Menschen, welche die anderen drangsaliert haben (und es heute noch tun) auch total Kranke befanden, (oder befinden) die man eben dazu bringen konnte, später andere zu töten, egal wie. Ja, klar sind die nicht von vornherein krank gewesen. Eine ganz bestimmte Erziehung hat schon dafür gesorgt. Aber darauf will René doch gar nicht hinaus, sondern auf das angepasste Verhalten dieser Menschen. Wie zum Beispiel die " Paten" der Mafia. Die wirkten doch immer besonders sauber vorbildlich und adrett. Natürlich sind ordentliche Leute nun nicht grundsätzlich alle Mafiosis. *ggg* So meine ich das nun auch wieder nicht. Wollen wir die Friedensfahne hissen?  
   Else08  -  02.05.12 16:11

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  Dieser Text ist in zwei Abschnitte unterteilt, die ersten vier Zeilen stellen den Mann als "normalen" Menschen dar, die restlichen sechs bilden eine ständige Steigerung von Alter und Gewalt um in absoluter Grausamkeit zu gipfeln.

Die wahrscheinliche Grundidee der Gegenüberstellung und Vereinigung von Mensch und Monster wird insbesondere durch die angedeuteten kausalen Zusammenhänge der letzten Zeilen unterminiert, denn sie sind nichts weiter als Entschuldigungen.
Wie du das genaue Gegenteil da herauslesen kannst ist mir gerade schleierhaft.

Anstatt aufzuzeigen wie ein treuer Familienvater während seiner Arbeitszeit Juden vergast liest sich der Text als banale Versuch einen Kontext zwischen zuviel Testosteron in der Jugend und Menschenverachtung auf höchstem Niveau aufzuzeigen.

Die Deutschen im frühen zwanzigsten Jahrhundert waren nicht anders als es die Menschen davor und danach waren. Es gab keine Zeit in der einach ein haufen böser Männer und Frauen geboren wurde und dann, so plötzlich wie es gekommen war, war es einfach wieder vorbei.

Der Text geht an der wirklichen Problematik weit vorbei und nimmt alles und jeden mit der Behauptung in Schutz, dass es nun einmal böse Menschen waren und befreit uns damit von Verantwortung, weil wir ja keine bösen Menschen sind und das Ganze deshalb nie wieder geschehen kann.

Statt "vergasen" hätte dort genauso "mit Macheten in Stücke hacken" stehen können und damit auf das geringfügig aktuellere ethnische Massaker zwischen Hutu und Tutsis anspielen können, oder wie wäre es mit Genozid in Tschetschenien... der Mensch, egal welcher, wird nicht böse geboren - er wird von anderen dazu gemacht. Und wenn du das anders siehst, dann finden wir bei dieser Themaitk wirklich niemals einen Konsens.  
   Jingizu  -  02.05.12 13:21

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  Hallo Jingizu, ich wollte mich zwar nicht einmischen, aber nun mache ich das doch. Es juckt mich einfach in den Fingern. Renés Spezialität ist es sich superkurz in seinen Texten zu fassen. Der Leser soll immer ein Weilchen über seine Texte nachdenken. Flüchtiges drüberlesen ist also nicht.
"Als Kind andere gehänselt" handelt in meinen Augen bereits von der Judenverfolgung. Was glaubst du wie jüdische Kinder aus den Schulhöfen damals drangsaliert wurden. Meine Großmutter könnte ein lied davon singen.
" Andere Jugendliche" getreten drückt für mich das gleiche aus, diese anderen waren Juden. Hier ist zwar bei diesem schwer gestörten Menschen nicht demagoge Erziehung und Propaganda erwähnt worden, aber das könnte man sich vielleicht doch ein wenig denken, wenn vom Vergasen "anderer Männer" die Rede ist. Ich glaube René wollte darauf hinaus, dass sich noch so einige Biedermänner in unserer Gesellschaft befinden, deren Tun noch immer nicht ans Tageslicht gekommen ist. Mir gefällt aus diesem Grunde gerade dieser Text besonders gut. Tja, so sind die Geschmäcker halt immer verschieden.  
   Else08  -  02.05.12 11:57

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  Also ehrlich... das vergasen von Menschen mit gewalttätigen Tendenzen in Kindheit und Jugend in Kontext zu bringen ist so ziemlich das Engstirnigste und Verbohrteste was ich so gelesen habe. "Oh er war als Kind schon böse und nur von Natur aus böse Menschen können sich an ethnischen Säuberungen beteiligen. Ist doch klar, denn ICH würde so etwas NIE tun, denn jahrzehntelange Propaganda und demagoge Erziehung können schließlich keinen Menschen verkorksen."

Erbärmlich  
   Jingizu  -  02.05.12 03:54

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