Nachdenkliches · Experimentelles

Von:    Meggie      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 29. Juli 2003
Bei Webstories eingestellt: 29. Juli 2003
Anzahl gesehen: 1819
Seiten: 8

Mike Bannermann ging die Straße zu seinem Haus entlang und spielte mit seinem Taschenmesser, als er den Mann sah. Der Mann hielt einen kleinen Jungen an der Hand und spaßte und lachte unentwegt. Die zwei kamen ihm von der anderen Straßenseite aus vergnügt entgegen. Sie waren glücklich. Mike war nicht glücklich. Mike wollte auch nicht mehr zusehen, wie der Mann mit seinem Sohn glücklich war, denn Mike war ganz und gar nicht glücklich. Und wieder gab es etwas, das ihn dazu veranlasste wegzulaufen. Vor etwas wegzulaufen, das die anderen wohl Realität oder Wirklichkeit genannt hätten, aber die Wahrheit war, dass er vor sich selbst davonlief. Er flüchtete sich wieder in seine eigene Welt, wie er es in letzter Zeit so oft getan hatte.

Unbewusst ging er an einem zwar alten, aber sehr gepflegtem grauen VW Golf vorbei, dem einzigen Auto, das weit und breit auf dieser Straße geparkt war.

Und dann, genau in diesem Augenblick begann die Reihe an Zufällen, die Mike ins Unglück, oder je nachdem auch ins Glück, bringen sollten. Sie begannen genau in dem Augenblick, in dem er die Straße entlang ging und nachdachte, denn genau in diesem Augenblick bog der graue VW Golf, der Mikes Schicksal besiegeln sollte, von der Hauptstraße auf eine kleine Nebenstraße.

Im Grunde dachte Mike über kein darüber nach, denn es gab kein wirkliches darüber mehr. Es gab auch keine wirkliche Straße mehr, denn in seiner Wirklichkeit gab es nur noch ihn und seine Geschichte, seine Geschichte und ihn. Das war es, was in diesem Augenblick zählte und wenn ihn jemand gefragt hätte warum, so hätte er nicht antworten können, denn er befand sich nun in seiner eigenen Geschichte, in seiner eigenen Wirklichkeit, in seiner eigenen heilen Welt, wie er sich gern ausdrückte.

Mike Bannermann war neun Jahre alt und wenn ihn jemand mal gefragt hätte, was er denn werden wolle, so hätte er geantwortet, er wolle zwölf werden. Und das wäre auch nicht irgendein Spruch gewesen, denn er wollte wirklich zwölf werden, denn zwölf war seine eigene magische Zahl, und wenn er dann endlich zwölf sein würde, dann würde alles anders sein. Dann würde alles besser, alles schöner, alles heiler sein. Noch ungefähr drei mal zwölf Monate und er würde tatsächlich zwölf werden.
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Wenn es soweit war, dann würde er eine Freundin haben und dann würde er alles, wirklich alles machen dürfen, wonach es ihm begehrte und dann würde er den halben Tag über Fantasiegeschichten lesen und Fantasiegeschichten im Kino gucken und die andere Hälfte würde er Fußball mit seinen Freunden spielen und die dritte Hälfte würde er mit dem Motorroller seiner großen Schwester fahren und dann blieb noch die Nacht und die würde er dann mit seiner Freundin verbringen.

Aber Mike Bannermann sollte nie zwölf Jahre alt werden und er sollte auch nicht mehr mehr als zehn Minuten altern, aber das wusste er da noch nicht.

In diesem Augenblick hielt der Fahrer des grauen VW Golf ungefähr sieben Straßen von Mike entfernt an, um in einem Café nach dem Weg zu fragen. Der Kellner beschrieb ihm den Weg zu Mikes Haus.

Mike ging also die Straße entlang, in der er wohnte, was jedoch ohne Belang war, da es die Straße in diesem Moment ja gar nicht gab. Mike würde sagen, dass er doch eine Straße entlang ging, aber es war keine reale Straße wie alle anderen. Mike selbst bildete seine eigene Straße. Es war eine Straße, die ihn in sein innerstes Ich führte und er baute sie mit jedem einleuchtenden Gedanken ein kleines Stück weiter. Und dann zählte jeder Augenblick, denn es konnte jeden Augenblick ein einleuchtender Gedanke kommen und wenn ihm ein solcher kam, der ihn ein Stück weiter auf seiner Straße brachte, dann konnte so ein einziger Augenblick sein ganzes Leben verändern und das wusste Mike, denn Mike wusste schon sehr viel, obwohl er erst neun Jahre alt war.

Seine Mama sagte manchmal, wenn er mit ihr über seine Straße redete, dass er da oben im Kopf schon älter war als die anderen, aber das glaubte Mike nicht, denn er war doch genauso alt wie die anderen neun-jährigen und wenn er älter wäre, hieße das, dass er ja schon näher daran sein musste zwölf zu werden, aber das konnte nicht sein, denn mit zwölf würde er doch schon alles wissen und alles können und alles dürfen, aber dies war ja nicht der Fall und bis dahin war es noch ein langer Weg. Also baute er seine Straße jeden Tag ein kleines Stück weiter. Mike wusste, dass die Straße auch irgendwann fertig sein würde und er wusste auch, was er am Ende der Straße vorfinden würde.
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Eine Tür. Eine Tür aus einfachem Holz würde er dort vorfinden und das Ende der Straße würde der Anfang eines neuen, wundervollen Lebens sein. Und wenn er die Tür am Ende der Straße finden, sie öffnen und in sie eintreten würde, dann endlich würde er zwölf Jahre alt sein. Dann würde er sein altes Leben vergessen, denn sein altes Leben war nicht schön, war gar nicht schön. Er dachte ungern an sein altes Leben zurück. Er dachte auch ungern an seine Gegenwart, aber wenn er zwölf sein würde, würde ja auch sie Vergangenheit sein und alles was übrigbleiben würde, wären Erinnerungen – schlechte Erinnerungen. Also baute er sich seine Straße und wartete sehnlichst – oh, so sehnlichst – darauf, endlich die Tür zu erreichen und seine Vergangenheit und seine Gegenwart hinter sich zu lassen.

Unbewusst trat Mike auf eine leere Packung Lucky Strike, die jemand achtlos auf den Boden geschmissen hatte.

Der Fahrer des grauen VW Golf war schon wieder in sein Auto gestiegen und losgefahren. Er hatte das Fenster heruntergekurbelt und lehnte nun lässig seinen Ellenbogen darauf. Das Steuer hielt er locker mit der rechten Hand, in der anderen hielt er eine brennende Lucky Strike. Das alte Auto war sein Ein-Und-Alles. Er achtete pingelig darauf, dass keine Kratzer auf den grauen Lack kamen und dass im Auto nicht gegessen, nicht getrunken und nicht gesabbert wurde. Und vor allem durfte niemand – wirklich niemand – im Auto rauchen. Niemand außer ihm. Er näherte sich Mike.

Mike lebte zusammen mit seiner Mutter am Ende der Feigenstraße in einer Bruchbude von Wohnung. Er wohnte allein mit seiner Mutter in der Wohnung und er lebte auch allein mit seiner Mutter in dem Haus, denn außer ihnen wollte niemand in diesem Haus leben. Auch Mike wollte es heimlich nicht, aber er sagte es seiner Mama nicht, denn sie hatten nicht genug Geld, um woanders zu wohnen und wenn Mike sagen würde, dass er dieses Rattenloch in Wirklichkeit hasste, dass er es hasste wie die Pest, dass er es hasste, weil es im Winter zu kalt und im Sommer zu warm darin war, dass er es hasste, weil es darin nicht nur so aussah, sondern weil es darin auch so stank wie ein einem Rattenloch – wenn er ihr das alle sagen würde, dann würde er ihr wehtun und sie würde wieder weinen, wie sie es in den letzten Jahren so oft getan hatte und das wollte er nicht.
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Das Schlimmste jedoch an der Wohnung waren die Geister. Es waren schlechte Geister, böse Geister und Mike hasste sie, diese Geister. Er hasste sie nicht wie die Pest, denn für ihn waren sie schlimmer als die Pest. Es waren die alten, bösen Erinnerungen, die im Rattenloch herumgeisterten. Es waren die bösen Erinnerungen, die in solch einer kurzen Zeit entstanden und so lange hielten. Diese Erinnerungen von grausamen Augenblicken, von grausamen Augenblick, die nicht nur sein Leben verändert, sondern es regelrecht zerstört hatten. Aber das war die eine Wahrheit. Das war die schlimme Wahrheit und die würde Mike hinter sich lassen. Aber es gab noch mehr Wahrheiten. Zum Beispiel, dass Augenblicke auch Schönes beinhalten konnten. Er würde sie beide hinter sich lassen, wenn er durch die Tür trat und dann endlich zwölf Jahre alt war und wenn dann endlich sein neues Leben beginnen würde. Wenn es so weit war, würde er seine eigenen Wahrheiten finden.

Es fing an windig zu werden. Mike fröstelte.

Zu den Geistern gehörte auch der seines Vaters, der noch in dem Rattenloch herumschwebte. Wo Mike in und um das Rattenloch auch hinblickte, überall sah er seinen Vater.

Er sah seinen Vater, wie er auf der Straße mit ihm Fußball spielte.

Er sah seinen Vater, wie er mit zwei Einkaufstüten in der Tür stand und Mike glücklich anlächelte.

Er sah seinen Vater, wie er an dem alten Herd stand und Mike einen heißen Kakao zubereitete.

Er sah seinen Vater, wie er auf dem Boden im großen Zimmer lag und der weiße Teppich unter ihm sich langsam rot färbte. Mike sah auch noch die Männer, wie sie auf seinen Vater einschlugen und Mike spürte auch immer noch, wie sein Vater sich quälend langsam dem Tod näherte. Sein Vater schrie nicht und er weinte auch nicht, aber er starb. Und auch Mike hatte in diesem Augenblick nicht geweint und er schämte sich deshalb. Der Vater starb vor Mikes Augen und Mike hatte nichts tun können. Er hatte nur dagestanden und er hatte einfach nichts tun können. Einer der Männer hatte Mike festgehalten und er hatte zusehen müssen, wie sein Vater starb. „Das ist dein Lohn!“, hatte der andere Mann gegrunzt und weiter auf den Vater eingeschlagen.
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Mike hatte nie erfahren, wofür es der Lohn gewesen war, aber er war sich sicher, dass kein Mensch fähig war etwas so schlimmes zu verbrechen, um eine derartige Belohnung zu ernten. Und von einem Augenblick auf den anderen hatte es „Peng!“ in Mikes Kopf gemacht, denn von einem Augenblick auf den anderen hatte es seinen Vater plötzlich nicht mehr gegeben. Das war es. Das war die schlimmste von allen Wahrheiten. Und von da an hatte auch seine Mama sehr oft geweint und sie hatte ihn oft dabei im Arm gehalten. Und oft hatte seine Mutter gesagt, dass Mike nun stark sein müsse und dass sie es zusammen schon schaffen würden. Mike war stark gewesen und sie hatten einen großen Teil ihres Weges schon zusammen geschafft. Trotzdem war Mike nun auch zum Heulen zumute. Er wollte nicht mehr an seinen Vater denken – es tat ihm weh. Aber wenn er zwölf sein würde, würde alles anders sein.

Der Fahrer des grauen VW Golf schnipste die Zigarette auf die Straße und kurbelte das Fenster wieder zu. Der Wind hatte angefangen zu wehen und es war ihm zu kalt geworden. Er war jetzt nur noch zwei Straßen von Mike entfernt.

Mike war immer sehr einsam gewesen. Er hatte keine Geschwister und er wünschte sich sehnlichst welche. Mike wusste, dass wenn er endlich zwölf war, würde er eine große Schwester haben. Miss Hardwick, seine Deutschlehrerin würde seine große Schwester sein. Miss Hardwick hatte auch einen Motorroller und wenn er zwölf war, würde auch er darauf fahren dürfen. Mike ging schon in die dritte Klasse auf der Grundschule, aber er hatte dort keine Freunde. Wenn Mike durch die Tür am Ende der Straße treten würde, würde aber auch er Freunde haben und sie würden gemeinsam Fußball spielen, wie er es früher mit seinem Vater getan hatte und wie es alle anderen Jungen in seiner Klasse ohne Mike taten. Außerdem würde er auch eine Freundin haben – eine richtige Freundin. Ein Mädchen aus seiner Klasse hatte mal zu ihm gesagt, er sei viel zu hässlich und so grau im Gesicht und mit ihm wolle sie nicht spielen. Mit zwölf Jahren würde er mit Sicherheit nicht mehr hässlich und grau aussehen, wie das Mädchen gesagt hatte. Außerdem würde ihn niemand mehr hänseln, weil er an den Weihnachtsmann glaubte. Er glaubte auch an Gott und er machte ihn nicht dafür verantwortlich, dass sein Vater tot war.
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Gott musste in dem Augenblick wohl Wichtigeres zu tun gehabt haben. Ja, so musste es wohl gewesen sein. Es musste so wichtig gewesen sein, dass er sogar Mikes Schutzengel zu sich geholt hatte, denn der war ja auch nicht da gewesen, als Mike ihn gebraucht hatte. Er war auch nicht da gewesen, als Mamas neuer Freund ihr wieder wehgetan hatte. Es war schon öfter vorgekommen, aber dieses eine Mal, war es so schlimm gewesen, dass der Krankenwagen hatte kommen müssen. Dann war Mike einige Tage mit dem Mann alleine gewesen und auch da war sein Schutzengel abwesend gewesen. Als Mama dann wieder nach Hause gekommen war, hatte sie keine Kinder mehr kriegen können, obwohl Mike sich doch so gerne ein Geschwisterchen gewünscht hatte. Aber darüber brauchte er sich ja keine Sorgen mehr zu machen, denn in drei mal zwölf Monaten würde er auch eine große Schwester haben. Aber drei mal zwölf Monate waren eine lange Zeit und in drei mal zwölf Monaten konnten noch viele schlimme Sachen geschehen. So viele, dass Mike lieber nicht mehr daran denken wollte.

Unbewusst ging Mike an einer Werbesäule vorbei, auf der noch das alte Filmplakat von „The Game“ mit Michael Douglas hing.

Der graue VW Golf bog in die Feigenstraße ein. Er erhöhte die Geschwindigkeit ein wenig und fuhr direkt auf die kleine Person zu, die weiter unten die Straße entlangschlenderte und nun plötzlich stehenblieb.

Unbewusst klappte Mike sein Taschenmesser auf. Gedankenverloren spielte er damit. Irgendetwas stimmte nicht. Ihm wurde übel. Krampfhaft umklammerte Mike das Taschenmesser. Seine Hand fing plötzlich an zu zittern. Irgendetwas stimmte nicht. Er blieb stehen. Noch bevor er sich umgedreht hatte, wusste er was es war. Es war natürlich der graue VW Golf. Im Auto roch es nach Zigaretten. Der Fahrer hatte darin geraucht. Lucky Strike, dachte Mike, die Marke meines Vaters. Der Name des Fahrers war Douglas. M-Punkt Douglas. Mike drehte sich langsam um und sah den grauen VW Golf auf sich zurasen. Sein Herz stockte und schlug dann plötzlich umso schneller. Der Wagen war noch weit genug von ihm entfernt, sodass er gerade noch zur Seite hätte springen können. Aber Mike sprang nicht. Jetzt, dachte er, spring jetzt! Und er wollte springen, aber es ging nicht. Etwas hielt ihn fest. Etwas in seinem Innersten flüsterte ihm zu, er solle sich nicht vom Fleck rühren und plötzlich war Mike auch gar nicht mehr dazu fähig sich vom Fleck zu rühren.
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Plötzlich konnte Mike seine Füße nicht mehr bewegen, plötzlich stockte ihm der Atem – und plötzlich wusste er, dass er sich schon längst dazu entschlossen hatte stehenzubleiben. Was hatte er denn auch zu verlieren? Seine Arme oder seine Beine? Sein Augenlicht? Sein Leben? Was für ein Leben? Mike hatte kein Leben mehr. Alles was er noch hätte verlieren können, hatte er schon verloren. Alles was er nun wollte, war seine Ruhe. Diese Welt war schlecht und in dieser schlechten Welt konnte und wollte er nicht mehr leben. Vielleicht war der Tod eine Lösung. Dort musste alles schöner und heiler sein. So schön und heil, wie es nach der Tür sein würde. Aber solange konnte Mike nicht mehr warten. Mike starrte auf das aufgeklappte Taschenmesser, doch was er zu sehen glaubte war der graue VW Golf. Trotz seiner Entscheidung bekam er weiche Knie und fing an, am ganzen Körper zu zittern. Noch ist es nicht zu spät, dachte er, noch kannst du davonlaufen, wie du vor allen anderen Dingen in deinem Leben schon davongelaufen bist.

Doch plötzlich war es dann doch zu spät, um wegzulaufen.

Mike nahm kaum noch wahr, wie sich die Spitze des Taschenmessers in sein Handgelenk bohrte.

Mit einer Geschwindigkeit von 90 km/h fuhr der graue VW Golf gegen Mikes kleinen, zierlichen Körper. Mike spürte, wie sein Handgelenk brutal gegen seinen Magen gedrückt wurde, brach und sich von dort aus eine Hitzewelle in ihm ausbreitete. Mike wurde noch übler, als ihm schon war und plötzlich überkam ihn ein heftiger Brechreiz. Alles in ihm wurde aneinander gepresst und sein Körper, von einer plötzlichen Woge erfasst, durch die Luft geschleudert. Schmerzhaft prallte er gegen die harte Steinmauer, wurde wieder gegen den Boden geschmettert und rollte noch einige Meter schräg auf die Straße zu. Er spürte, wie seine Wirbelsäule brach und ihm überall ganz heiß und wieder kalt wurde. Er hörte einen Schrei. „Oh, mein Gott!“, kreischte eine Frau, „Der Junge da hat sich gerade die Pulzschlagader aufgeschnitten!“ Ihm wurde schwarz vor Augen. Mike Bannermann tat seinen letzten Atemzug.



Am nächsten Tag stand ein Artikel mit folgender Schlagzeile als Aufmacher auf der ersten Seite der Tageszeitung:



„Neunjähriger begeht Selbstmord“



Daneben war das Foto eines Jungen zu sehen, der mit dem Rücken auf einer Bordsteinkante lag.
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Unter ihm eine große Lache dunklen Blutes. Neben dem Jungen lagen ein Taschenmesser und eine leere, zerdrückte Packung Lucky Strikes. In dem Artikel stand, der Junge habe sich „selbstständig mit einem Taschenmesser die Pulsschlagader aufgeschnitten“ und sei dabei an einer Verblutung gestorben. Es sei ermittelt worden, dass der Junge namens Mike Bannermann wegen „nahezu dramatischem Lebenslauf“ und „unverantwortlicher Erziehung“ an einer psychischen Erkrankung gelitten und Panikattacken durchlebt, sowie ständig fantasiert haben soll.
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Kommentare zur Story:

  Hallo Philemon!

Danke erstmal für deinen Kommentar :)

Alsooo... es stimmt, dass ich mir da schon was recht kompliziertes ausgedacht hatte.
Ist schon ein paar Jährechen her, dass ich das geschrieben hatte und da es ursprünglich für einen Schüler-Literatur-Wettbewerb gedacht war, musste ich mich natürlich darum bemühen, dass es jeder versteht.
Daher habe ich die Geschichte mal um mal umgeschrieben... habe zu hause gut fünf Versionen davon rumliegen ;)

Die Idee war, dass da ein Junge ist, der aufgrund der Umstände todunglücklich ist. Und eben psychisch irgendwie krank. Er entschließt sich unbewusst, sich das Leben zu nehmen. Auf dem Nachhauseweg schließlich ist es soweit.

Der Junge selbst aber bildet sich ein, dass er angefahren wird. Dazu sind diese Assoziationen nötig: er sieht am Straßenrand einen VW Golf parken, also wird er von gerade solch einem Auto angefahren.
Er denkt sich sozusagen eine Geschichte aus, bildet sie sich ein. Diese entsteht aus den Assoziationen mit seinen eigenen Erinnerungen (sein Vater rauchte mal Lucky Strikes also tut der Fahrer es auch) und den unbewussten Wahrnehmungen (das geparkte Auto, das Filmplakat).
Ich habe versucht das so gut wie möglich rüberzubringen, aber es scheint mir net so gut gelungen zu sein :(
Wie gesagt gibt es auch noch andere Versionen... und ich habe den Überblick verloren, welche am besten ist. Mir persönlich gefällt natürlich die am besten, die am verschlüsselsten ist, aber die Leser sind leider auf Gedeih und Verderb nicht drauf gekommen.

Ich hoffe, damit klären sich deine Fragen :)

Ach ja, und das mit dem Kinderstil ist natürlich Absicht :)
Der Erzähler ist gleichzeitig personaler (aus Mike'S Sicht) wie auch teilweise Allwissender.
Zum größten Teil sieht (und bildet man sich ein) aus Mikes Sicht aber an manchen Stellen kommt auch die Realität durch (er sticht sich das Messer ins Handgelenk, der Zeitungsausschnitt etc.) Joa...

Würde mich wirklich interessieren wie du die Geschichte auch unter diesen Gesichtspunkten findest !
Ändert sich da etwas? Was könnte ich anders machen um das besser rüberzubringen?
Würde mich über eine Antwort freuen :)  
Meggie  -  04.08.03 08:32

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  Irgendwie ein ganz nettes Stück Literatur, nur, dass es irgendwie unfertig erscheint am Ende und Fragen offen bleiben.

Man sieht nicht wirklich eine Pointe in dem Text oder es gibt zu viele gleich (un)wichtige Themen, die das ganze behandeln wollen.
Aber ergriffen hat es mich schon, zumindest ab der Hälfte, ungefähr.
Die Kindersprache mutet einem Leser, der anderes gewöhnt ist, natürlich etwas an, aber man gewöhnt sich im Laufe der Zeit daran, dass ständig Wortwiederholungen auftauchen (so kommt ungefähr 100x der Name des Protagonisten vor).

Das Ende ist einfach nur traurig und ich weiß nicht, ob ich überhaupt das Recht dazu habe, diesen Teil zu beurteilen, zu kritisieren oder mit der Realitätsflagge aufzumarschieren. Was dann aber noch ein Problem war:

VW Golf, Lucky Strike, The Game...
Reklame!.. Wieso?!.. *verzweifel*


sowas ist meiner Meinung nach nur moralisch vertretbar, wenn es ein literarisches Konzept gibt, das dahinter steckt. Leider kenne ich es nicht und vielleicht ist meine Kritik ja unberechtigt. Ich bitte mich in diesem Falle auszubessern, weil es mich auch wirklich interessiert.

Manche Stellen sind dir aber wirklich gut gelungen..


Ist mir zumindest 4 Punkte wert.. ;)  
Philemon  -  03.08.03 19:49

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Kommentar von "Sabine Müller" zu "Die Lebenswippe"

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Kommentar von "axel" zu "Die Belfast Mission - Kapitel 08"

Toll recherchiert oder boxt du selber? Jedenfalls war das Ganze wieder sehr spannend und lebensnah. Ich staune immer wieder über deinen lebendigen Schreibstil. Ein mitreißender Roman.

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