Trauriges · Kurzgeschichten

Von:    bambi      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 14. März 2007
Bei Webstories eingestellt: 14. März 2007
Anzahl gesehen: 1989
Seiten: 2

Seit ich heute morgen aufgewacht bin, wandle ich wie ein Geist abwesend durch meine Wohnung, die Treppe runter, muss auf dem Sofa Halt machen, die Decke liegt dort noch von uns zerwühlt, da wühle ich mich rein. Ich will mich ablenken, mache den Fernseher an, als sie Menschen an einem Bahnhof zeigen, muss ich weinen. Ich stehe auf, gehe die Treppe wieder hoch, schaue auf mein leeres Bett. Ich liege auf dem Kissen, auf dem du jetzt eigentlich liegen würdest, und schaue auf das Kissen, auf dem ich jetzt eigentlich liegen würde. Ich suche in der Bettdecke nach deinem Duft und wickle mich ganz fest in sie ein, ich fühle mich schutzlos, machtlos. Die Zeit ist mein Feind, sie steht still, lässt mich liegen. Sie vergeht immer nur schnell, wenn du da bist. Die Sonne scheint zu mir hinein, aber ich will nicht zu ihr hinaus. Ich will, dass sie verschwindet und mir Dunkelheit dalässt, in der ich mich verstecken kann. Manchmal atme ich, manchmal nicht. Ich mache die Augen zu und stelle mir vor, du liegst neben mir und drückst mich fest an dich. Ich weiß genau, wie sich das anfühlen würde, aber das Gefühl bleibt aus. Ich öffne die Augen, aber da ist nichts, was ich gerne sehen würde, also schließe ich sie wieder. Ich würde jetzt gerne deine Stimme hören, die mir sagt dass alles gut wird, die selbst fest daran glaubt. Aber ich rufe dich nicht an, obwohl ich nichts lieber tun würde. Ich lass dir deine Zeit, die du brauchst, auch wenn es dieselbe ist, die mich dich immer mehr vermissen lässt. Mit jedem Blick, der auf Sachen fällt, die du liegen gelassen hast, die ich nicht wegräumen kann weil ich dich dann auch wegräume. Ich weiß nicht, wie ich dich hier hinräumen kann. Immer wieder kullern stille Tränen über mein Gesicht, sie sind heiß und tun weh auf meiner Haut. Ich grabe mein Gesicht in das Kissen in der Hoffnung, dass irgendwas besser ist, wenn ich wieder hervorkomme. Denke an dein Gesicht, ganz nah an meinem, deine Augen die in meine schauen. Lebe mich wieder in die wertvollen Momente mit dir, habe Angst, dass es die letzten waren. Habe Angst, dass du zu viel Angst hast. Von draußen dringen laute Geräusche hinein, aber in mir ist es still. Meine Gedanken sind überzogen von einer trägdumpfen Schicht, die nichts zulässt außer das ich in mir bin und dich bei mir will. Die Stunden vergehen, ich schlafe ein, wache wieder auf, die Sonne scheint spöttisch in mein Gesicht.
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Alles ist wie vorher, ich weiß nicht ob ich liegen bleiben oder aufstehen soll, wo ist der Unterschied? Ein Haar von dir liegt auf dem Bettlaken, ein kleines Bisschen du, zu wenig. Deine Stimme wiederholt in meinem Kopf längst gesprochene Satzfetzen; nicht angucken, wir gehen jetzt einfach zusammen da rüber…das mit uns ist was Besonderes…gleich kommt der Zug…bei dir bin ich glücklich…ich hab dich lieb…schau mal, der Mond…ich vermisse dich…es tut mir Leid…du fehlst mir… Und unendlich viele Bilder von dir flackern vor mir auf. Du am Bahnhof als ich dich abholte, mit einem Weinglas und einem neugierigen Blick, das Bild von meiner Hand in deiner vor dem Kamin, ich sitz am Schreibtisch und dreh mich um, du liegst in meinem Bett, dein Blick auf die kleine Fliege auf dem Kinderfinger, dein verschwommenes Gesicht ganz nah an meinem, dein Kopf auf meinem Bauch, unser letzter Kuss bevor du zum Zug musst. Ich ziehe mir die Decke über den Kopf und höre nur meinen Atem. Die Sonne ist jetzt hinter den Häusern verschwunden, ich schreibe und weine, meine Gedanken schweifen ab und bleiben doch wo sie sind. Sie sind da wo ich gern wäre, bei dir.
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Punktestand der Geschichte:   5
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Kommentare zur Story:

  Hallo - mutmasslich Bambi -
könntest Du versuchen, im Autorenprofil Deinen Nickname zu hinterlegen? Anonym erscheinende Texte zu kommentieren macht keinen Spass...

ich werde dann auch unverzüglich lesen, kommentieren und bewerten!

lg  
Nicolas van Bruenen  -  15.03.07 19:49

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