Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten

Von:    Timo Braun      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 9. Oktober 2007
Bei Webstories eingestellt: 9. Oktober 2007
Anzahl gesehen: 1993
Seiten: < 1

Zwei Boxer prügelten sich seit nunmehr elf Runden und hatten von den erlaubten und gelegentlichen unerlaubten Hieben bereits geschwollene Augenwülste und blutige Nasen. Dennoch wollte sich kein eindeutiger Sieger abzeichnen. So würde das Schiedsgericht – wie es die Regeln des Sports verlangen – nach der zwölften Runde auftreten und verkündigen, welcher Kämpfer der Siegreiche war.

Als jedoch dem einen das ewige Schlagen und Geschlagenwerden lästig wurde, flüchtete er in eine Ecke des Ringes, senkte die Arme und sagte zum anderen:

»Hör mal, wir haben doch beide denselben Beruf. Was schlagen wir uns da? Können wir nicht einfach beschließen, dass wir beide Sieger sind und den Leuten zeigen, wie sehr wir uns in Wirklichkeit respektieren?« Mehr konnte er nicht mehr sagen, da ihn sogleich eine gezielte Rechte ereilte, die ihn fast lautlos zu Boden gehen ließ und in diesem Moment zum Verlierer des Kampfes machte.
Punktestand der Geschichte:   143
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Kommentare zur Story:

  Fand den Text gut, hatte auch mit dem Titel kein Problem. Das Thema, dass derjenige oft der Dumme ist, der es gewaltlos versucht, finde ich treffend und originell rübergebracht. Besonders die Worte des Boxers finde ich aus "parabelhafter" Betrachtungsweise gut gelungen.
Gruß
Christian Hoja  
Chrstian Hoja  -  08.12.07 12:43

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  "Ringparabel" ist ein Begriff, der m.E. schon von Lessing (Nathan der Weise) besetzt ist, deshalb ist er als Titel ungünstig gewählt. Wenn du darauf verweisen möchtest, bzw. die Aussage der Parabel, verkürzt: "Verdiene dir die Liebe deiner Mitmenschen und du bist der wahre Ringträger" umkehren oder ad absurdum stellen möchtest, dann würde ich zumindest einen Zusatz im Titel gebrauchen. Das Wortspiel mit "Ring" ist ja nicht schlecht, aber evtl. kann man ja "Neue Ringparabel" o.ä. verwenden?!

Gruß  
Middel  -  10.10.07 15:15

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