Erotisches · Kurzgeschichten

Von:    Shannon O'Hara      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 17. Mai 2008
Bei Webstories eingestellt: 17. Mai 2008
Anzahl gesehen: 3847
Seiten: 9

Banshee

(Shannon O’Hara)





Mit einem müden Seufzen hatte er sich in den Velours bezogenen Sitz des Linienbusses fallen lassen. Wie gut, dass das Wochenende bevor stand!

Er arbeitete definitiv zu viel.

Stundenmäßig betrachtet stimmte das nicht einmal, aber inhaltlich. Dieser beständige Stress, dieses „immer für andere parat stehen“ ging an die Substanz. In letzter Zeit fühlte er sich immer häufiger wie ein verkohltes Lagerfeuer. Er wollte aber beständig brennen, ein vertrauensvolles Herdfeuer sein. Zuverlässig für Firma und Kunden, aber auch für sich selber.

Tief atmete er durch, schloss erschöpft die Augen.

Er war auf dem Sitz des Busses eingeschlafen, hatte seinen müden Kopf gegen die Seitenscheibe gelehnt und sich vom monotonen Motorengebrumm und den Stimmen der anderen Fahrgäste in den Schlaf schaukeln lassen.

Plötzlich schreckte er auf.

Herzrasen begleitete seine Hast in Richtung Tür. Hektisch betätigte er unterwegs den Rufknopf, bei der nächsten Haltestelle aussteigen zu wollen. Den schweren Aktenkoffer in der einen Hand, fuhr er sich mit der andern über sein Gesicht und durch das Haar, versucht, die Spuren des kurzen Schlafes zu beseitigen.

Als der Bus hielt, benötigte er nur einen Wimpernschlag, das Fahrzeug zu verlassen und sich auf dem Marktplatz in Richtung Kulturhaus zu orientieren. Plakate an den großen Glastüren des Hauses kündigten die heutige Veranstaltung an:

„Banshee – die „Frau von den Feen“ der irischen Mythologie“

Geistesabwesend schaute er auf seine Armbanduhr, 19:53 Uhr.

Der Raum war nur spärlich besucht. Er zählte sieben Interessierte auf mehrere Stuhlreihen verteilt. Man hatte offensichtlich mit einer größeren Anzahl Zuhörer gerechnet.

Kaum hatte er Platz genommen, als eine Dame in einem dunklen Kostüm die Referentin bereits ankündigte und begrüßte.

Sie trat aus dem Schatten.

Die naturfarbene Leinenbluse, mit den freien Schulterpartien und dem zu schnürenden Miederteil raffiniert gearbeitet, unterstrich ihre weibliche Figur. Der wadenlange, erdfarbene Rock streichelte ihre langen Beine bei jedem Schritt. Das rote Haar hatte sie zu einer kunstvollen Frisur hochgesteckt.
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In ihm fing sich das Licht der Deckenbeleuchtung und ließ eine glänzende Krone auf ihrem Kopf entstehen. Zwei gelockte Strähnen fielen an ihren Schläfen bis weit über die Schultern, rahmten ihr Gesicht verspielt ein.

Sie ging die wenigen Schritte bis zu einem bereitgestellten Barhocker, nahm Platz, stellte einen Fuß auf eine Querstrebe und sortierte ihren Rock, bevor sie sich ihrem Publikum zuwandte.

Konnte er seit ihrem Erscheinen den Blick nicht wenden, so presste ihm eine unbekannte Kraft alle Luft aus den Lungen, als sie ihn anschaute.

„Guten Abend, Céad mile fáilte. Ich begrüße Sie herzlich zu dieser Veranstaltung.

Mein Name ist Sinéad O’Melly. Ich bin gebürtige und leidenschaftliche Irin und möchte Ihnen heute Abend die Figur der Banshee aus unserer Mythologie näher bringen.“

Ihr Blick glitt über die Anwesenden, streifte auch ihn.

Ein Augen-Blick, der ihm wie eine kleine Ewigkeit erschien. Eine Blick-Berührung, die er auf seinem gesamten Körper wie sanften Sommerwind spürte.

„Banshee, übersetzt in etwa „Frau der Feen“, oder auch „Totenfrau“. Sie wird zumeist als alte Frau mit sehr heller Hautfarbe, weißem Haar und vor Trauer rot geweinten Augen beschrieben. Sie erscheint jenen, bei denen wenige Tage später ein Todesfall in der Familie eintreten wird.“

Ein perliges Kribbeln sammelte sich zwischen seinen Schulterblättern, entspannte sich als kalter Schauer, der über seinen Rücken rann.

Die Vorstellung, durch Erscheinen einer solchen Person auf einen bevorstehenden Tod hingewiesen zu werden, hatte etwas Faszinierendes.

„Selten allerdings erscheint die Banshee als Person.“

Die kunstvolle Sprechpause, der lockende Blick in die Gesichter der Zuhörer ließ Bilder entstehen.

Wenn nicht als Person, wie dann?

„Ihre Stimme ist es, die von ihr zeugt. Einmal als lieblicher, tröstender Gesang beschrieben, einmal als lockender Ruf oder auch schrilles Kreischen, erreicht sie die Familie. Der Todgeweihte vernimmt ihre Stimme allerdings nicht.“

Sinéads Stimme erreichte die wenigen Anwesenden problemlos.

Er ertappte sich bei der Überlegung, ob er die Stimme der Referentin gerade „lieblich“, „lockend“ oder „schrill, kreischend“ erlebte.
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„Viele Aufzeichnungen berichten jedoch davon, dass jene, die Banshees Stimme hörten, tot umfielen. Daher wurde sie lange Zeit als Todbringerin betrachtet.“

Als gute Referentin suchte Sinéad den Blickkontakt zu ihrem Publikum.

Vermeinte er nur, oder war es Tatsache, dass ihre Augen wesentlich länger auf ihm ruhten als auf den andern Zuhörern?

Worin steigert sich Faszination?

Er spürte eine seltsame Erregung Körper und Geist streicheln. Phantasie malte Bilder. Eine weißhaarige Frau erscheint ihm kurz vor seinem Tod, reicht ihm ihre weiße Hand, singt für ihn allein ein tröstendes Lied.

Sein Herz wurde ihm schwer. Tief atmete er durch.

Eine eigenartige, nie gekannte Sehnsucht trug ihn wie auf Vogelschwingen.

Er hätte bedenkenlos ihre Hand ergriffen und wäre ihr gefolgt.

„Ich habe mich sehr mit der Figur der Banshee beschäftigt und sehe einige Berichte neutraler.“

Grazil korrigierte sie ihren Sitz, straffte ihren Leib. Das Deckenlicht ließ ihr Haar aufleuchten.

„Die ‚Frau der Feen’ erscheint der Familie von Todgeweihten. Ist es da nicht verständlich, dass diese Menschen erschrecken? Vielleicht gar zu Tode erschrecken?“

Forschend nun ihr Blick in die Augen der Zuhörer.

Innerlich nickte er Zustimmung.

„Die ‚Frau der Feen’ möchte trösten, liebende Angehörige auf einen Verlust vorbereiten. Kein Mensch kann ewig leben. Ist es nicht eine liebevolle Geste, durch Gesang Anwesenheit und Teilnahme auszudrücken?“

Wieder eine Pause, ihnen die Gelegenheit zu geben, die Frage im Stillen zu beantworten.

„Die ‚Frau der Feen’ begleitet den soeben Verstorbenen in die Anderswelt. Er muss nicht allein diesen Weg gehen. Sie ist ihm eine liebevolle Begleitung. Wovor muss er sich fürchten?“

Ihr fragender Blick erwartete keine Antwort.

In seiner Brust lag ein bleierner Kloß, dehnte sich aus und drohte, sein Herz zu erdrücken. Schwer nur ging sein Atem.

„Fürchtet sich der Todgeweihte im Anblick der Banshee?“

Nun war er sich sicher, dass sie bei dieser Frage gezielt ihn ansah.

„Wir haben nur die Berichte der trauernden Angehörigen, der verschreckt Heimgesuchten, nicht aber Meldungen jener, wegen denen Banshee singt.
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Warum sollte Banshee jenen ihren Gesang schenken, die einen Verlust erleiden werden, aber nicht dem Verlorenen selber?

Ich bin überzeugt, Banshee singt in erster Linie dem Todgeweihten.

Er ist schließlich die wichtigste Person in dieser Beziehung.

Banshee möchte ihn trösten, weniger die Trauernden, möchte ihm Mut machen für die nächsten Schritte in eine andere Welt.

Eine Welt, die sie kennt, in der sie lebt, die aber dem Menschen unbekannt ist und daher angstbehaftet.

Angst ist es, die Banshee nehmen möchte, denn es besteht kein Grund zur Furcht.

Begleitet Angst den gerade Verstorbenen auf seinem letzten Weg, wenn er weiß, Banshee ist bei ihm?“

Die Stille über den Köpfen der Zuhörer trug ihre Gedanken und Emotionen.

Er wollte aufspringen, ein „Nein“ in den Raum rufen. Aufgewühlt und immer noch mit der fremden Erregung kämpfend, verharrte er.

Ihr verabschiedendes Lächeln galt allen Anwesenden, ihr stummes „Bleib noch ein wenig“ allein ihm. Zumindest verstand er und blieb sitzen, als alle anderen aufstanden und den Raum verließen.

Mit langsamen Schritten kam sie auf ihn zu. Der leichte Schwung ihrer Hüften ließ den Rock um ihre Beine mitschwenken. Ihr tiefer Blick verunsicherte ihn, ließ erneut ein Kribbeln zwischen seinen Schulterblättern sich bilden.

„Du hast mich verstanden.“

Ihr warmes Lächeln streichelte ihn.

„Ich würde mich gern noch etwas mit dir unterhalten.“

Ihre sanfte Stimme nahm ihn liebevoll in den Arm.

„Ich bewohne für die Dauer der Vorträge ein Zimmer im „Markthotel“. Wir können uns dort in die Bar setzen und reden.“

Ihr tiefer Blick tauchte in seine Augen ein, betrachtete seine Seele.

Er spürte ihre Anwesenheit in seinem Inneren, genoss ihre streichelnden Bewegungen in seinem Selbst.

Einer eigenen Aktion unfähig, ergriff er dankbar die gereichte Hand. Weich lag sie in der seinen und trug trotzdem die Entscheidung.

Sie wählte eine schattige Nische, wählte den Stuhl, dessen Rücken in den Raum wies und ließ ihn sich unterschieben.
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Er war dankbar, sich in die dunkle Ecke setzen zu können.

„Ich habe gesehen, dass du die Banshee, genau wie ich, nicht als mordendes Monster betrachtest. Das freut mich.“

Ihr Lächeln raubte ihm Gedanken und Sprache. Froh stellte er fest, dass er nach einem Räuspern in der Lage war, wieder einigermaßen klar zu denken.

„Ich muss leider gestehen, dass ich überhaupt keine Ahnung habe, worüber du referiert hast.“

Beschämt erkannte er, dass dies die Wahrheit war.

Betreten schaute er sie an.

Sie betrachtete ihn wortlos, hatte die Arme auf der Tischplatte verschränkt und wartete, dass er fortfuhr.

„Ich bin nach der Arbeit in den Bus gestiegen wie jeden Abend, bin eingeschlafen, wie sonst nie. Schreckhaft wurde ich wach und bin hektisch ausgestiegen, obschon ich mein Ziel noch lange nicht erreicht hatte.“

Scham wechselte zu Verwirrung.

„Warum ich ins Kulturhaus gegangen bin, deinem Vortrag beigewohnt habe, kann ich nicht sagen. Geplant war das zumindest nicht.“

Verwirrung tanzte mit kleinen Kindern von Furcht.

So kannte er sich nicht.

„Bereust du, mir zugehört zu haben?“

Schwang dort eine Spur Traurigkeit in ihrer Stimme?

„Nein!“, beeilte er sich zu bekräftigen.

„Ganz und gar nicht. Ich kann gar nicht in Worte fassen, was deine Darbietung in mir ausgelöst hat.“

Da war es wieder, das warme Lächeln, das er bereits zu lieben begann.

„Hast du dich wohl gefühlt in meiner Nähe?“

Ihre Worte hatten kaum sein Ohr erreicht, als er sich bereits an kribbelnde Faszination, an fremde Erregung erinnerte. Ihr jetzt so nah gegenüber zu sitzen, weckte allerdings eine ihm sehr bekannte Erregung.

Erneut weckten seine Gedanken Scham aus ihrem Schlummer.

Er wollte den Blick von ihr wenden. Sie sollte seine männliche Not nicht in seinen Augen oder Zügen lesen können. Jedoch hielt ihr verstehender Blick seine Augen gefangen.

Langsam öffnete sie ihre verschränkten Arme, reichte mit ihren Händen zu ihm über den Tisch herüber, seine zu ergreifen.

Eine leichte Kühle ging von ihnen aus, dehnte sich über seine Arme und dann über seinen gesamten Körper, ließ ihn leicht schaudern.
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Wohlig erschauern.

Langsam richtete sie sich auf, verließ ihren Sitzplatz und umrundete den kleinen Bartisch.

Ihr Blick hielt den seinen gefangen.

Als sie vor ihm stand, reichte sie ihm erneut beide Hände.

Die Wirkung der Berührung kennend, herbeisehnend, ergriff er sie.

Sanft legte sich ihre Kühle auf seine Brust, drang durch das Gewebe, legte sich streichelnd auf sein Herz.

Er wollte sie.

Sein ganzes Sehnen fand sein Ziel.

Deutlich spürte er sein Glied steif werden und sich in der Hose aufrichten. Er hätte vor unterdrückter Leidenschaft aufstöhnen können.

Sacht zog sie ihn in den Stand, schenkte ihm ein betörendes Lächeln.

Sie musste sich ein wenig auf die Zehenspitzen heben, bis ihre Lippen beinahe die seinen erreichten. Spielerisch verharrte sie einen kurzen Moment.

Als sie ihre Lider schloss, ihn aus der Fesselung ließ, schloss er, genüsslich auf den Kuss wartend, ebenfalls seine Augen.

Sanft war die Berührung. Auch sie kühler als erwartet, auch sie einen wohligen Schauer entsendend.

Er wollte sich nicht von ihr lösen. Wollte weiter ihre weiche Sanftheit fühlen, wollte vorsichtig den Vorstoß wagen, mit seiner Zungenspitze ihre Lippen zu streicheln und um Einlass in ihren Mund bitten.

Ihr Lächeln versprach ihm Freuden, ihr Blick Genuss, ihre Worte Verheißung.

„Komm mit mir.“

Als er ihre Hand ergriff, genoss er die bereits lieb gewonnene Kühle. Als er in ihr Gesicht blickte, erfreute er sich der bereits seit Stunden begehrten Ebenmäßigkeit.

Das diffuse Licht der Barbeleuchtung fing sich in ihrem immer noch hochgesteckten Haar und ließ es erneut glitzern. Sicherlich lag es an der diffusen Beleuchtung der Bar, dass ihr Haar eher weiß als rot erschien.

In ihrem Zimmer stellte er seinen Aktenkoffer gleich neben der Tür ab. Nun beide Hände frei, hätte er sie gern umarmt, ihren zarten Körper begehrend an seinen bebenden Leib gezogen.

Doch schien ihm dies falsch zu sein.

Sie hatte seit Anbeginn der Zeit den Part der Agierenden inne gehabt.
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Er war ihr gefolgt, hatte sich willig von ihr führen lassen, ähnlich einer Marionette.

Ja, er wollte sich ihr hingeben, wollte ihr die Leitung überlassen.

Hatte er sich jemals zuvor überlassen?

Sie zog ihn sanft ans Bett, fesselte erneut seinen Blick, als sie langsam begann, sein Oberhemd aufzuknöpfen. Jeder geöffnete Knopf wurde mit einem sanften Streicheln ihrer Fingerspitzen über nackter Haut belohnt, gefolgt von dem leichten Brennen kratzender Nägel.

Die Berührungen ihrer Finger jagten eine Feuerzunge nach der nächsten durch seinen Leib.

Als das Hemd locker und offen über seine Schulter hing, brannte er lichterloh.

Zärtlich berührte sie die Striemen, die ihre Fingernägel hinterlassen hatten. Wortlos lehnte sie sich an ihn, nahm ihm ein wenig vom vernichtenden Feuer.

Sie wandte ihren Kopf, seine Brust gleich oberhalb des Herzens zu küssen.

Wohltuende Kühle dehnte sich aus, linderte das Brennen der Striemen auf seiner Haut, minderte die Glut in seinem Inneren.

Er spürte ihre Zungenspitze auf seiner Haut, bäumte sich stöhnend unter ihrer Zärtlichkeit auf.

Erhoffte Kühlung schlug in Flammenfinger um, als sie mit ihrer Zunge die leichten Hautreizungen erreichte und den Schmerz erneut aufglühen ließ.

Wellen der Ekstase drohten ihn mit sich in ein Meer aus Wolllust und Leidenschaft zu ziehen, als sie langsam mit ihren Fingerspitzen über seinen Rücken fuhr.

Heftiges Schauern ließ seinen Körper erbeben. Gierig ergriff er ihren Kopf mit beiden Händen, grub seine Finger in ihr dichtes Haar, presste ihren Kopf verlangend an seinen Leib.

Bebend perlten gestammelte Worte über seine Lippen, trugen seine in Zaum gehaltene Leidenschaft weit in die Schatten des Zimmers.

Niemals sollte sie enden. Er wollte brennen, unter ihrer Zunge, ihren Händen, ihren Blicken verglühen.

Seine Hände gaben ihr ausreichend Freiraum, sich langsam über seinen Bauch nach unten zu küssen. Erwartungsvolle Spannung des Kommenden ließ ihn den Atem anhalten.

Langsam aber zielstrebig glitten ihre Finger in den Bund seiner Jeans, öffneten Knopf und Reißverschluss.

Tief sog er die Atemluft durch die Nase ein, berauschte sich an ihrem Duft.
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Ihre Fingerspitzen zeichneten den Bund seiner Shorts auf der Haut nach, glitten unter das Gummiband und streiften Shorts und Jeans über seine Hüften und Oberschenkel.

Sein erregter Penis, geschwollen schon seit dem ersten Blick auf jene fremde Frau, die sich im Kulturhaus aus dem Schatten des Vortragraumes entließ, freute sich der gewonnenen Freiheit.

Genoss noch mehr die neue Fesselung durch eine weibliche Hand.

Fühlte sich annähernd zuhause, als sich Lippen um seine glatte Spitze schlossen.

Diese waren zwar dezent kühler als andere, die sein Glied kennen gelernt hatte, doch erregte jene Kühle ihn bis in die letzte Faser.

Wie kann Kühle so viel Hitze erzeugen?

Hitze, die sie mit jeder Bewegung ihres Kopfes zu steigern verstand.

Er brannte, verbrannte und sie verstand es meisterlich, ihn Phönix gleich aus der Asche neu entstehen zu lassen. Verstand es, ihm immer wieder neue Genüsse zu präsentieren.

Hatte sie seine harte Männlichkeit einige Male weit in den Mund genommen und unter zusammengepressten Lippen wieder frei gelassen, ließ sie ihn Augenblicke später behutsam ihre Zähne über den gesamten Schaft spüren.

Meinte er, sich an diese Zärtlichkeit gewöhnt zu haben, sie genussvoll annehmen zu können, nahm sie nur seine pralle Spitze zwischen die Lippen und vollführte mit der Zungenspitze einen wahren Tanz auf der empfindlichen und ungeschützten Kuppe.

Die heiße Welle der Lust umhüllte ihn, riss ihn unaufhaltsam mit sich. Immer rascher drehte sich der Strudel um ihn, nahm ihn mit in die kreisende Bewegung dem Mittelpunkt entgegen.

Er passte sich mit seinen stoßenden Bewegungen ihrem Rhythmus an. Wollte die Welle reiten und gleichzeitig den Höhenflug hinauszögern.

Aus ihrer hockenden Position heraus, schaute sie ihn lächelnd an. Sie verstand seine Signale.

Seine Hände, immer noch ihren Kopf umfangend, baten sie mit leichtem Druck, aufzustehen.

Gierig erwartete er ihren Kuss, verlor sich in ihrem Mund, sog ertrinkend ihren Atem ein.

Ihre Finger umschlossen erneut sein Geschlecht, streichelten es, lockten ihn auf den höchsten Wellenkamm.

Berauscht sog sie tief seinen Geruch an der Halsseite ein, küsste die duftende Stelle.
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Deutlich spürte sie den rasenden Blutfluss unter der weichen Haut an ihren Lippen. Der Fluss des Lebens, Saft des Lebens.

Der Griff ihrer Finger wurde stärker, heftiger ihrer Handbewegungen.

„Bereust du, mir während des Vortrags zugehört zu haben?“

Ihre geflüsterten Worte ließen ihn ein wenig verwirrt aufmerken, ihr fester Griff ihn sich wieder auf sich selber besinnen.

„Nein, ich habe deinen Vortrag genossen.“

Seine Worte, mehr ein Ächzen, erfreuten sie.

Nur mehr wenige Stöße sollten notwendig sein, den höchsten Grat zu erreichen.

Nur ein paar saugende Küsse an seiner Halsseite, ihn die höchste Welle reiten zu lassen.

„Bereust du, mit mir in die Bar gegangen zu sein und meiner Stimme gelauscht zu haben?“

Sein Körper begann leicht zu beben, spannte sich vorbereitend an.

„Nein, ich habe deine Stimme genossen.“

Seine Worte, mehr zwischen zusammengepressten Lippen herausperlend als gesprochen, erfreuten sie.

Mit einem heftigen Stöhnen bäumte er sich auf, überspannte seinen Leib im letzten, großen Beben.

Aufgewühlt, befriedigt, an den Strand gespült wie ein heimgekehrtes Stück Treibholz, sackte er leicht zusammen, lehnte sich erschöpft aber glücklich an sie.

Erfreut über seine Zufriedenheit hob sie leise zu singen an.

Ein fröhlicher Gesang, wie der einer lebenslustigen Feldlerche, die im Aufsteigen den neuen Morgen begrüßt, umarmte beide, erfüllte das gesamte Hotelzimmer.

Das Handy in seiner Hosentasche signalisierte den Eingang einer Kurzmitteilung.

Er fingerte das kleine Gerät heraus, ohne sie aus den Augen zu lassen.

Verwirrt suchte er in ihren Augen nach einem Urteil, betätigte die Taste des Mobiltelefons, las die Mitteilung: Huhu, mein Schatz, ich habe gerade den ultimativen Song im Radio gehört. Die Band nennt sich ‚Banshee’.

„Bereust du, meinen Gesang zu hören?“

„Nein!“

Er tauchte erneut in ihre Augen, griff sich ohne Entsetzen an die linke Brust, sah sie frei von Furcht an.

„Nein, der Todgeweihte wird deinen Gesang bis zum Ende der Zeit genießen, geliebte Banshee.
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Kommentare zur Story:

  jaaaa. ist mir klar................ aber die freude der frau!!!!...toll...  
anonym  -  30.12.08 21:52

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  Hi klausiemausie,
dass die Frau die Band gehört hat musste so sein, denn Banshee singt für die Liebsten der Todgeweihten ;-)  
   Shannon O'Hara  -  30.12.08 19:54

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  hochgradig spannend, toll, vor allem das ende, als die frau die band gehört hat.....

klausiemausie  
anonym  -  30.12.08 19:47

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