Der Apfelbaum oder: Wind in den Taschen   115

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Poetisches · Herbst/Halloween · Erinnerungen

Von:    Fabian Probst      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 9. Januar 2007
Bei Webstories eingestellt: 9. Januar 2007
Anzahl gesehen: 2387
Seiten: < 1

Ich habe noch sein altes Bild

in meiner Hosentasche;

das Bild des Apfelbaums.

Und manchmal spür ich noch

das Rauschen in den Wipfeln,

den Lufthauch, wie ein Flüstern

durch die Zweige,

das von den alten Sagen sprach.



Darunter wir, den Blick

aus Kinderaugen nur nach vorn,

und nur die Welt war unser Ziel.

Nicht, dass wir große Pläne hatten,

doch war da irgendein Gefühl;

wir spürten noch das hohe Gras,

ein Meer aus Blüten, Duft

und Sonne in den Ritzen.



Und zwischen unsern Fingerspitzen

die Früchte, die wir klauten;

den Tag uns zu versüßen.

Die Zukunft zu den blanken Füßen.

Wir kauten Stroh, und sogen Tage,

die Halme auf dem Feld geschnitten

oder einfach abgebrochen.

Das war uns doch genug.

Wir waren Räuber und Piraten.



Das Bild ist fast verblichen,

auch die Erinnerung fällt schwer.

Doch manchmal, durch vergilbte Sterne,

da seh’ ich, fern der Postmoderne,

Momentaufnahmen in der Nacht,

wenn ich die Augen schließe.

Dann ist es so, als sei da mehr.

Ein wohl vertrautes Rascheln, und

der Wind in meinen Taschen.
Punktestand der Geschichte:   115
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Kommentare zur Story:

  Vielen Dank für die netten Kommentare.

War lange nicht mehr hier, aber ich muss mal sehen, ob ich das zeitlich nicht hinbekomme, wieder öfter vorbei zu schauen.

Gruß, Fabian  
Fabian Probst  -  10.01.07 16:36

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Schließe mich einfach den Vor-Kommentatoren an. Traumhafte Bilder, einfach schön.
LG Christa  
CC Huber  -  09.01.07 23:17

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  WUNDERSCHÖN! mehr worte bedarf es hier nicht.
lg mone  
Simone Cyrus  -  09.01.07 22:38

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  hallo, fabian, das ist ja wunderschön, ich muss es wieder und wieder lesen; es ist, als läge ich selbst im gras unter dem apfelbaum und spüre -ein Meer aus Blüten, Duft
und Sonne in den Ritzen. -
gruß von rosmarin
.  
rosmarin  -  09.01.07 20:09

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  Einnerungen sind immer, verschwinden nimmer. Ein klasse Text, Gedanken an damals. Lg Sabine  
Sabine Müller  -  09.01.07 17:45

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