Romane/Serien · Fantastisches · Zum Weiterschreiben

Von:    Ingo Löchel      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 26. April 2001
Bei Webstories eingestellt: 26. April 2001
Anzahl gesehen: 4061
Beiträge: 6

Diese Story ist eine Fortsetzungsgeschichte.

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Ich weiß heute nicht mehr genau, wie ich in diese Welt der Wunder gelangt bin. Meinen ersten Urlaub seit fast 10 Jahren machte ich in Irland, denn ich war schon immer fasziniert von diesem Land gewesen.



Bei einem Besuch einer geheimnisvollen Kultstätte aus der Zeit der Kelten, muß es dann irgendwie passiert sein. Plötzlich befand ich mich nicht mehr auf der Erde, sondern auf einer mir fremden Welt.

Das Erwachen war sehr schmerzhaft, als mich gleich mehrere Fußtritte unsanft aufweckten.

„Hey, du stinkender Mensch“, hörte ich eine rauhe Stimme sagen.

Als ich die Augen öffnete sah ich in die häßliche Visage eines Trolls. Jedenfalls nahm ich an, daß ich es mit einem Troll zu tun hatte.

Ich wollte meinen Augen nicht trauen und dachte zu träumen. Doch die vier Trolle belehrten mich eines besseren. Sie rissen mich hoch und stellten mich auf die Beine.

„Seltsamer Mensch“, meinte einer der fast zwei Meter großen Gesellen und deutete mit einigen Interesse auf meine Kleidung.

„Hast du schon mal so eine Kleidung gesehen?“, sagte ein anderer.

Als Antwort schüttelten die restlichen beiden Trolle mit ihren Köpfen.

„Und was machen mir nun mit ihm?“

Die Trolle grinsten hinterhältig und nickten sich gegenseitig zu.

„Na, ich denke“, meinte der Anführer der Trollmeute, „wir werden ihn einfach auffressen.“

Als einer der Hünen auf mich zustapfte, um mich zu packen, handelte ich instinktiv und schlug ihn mit meiner rechten Faust auf seine breite Kartoffelnase.

Wütend schrie der Troll auf. Mit einer Gegenwehr hatte er anscheinend gerechnet. Mein Herz klopfte wie wild, als mich der hünenhafte Troll aus seinen zusammengekniffenen Schweinsäuglein böse anschaute.

Unterdessen schaute ich mich nach einer Art Waffe um, obwohl ich mir keine sehr großen Chance gegen die Trolle ausrechnete, und bemerkte einen breiten Ast, der ziemlich robust aussah, auf den Boden liegen.

Ich nahm die Beine in die Hand und ergriff das Holz, gerade rechtzeitig vom Boden um einen weiteren Angriff des Hünen abzuwehren. Diesmal schlug ich ihm mit dem breiten Holzast quer übers Gesicht. Nun schien er wirklich wütend zu werden.

Unterdessen schauten seine drei Trollkumpane belustigt zu, machten aber keine Anstalten in den Kampf einzugreifen.
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„Andras“, bemerkte einer der drei, „wirst du noch nicht einmal mehr mit einem einfachen Menschen fertig?“

Die Zurufe seiner Kumpanen machten den Troll nur noch wütender, aber zugleich auch unachtsamer.

Noch mehrere Male traf ich den schwerfälligen Gesellen ins Gesicht, doch dann brach der breite Ast. Der Troll grinste höhnisch und murmelte zwischen seinen breiten Gebiß so etwas hervor wie : „Jetzt bist du fällig, Mensch!“

Doch ein weiterer Angriff erfolgte nicht, zwei gut gezielte Pfeile landeten Zentimeter vor seinen großen Füßen und stoppten seinen Angriff abrupt.



Dann trat aus dem Wald eine Gestalt in die Lichtung, die einen Langbogen in Händen hielt. Als sie ihre Kapuze zurückschob, erkannte ich sofort, daß es sich um einen Elf handelte.

„Was willst du, Elf“, knurrte der Trollanführer grimmig. „Seit wann helfen Elfen lausigen Menschen.“

„Ich helfe nicht unbedingt diesen Menschen, Kartoffelnase, sondern ich finde nur den Zweikampf ziemlich unfair!“

Der Troll stutzte. Sollte er sich von den Elf beleidigt fühlen. Er schaute zu seinen drei Kumpanen und schien zu überlegen, ob sie sich gemeinsam auf den Elf und den Menschen stürzen sollten. Elfenfleisch hatte er lange nicht mehr gegessen. Das einzige was den Troll jedoch störte, war der gespannte Bogen in den Händen des Elfen und der Pfeil, der auf seine Lenden gerichtet war.

„Wir sehen uns wieder, Elf, und dann hilft dir auch kein Bogen mehr“.

Mit diesen Worten drehte sich der Troll um und verließ mit seinen Kumpanen die Lichtung.



„Es wird mir eine Ehre sein, Kartoffelnase“, rief der Elf der Meute hinterher und grinste dabei spöttisch.

Ich hatte dem ganzen Geschehen stumm zugesehen, schritt auf meinen Retter zu und bedankte mich.

„Kein Dank, Mensch. Ich liebe Euresgleichen nicht. Eure Rasse habt Tausende meiner Landsleute getötet. Ich hätte euch eigentlich den Trollen überlassen sollen!“

Ich schaute den Elf erstaunt an, ob des Hasses in seiner Stimme.

„Und warum habt ihr es nicht?“

Der Elf überlegte und fuhr sich mit seiner rechten Hand über sein bartloses Kinn.

„Na, ich weiß nicht. Für einen Mensch, seht ihr etwas komisch aus. Seid ihr etwa ein Außenweltler?“

Ich nickte.

„Wenn ihr meint, daß ich nicht von dieser Welt stammt, so liegt ihr richtig.
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Ich komme von der Erde ...“

„Der Erde? Meint ihr damit etwas die Welt der Menschen?“

Ich nickte wieder.

„Von dort flohen meine Vorfahren vor Jahrtausenden, nachdem sie von deinesgleichen vertrieben worden waren.“

Ich wußte ehrlich gesagt nicht, was ich darauf erwidern sollte. Irgend wie fühlt ich mich beschämt von den Taten meiner frühen Vorfahren.

„Ich bitte um Entschuldigung ...“, stotterte ich.

„Ihr bittet um Entschuldigung. Für was bittet ihr um Entschuldigung. Für das Morden?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Nein, dafür gibt es wohl keine Entschuldigung. Na, ich weiß nicht ...“

Der Elf winkte ab.

„Du kannst schließlich nichts dafür, Mensch. Wie bist du in diese Welt gekommen?“

Ich erzählte den Elf, der sich mir schließlich schlicht und weg als Silberauge vorstellte, wie es dazu gekommen war.



„Ah, ihr seid durch ein Dimensionstor gekommen. Wahrscheinlich eines durch deren vor Jahrtausenden auch meine Vorfahren in diese Welt gekommen sind. Seltsam“, murmelte er, „ich dachte, meine Vorfahren hätte sie alle unbrauchbar gemacht. Was hast du nun vor, Mensch.“

„Kein Ahnung, Silberauge, aber ich werde wohl einen Weg finden müssen, um in meine Welt zurückzukehren.“

Der Elf schüttelte mit den Kopf.

„Tut mir leid, Mensch, aber es gibt keinen Weg zuück!“



*



Wir wanderten wochenlang durch diese Welt der Wunder und während dieser Zeit begegneten wir keiner Seele, sah man Fernbegegnungen ab.

Silberauge brachte mir während unserer Wanderschaft sehr viel bei und wir wurden Freunde, obwohl immer noch eine gewissen Vorsicht seitens des Elfen herrschte.

Eines Tages sagte er Elf: „Heinrich, du bist ein sehr seltsamer Mensch. So einen Menschen wie dich, habe ich bisher noch nicht kennengelernt.“

Ich stutze über die Worte meines neuen Freundes.

„Menschen?“, fragte ich. „Leben denn auf dieser Welt auch Menschen?“

Der Elf nickte.

„Ja, hatte ich dir da nicht erzählt?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Ich kleiner Schelm“, erwiderte Silberauge und grinste spitzbübisch.
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„Als meine Vorfahren“, begann er, „vor Jahrtausenden von der Erde flüchteten, gab es auch einige Stämme der Menschen, die an unserer Seite gekämpft hatten. Und diese begleiteten uns in diese Welt. Wir nennen sie die Elfenfreunde. Doch es gelang auch einige der feindlichen Menschenstämme hier her zu gelangen. Seitdem herrscht Krieg zwischen den Elfenfreunden und den Elfenfeinden. Es ist ein ewiger Kampf.“

„Und die Elfen?“

„Wir stehen natürlich auf der Seite der Elfenfreunde. Doch dieser Kampf wird nie enden, denn auch die Elfenfeinde haben Verbündete.“

„Verbündete?“, fragte ich erstaunt. „Was für Wesen leben denn noch auf dieser Welt?“

„Feen, Zwerge, Minotauren, Zentauren, Medusen, Hexen, Dämonen ...“



*






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schwaen am: 3. Mai 2001

Das kann ja heiter werden, dachte ich mir.
Gefangen auf einer Welt, deren Bewohner auf der Erde nur in Sagen und Märchen vorkamen. Es schien ein langer und sehr ungewöhnlicher Urlaub zu werden....
„Sag‘, Silberauge, wohin gehen wir eigentlich?“
Er sah mich ernst an.
„Nun, eigentlich hatte ich eine Aufgabe zu erfüllen. Aber dein Erscheinen hier ändert einiges. Wir sind jetzt auf dem Weg zurück zu meinem Volk, denn ich muss den Ältesten berichten, dass mindestens noch ein Dimensionstor existiert. Ich weiss nicht, ob sie heute noch immer eine Möglichkeit kennen, diese Tore zu zerstören. Aber zumindest müssen sie wissen, dass noch immer Menschen von der Erde hierher kommen können. Es könnte eine Gefahr für uns alle darstellen.
Und“; dabei lachte er,“ natürlich auch für die Menschen, die von der Erde durch Zufall auf unsere Welt gelangen.“
Auch ich grinste. Die Trolle würden sich über ihr nächstes “Frühstück“ bestimmt freuen.
„Du hast mir noch nicht verraten, warum du in dieser einsamen Gegend unterwegs bist und wie lange wir für den Weg zu deinem Volk noch benötigen werden.“
„Das erste, mein Freund Heinrich, der du ein Mensch der Erde bist, verrate ich dir vielleicht eines Tages. Noch ist nicht die Zeit dafür. Zum zweiten: es wird noch etwas dauern. Gedulde dich.“

Silberauges Laune verschlechterte sich die nächsten Tage zusehends. Ich fragte nicht, doch als er immer häufiger Pausen einlegte, um sich kniend den Boden zu betrachten, wurde ich doch neugierig.
„Was ist los?“
„Ärger, Mensch, Ärger. Riechst Du nichts?“
Ich schnüffelte. Die Luft war weitaus besser, als das, was man auf der Erde zumeist zu riechen bekam. Etwas anderes fiel mir nicht auf, und das sagte ich dem Elf.
„Es sind Zentauren unterwegs. Ihre Spuren sind noch frisch.“
Ich zog fragend die Augenbrauen hoch.
„Zentauren sind die schrecklichsten Feinde der Elfen. Sie sind sehr zahlreich und die schnellsten Kämpfer auf dieser Welt. Normalerweise sind sie soweit im Norden nicht anzutreffen. Doch hier ist vor kurzer Zeit eine Herde von mindestens 40 Mitgliedern vorbei galoppiert. Ich weiss nicht, was sie hier wollen. Aber wir müssen äußerst vorsichtig sein.“

*

Ich erinnerte mich an seine Worte, als wir am nächsten Tag fast in die Herde der Zentauren hineinstolperten.
Wir hatten gerade eine Hügelkuppe überquert, als wir sie unter uns stehen sahen. Der Wind kam aus unserer Richtung, deshalb konnte Silberauge ihren schrecklichen Gestank nicht bemerken (sie stanken wirklich erbärmlich, wie ich später selbst feststellen sollte). Doch umgekehrt hatten sie uns wohl gewittert, denn sie sahen fast erwartungsvoll zu dem Hügel hoch, auf dem wir uns befanden.
Es handelte sich, wie Silberauge bereits geschätzt hatte, um etwa 40 Wesen. Sie hatten muskulöse Oberkörper, einen stämmigen Pferde-Unterleib und fast alle waren mit Schwertern oder Bögen bewaffnet. Es waren auch einige Weibchen dabei, sie standen jedoch mit ihren Fohlen etwas abseits, behütet von einer kleinen Gruppe Männchen.
Doch der Hauptteil der Herde schien nur auf uns gewartet zu haben. Mit weit aufgerissenen Mündern und erhobenen Waffen schrien sie uns ihren Hass entgegen und stoben auf uns zu. Pfeile sirrten in unsere Richtung.
Doch schlimmer war der Anblick, den die vordersten Zentauren unseren Augen boten, bevor wir uns panikartig umwanden und das Weite suchten. Auf dem Rücken der großen Wesen saßen die Trolle, die ich bereits bei meiner Ankunft auf dieser Welt kennenlernen durfte. An der Spitze Andras, mit den Fingern auf uns deutend und eine riesige Keule schwingend, während Speichel von seinen gefletschten Zähnen tropfte.
„In den Wald“, hörte ich Silberauge brüllen.
Und dann liefen wir nur noch. Silberauge war natürlich schneller als ich, aber ich versuchte, ihm so gut wie möglich zu folgen. Der Wald war in Sichtweite, doch es schien ewig zu dauern, bis wir ihn fast erreicht hatten.
Der Aufstieg auf den Hügel hatte unsere Verfolger etwas aufgehalten. Doch schon wehte der unbeschreibliche Zentauren-Gestank in meine Nase und ich hörte das nahe Johlen von Andras, dem Trollanführer.
Silberauge wandte sich im Laufen um.
„Schneller, Heinrich.“
Ich lief und lief.

Dann geschah alles ganz schnell. Ein Schmerz durchzog meine Wade und ich fiel wie ein Sandsack bäuchlings auf den feuchten Boden.
Ein Pfeil hatte mich erwischt.
Silberauge musste meinen Aufschrei gehört haben, denn er blieb stehen, drehte sich um zielte mit dem Bogen auf etwas hinter meinem Rücken. Ich drehte mich ebenfalls um und sah die Herde der Zentauren auf mich zurasen. Ihre Hufe wirbelten Dreck zum Himmel, ihr Gestank erzeugte Übelkeit und Andras hob die Keule zum finalen Schlag auf meinen Schädel.

Plötzlich zuckte ein roter Blitz auf und die Welt blieb stehen. Wie auf einem Foto sah ich die anstürmenden Gegner, mitten im Galopp, die Schwerter schwingend und die Bögen spannend, stillstehend, in der Zeit festgehalten.
Ein grotesker Anblick.
Über mir stand der Pfeil in der Luft, den Silberauge wohl auf Andras abgeschossen hatte. Wie es dem Elf erging, konnte ich nicht sehen, dann auch ich war völlig bewegungslos und konnte keinen Muskel rühren.

Einige Sekunden tat sich nichts.
Dann erkannte ich aus den Augenwinkeln, wie sich vom Waldrand her ein alter Mann näherte, gestützt auf einen krummen Stock. Eine dunkle Stimme hallte durch meinen Kopf.
„Ich bin Skar, der Hexer. Wer wagt es, mein Land zu betreten?“

*

Laura am: 7. Mai 2001

Doch Skar schien gar keine Antwort zu erwarten. Sein Zauber hielt sowohl die Zentauren als auch Silberauge und mich gefangen. Ich hörte die leisen Schritte des Hexers, der um die eingefrorene Szene herumwanderte und die Anwesenden betrachtete. Bei Silberauge blieb er besonders lange stehen.
Ich hörte Skar murmeln , doch verstehen konnte ich kein Wort.
Dann schließlich trat der Hexer an mich heran.
"Also du bist es, der diesen ganzen Aufruhr verursacht hat." sagte er, während er meine Gesichtszüge ausführlich studierte.
"Naja du scheinst zumindest das einzige Wesen auf dieser Lichtung zu sein, das mir vielleicht Auskunft geben kann."
Eine Stimme in meinem Inneren stimmte Skar inbrünstig zu. Ich würde alles tun um aus dieser Versteinerung befreit zu werden.
Der Hexer malte mir mit dem Finger ein Zeichen auf die Stirn und trat einen Schritt zurück.
Kurze Zeit später konnte ich meine Gelenke wieder bewegen und stürtzte zu Boden, da meine Arme, auf die ich mich bisher gestützt hatte, nachgaben.
Der Schmerz in meinem Bein kehrte zurück und erinnerte mich daran, mich nicht zu viel zu bewegen.
Skar trat wieder an mich heran. Seine blauen Augen blickten streng auf mich herunter. Ich fühlte mich in meine Kindheit zurückversetzt und wollte mich am liebsten unter dem großen Ecktisch meiner Eltern verstecken.
"Es ist lange her, das einer wie du hier war." erklärte Skar mit einem Ton, der sowohl Missfallen als auch Erstaunen ausdrückte.

Lanzelot am: 14. Mai 2001

~~~ **** ~~~

Er zog ein kleines, bauchiges Fläschchen aus einer Tasche seiner Robe, einen dünnen, knorrigen Stab aus seinem Ärmel und begann leise vor sich hinzumurmeln während er mich
leicht belustigt unter buschigen Augenbrauen hervor anblickte. Schließlich hob er seine Stimme, schlug mit weit ausholender Bewegung drei Kreise um meinen Kopf und ich spürte Kältes Sausen und Rauschen als ob ich in freiem Fall aus 10.000 Meter Höhe fallen würde und fand mich urplötzlich winzigklein zusammengeschrumpft in dem kleinen Fläschen wieder!
Und Silberauge erging es nicht besser, wie ich durch das verzerrende Glas des Fläschchens beobachten mußte.

Mit einem achtlosen Fingerschnippen löste er sodann den Versteinerungsbann von den
Zentauren, die, ob plötzlich wiedererlangter Bewegungsenergie alle mehr oder weniger elegant auf der Nase landeten - ein wirklich sehenswerter Anblick bei Zentauren.
"Was wagt ihr es, hier in meinem Park so einen Radau zu machen?" herrschte er die verdutzten Fabelwesen an. "Was glaubt ihr wohl wer ihr seid? Ihr wollt wohl alle als Salami enden, wie?!"
"Nun, eigentlich sind ja die Trolle ..." begann einer der Zentauren kleinlaut, doch als Skars Blick auf ihn viel verstummte er und scharrte verlegen mit den Hufen. "Äh, wir geh'n dann wohl besser, nicht wahr?" murmelte er.
Andras, der Troll gab jedoch leider nicht so schnell auf. "Ihr feigen Memmen!" schrie er, sprang vom Rücken seines Zentaurs und stürzte auf Skar zu. Dieser hatte eine derartige Unverschämtheit wohl nicht erwartet und zuckte zurück, wobei der das Fläschchen in dem ich mich befand fallen ließ.
"Ha, da haben wir ihn ja!" rief Andras, doch dann traf ihn ein roter Blitz aus dem Zauberstab Skars und warf ihn zehn Meter nach hinten. Jeden ausser einem Troll hätte so ein Schlag wohl in Stücke gerissen, doch Andras schüttelte nur unwillig seinen Kopf und brüllte vor Wut.
Er wußte jedoch, dass er für den Moment verloren hatte, und zog zusammen mit den Zentauren ab.

"Na, dann wollen wir mal!" Skar hob mich samt Fläschchen auf und sein Gesicht erschien riesig vor mir. Er klopfte mit einem klauenartigen Finger gegen das Glas, so dass mir der Kopf dröhnte. "Hallo, Kleiner" kicherte er und steckte dann mich und auch Silberauge in seinem Fläschen in seine Tasche.

Kurze Zeit und viel Geschaukel später wurden wir wieder hervorgeholt und auf einen Tisch gestellt. Soweit ich sehen konnte befanden wir uns in einer Art Bibliothek. Die Wände waren vom Boden bis zur hohen Decke mit Regalen voller uralter Folianten
bedeckt. Auf verschiedenen Tischen lagen Bücherstapel, aber auch diverse Instrumente die mich an die Alchemisten des Mittelalters und verschiedenste
Frankstein-Verfilmungen erinnerten, konnte ich ausmachen. Durch die hohen Fenster schien die Abendsonne in goldenem Glanz.

~~~ **** ~~~

Monika am: 12. Juli 2001

Ich wußte. ich mußte mich aus der Flasche befreien. Skar hatte nur ein Stück rotes Leintuch um den Flaschenhals gewickelt, wenn ich es schaffte, die Flasche zum umfallen zu bringen, müßte es mir möglich sein, herauszukommen. Ich fing an, mich in der Flasche hin und her zu bewegen, von einer Seite zur anderen. Es kostete meine ganze Kraft - denn so klein die Flasche auch war, ich war schließlich noch kleiner. Aber ich schaffte es - die Flasche fiel um und rollte über den Tisch. Kurz vor der Tischkante blieb sie liegen, mir war ganz schwindelig. Dann fing ich an, langsam und vorsichtig aus dem Flaschnhals zu krabbeln und mich auf dem Tisch aufzurichten. Vorsichtig sah ich mich um, ob Skar etwas von dem Manöver bemerkt hatte. Aber Skar saß, mit dem Rücken zu mir, am Feuer und las in einem dicken Buch. Silberauge hatte meine Aktion mit großen Augen beobachtet und fing nun auch an, die Flasche in der er gefangen war, zum umfallen zu bringen. Als er es geschafft hatte, rollte die Flasche über den Tisch, über die Tischkante hinweg, landete auf dem festgestampften Boden von Skars Bibliothek und rollte dort in eine Ecke. Von meinem Platz auf dem Tisch konnte ich sehen, dass Silberauge auch aus dem Flaschenhals herauskam und mir zuwinkte. Plötzlich bemerkte ich einen rießigen Schatten über mir, ein großer, bunter Schmetterling lies sich direkt neben mir auf dem Tisch nieder. Durch den Luftzug der großen Flügel wäre ich fast vom Tisch geweht worden. Aber halt - ich rieb mir die Augen - es war kein Schmetterling. Es war eine weibliche Gestalt mit Flügeln. Eine Frau mit engelsgleichem Gesicht, langen weißen Haaren und großen silbrigglänzenden Flügeln stand neben mir. Sie sah mich mit großen Augen an und ich starrte mit offenem Mund zurück. "Wer bist du ?" fragte sie leise. "Hei...Heinrich" stammelte ich, "ich bin ein Mensch. Und Du, wer bist du?" "Ich bin Li, aus der Arme der Waldfeen." antwortete sie. "Aber du kannst kein Mensch sein, dafür bist du viel zu klein. Du bist ja nicht größer als ich. Die Menschen sind große, laute und grausame Geschöpfe. Sie zertreten uns und bemerken es nicht einmal." "Doch, ich bin ein Mensch, Skar hat mich so klein gezaubert, mich und Silberauge dort unten. Er ist ein Elf und hat mich vor den Trollen gerettet."

Magdalena Axt am: 4. Juni 2002

Die Fee sagte:,,Nun,dann darf ich euch auch nicht helfen.Denn du musst wissen dass Feen mit den Elfen und Elfenfreunden verfeindet sind."Ich wollte was erwiedern Doch sie flog davon.Da erst sah ich das Silberauge auf dem Fensterbrett saß und mir zuwinkte.Also sprang ich vom Tisch und kletterte zu Silberauge .Als wir nach unten sprangen ,fanden wir einen Ring .Silberauge Betrachtete den Ring und sagte:,,Das ist der Ring des Guten,er verleit denen die das Böse bekämpfen kräfte die einem immer nützlich sein können.Er wurde vor einigen Jahren gestohlen und ist nicht wieder gesehen worden."Auf einmal kam eine zierliche gestalt auf uns zu es war eine Elfe Silberauge erkannte sie sofort.,,Hallo Laila guck mal was wir gefunden haben."Laila meinte :,,Toll wir haben den Ring wieder !Darf ich mit euch kommen ?",,Wenn Heinrich nichts dagegen hat ja",,Also ich hab nichts dagegen !"sagte ich.Wir gingen weiter und kamenan ein Dorf .Silbeerauge und Laila fingen an zu rennen,ich versuchte mit zu haltenaber die beiden waren schneller als ich :,,Wartet!Ich kann nicht so schnell ."Auf dem Dorfplatz wurden die beiden begrüßt,und ich neugierig gemustert.

Metevelis am: 16. Februar 2003

"Wen hast du mitgebracht, Silberauge?", fragte ein gebrechlicher alter Mann meinen Begleiter. Silberauge warf mir einen flüchtigen Blick zu. "Das ist Heinrich, ein Mensch aus der anderen Welt, der Welt unserer Vorfahren." Daraufhin warf mir der Alte einen scharfen Blick zu. Ich hatte das Bedürfnis mich klein zu machen, doch statt dessen richtete ich mich auf. Stolz sah ich auf den alten Mann hinab. Dieser musterte mich noch eine Weile und kicherte dann plötzlich.

"Du hast Mut. Du läßt dich nicht von mir einschüchtern. Das gefällt mir." Silberauge machte den Alten wieder auf sich aufmerksam. "Wir begegneten Skar. Er schrumpfte uns und nahm uns mit zu seiner Behausung. Wir konnten uns allerdings befreien und fanden auch den Ring des Guten. Als wir aus seinem Machtbereich schwanden, kehrten wir zu unserer Normalgröße zurück. Ich habe uns hierher geführt, damit Ihr den Ring aufbewahrt, im Sternensaal, wo kein Elfenfeind jemals hin kommt. Dieser Ring wird uns noch gute Dienste leisten. Doch nun hätten wir gerne ein Mahl und würden uns ausruhen, wenn du gestattest, Ältester."

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Kommentare zur Story:

  Die Geschichte ist sehr spannend, die Übergänge gut gemacht! Freue mich schon auf die Fortsetzung!!!  
esmias  -  18.06.01 19:51

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  aha, schon mal eine spannende fortsetzung! wie wird es wohl weitergehen?  
Ridcully  -  04.05.01 10:06

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