Ich bin der Letzte, der noch drinnen ist. Manchmal denke ich, ich wäre die wichtigste Person dort draußen und manchmal denke ich, dass ich die unwichtigste Person bin. Heute sind wir alle ganz wichtig. Heute ist alles wichtig. Heute ist unsere letzte Chance. Heute müssen wir gewinnen sonst steigen wir ab. Wir manche mag ja Fußball nur ein Spiel sein. Heute, für uns, ist es so viel mehr. Es ist alles. Das hört sich immer so doof an, finde ich. Egal ob ich es sage (ich bin 12) oder mein Trainer (er ist schon 40) oder mein Opa (der ist sogar schon 67). 'Fußball ist unser Leben', aber es stimmt.



Ich schnüre meine Schuhe zu und mache dann noch eine doppelte Schleife. Denn doppelt hält besser, sagt meine Mutter immer. Sie guckt sich unsere Spiele leider nicht so oft an. Heute ist auch sie hier. Auch mein großer Bruder, der gerade erst weggezogen ist, ist da. Alle wollen sehen, wie ich spiele. Ich bin so nervös. Meine Torwarthandschuhe ziehe ich sonst immer erst draußen an. Heute nicht. Ich möchte nicht dabei gesehen werden. Es sind heute doch so viele Leute da. Langsam streife ich den ersten, den linken Handschuh über meine Hand. Sie sind noch fast neu. Die letzten sind erst letztens kaputt gegangen. Papa hat extra neue geholt, für heute. Jetzt noch der rechte. Ich bin fertig. Ich seufze. Ich fange an zu laufen. Meine Noppen machen komische Geräusche auf dem Boden. Ich öffne die Tür und gehe raus. Das Spiel kann beginnen.







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Ich bin der Letzte, der noch drinnen ist. Alle anderen sind schon weg. Ich streife die Handschuhe von meinen Händen und lasse sie fallen. Ich kann den Schweiß an meinen Händen riechen, als ich mir ein paar Tränen wegwische. Ich nehme meine Tasche und laufe los. Meine Schuhe machen kein besonderes Geräusch mehr. Ich öffne die Tür, gehe hinaus und schließe sie wieder. Es war unsere letzte Chance gewesen.



Wir haben verloren.





ENDE