Online Liebe Lüge und Spiel   15

Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Kathie Kati Simona      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 30. November 2006
Bei Webstories eingestellt: 30. November 2006
Anzahl gesehen: 2088
Seiten: 2

Liebe und Lüge sind ein Begriffspaar, welches eigentlich nicht zusammen gehören sollte. Aber es gibt Liebe, und es gibt Lüge. Und beides gehört oft zusammen. Online-Liebe, was ist das?

Gibt es diese Art der Liebe überhaupt?

Es gibt Online-Liebe, genauso wie es Online-Business, Online-Reisen, Online-Freizeit und Online-Sucht gibt.



Manche Dinge und Ereignisse im Leben kann man nicht begreifen. Ich denke, so können auch viele Menschen nicht das Phänomen solch einer Liebe begreifen. Wie sollten sie auch? Eine solche Liebe setzt alle normalen Regeln des menschlichen Zusammenseins und der menschlichen Nähe außer Kraft. Aber sie existiert trotzdem.



Es ist schwer, sich vorzustellen von welchen Intensionen solch eine Liebe lebt. Sie lebt von einem Nicht-Kennen, von Worten, von Träumen und von Illusionen. Illusionen, die in einer realistischen Welt sicher wenig Bestand hätten, aber trotzdem lebt sie. Sie lebt, weckt vergessene Gefühle, sie hält Träume aufrecht und sie entführt in ein anderes Leben. Sie sprengt Brücken und Mauern, all dies, was die Realität niemals zugelassen hätte. Sie ist da und trotzdem hat man das Empfinden, sie sei weit weg. Und dass ist sie auch. Alles das, was diese Liebe erlebt, spielt sich in einer anderen Dimension ab. In einer Dimension, die nur aus geschriebenen Wörtern und phantastischen Gedanken besteht.



Sicher gibt es Online-Liebe, die die Grenzen der Phantasie überschreiten. Oft steht diese Liebe dann aber vor den Trümmern ihrer Existenz. Dann, wenn es klar wird, das die Phantasie schöner war als die Realität. Dann, wenn man begreift, in einem Trugschluss geliebt zu haben. Dann, wenn man begreift, dass die Realität das Leben bestimmt und nicht ein Traum. Wahrscheinlich ist dies der beste Weg einer Online-Liebe zu entfliehen.



Aber viele Menschen können auch solch einer Liebe nicht mehr entfliehen. Dies geschieht, wenn diese Liebe die Schranken der Realität gefühlsmäßig überschreitet. Wenn diese Gefühle auch in der Realität erhalten bleiben. Wenn aus Illusionen und Träume Wirklichkeit werden. Hier könnte man dann eine Revolution im Zeitalter der Kommunikation sehen. Eine Kommunikation, die ganz andere neue Wege geht. Eine Kommunikation, die Leute zusammenbringt weltumfassend, - ja weltweit.
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Sicher aber, hat diese Art der partnerschaftlichen Kommunikation ihre Nachteile. Nachteile die es in der Realität nicht geben würde. Das Unwissen über den anderen Partner, der irgendwo lebt, der nicht zu ergründen ist, der da ist oder nicht da ist und doch da ist. Der Partner der Träume weckt, sie aber im gleichen Augenblick zerstört. Zerstört, durch seine Missachtung, durch seinen Spieltrieb und durch seine Lügen. In der Online-Liebe sind hier keine Grenzen der Verdummung des anderen gesetzt.



Hier läuft ein Spiel ab, und die Spielregeln bestimmt oft nur einer. Der andere ist die Spielfigur in diesem Spiel. Sie wird fortwährend verschoben und manipuliert, sie wird für die Spielzwecke beliebig benutzt. Und diese Spielfigur wird sicher am Ende der Verlierer sein. Der Verlierer, der sich fragt, warum gerade er sich auf dieses Spiel eingelassen hat. Der Verlierer, der erst begreifen muss, dass es ein Spiel ist. Der Verlierer, der zum ersten Mal in seinem Leben begreift, dass er zu einer Spielfigur geworden ist. Diese Erkenntnis ist oft hart.



Aber alles gehört wohl zu diesem Spiel. Nur sollte man sich einmal deutlich die Frage stellen, ob es überhaupt moralisch vertretbar ist, mit den Gefühlen anderer Menschen zu spielen? Und ob man das Ende dieses Spiel auch selbst durchhält, ob man nicht selbst irgendwann der Verlierer sein wird? Der Verlierer, der mit dem Hass seiner Spielfiguren rechnen muss.



Liebe und Hass liegen dicht beieinander, in einem realistischen Leben, aber noch mehr in einem Leben, welches nur aus Worten besteht.



Aber aus jeder Liebe, die sich betrogen fühlt, wird irgendwann Hass. Hass, der jedes Spiel zu einem Fiasko führen wird. Dann ist mit Sicherheit der Spieler der Verlierer, denn niemals sollte man seine Spielfiguren unterschätzen.



Vielleicht sollte man versuchen einfach mehr Ehrlichkeit walten zu lassen. Vielleicht sollte man nicht mit den Gefühlen anderer spielen. Ehrlichkeit ist überall angebracht, auch in einer Online-Liebe.



Wenn diese Kriterien bestehen, wird auch die Kommunikation der Online-Liebe eine Zukunft haben. Aber bevor dieses Kriterium erreicht ist, wird es noch viele zerbrochene, belogene Spielfiguren geben.
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Leider, ......aber es ist so.
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Interessante Kommentare

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