Romane/Serien · Romantisches

Von:    Ingrid Alias I      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 20. September 2009
Bei Webstories eingestellt: 20. September 2009
Anzahl gesehen: 3433
Seiten: 3

Diese Story ist Teil einer Reihe.

Verfügbarkeit:    Die Einzelteile der Reihe werden nach und nach bei Webstories veröffentlicht.

   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


Samstag am frühen Abend – Verlangen...:



Als sie in Irmas Wohnung ankommen, ist die seltsame Spannung zwischen ihnen fast verschwunden. Chris bemüht sich sichtlich, einen unbeteiligten Eindruck zu machen, und Irma fühlt sich unheimlich erleichtert, dass die Sache nicht mehr erwähnt wird. Plan B, was für eine blöde Idee von ihr! Und wie peinlich... Ohne ein Wort zu verschwenden, heizt sie den Herd an.

„Ich mache jetzt die Pizza“, sagt sie zu Chris.

Der nickt erfreut. „Ich helfe dir natürlich“, bietet er ihr an, und Irma freut sich darüber.

Sie lässt ihn den Schinken und die Salami schneiden, öffnet eine Dose Thunfisch, eine Schachtel mit Pizzatomaten und eine Packung mit Pizzakäse. Sie schneidet Pfefferschoten, Knoblauch und eine Zwiebel klein und fängt dann an, den Fertigteig leicht auszurollen.

Sie belegen den Teig abwechselnd und finden es sehr lustig.

Als die Pizza im Ofen ist, lässt Irma Spülwasser ein und beginnt, das schmutzige Geschirr abzuspülen. Chris greift sich ein Geschirrtuch und trocknet tatsächlich ab.



Irma überkommt auf einmal ein seltsames Gefühl. Es ist, als ob sich alles in ihr auf einen Punkt zusammenzieht, auf einen aufregenden Punkt. Sie fühlt Chris’ Nähe so deutlich, sie ist so betäubend, so verführerisch, so überwältigend! Und wie er die Teller abtrocknet, das ist so unglaublich sexy. Das ist viel besser als eine Spülmaschine...

Chris scheint es zu spüren, er hat wohl einen siebten Sinn dafür. Er schaut ihr kurz in die Augen, die wahrscheinlich leicht verschleiert aussehen – und hebt sie dann ohne weiteres auf die Arbeitsplatte.

Er zwängt ein Bein zwischen ihre Schenkel, und dabei muss er sich nicht besonders anstrengen, denn sie hat ihre Schenkel schon bereitwillig für ihn geöffnet. Mit routinierter Hand knöpft er langsam ihr Kleid auf. Dann fängt er an, ihre Brüste zu streicheln und das mit oder trotz BH. Was für ein irres Gefühl! Irma starrt ihn an wie hypnotisiert, und das intensive Gefühl verstärkt sich – irgendwo in den unteren Zonen ihres Körpers. Nein, eigentlich überall..

Gleich wird es passieren, sie hat es so vermisst. Und diese blöde Wette ist ihr egal.
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Sie spürt sein forderndes Bein zwischen ihren Schenkeln und versucht, noch ein bisschen näher heranzurutschen.



„Hattest du mir nicht von einem schwulen Typen erzählt, der in einer Porno-Bar arbeitet?“

Was ist das? Was quatscht er da? Er soll ihr lieber seine Zunge in den Hals stecken und dann was anderes von ihr küssen – oder was anderes in sie... „Hmmmmm...“ stöhnt sie auf, legt ihre Arme um seinen Hals und drängt sich mit ihrem Körper noch näher an ihn.

Aber er schiebt sie von sich wie eine heiße Kartoffel.

Irma sitzt da mit leeren Armen und empfindet ein furchtbares Gefühl des Verlustes. Sie muss schlucken. Wie gemein von ihm, sie einfach hier hängen zulassen! Sie ist gefrustet und enttäuscht, aber das darf sie sich natürlich nicht anmerken lassen.

„Ja und?“ sagt sie schließlich mit ruhiger Stimme.

„Ich dachte nur so...“ Er lächelt etwas schief bei diesen Worten, dann nimmt er auf einmal ihre Hand, es ist die, die er in der Porno-Bar so hart umklammert hat, er drückt einen leichten Kuss darauf und sagt leise: „Es tut mir leid....“

...Und er marschiert einfach aus der Küche heraus, lässt sie hier sitzen mit ihrem aufgeknöpften Kleid, ihrem erhitzten Gesicht und ihren unerfüllten Wünschen. Und was tut ihm leid? Dass er sie hier sitzen lässt?



Sie betrachtet ratlos ihre Hand. Sie scheint zu brennen, ein seltsames Gefühl. Er hat sie vorher noch nie auf die Hand geküsst.

Irma lässt sich langsam von der Arbeitsplatte gleiten und knöpft ihr Kleid wieder zu. Wie oft hat sie das heute schon getan? Verdammt noch mal, ihre Knie zittern, sie ist ein wenig verwirrt, und außerdem hat er auch noch Verdacht geschöpft. Er ist nicht blöd, nein, das ist er wirklich nicht.

Sie hört aus dem Wohnzimmer einen Fußballkommentar. Chris schaut sich wohl irgendeine Sportsendung an.

Irma hat sich mittlerweile beruhigt, denkt aber immer noch an die verpasste Gelegenheit. Was für eine Schande, so etwas auszulassen! Er ist halt ein Mistkerl, er will sie niedermachen, will ihr zeigen, dass sie ein Nichts für ihn ist, will ihr zeigen, dass er ihren Körper besitzt und dass er nicht so scharf auf sie ist wie sie auf ihn.
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Gut, er besitzt ihren Körper. Doch sonst besitzt er nichts von ihr!

Und diese Entschuldigung war bestimmt nur ein Trick von ihm, um sie weich zu klopfen. Oder war es kein Trick? Denn eigentlich hat sie die Wette ja schon verloren, aber er hat es vielleicht gar nicht gemerkt. Sehr seltsam...



Eigentlich fühlt sie sich gar nicht übel. Der Duft der Pizza verbreitet sich appetitanregend in der ganzen Wohnung, und direkt im Zimmer nebenan sitzt ein attraktiver Mann und schaut Fußball. Auch ihr Exfreund Oliver saß manchmal nebenan, doch bei dem hat sie nie solche Gefühle gehabt.

Unheimlich vertraut kommt es ihr vor, und dann fällt es ihr ein: Die Samstagabende im Haus ihrer Eltern, als sie noch ein Kind war. Die beiden turtelten immer verliebt miteinander herum, und sie hat manchmal gedacht: Wenn ich mal alt bin, so um die dreißig, dann will ich auch noch so furchtbar verliebt sein.

Bloß in wen?

Blöderweise ist sie noch nie so richtig verliebt gewesen, nie ‚ohnewennundaber’, und das mit fünfundzwanzig. Ist das normal? Sie weiß es nicht.

Und sie muss lachen. Ihre Eltern wünschen sich so sehr, dass sie studiert, sie meinen, sie könne weitaus Größeres leisten als in ihrem Büro. Die alten Herrschaften haben Recht, sie hat sich entschlossen, sie wird Tiermedizin studieren, hier in der Stadt gibt es eine Uni, die das Fach anbietet, eine von fünf in ganz Deutschland, sie hat einiges gespart, und sie könnte nebenbei arbeiten, natürlich nicht in dieser Porno-Bar. Jetzt kann sie drüber lachen, sie weiß gar nicht mehr, warum sie sich vorhin so über Chris aufgeregt hat, er hat sie zwar hart angefasst, aber dieser Kuss und die Entschuldigung waren die Sache wert. Ihre Hand glüht immer noch so sonderbar...

Jedenfalls erscheint ihr dieser Tag vertraut normal, es ist ja fast, als wäre sie mit einem Mann verheiratet, der gerade die Sportschau guckt, während sie als seine Ehefrau – die nebenbei eine sehr gute und vor allem nicht geldgierige Tierärztin ist – gerade das Abendessen zurichtet... äääh anrichtet oder zubereitet, wie auch immer... Natürlich tut sie das nicht oft, meistens macht Chris es, er hat ja viel mehr Zeit als sie.

Meine Güte Irma, was träumst du da, das ist doch total unrealistisch.
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Weiß ich doch, sagt Irma zu sich selber, aber es ist so total gut, und ich kann einfach nicht damit aufhören...



Fortsetzung folgt
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Kommentare zur Story:

  die körperchemie stimmt natürlich zwischen ihnen, aber ob der rest auch noch dazukommt? schwer zu sagen...
ich danke euch fürs lesen und überhaupt. lieben gruß  
   Ingrid Alias I  -  22.09.09 19:41

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  Schöne knisternde Erotik. Und irgendwie kann ich sogar beide verstehen.  
   Petra  -  21.09.09 22:12

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  das stimmt, die sind beide nicht ohne...
lieben gruß von mir  
   Ingrid Alias I  -  21.09.09 12:14

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Beide haben ihr Dickkköpfchen. Bin gespannt, wer von ihnen als erster nachgeben wird.  
   doska  -  20.09.09 23:31

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Interessante Kommentare

Kommentar von "darkangel" zu "Vor dem Fenster"

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Letzte Kommentare

Kommentar von "axel" zu "Die Belfast Mission - Kapitel 08"

Toll recherchiert oder boxt du selber? Jedenfalls war das Ganze wieder sehr spannend und lebensnah. Ich staune immer wieder über deinen lebendigen Schreibstil. Ein mitreißender Roman.

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