Mari und der Amokläufer im Roggen (Dialogroman - 3. Akt - Ende)   26

Romane/Serien · Nachdenkliches

Von:    Jan N.      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 12. Dezember 2008
Bei Webstories eingestellt: 12. Dezember 2008
Anzahl gesehen: 2023
Seiten: 14

Diese Story ist Teil einer Reihe.

Verfügbarkeit:    Die Einzelteile der Reihe werden nach und nach bei Webstories veröffentlicht.

   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


Samy streift ziellos durch die Nachbarschaft. Die Musik dröhnt aus seinen Kopfhörern. Er ist wütend und verzweifelt.

Nach einer Weile erreicht er den Sportplatz. Dort wirft Nils gerade Körbe. Er ist allein.

„Jo, Sammyboy!“, er mustert Samy erstaunt. „Siehst ja echt männlich aus in diesen Klamotten. Richtig vorzeigbar, Alter!“

Er wirft Samy den Ball zu.

„Versuch an mir vorbeizukommen.“

Samy dribbelt den Ball Richtung Korb. Nils lässt ihn ohne Abwehr vorbeiziehen und läuft ihm nach. Als Samy den Korb erreicht und zum Sprung ansetzt, fasst Nils ihn an den Hintern und drückt zu. Samy verliert die Orientierung und verfehlt den Korb.

„Das war die Arschfickabwehr!“, sagt Nils lachend.

Samy wird noch wütender als er eh schon ist. Er holt sich den Ball wieder und schleudert ihn mit voller Wucht auf Nils. Dieser kann den Ball gerade noch mit dem Arm abwehren.

„Alter, was geht?“, ruft Nils teils überrascht, teils belustigt. „Du sahst eben schon so angepisst aus. Als wolltest du alle wegballern.“

„Würde ich am Liebsten auch!“, erwidert Samy aggressiv.

„Dann komm’ mit zu mir.“, schlägt Nils in einem fast zärtlichen Ton vor. „Ich habe Egoshooters 3“ Er legt seinen Arm um Samys Schulter. “Na komm, Alter. Es tut mir Leid, okay?“

Nils und Samy betreten eine mittelgroße Villa. Eine Frau mit Perlenkette und typischer High-Society-Uniform kommt ihnen entgegen. Es handelt sich um Nils Mutter.

„Da bist du ja.“, ruft sie ihrem Sohn genervt zu. „Komm mal kurz mit, bitte. Dein Freund soll solange warten.“

Nils folgt ihr in das Arbeitzimmer seines Vaters.

„Der kam heute von deiner Schule.“, zischt sie und hält ihm einen Brief entgegen. „Darin steht, dass du permanent zu spät zum Unterricht kommst. Was hast du dazu zu sagen?“

Nils zuckt mit den Schultern. „Ich liebe den dramatischen Auftritt.“

„Werd’ jetzt ja nicht frech, klar!“, erwidert die Mutter so aggressiv, dass Nils erschrocken zurück weicht. „Ich will jetzt einen Grund von dir hören!“

„Na ja.“, Nils wird kleinlaut. „Letzte Woche zum Beispiel, da hast du mich nicht eher gehen lassen, bis ich die Cornflakes, die ich verschüttet habe, aufgewischt hatte.
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„Ach so, jetzt bin ich auch noch Schuld, oder was?! Du spinnst wohl!“, die Mutter steigert sich immer weiter in ihre Wut hinein. „Als hätte ich nicht schon genug Stress am Hals. Und wie soll ich deinem Vater diesen Brief bitte erklären?“, in den wütenden Klang ihrer Stimme mischt sich Verzweiflung. „Der hat doch schon genug damit zu tun, unser Land zu regieren. Der hält mich doch für total bekloppt, wenn ich es ohne seine Hilfe nicht mal schaffe unser Zuhause ordentlich zu führen.“

Nils, der einen Kopf größer als seine Mutter ist, steht stumm und gebeugt vor ihr. „Verzieh dich auf dein Zimmer! Und sag Papa ja nichts von dem Brief.“

Nils verlässt das Arbeitszimmer.

„Ich hasse alle Weiber!“, flüstert er Samy zu und flieht mit ihm auf sein Zimmer im ersten Stock.



Dort legt er ein Ballerspiel in seine Spielekonsole ein und startet das Gerät. Er hebt eine Pflanze aus dem Übertopf neben dem Fernseher und nimmt einen darin versteckten Flachmann heraus.

Gemeinsam setzen sich vor den Bildschirm. Nils nimmt einen großen Schluck aus der Flasche und reicht sie Samy. Dieser nippt nur einmal daran.

„Lass uns Leute abknallen.“, sagt Nils und schnappt sich ein Joypad. Er drückt Samy ein zweites Joypad in die Hand. Doch schon in den ersten Sekunden wird er im Spiel getötet.

„Scheiße!“

Er schmeißt das Joypad in die Ecke, nimmt mehrere Schlücke aus der Flasche und schaut Samy währenddessen beim Weiterspielen zu.

„Du bist echt gut darin, Sammyboy.“

Bereits leicht beschwipst rückt er näher an Samy heran, legt die Hand auf dessen Oberschenkel und schiebt sie langsam zwischen dessen Beine. Samy schreckt zurück. Nils lässt von ihm ab, nimmt sein Joypad wieder zur Hand und spielt weiter.

„Ich sag’ dir, ohne dieses geile Spiel wäre ich schon längst Amok gelaufen.“ Er wird erneut tödlich getroffen. „So ein Dreck, ey! Ich würde ja schon gerne wissen, wie sich so eine Waffe in echt anfühlt.“

“Mein Opa hat ne Schrotflinte.“, erwähnt Samy, während er sich weiter auf das Spiel konzentriert.

„Echt?“, fragt Nils begeistert. „Und wie fühlt die sich an?“

„Ich durfte sie nie anrühren.
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“, erwidert Samy schulterzuckend.

Nils Augen beginnen zu glänzen: „Zeig sie mir!“

„Was?“, Samys Blick fällt auf Nils und sofort wieder auf den Bildschirm zurück. „Nein. Mein Opa würde mich erschlagen.“

„Ach, mit dem alten Sack werden wir doch fertig. Komm schon!“

„Lieber nicht.“

„Na los! Der pennt doch sicher schon.“

Samy wird im Spiel tödlich getroffen und schaut auf die Uhr.

Der Opa liegt schlafend in seinem Bett. Die Wohnungstür öffnet sich und zwei Gestalten dringen in die dunkle Wohnung ein. Es sind Samy und Nils. Samy lugt ins Schlafzimmer und vergewissert sich, dass der Opa schon schläft. Er geht mit Nils in die Küche, schließt die Tür und macht das Licht an. Nils steuert direkt auf die Glasvitrine mit der Schrotflinte zu und versucht sie zu öffnen. Doch sie ist verschlossen.

„Fuck, hast du 'nen Draht oder so.“, fragt Nils.

„Brauchen wir nicht.“, erwidert Samy.

Samy nimmt den hintersten Kochtopf aus dem Küchenschrank, nimmt den Deckel ab und holt einen Schlüssel heraus.

„Yeah!“, Nils strahlt.

„Lass mich.“, sagt Nils aufgeregt nachdem Samy den Schrank auf gelossen hat. Er drängt ihn zur Seite und nimmt die Schrotflinte heraus. Fasziniert hält er sie in den Händen. Er umfasst den Lauf mit der Hand, macht damit Wichsbewegungen und grinst Samy dabei an. „Ist die geladen?“

„Die Patronen sind da in der Schachtel.“, er deutet auf eine verrostete alte Metalbox, die mit einem Hakenkreuz verziert ist. Nils entnimmt die Patronen und lädt die Waffe damit. Doch dabei rutscht ihm plötzlich eine der Patronen aus der Hand und sie fällt mit viel Krach zu Boden.

Im Schlafzimmer reißt der Opa erschrocken die Augen auf. Er nimmt ein schnurloses Telefon vom Nachttisch und schleicht zur Küche. Er öffnet vorsichtig die Tür und erblickt Samy.

„Was ist denn hier los?“

Die beiden Jungs erschrecken. Der Opa sieht nun die Flinte in Nils Händen. „Was machst du da mit meiner Waffe?“, fragt er in einem schroffen Ton und wendet sich Samy zu. „Samuel, wer ist das?“

„Das ist Nils.“, erwidert Samy mit zitternder Stimme. „Er wollte nur mal das Gewehr sehen.
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„Nur mal das Gewehr sehen?“, der Opa reißt zornig die Augen auf. „Ich verpass dir gleich eine!“

Er stampft zu Nils herüber und streckt eine Hand aus. „Gib es mir!“ In der anderen Hand hält er das Telefon und wählt.

„Ich rufe deine Mutter an! Jetzt bist du zu weit gegangen…! Ja, hallo Flora! Komm mal sofort hier her! Dein Sohn und sein Komplize sind in meine Wohnung eingebrochen und wollen mich bestehlen.“

Nils zielt mit der Waffe plötzlich auf den Opa und grinst hämisch. „Soll ich den Alten wegballern?“

Der Opa lässt vor Schreck das Telefon fallen. Totenstille. Samy bemerkt die Todesangst des Opas.

„Was ist jetzt? Soll ich dich nun von ihm befreien oder nicht?“

Samy starrt fasziniert in das verängstigte Gesicht des Opas. So klein und hilflos hatte er diesen brutalen, herrischen Mann noch nie zuvor gesehen. Zum ersten Mal nahm er ihn genau so wahr, wie andere alte und hilflose Klappergestelle, die in diesen Dokus über schlechte Altenpflege gezeigt wurden.

„Samy…“, sagt der Opa jammernd. Mit jeder Sekunde spürt er, wie ein Gefühl der Überlegenheit und Rache das Fünkchen Mitleid in ihm immer weiter in den Hintergrund drängt.

Doch plötzlich hört er, wie die Wohnungstür aufgeschlossen wird. Er nimmt Nils hastig die Waffe ab und legt sie zur Seite. Im gleichen Moment stürmt die Mutter in die Küche.

„Ist alles in Ordnung hier?“

„Du glaubst nicht, was passiert ist!“, sagt der Opa fast schreiend vor Entsetzen. „Die haben mich mit der Waffe bedroht. Ich werde sie anzeigen!“

„Ganz ruhig. Atme erstmal tief durch.“, versucht die Mutter zu beruhigen und wendet sich den beiden Einbrechern zu: „Ihr beiden verschwindet hier. Samy, du wartest unten im Wagen auf mich!“

Nils stürmt johlend vom Treppenhaus auf die Strasse raus.

„Das war zu krass, ey!“, sagt er dem nachtrottendem Samy. „Der Alte hätte sich vor Angst fasst in die Hose geschissen.“ Er imitiert den verschreckten Gesichtsaudruck des Opas und lacht hämisch. „Ich hau jetzt ab. Bis bald!“



Einige Minuten später sitzen Samy und seine Mutter im Auto. Die Mutter ist aufgebracht.„Sag mal, hast du den Verstand verloren!? Wie kommst du dazu den Opa mit der Waffe zu bedrohen?“

„Hab’ ich doch gar nicht.
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“, verteidigt sich Samy.

„Ich weiß ja, dass Opa nicht immer leicht ist.“, fährt sie fort als hätte sie ihn nicht gehört. „Er hat mich aufgezogen. Niemand weiß besser als ich wie fordernd er sein kann.“, sie steigert sich immer weiter hinein. „Auch ich habe mir mehr als einmal gewünscht, er würde verschwinden. Aber ich hätte es doch niemals gewagt ihn zu bedrohen! Ich mein, er tat das doch alles aus Liebe und…“

„Mama!“, unterbricht Samy sie energisch. „Ich habe ihn nicht bedroht. Nils hatte die Waffe.“

„Wirklich? Ist das auch wahr?“

„Ja.“

„Der Opa hat von euch beiden geredet. Ich hatte mich schon gewundert. So etwas sieht dir nämlich gar nicht ähnlich.“

Sie startet den Motor und fährt los.

„Es ist besser du triffst diesen Nils nicht mehr. Und morgen wirst du zu Opa gehen und dich entschuldigen. Es hat mich sehr viel Mühe gekostet ihn davon abzubringen euch anzuzeigen. So ein Stress hatte mir gerade noch gefehlt. Wo wir doch gerade erst wieder zwei Verpackerinnen kündigen mussten und deshalb mit dem Hals in Arbeit stecken.“

Während sich die Mutter ihrem Wortschwall hingibt, schaut Samy aus dem Fenster und holt sich das verängstigte Gesicht des Opas ins Gedächtnis. Er schmunzelt ungewollt.

Währenddessen wird Mari von Maya aus dem Schlaf gerissen. Die Kleine steht verschwitzt und zitternd an ihrem Bett.

„Was ist, Maya?“

„Ich kann nicht schlafen. Ich fühle mich krank.“

Mari fühlt ihre Stirn. „Du scheinst Fieber zu haben. Komm.“ Sie schlägt ihre Bettdecke zurück und Maya legt sich zu ihr.

„Ich vermisse Samy.“, sagt Maya nachdem sie sich eingekuschelt hat.

„Ich weiß. Ich auch.“



Am nächsten Tag auf dem Sportplatz. Nils spielt mit Hassan und Johan Basketball. Samy stößt nach einer Weile zu ihnen.

„Was willst du denn hier, Schwuchtel?“, greift Hassan ihn reflexsartig an.

„Lass ihn.“, fällt Nils ihn ins Wort. „Ich habe gesagt, dass er kommen kann.“

„Ist das dein ernst?“, fragt Johan ungläubig.

„Er ist cool.
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Außerdem brauchen wir einen vierten Mann.“

„Ja, einen Mann und keine Tunte!“, sagt Hassan und tauscht High-Five mit Johan aus.

„Ey, halt jetzt das Maul!“, faucht Nils ihn an und wirft Samy den Ball zu. „Samy und ich gegen euch beide.“

Widerwillig lassen sich Hassan und Johan auf das Spiel ein. Samy dribbelt den Ball ein Stück, spielt ihn dann Nils zu und läuft zum Korb. Nils spielt Johan aus und wirft einen Pass zurück an Samy. Dieser zielt auf den Korb, doch noch bevor er dazu kommt zu werfen, wird er von Hassan brutal gefoult. Samy stürzt zu Boden und scheuert sich das Knie auf.

„Ey, hast du den Arsch offen oder was?!“, schreit Nils und schlägt Hassan mit der flachen Hand auf den Hinterkopf.

„Ey, bleib mal locker, Alter! Das war doch nichts.“, verteidigt Hassan sich.

„Er blutet, Mann.“, Nils hilft Samy aufzustehen und deutet auf dessen Knie.

„Ey, was kann ich dafür wenn ihn sein Vater nicht hart genug gemacht hat.“, Hassan wendet sich Samy zu. „Was ist mit deinem Vater? Ist der so früh gestorben oder warum konnte er keinen Mann mehr aus dir machen, hä?“

„Der Wixer ist abgehauen bevor ich geboren war.“, erwidert Samy voller Verachtung.

„Boah, Alter!“, Hassan macht ein Gesicht, als hätte Samy sein Allerheiligstes besudelt. „So kannst du doch nicht über deinen Vater reden!“

„Warum nicht?“, mischt sich Nils ein. „Wenn der doch 'nen Wixer war?“

„Ey, egal was der auch gemacht hat, vor seinem Vater muss man immer Respekt haben!“, erwidert Hassan erfürchtig. „Mein Vater, ne? Der beleidigt mich voll oft, nennt mich dumm und so. Aber ich habe trotzdem immer Respekt vor dem. Das ist ein heiliges Gesetz, verstehst du?“

„Nein, tue ich nicht.“

„Das ist aber gar nicht gut, Alter!“

„Ach…!“, winkt Nils ab. „Los, weiter spielen!“

Bis zur Abenddämmerung gehen die Jungs einem fairen Spiel nach. Doch dann verliert Nils die Lust.

„Lasst uns was anderes machen.“

„Wir können ja wieder zu dir gehen, Egoshooters zocken.“, schlägt Nils vor.

„Ne, mein Alter ist zu Hause.“

„Oder wieder in den Tierpark?“

„Ja!“ sagt Hassan begeistert. „Lasst uns wieder diese dummen Waschigel verarschen.
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„WaschBÄREN, du Idiot!“, faucht Nils ihn an. „Kommst du mit zum Tierpark, Sammyboy?“

Samy zuckt mit den Schultern.

Eine Stunde später. Es ist bereits dunkle Nacht. Die vier Jungs fahren in Nils Wagen einen Schleichweg entlang und stoppen vor einem Drahtzaun. Sie kneifen den Zaun mit Hilfe einer Zange auf und schlüpfen hindurch. Sie streifen durch den menschenleeren Zoo und kommen an einem Gehege mit Paradiesvögeln vorbei.

„Ey, der sieht ja voll aus wie du, Samy!“, spottet Hassan und deutet auf einen blau gefiederten Vogel. Er liest das Schild vor dem Gehege: „Pa-ra-dies-vö-gel.“

Schließlich erreichen sie das Gehege mit den Waschbären. Hassan holt eine Packung Kekse hervor und hält einen davon an das Käfiggitter. Sofort stürmt einer der Waschbären zu ihm hin. Doch bevor der Bär danach greifen kann, zieht Hassan den Keks wieder weg und schlägt gegen das Gitter. Der Bär erschrickt. „Bist zu lahm, Alter.“

Nils und Johan nehmen sich jeder ebenfalls einige von den Keksen und spielen das gleiche Spiel mit den übrigen Waschbären.

Auch Hassan startet einen neuen Versuch. „Na komm, dummes Bärchen.“ Das Tier versucht erneut nach dem Keks zu greifen. Doch Hassan zieht ihn erneut vorher weg und schlägt gegen das Gitter. Der Waschbär wird aggressiv. Hassan deutet mit dem Finger auf das Tier und schaut zu Samy herüber. „Der ist total dumm, ne?“ In dieser Sekunde stürmt der Waschbär auf Hassan zu und rammt ihm eine seiner Krallen in den zeigenden Finger. Hassan schreit laut auf.

„Boah, scheiße! Was hast du gemacht, du verfickte Missgeburt?“

„Oh, fuck!“, ruft Johan und holt ein paar Taschentücher hervor, mit denen er die Wunde seines Kumpels sogleich hastig verbindet.

„Ich bring dich um, ich schwör’s!“, faucht Hassan, während er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Finger hält. Wie in einem Wahn sucht er nach einer Möglichkeit in den Käfig einzudringen. „Wo… wo… wo…?“

Schließlich findet er eine Tür mit Vorhängeschloss. „Gib mir die Zange!“, befiehlt er Nils.

„Was hast du vor, ey?“, fragt dieser und reicht ihm eine Zange aus seiner Jacke. Hassan schlägt mit dem Griff der Zange auf das Vorhängeschloss ein und schimpft vor sich hin:

„Boah… ich ficke dich… scheiß Viech… ich schwör's… du wirst verrecken!“

Endlich zerspringt das Schloss.
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Hassan reißt die Tür auf, zieht sein Oberteil aus und stürmt auf den Waschbären zu. Er wirft das Oberteil über das Tier und hält es fest.

„Los, helft mir!“

Nils und Johan folgen ihm in den Käfig.

„Haltet den Scheißer fest.“

Die beiden gehorchen.

Hassan zieht ein Messer.

„Du bist tot, du dummes kleines Nichts!“

Er sticht mehrmals auf das Vieh ein. Es jault.

Johan bekommt Blutspritzer ins Gesicht. Er gerät in Panik.

„Ey, scheiße! Ich hau’ hier ab!“

„Lass jetzt ja nicht los, Spinner!“, knurrt Nils ihn an.

„Aber…“

„Komm her!“, befiehlt Nils Samy. „Übernimm für ihn.“

„Was?!“, Samy zögert.

„Los jetzt!“

Samy geht zu ihnen in den Käfig und löst Johan ab. Dieser rennt sofort raus und sucht das Weite.

„Jetzt du!“

Samy wird von Hassan abgelöst und bekommt das Messer in die Hand gedrückt. Er zögert.

„Na los! Zeig uns, dass du ein Mann bist.“

„Ja, das wird dich frei machen, Sammyboy!“

Samy holt mit dem Messer aus. Doch er zögert wieder.

„Ey, ich wusste es, du Schwuchtel! Bist halt doch nur ein kleiner dummer… äh… PARADIESVOGEL“

Hassan und Nils lachen gehässig. Samy kommt sofort das Gelächter seiner Mutter in den Sinn.

Erneut fühlt er diesen Stich im Herzen.

Die Wut überkommt ihn.

Er sticht zu.

Und noch mal.

Und noch mal.

Mit voller Kraft.

Das Tier ist mausetot.

Samy durchströmt ein Gefühl von Erhabenheit.

Maya schreckt aus einem Alptraum hoch. Sie ist schweißgebadet und zittert am ganzen Körper. Mari greift besorgt nach dem Telefon.

„Ich rufe einen Arzt.“

Am nächsten Tag. Samy ist in seinem Zimmer und zieht sich an.

„Wo gehst du hin?“, fragt seine Mutter.

„Zu Freunden.
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„Doch nicht zu diesem Nils, oder? Ich hatte dir den Umgang mit ihm verboten.“

„Nein, zu Mari.“

„Ach so, die. Na ja. Geh aber vorher noch bei Opa vorbei. Ich habe heute Morgen eine Ladung Wäsche in die Maschine gepackt. Die muss noch aufgehängt werden.“

„Okay, mache ich.“

„Danke. Und entschuldige dich endlich bei ihm.“

Es klingelt an der Tür. „Ich gehe schon.“

Sie geht zur Tür. Samy stylt sich währenddessen die Haare mit Gel.

„Du hast Besuch.“, ruft die Mutter vom Flur aus. Mari kommt zu ihm ins Zimmer.

„Hey.”

„Hey.”

„Wie geht’s dir?“, fragt Mari besorgt. „Du warst solange nicht mehr bei uns.“

„Alles in Ordnung.“

„Bei uns nicht. Maya ist krank.“

„Wieso das? Was hat sie?“

„Der Arzt sagte, es sei eine einfache Grippe. Aber ich glaube da steckt mehr hinter.“, Mari wirkt besorgt.

„Der Arzt wird schon Recht haben.“

„Vielleicht. Trotzdem wär’s gut, wenn du sie besuchen kommen würdest. Sie vermisst dich.“

„Heute kann ich nicht. Sag ihr, ich komme morgen.“

„Okay. Aber komm’ auch wirklich, ja?“

„Ja. Aber jetzt muss ich los.“, erwidert er leicht genervt.

Er schiebt sie zur Tür und sie verlassen zusammen die Wohnung.

An der U-Bahnstation gibt Samy Mari einen Abschiedskuss auf die Wange und verschwindet. Mari schaut ihm besorgt nach.

Samy ist bei seinem Opa. Als er gerade mit einem vollen Wäschekorb aus der Küche kommt, versperrt ihm der Opa den Weg.

„Ich glaube, du hast mir etwas zu sagen.“

„Ja… es tut mir leid.“, erwidert Samy monton.

„Das klingt aber nicht sehr ehrlich.“

„Ist es aber.“, Samy versucht sich vorbeizudrängen. Doch der Opa packt ihn am Handgelenk.

„Wir sind noch nicht fertig.“

Samy fixiert die Hand des Opas an seinem Handgelenk.

Zehn Jahre zuvor. Der Opa hält den kleinen Samy am Handgelenk fest.

„Ich habe gesagt, du sollst zur Schule gehen.“

„Ich habe aber keine Lust.“, erwidert der Junge jammernd.

„Das tut überhaupt nichts zur Sache. Deine Oma hat so etwas vielleicht durchgehen lassen, aber bei mir läuft das nicht.
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“Ich wünschte du wärst gestorben und nicht Oma.“

„Was war das?“, der Opa reißt die Augen auf und verpasst Samy eine Backpfeiffe.

Gegenwart. Samy reißt sich vom Opa los und schmeißt den Wäschekorb auf den Boden.

„Fass mich nicht an!“, faucht Samy.

„Na hör mal, rede gefälligst nicht so mit mir!“, der Opa packt Samy erneut am Arm.

„Ich sagte, nicht anfassen!“, wiederholt Samy und reißt sich wieder los.

Er schubst den Opa vor sich her.

„Nie wieder! Nie wieder lasse ich mich von dir anfassen, anmeckern oder belehren!“

Er drückt den Opa an die Wand und würgt ihn.

„Und schlagen wirst du mich erst Recht nie wieder! Sonst bringe ich dich um! Hast du das kapiert?“

Der Opa nickt verängstigt.

Samy lässt von ihm ab.

„Und jetzt lass mich deine scheiß Wäsche aufhängen.“



Die Villa von Nils Eltern ist gefüllt mit Gästen. Auf einem in der Eingangshalle gespanntes Banner steht „Alles Gute zum Geburtstag, Nils!“. Darunter befindet sich eine Bar mit Barkeeper. Vor der Bar ist eine abgesteckte Tanzfläche, auf der schon einige der Gäste zur Musik abgehen. Nils Mutter ist voll mit der Verpflegung der Partygäste beschäftigt und deshalb gestresst.

„Von dem Bier ist nur noch eine Kiste da.“, ruft sie einer der Kellnerinnen zu. „Haben Sie den Lieferservice schon angerufen?“

Die Kellnerin schüttelt den Kopf.

„Dann kümmere ich mich jetzt darum.“, schimpft die Mutter. „Alles muss man hier selbst machen, Himmel, Arsch und Zwirn! Kümmern Sie sich jetzt wenigstens um die Geburtstagstorte.“

Zornig greift sie nach dem Telefon.

Währenddessen steht Nils mit seinen Kumpels Hassan, Johan und Jens, so wie seiner Freundin Julia und dessen Freundin Sybille zusammen. Johan überreicht ihm einen mit einer Schleife versehenden Basketball. Sie stoßen auf ihn an.

„Auf dein Wohl, Nils!“

„Alles Gute, mein Schatz!“, haucht Julia ihn ins Ohr und gibt ihm einen Zungenkuss.

Samy kommt zur Tür rein und steuert auf die Gruppe zu.
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Auf dem Weg dorthin glotzen ihn viele der Gäste blöd an. Sie tuscheln und verziehen die Gesichter.

„Hey.“, ruft Nils ihm zu. „Cool, dass du gekommen bist.“

„Was macht der denn hier?“, flüstert Sybille Julia zu. Diese antwortet nicht. Eifersüchtig beobachtet sie wie Nils und Samy sich begrüßen.

„Alles Gute.“, sagt Samy schüchtern und reicht Nils die Hand.

„Jo, schon gut. Was zu trinken?“

Samy nickt.

„Dann komm mit.“, er legt seinen Arm um Samys Schultern und geht mit ihm Richtung Bar.

„Sieht fast so aus, als hätte Julia Konkurrenz bekommen.“, sagt Jens zu Sybille und sie lachen.

„Schnauze!“, faucht Julia sie daraufhin an.

Nils hat das ganze hinter seinem Rücken mitbekommen. Sofort nimmt er den Arm wieder von Samys Schultern und deutet auf die Bar.

„Bestell dir was. Ich muss aufs Klo.“, er lässt Samy einfach stehen und eilt zum Badezimmer. Seine Mutter kommt zeitgleich aus dem Arbeitszimmer und fängt ihn ab.

„Nils, dein Vater ist am Telefon.“

„Ich muss jetzt pissen.“, erwidert er bockig.

„Aber er will dir doch gerade nur gratulieren.“

„Kann er machen, wenn er zurück ist.“, er geht ins Badezimmer und schließt die Tür.

„Nils!“, schreit die Mutter ihm nach. „Was soll ich ihm denn jetzt sagen…? Scheiße, verdammte!“

Sie stampft zrück ins Arbeitszimmer und knallt die Tür hinter sich zu.

Samy geht währenddessen mit seinem Getränk zurück zu der Gruppe.

„Wo ist Nils?“, fragt Johan ihn distanziert.

„Auf Toilette.“, erwidert Samy und versucht etwas Schmalltalk. „Ist der Basketball von dir?“

„Hm? Ja.“, erwidert Nils kurz angebunden.

„Was der ihm wohl schenkt?“, fragt Sybille die anderen. Nils kommt währenddesen zurück.

„Er trägt es bestimmt gerade drunter.“, antwortet Jens und alle in der Gruppe – bis auf Samy natürlich - verfallen in Gelächter. Hassan und Jens tauschen High-Five aus. Als die Gruppe Nils bemerkt, verstummen alle.

Nils zieht Julia daraufhin hastig auf die Tanzfläche. Das kann er nicht auf sich sitzen lassen. Während er mit seiner Freundin tanzt, haut er ihr mehrmals demonstrativ auf den Hintern, gibt ihr Zungenküsse und begrabscht ihre Brüste.
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Es darf niemals ein Zweifel an seiner Heterosexualität aufkommen. Daher vergewissert er sich permanent, dass ihm seine Freunde auch bei seinem Machoding zusehen. Zwischendurch fällt sein Blick auch ungewollt auf Samy.

Dieser trinkt währenddessen einsam sein Glas leer und verschwindet schließlich auf die Toilette. Nils schleudert Julia beim Tanzen immer heftiger herum. Plötzlich rutscht ihm ihre Hand ab und sie stößt mit voller Wucht gegen eine Skulptur. Die Skulptur fällt zu Boden und zerbricht.

Kurz darauf stürmt die Mutter aus dem Arbeitszimmer und schreit wütend durch die ganze Halle:

„Spinnt ihr jetzt total?“

Sämtliche Gäste schauen zu ihr herüber. Nils hastet zu ihr hin und nimmt sie zur Seite. „Schrei doch nicht so.“

„Was sollen wir denn jetzt machen?“, fragt die Mutter ebenso verzweifelt wie wütend.

„Eine neue kaufen halt.“, erwidert Nils salopp.

„Neu kaufen? Geht’s dir noch gut? Dein Vater hat die aus Russland. Davon gibt es insgesamt nur fünf Stück. Die kann man nicht einfach so neu kaufen.“

„Ach, Papa braucht doch nur seine Kollegen von der Russenmafia darum bitten. Die beschaffen ihm sicherlich noch eine davon.“

„Wie war das?“, die Mutter rastet aus. Sie schlägt ihn mehrmals auf den Hinterkopf.

“Dein Vater ist ein ehrenwerter Politiker! Was gibt dir das Recht, seinen guten Ruf so zu beschmutzen? Hm? Sag schon! Das ist doch wirklich das letzte!“

Samy kommt währenddessen aus dem Badezimmer. Als die Mutter ihn bemerkt, verschwindet sie ins Arbeitszimmer.

„Undankbarer Bengel!“, hört man sie noch fauchen, bevor sie die Tür zuknallt.

„Komm mit.“, befiehlt Nils und zieht Samy mit sich.

„Wohin?“, fragt Samy überrascht. Unbemerkt von den Gästen, wird er von Nils auf dessen Zimmer geschleift. Dieser schließt die Tür ab, setzt sich aufs Bett und schlägt die Hände über den Kopf. Samy steht verunsichert vor ihm und legt behutsam eine Hand auf Nils Schulter, um ihn zu beruhigen.

Plötzlich umfasst Nils Samys Unterleib, liebkost ihn wollüstig und öffnet ihm den Hosenschlitz.
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Samy versucht sich loszureißen.

„Oh, Samy! Fick mit mir.“, haucht Nils flehend. „Bitte erlöse mich! Ich brauche das jetzt. Es bleibt auch unser Geheimnis. Versprochen.“

Samy gelingt es sich loszureißen. „Es tut mir leid.“ Er schließt seinen Hosenschlitz und verlässt das Zimmer.

„Bitte erzähl’ keinem was davon.“, ruft Nils ihm verzweifelt nach. Doch dann wird ihm schlagartig bewusst, was gerade passiert ist. Er gerät in Panik.

„Scheiße! Scheiße! Scheiße!“

Er stürmt aus dem Zimmer und läuft hastig zu der Gruppe. Er deutet auf Samy, der gerade auf dem Weg zum Ausgang ist.

„Leute, die Schwuchtel wollte mir gerade an den Schwanz fassen!“

Als hätten sie nur auf so eine Gelegenheit gewartet, stürmen Hassan, Johan und Jens hinter Samy her.

Sie packen ihn, schlagen ihn zu Boden und treten wie wild auf ihn ein.

„Schwuchtel!“

„Tunte!“

„Fotze!“

Auch einige umstehende Gäste nutzen die Gelegenheit und treten zu.

„Los, gebt’s ihm!“, gröhlt Sybille.

„Ja, fester!“, triumphiert Julia.

Als sie schließlich genug haben, wird Samy blutüberströmt aus der Tür geschmissen. Nur mühsam kann er sich wieder aufrichten und schleppt sich zur U-Bahn. Dort sucht er die Toilettenräume auf und betrachtet sich im Spiegel. Er feuchtet etwas Toilettenpapier unter dem Wasserhahn an und wischt sich das Blut aus dem Gesicht. Wütend schlägt er gegen den Spiegel.

Kurz darauf betritt er die Wohnung seines Opas und geht direkt in die Küche. Er nimmt das Schrotgewehr aus der Vitrine und lädt es. Schließlich geht er mit Gewehr und Patronenkiste ins Schlafzimmer und macht das Licht an. Dort liegt der Opa im Bett. Als dieser seinen Enkel mit dem Gewehr erblickt stellt er sich schlafend. Samy holt einen alten schwarzen Trenchcoat aus dem Kleiderschrank heraus und zieht ihn über. Er stopft die Taschen mit Patronen voll und verschwindet mit dem Gewehr wieder aus der Wohnung.

Maya wälzt sich immer noch krank im Bett hin und her. Sie atmet schwer und Tränen laufen ihr übers Gesicht.

„Nein, Samy! Nicht… hör auf!“, redet sie im Delirium.
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„Ich… ich muss jetzt sofort was unternehmen!“, stammelt Mari und stürmt aus der Kneipe raus.

Samy positioniert sich vor der nur angelehnten Eingangstür der Villa. Er knöpft den Mantel auf und macht das Gewehr scharf. Schließlich tritt er die Tür auf und geht mit aufgerichteter Waffe in die Villa hinein.

Die Partygäste erschrecken bei seinem Anblick. Sie schreien, erstarren oder laufen weg. Samy steuert direkt auf Nils zu und richtet den Lauf der Waffe auf ihn.

„Ey, Alter, was…?“, stammelt Nils und nimmt instiktiv die Hände hoch.

Samy legt den Finger auf den Abzug. Teile seines Lebens laufen noch einmal vor seinem geistigen Auge ab.

Die Schläge.

Das Gelächter.

Die Demütigungen.

Der Opa.

Die Mutter.

Die Mitschüler und Lehrer.

Er spannt den Finger an.

Er ist bereit abzudrücken.

„Samy, hör auf damit!“, hört er plötzlich jemanden hinter sich sagen. Die Stimme ist im vertraut. Er nimmt den Finger vom Abzug und dreht sich herum. Mari steht hinter ihm.

„Mari? Was machst du denn hier?“,

„Das frage ich dich.“

„Geh wieder. Ich will das hier durchziehen.“

„Was denn? Erst sie umbringen und dann dich?“

„Ich will Rache! Verstehst du das nicht? Egal wie sehr ich mich auch anstrenge, ich werde immer nur gedemütigt. Ich ertrage das nicht mehr. Und deshalb werde ich das hier und jetzt beenden. Und zwar für immer!“

„Ich verstehe dich ja. Aber wenn du das machst, löschst du auch uns aus.“

„Hä?“, Samy ist verwirrt.

„Versteh doch.“, erwidert Mari und fängt an zu weinen. „Maya ist wegen dir so krank. Sie wird sterben, wenn du das hier zu Ende führst. Und ich und die anderen genau so.“

„Wovon redest du da?“

„Mir ist das auch erst eben klar geworden. Aber wir sind ein Teil von dir, Samy. Du hast uns erschaffen!“, sie wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. „Und zwar als du dich dafür entschieden hast, nur noch deinen eigenen Vorstellungen zu folgen und nicht mehr den Erwartungen der anderen gerecht zu werden. Deswegen kannte ich auch deinen Namen und wusste immer wo du gerade bist. Verstehst du? Aber wenn du das hier jetzt durchziehst, machst du alles wieder zu Nichte.
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Samy senkt den Lauf des Schrotgewehrs langsam.

„Gib mir die Waffe.“, bittet Mari. Nach kurzem Zögern reicht er ihr sie. Sie umarmt ihn. „Komm nach Hause.“

Er wischt ihr die neuen Tränen aus dem Gesicht und verlässt mit ihr die Villa.

Kurz darauf kehren Samy und Mari in die Kneipe zurück und eilen zu den hinteren räumen um nach Maya zu sehen. Das kleine Mädchen ist inzwischen wieder bei Bewusstsein. Sie streckt sofort die Arme nach Samy aus und lässt sich von ihm in die Arme nehmen. Erleichtert umschließt sie sein Gesicht mit ihren Händen.

„Brüderchen.“

Zwei Jahre später werden in einem Fernsehbericht verschiedene Szenen mit der Band Mari-tachi bei Konzerten, Interviews, Fotoshootings und aus Musikvideos werden gezeigt. Ein Sprecher kommentiert:

„Heute bei Tracks: Sie sind die Shootingstars des vergangenen Jahres. Trotz oder vermutlich gerade wegen ihrer schonungslos intimen Texte, haben es die vier Mitglieder der Band Mari-tachi innerhalb kürzester Zeit an die Spitzen der Charts geschafft. Obwohl sie eine konsequente Zurückhaltung gegenüber den Medien üben, ist es uns gelungen, ein Interview mit ihnen zu bekommen. Darin erzählen sie unter anderem, wie sie zu ihren Texten kommen, welche heftigen Reaktionen sie von Eltern mancher Fans ertragen müssen und wie sie von Politikern und Lobbyisten angefeindet werden, denen ihre zum Teil systemkritischen Texte ein Dorn im Auge sind. Gleich mehr dazu. Bleibt also dran!“



ENDE.
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Kommentare zur Story:

  Spannend bist zur letzten Minute. Ist dir wirklich sehr gut gelungen, deine kleine Dialoggeschichte.  
   doska  -  17.10.09 17:03

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