Fahrschulgeschichten Teil 6   191

Romane/Serien · Aktuelles und Alltägliches

Von:    nachtigall94      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 30. November 2004
Bei Webstories eingestellt: 30. November 2004
Anzahl gesehen: 2764
Seiten: 3

Diese Story ist Teil einer Reihe.

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   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


Nun bitte schnell....

Bernd kommt aus dem Urlaub zurück und ich nerve ohne Ende. Ich will fahren! Ich will zur Prüfung! Zwischendurch habe ich Theorie schon mal bestanden. War ganz einfach, kein Problem. Einen Fehler habe ich gemacht. Aber da konnte ich überhaupt nichts zu. Oder doch? Naja, jedenfalls hat der Prüfer mich nach Abgabe des Prüfungsbogens gefragt, ob ich tatsächlich in Kauf nehmen würde, Fußgänger zu überfahren? Nö, hab ich geantwortet, nie nicht. Ich hätte das aber angekreuzt. Er zeigt mir die Stelle im Bogen. Also, das finde ich nun ganz schön link. Sie haben die Frage im Prüfungsbogen genau andersherum geschrieben als in meinen Übungsbogen. Der Prüfer schmunzelt. Aufmerksamer lesen wäre gut gewesen. Ich muss ihm versprechen, keine Fußgänger zu überfahren und habe dann die Prüfung bestanden.



Und nun fehlen mir noch die Nachtfahrt, und mit meiner Suzi wollen wir natürlich alle lästigen Übungen mit den komischen Bimolen noch mal machen.



Die Übungen

Bei hochsommerlicher Hitze quält Bernd mich auf einem großen Parkplatz. Er sitzt im Schatten, raucht genüsslich eine Zigarette, eine Flasche Cola neben sich. Und ich kämpfe in praller Sonne mit "gedachten" Kreuzungen. Klingt so einfach: in der Mitte des Parkplatzes soll ich mir eine Kreuzung vorstellen, an der ich mal nach rechts und mal nach links abbiegen soll. Am Rand des Parkplatzes dann wenden und das ganze wiederholen. Aber jedes mal, wenn ich in der Mitte des Parkplatzes ankomme, "sehe" ich die gedachte Kreuzung nicht mehr.

"Du fährst ja komische Schnörkel. So seltsame Strassen gibt es doch gar nicht" lacht Bernd. Manno, er hat gut reden. Hätte er Kreide mitgebracht und mir die Strasse aufgemalt, dann hätte ich sie auch gesehen.

Okay, dann die Bimolen oder wie die Dinger heißen. Slalom in dieser Hitze macht auch nicht wirklich Spaß. Es ist eine Tortour, aber ich halte tapfer durch. Manchmal ist die Suzi zickig, wenn sie mit dem von mir gewählten Gang nicht ganz einverstanden ist. Da muss ich mich noch dran gewöhnen. Bei den Bremsübungen fliege ich fast vornüber von der Maschine. Sie reagiert ganz anders als die Kawasaki.



Nach zwei langen Stunden sind wir wieder in der Fahrschule.
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Ich nehme den Helm ab und betrachte meine klatschnassen Haare missbilligend im Spiegel. "Oh Shit, sehe ich bescheuert aus" stöhne ich. "Hey", grinst Bernd, "was willst du? Schönheitskönigin werden oder Bikerin?" Doofe Frage................





Die Nachtfahrt



Tagsüber wahnsinnig warm, aber abends schon erstaunlich kalt. Es ist Ende August. Die Erntezeit ist voll in Gange, die Strassen sind schmutzig von den Feldern, an den Strassenrändern stehen manchmal unbeleuchtete Trecker oder Wagen. Mir graut ein wenig vor der Fahrt in die Dunkelheit. Noch ist es hell, aber...........

Ich hatte Bernd ja den Vorschlag gemacht, da ich sowieso nur tags fahren wollte, einen dritten Punkt in meinen Führerschein eintragen zu lassen. Keine Chance. Wir fahren also los. Und sozusagen als erschwerte Bedingung auch noch eine Strecke, die wir während der gesamten Fahrschulzeit noch nicht gefahren sind. So gut kenne ich mich hier nicht aus und muss daher verdammt aufmerksam fahren. Abgestellte unbeleuchtete Trecker sieht man erst recht spät. Ist mir mit dem Auto nie so aufgefallen.

Irgendwann kriecht die Kälte in mich hinein. Ich beginne, jämmerlich zu frieren. Aber tapfer halte ich durch, kämpfe mich durch die kalte Dunkelheit. Aus dem Auto hinter mir höre ich manchmal so kleine Lobs, so von wegen, dass ich gut fahre, zügig und vernünftig. Fein, danke, aber ich würde jetzt lieber in dem warmen Auto sitzen. Wo sind wir hier eigentlich? Hoffentlich finden wir den Weg nach Hause wieder. Und hoffentlich ganz bald.



Dann bittet Bernd mich, mal rechts zu halten. Was kommt nu? Oh, er "muss mal". Meine Beine sind wie Eis. Sie zittern, obwohl ich das gar nicht will. Die ganze Maschine wackelt dadurch. Und meine Hände? Wo sind meine Hände? Ich muss mir unbedingt dickere Handschuhe kaufen. Nun nur kein Weichei sein. Nicht jammern, liebe Jutta.

Dann kommt Bernd zu mir ans Mopped und sagt: "Das ist ja total kalt hier draußen!" Ich nicke. "Mensch, hättest mal Zeichen gegeben. Das hab ich nicht gedacht, dass es soooo kalt ist." Nun wollen wir auf direktem Weg nach Hause zurück. Erleichtert starte ich die Maschine und fahre los. Nach einiger Zeit kenne ich auch die Dörfer wieder, durch die wir fahren, und freue mich nun auf einen warmen Kaffee.
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Gleich, gleich sind wir da. Gleich sind wir raus aus der Dunkelheit und der Kälte.



Kurz vor der Stadt ein großer Schreckmoment. Auf der anderen Straßenseite sehe ich das Licht eines Radfahrers. Eigentlich kein Problem. Doch dieser Radfahrer scheint total betrunken zu sein. Er fährt plötzlich auf meine Fahrbahn, direkt auf mich zu und winkt wie bescheuert mit dem Arm. In Sekundenschnelle läuft nun alles ab. Ausweichen. Nein, ich habe nicht überlegt, wie ich das gelernt habe. Ich hab es einfach getan. Reiße die Maschine herunter, drücke sie fast zu Boden, haarscharf vorbei, Maschine wieder gerade, aufatmen und langsam die Situation begreifen. Herzklopfen. Ruhe. Erst etliche Meter weiter ertönt in meinem Knopf im Ohr Bernd´s Stimme: "Das hast du klasse gemacht! Boah, war ich erschrocken!" Ja, ich auch, lieber Bernd.......





Der Termin



Juhuuuu, ich bin zur Prüfung angemeldet. Am 20. September soll es sein. Wow, endlich! Sind noch zwei Wochen bis dahin, aber ein Ende ist abzusehen. Mittlerweile bin ich recht übermütig geworden, und deswegen folgen vor der Prüfung noch zwei Fahrstunden mit Peinlichkeiten.
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Punktestand der Geschichte:   191
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Kommentare zur Story:

  lach, vielleicht lebe ich schon zu intensiv online ;-)
danke für deine anmerkung  
nachtigall94  -  04.12.04 17:23

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hm, ich weiß nicht genau warum, aber irgendwie hat deine Geschichte etwas total Faszinierendes an sich... Ich weiß nur, dass ich immer weiter lesen muss und den starken Drang verspüre, auch mal mit einem Motorrad zu fahren.

Dennoch muss ich kurz anmerken, dass mir die Smileys und das eine "Schmunzel" (an einem Satz angehängt) nicht so gefallen haben, die gehören eher in einen Chat und nicht in den Text.
Und da beides in diesem Teil fehlt, kann ich diesmal 5 Punkte geben.  
Freiheit  -  30.11.04 19:47

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