Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Steffi _Maus_      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 24. Juni 2004
Bei Webstories eingestellt: 24. Juni 2004
Anzahl gesehen: 1738
Seiten: 2

Jetzt bist du weg. Endgültig. Für immer. Du hast mich im Stich gelassen. Mich einfach in dieser verdammten Welt zurückgelassen. Du warst die einzige Bezugsperson, die ich hatte. Ich konnte jederzeit zu dir kommen und dir von meinen Problemen erzählen und du hast dir immer Zeit für mich genommen. Wie soll ich das alles ohne meinen besten Freund nur aushalten- ohne dich? Wie stellst du dir das vor?! Du weißt, dass ich außer dir niemanden habe, dass ich ganz alleine bin und mein Leben so schon keinen Sinn mehr ergibt, aber ohne dich? Du nahmst dir immer Zeit für mich, sogar wenn ich mitten in der Nacht, oder zu anderen unmöglichen Zeiten total verheult bei dir ankam. Du hast es immer wieder geschafft mit Mut zu machen, mich aufzubauen. Wir kennen uns seit wir klein waren, haben alles gemeinsam durchgemacht, uns gegenseitig geholfen, uns immer wieder aufgebaut. Wir haben zusammen alles durchlebt, ob Hochs, oder die schlimmsten Tiefs – wir haben uns immer wieder Mut gemacht weiterzuleben, egal was passiert war. Sicher gab es immer wieder mal eine Zeit, wo die Fetzen zwischen uns nur so flogen, und wir uns alles andere als gut verstanden haben, aber das gehört zu so einer Freundschaft wie unsere war einfach dazu. Und außerdem dauerten unsere Streite nie lange. Sie waren auch eher harmlos, es gab nie schlimme Vertrauensbrüche oder ähnliches. Wenn ich zurückdenke, waren die letzten drei Jahre am intensivsten! Ich war immer so froh und glücklich, dich als Freund zu haben und hätte es mir nie vorstellen können, dich jemals zu verlieren. Und was ist jetzt? Jetzt bist du in einer Welt, zu der ich (noch) keinen Zugang habe. Du bist so weit weg, ich glaube ich habe noch nicht einmal realisiert, dass ich dich nicht mehr so oft sehen werde. Eigentlich nie wieder.



Gestern Abend habe ich es erfahren. Ich höre noch immer die aufgeregte und hektische Stimme deiner Mutter, als sie mich anrief. Ich bin sofort ins Krankenhaus gefahren. Als ich auf die Intensivstation kam, hörte ich das Piepsen des Ekgs. Gerade als ich zu dir in das weiße, kühle Zimmer gehen wollte, unterbrach ein langanhaltender, unangehnemer Ton die schon fast unheimliche Stille im Krankenhaus. Ich konnte dich nicht einmal mehr sehen, denn die Krankenschwester drängte mich sofort aus dem Zimmer hinaus, setzte mich auf einen Stuhl und sagte irgendetwas, von wegen, ich darf nicht mehr rein, es ist zu spät, und es täte ihr Leid, sie hätten alles versucht.
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Ich konnte nicht begreifen, was da wirklich geschah. Erst später verstand ich, dass ich dich verloren hatte, aber vorstellen kann ich es mir trotzdem nicht.



Ich mache mir große Vorwürfe. Manchmal hast du erwähnt, dass du nicht mehr weiterleben kannst, es einfach nicht mehr aushältst. Ich habe es zwar ernst genommen, aber habe nie geglaubt, dass du wirklich nicht mehr leben willst, beziehungsweise kannst.



Jetzt bin ich so weit. Ich kann und will nicht mehr. Ich habe dich so sehr gemocht, bin so sehr an dir gehangen. Du hast immer alles von mir gewusst, kanntest mich wahrscheinlich besser als ich mich lebst. Gestern Abend bin ich in ein tiefes schwarzes Loch gefallen. Es besteht aus unendlicher Trauer, aber auch aus Wut! Du warst immer die wichtigste Person in meinem Leben, und jetzt hast du mich verlassen. Mit allem alleine gelassen. Warum hast du das gemacht? Mit einem einzigen Schnitt in die Pulsader hast du alles was mir je wichtig war- du- beendet. Ohne dich hat mein Leben keinen Sinn mehr! Noch weniger als vorher. Ich hoffe, dass wir uns bald wieder sehen. Und irgendwie bin ich mir da auch ganz sicher!!!
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Kommentare zur Story:

  Hallo!
Ich habe etwas ähnliches in meinen Leben durchgemacht, ich habe den wichtigsten Menschen in meinen Leben verloren, ein Anruf und alles war vorbei. Die Worte bekomm ich nie aus meinen Leben herraus "Er ist tot". Und ich kann deine Gefühle nachvollziehen ich bin vor ca. zwei Wochen in das gleiche schwarze loch gefallen. Und ich weiß nicht ob ich jemals wieder rausfinden werde. Aber ich hoffe das du es schaffst und ich wünsch dir alles Gute!!!
mb
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