Projekt Terra Nova - Sensationelle Entdeckung (Teil 10)   272

Romane/Serien · Fantastisches

Von:    Wolfgang scrittore      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 15. Januar 2011
Bei Webstories eingestellt: 15. Januar 2011
Anzahl gesehen: 3058
Seiten: 5

Diese Story ist Teil einer Reihe.

Verfügbarkeit:    Die Einzelteile der Reihe werden nach und nach bei Webstories veröffentlicht.

   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


Das Leben in der Höhle (Wolf)



Woche um Woche war vergangen, ohne dass wir ein Lebenszeichen von Eva und Marco erhielten. Sie waren verschollen, wir hatten kaum noch Hoffnung, sie einmal wieder zu sehen. Jetzt bestand unsere kleine Gemeinschaft nur noch aus sechs Erwachsenen und drei Kindern, wir mussten aufpassen, dass niemand weiterer mehr zu Schaden kam, dass hätte wahrscheinlich das aus für unseren Traum bedeutet. Der Traum auf einem anderen Planeten Fuß zu fassen. Die Höhle war wohnlich eingerichtet. Wir Männer hatten Bäume gefällt und bearbeitet. Für jedes Paar war eine Ecke eingerichtet, in der es einmal allein sein konnte, wenn es wollte. Die Frauen hatten aus der Rinde der Tapabäume Kleidungsstücke angefertigt. Maria hatte große Blätter zerfasert und war dabei allerlei Flechtwerk herzustellen. Die Kinder sammelten Beeren und Mineralien um daraus die verschiedensten Farben zu gewinnen, mit denen dann gemalt und gefärbt wurde. Stefan hatte aus Ästen und Dornen einen Verschlag gezimmert, in dem er bereits Karnickel hielt um eine Zucht aufzubauen. Ich konnte mein linkes Bein nicht über einen längeren Zeitraum belasten, ohne starke Schmerzen zu verspüren.

Die Wunden waren zwar verheilt, aber da sie nicht genäht waren, blieben größere Narben zurück, die mich immer wieder an den Kampf erinnerten. Der Platz um unsere Höhle herum war anscheinend im weiten Umkreis für die Wilden tabu. Immer noch lag die Statue umgestürzt da, wo sie hingefallen war.

Wir hatten seit der Zeit in der Umgebung keinen Wilden mehr gesehen. Trotzdem blieben wir auch weiterhin wachsam, denn wir hatten die Kampfkraft der Eingeborenen am eigenen Leibe verspürt. Wenn schon ein halbwüchsiger Wilder mich um ein Haar besiegt hätte, wie sollten wir dann ohne Waffen mit unseren bloßen Händen bestehen können.

Da ich mich die meiste Zeit vor der Höhle aufhielt, hatte ich Muße genug, mich um neue Waffen zu kümmern. Gestern hatte ich das erste Steinbeil fertig gestellt, und jetzt war ich dabei weitere Bögen und Pfeile anzufertigen. Gott sei Dank hatten wir noch drei Dolche behalten, denn sonst würden wir uns doch recht abplagen müssen. Wir hatten beschlossen, solange in der Höhle zu bleiben, bis unsere Kinder geboren waren und unsere Frauen wieder belastbarer sein würden.
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Stefan und Charly waren seit dem frühen Morgen auf der Jagd, dabei wollten sie gleich einmal die neuen Bögen ausprobieren. Wir wurden immer noch etwas unruhig, wenn einige von uns für längere Zeit abwesend waren, da die Erlebnisse der Vergangenheit doch ziemlich stark eingeprägt waren. Langsam wurde es Abend und die beiden waren immer noch unterwegs.





Endlich ertönte ein Pfiff, Achmed hatte die beiden gesichtet, sie hatten eine Überraschung für uns, sie hatten einen Gefangenen dabei. Ein junger Wilder an Händen und Füßen gefesselt, trottete, soweit ihn die Fesseln ließen, hinterher. Er erschien recht munter, jedenfalls beobachtete er uns aufmerksam. Er knurrte und zerrte an seinen Fesseln.

Als er die umgestürzte Statue sah, erschrak er und wandte blitzschnell den Kopf ab. Wir sperrten ihn erstmal in die untere Höhle, die durch einen Felsbrocken gesichert wurde. Trotzdem musste ihn laufend einer von uns bewachen. Was sollten wir mit ihm anfangen, eine Verständigung schien aussichtslos.







Intermezzo



Die Kapsel näherte sich auf ihrer präzisen Bahn dem Planeten. Die Steuerung lief automatisch ab. Seit der Planet in die Reichweite der Sensoren gelangt war, brachte der Bordcomputer die Rettungskapsel auf exakten Kurs. Aus dem Orbit heraus wurde der Sinkflug eingeleitet und nach wenigen Stunden erfolgte die Landung in einem weiten Talkessel unweit eines tiefgrünen Bergsees. Die Systeme hatten die Atmosphäre für atembar befunden und öffneten die Außentür. Die feuchtwarme Luft des Planeten strömte ins Innere der Kapsel und ersetzte nach und nach die verbrauchte, sauerstoffarme Luft. Was war mit der Besatzung geschehen? Lautlos glitt ein Verbindungsschott nach innen auf.

Das vorher diffuse Licht flammte gleißend auf und erhellte eine seltsame Szenerie. Zwei wannenähnliche mit Kunststoffdeckeln versehene Behälter beherbergten jeweils einen Menschen. Ihre nackten Körper schwammen in einer öligen roten Flüssigkeit. Nur die Köpfe schauten aus der Flüssigkeit heraus. Sonden ragten aus Nase und Mund und verschwanden in einem Steuerkasten am Kopfende. An Armen und Beinen waren Schläuche mittels Kanülen befestigt.



Normalerweise hätte der Computer die Weckautomatik sofort nach der Landung in Gang setzen müssen.
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Irgendein Steuerkreis hatte offensichtlich versagt und war vom Rechner nicht korrigiert worden. Wenn kein weiterer Baustein ausfiel, würden die beiden Menschen noch jahrzehntelang im Tiefschlaf verharren. Solange die beiden nicht erwachten, konnte auch niemand die restliche Besatzung wecken, die bei Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt in Überlebensboxen lagen. Sie würden nicht automatisch vom Computer geweckt, ihren Weckprozess konnten nur die zwei Menschen einleiten, die im vorderen Teil der Kapsel schliefen. Die Landung der Kapsel war nicht unbeobachtet geblieben. Unweit des Seeufers hatte eine Gruppe von fünf eingeborenen Jägern Rast gemacht. Sie hatten bisher kein Jagdglück gehabt. Hungrig kauerten sie am Seeufer und kauten auf Wurzeln herum, die sie als Notproviant bei sich trugen. In panischem Entsetzen waren sie in den nahen Dschungel geflohen, als die Kapsel mit schrillem Kreischen landete.



Nach einer knappen Stunde trauten sie sich wieder hervor, die Neugier wurde stärker als die Furcht. Nach allen Seiten sichernd krochen sie zur Kapsel vor. Zwei Mann schoben sich ins Innere, die drei anderen schlichen hinterher. Neugierig traten sie an die beiden Behälter heran. Sie fingerten an den Instrumenten herum und versuchten die Deckel zu öffnen. Plötzlich klickte es leise und einer der Deckel glitt zur Seite. Die Wilden waren bei dem Geräusch zuerst zur Seite gesprungen, als sie aber sahen, dass nichts weiter passierte, beugte sich der mutigste unter ihnen über die offene Wanne und tippte vorsichtig mit einem Finger in die ölige Flüssigkeit. Er leckte seinen Finger ab und verzog sein Gesicht, anscheinend behagte ihm der Geschmack nicht besonders.

Die anderen beugten sich derweil über den nach wie vor reglosen Körper des Raumfahrers und zerrten an den Kabeln und Schläuchen. Sie rissen die Schläuche und Sonden heraus und warfen den Körper auf den Boden des Raumes. Sofort bildete sich um die leblose Gestalt eine große Blutlache. Dann versuchten die Wilden auch den zweiten Behälter zu öffnen. Sie hämmerten mit ihren Steinwerkzeugen auf die Plastikoberfläche ein, doch der Kunststoff war nahezu unverwüstlich. Einer fingerte am Steuerungskasten herum, plötzlich zuckte ein greller Blitz daraus hervor und tötete den neugierigen Wilden mit einem starken Stromstoß.
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Durch den eintretenden Kurzschluss fiel auch der Verriegelungsmechanismus aus und der Deckel öffnete sich. Die restlichen Wilden hatten sich schnell wieder von ihrem Schreck erholt und zerrten auch den zweiten Raumfahrer aus seinem Behälter heraus.

Die Wilden mühten sich dann damit ab, die beiden toten Raumfahrer und ihren Artgenossen, den der Stromschlag getötet hatte zu ihrem Lagerplatz zu schaffen. Bald brannte ein prasselndes Lagerfeuer am Seeufer. Die Wilden hatten unterdessen ihren toten Artgenossen zerlegt und schlugen sich ihre Bäuche voll. Am nächsten Morgen zerteilten die Wilden ihre Beute und marschierten schwerbepackt mit Fleisch wieder zu ihrer Sippe zurück.

Soviel Jagdglück hatte die Gruppe noch nie gehabt, für die nächste Zeit würde es keine Nahrungssorgen mehr geben.



Sie mussten nur noch aufpassen, auf ihrem Rückweg keiner anderen Gruppe über den Weg zu laufen, die ihnen ihre Beute streitig machen könnte.







Eine ganz besondere Überraschung



"Wir haben noch eine Überraschung", sagte plötzlich Charly mit ernster Miene und zeigte uns eine faustgroße Metallplatte. Auf der Platte war etwas eingraviert.



:Lebenserhaltungssystem Vario 1.B:

:Rettungskapsel XL Sektor VIII:

:Raumschiff President Monroe:



"Wisst ihr, was das bedeutet, wir sind nicht die einzigen, die hier gelandet sind.

Eine weitere Kapsel war auf unserem Planeten niedergegangen und die Wilden hatten sie oder ihre Trümmer gefunden. Hatte es Überlebende gegeben?"



Das war ja nun eine völlig unerwartete Situation, in die wir unvermutet geraten waren. Es bestand die Möglichkeit, dass es weitere Menschen auf diesem Planeten gab, die unsere Hilfe brauchen konnten. Außerdem war uns jede Verstärkung willkommen. Charly und Stefan würden sich auf die Suche machen. Den Gefangenen konnten wir nicht befragen, wir mussten die Fakten selbst herausfinden. Da die Wilden selten Streifzüge über weitere Entfernungen machten, blieb das zu durchsuchende Gebiet überschaubar.
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Trotzdem hatten wir etliche Quadratkilometer zu durchkämmen und mussten dabei immer auf der Hut vor umherstreifenden Eingeborenen bleiben. Während Charly und Stefan ihre Ausrüstung und ihren Proviant zusammenstellten, hatten wir alle Hände voll zu tun.



Der Gefangene fauchte jeden an, der ihm zu nahe kam und zerrte an seinen Fesseln herum. Wir mussten ihn rund um die Uhr im Auge behalten, denn er konnte uns ziemlich gefährlich werden. Ich hatte es am eigenen Leibe erfahren. Wir beschlossen ihm bis auf weiteres mit Nahrung knapp zu halten, um sein Temperament etwas zu dämpfen. Außerdem bestand nach wie vor die Gefahr, dass sich doch ein paar Eingeborene ein Herz fassten und uns einen nächtlichen Besuch abstatten könnten. Was sollten wir mit dem Wilden anfangen, er war eine gehörige Belastung für uns? Heute Abend würden wir uns zusammensetzen und darüber beraten.



Im Moment bewachte ihn Achmed mit einem Speer. Maria und Chantal walkten Taparinde um unseren Stoffvorrat zu vergrößern und weitere Kleidungsstücke daraus anzufertigen. Cleo und Kitty schnitten die Stücke zu und färbten sie mit Beerensud ein. Diese Saison war rotblau die aktuelle Modefarbe, ehrlich gesagt war es auch die einzige Farbe, die uns in nennenswerten Mengen zur Verfügung stand. Whitney war unsere Künstlerin, mit einer ausgesprochenen kreativen Potenz.













Vorerst Ende
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Kommentare zur Story:

  Danke Dieter, es freut mich, dass es Dir gefallen hat

LG wolf  
   Wolfgang scrittore  -  17.01.11 20:41

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  Habe mal bei dir reingelesen. Alles ist spannend und flüssig geschrieben. Eine fremde Welt hat mich schon immer interessiert. Darum werde ich deine Story bald anfangen zu lesen.  
   Dieter Halle  -  17.01.11 20:25

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  Ich denke, sie werden sich mit den Katzen verständigen. Aber das dürfte noch ein langer schmerzvoller Weg bleiben. Können sie die Anderen aus der notgelandeten Kapsel noch lebend bergen?
Es geht sicher weiter  
   Wolfgang scrittore  -  16.01.11 07:45

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  Irgendwie ist das jetzt wirklich ein Ende. Aber ein Schluss, der neugierig macht, wie es wohl noch weiter gehen könnte, auf diesem Planeten. Hat sich sehr schön gelesen. Es war spannend und auch nicht zu grausam. Zum Teil war es sogar sehr romantisch, sodass man Lust bekommen konnte, deinen Planeten zu besuchen. Aber wenn ich dann an diese Katzenmenschen denke und an die Wilden, nein, dann lieber doch nicht. *Grins* Danke, für diese tolle Unterhaltung und wie gesagt: vielleicht kommt ja noch ein zweiter Teil! Denn da sind noch so viele Fragen offen. Ich würde mich freuen.  
   Jochen  -  15.01.11 21:34

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