Bush-Regime. Sie haben ein Land ins Chaos gebombt oder `the Winner   4

Trauriges · Kurzgeschichten

Von:    Irmgard Schöndorf Welch      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 10. April 2003
Bei Webstories eingestellt: 10. April 2003
Anzahl gesehen: 2498
Seiten: 4

Am Dienstag, dem 8. April 2003 kamen George Bush, einige seiner engsten Mitarbeiter und Tony Blair zum „Gipfelgespräch“ in Nord-Irland zusammen.



....



The Winner takes it all?

8. April 2003



Noch ist der Krieg nicht zu Ende,

da trifft man sich schon zur Beratung.

Dem Flugzeug entsteigen sie:

seriöse Herren gekleidet in Schwarz

mit Aktenkoffern oder auch ohne.



Vorsicht!

Das sind die gefährlichsten Männer der Welt,

ein kleiner, erlesener Kreis

dumpf blickender Pokergesichter.



Vergleiche drängen sich auf:

so wichtig gaben sich einst Mafia-Paten,

wenn sie in makabrer Runde

ihre Reviere absteckten.

Damals scheuten sie aber das Licht.

Diese agieren offen und schamlos

vor den Augen der Welt.



Was wollen sie wirklich?



Kämpfen um FRIEDEN?

Um Iraks Befreiung?

Es ist ein verlog‘nes Spektakel!

Das Land hat viel Öl.

Es geht nur ums Geld.

Es geht nur um Macht.



Sie setzten alles daran,

Iraks geordnete Infrastruktur

ins Chaos zu bomben.



Man stelle sich vor, die Konzerne d e s Landes,

das böswillig alles Intakte zerstört hat

werden sich nun am Wiederaufbau

der zerschund‘nen Strukturen

eine goldene Nase verdienen.

Ist das kein genialer Gedanke?



Die Kosten darf dann der „Neue“ Irak

mit eigenem Ölgeld bezahlen.



Bush und Konsorten...

nicht nur tötet ihr unschuldige Männer,

Frauen und Kinder

- ich zähle die Tausende chancenlosen

irakischen Kämpfer bewusst zu den Opfern –

nein, ihr vernichtet die MENSCHENWÜRDE

einer ganzen Nation.



Und was macht eure Armeen so „siegreich“?

Ist es Überlegenheit von Körper und Geist?

Eure Philosophie? Die Religion?

Ist es Intellekt

oder geschickte Kriegsführung?

Nichts davon.
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Nur eines habt ihr:

brutale, alles zermalmende Waffen.

*





Und jetzt inmitten seiner Berater

here come the big boss,

Mister President,

George Dabbelju,

Gods best friend.

Auch er modisch gekleidet

im dunklen Edelzwirn- Mantel,

denn es ist kalt auf nord-irischem Boden.



Die Dame passt ebenfalls gut ins Bild...

Condoleezza, im kleinen schwarzen Kostümchen,

businesslike, zierlich und...

die erste Frau, die es geschafft hat,

mitzumischen

in solch illustrer, eingeschworener Runde.

Wonderful Lady...

Man kennt sich, versteht sich.

Küsschen hier, Küsschen da:

„Oh its nice, nice.“



Seht ihr den Präsidenten,

seht ihr seine Kumpane,

wie sie taufrisch, glatt gestriegelt

der berühmten „Airforce One“ entsteigen.



Angenehm war der Flug und erholsam.

Sie speisten fürstlich,

tranken Wein zum Essen

und Cognac zum Kaffee,

haben nachts friedlich geschlafen

in komfortablen Betten,

dort im sicheren, bestbeschützten

Luxus-Flieger der Welt.



Sie treffen sich also in gepflegtem Ambiente

in Irland,

die tüchtigen Macker.

Um den großen Kuchen, genannt „Wiederaufbau“,

um Milliardengeschäfte wird nun geschachert.

Und wenn ein Leader aus "befreundetem" Staat

zuvor zum „Krieg“ n i c h t applaudiert hat,

geht sein Land jetzt zur Strafe

leer aus bei dem Deal.



Später, zum Ende des Treffens

noch ein kleiner Plausch der lächelnden Gangster

mit den Kameraleuten der Welt!

Ein lockeres Winken...

dann startet Airforce One die Motoren.



Was kümmert es Bush,

während er sich wieder einmal in luftiger Höhe

in Polstern räkelt,

dass zur gleichen Zeit

auf seinen Befehl hin

im „Land des Bösen“

Frauen und Kinder

unter Bomben, Raketen,

in unsagbarer Qual ihr Leben verlieren.
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In Trümmern zerborstener Häuser

türmen sich Leichen,

man zählt nicht, wieviele.



Und tapfere irakische Männer,

bereit, ihre Heimat zu schützen,

sie fallen, sie flüchten...

denn wie kann ein Mensch kämpfen,

wenn er pulverisiert wird

von den teuflischsten Waffen,

die das Universum je sah...



Kalt lässt Mister Bush der Todesgeruch,

der aufsteigt aus den Spitälern irakischer Städte.

Die Wasserversorgung haben seine Bomben zerstört,

die Stromleitungen auch,

und verhindern die Zufuhr von Medikamenten.

Tausende Menschen, noch gestern gesund,

liegen jetzt mit zerfetzten Gliedern,

unter unsagbaren, nicht zu lindernden Leiden

im stinkenden Chaos ,

Unzählige müssen so sterben.



Ich kann‘s nicht vergessen

und ein jeder weiß:

dieser „Krieg“ wäre mit etwas Verstand

vermeidbar gewesen.

Die selbsternannten Herren der Welt

haben von Anfang an Menschenvernichtung

lässig

in ihre Machtspiele mit einkalkuliert.



Ich hoffe,

das verzeiht ihnen niemand auf Erden



Der President und seine Mittäter,

vielleicht gibt es für sie Gerechtigkeit.

Unwahrscheinlich, dass man sie zu Lebzeiten

vor ein Gericht stellt.

Doch werden die Geschichtsbücher der Zukunft

ihre widerwärtigen Fratzen so zeichnen,

wie sie in Wirklichkeit sind:

Abschaum.



George Bush, Donald Rumsfeld,

euch wird keine Nachwelt

den Lorbeerkranz flechten,

nach dem ihr so giert.



US- Waffen und amerikanisches Denken

haben unschuldigen Menschen

schon früher viel Leid gebracht,

nicht nur in Korea, Vietnam

oder Dresden .
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..

Nichts hat sich geändert.

Noch immer entwerfen zynische Hirne,

von euch gesponsort

und für eure Zwecke gemästet,

die Vernichtungswaffen der Apokalypse.



Eine Mannschaft aus kriegsblöden,

seelischen Krüppeln,

hochgradig verwirrten Figuren,

steht heute an der Spitze der Welt

und spielt hochgefährliche Spiele

mit unbeherrschbaren Mitteln.



Bush... Rumsfeld und Co,

und wer SIND eure tapfren Soldaten?

Sie können in Wahrheit nur eines:

aus sicherer Höhe oder Entfernung

Bomben abwerfen, Raketen feuern.

Wirklich gefährdet

sind sie in diesem unfairen „Kampf“ nie.



Und wenn doch ein paar britische-

oder US. Boys zu Tode kommen,

dann nicht durch die Gewehre

der von euch überfallenen

irakischen Männer,

nein: durch die „präzisen“ Geschosse

aus der Hand eigener Leute.

„Friendly fire“ nennt ihr es, ihr Irren.



US-Söldner in knacksicheren Panzern

oder Super-Flugzeugen

können wunderbar...Hebel bedienen.

Das war schon in Hiroshima so.

Ein Raketen-Abschuss, ein Bomben-Entklinken

ist kein gefährlicher Job.

Auch reichen dazu

fünf Finger und ein begrenzter Verstand...

Aber gegen eine Million Tonnen

wüsteste Sprengkraft

hat selbst der klügste, gewandteste Mensch

nie eine Chance.



Die Ungleichheit der Mittel,

eure abstoßenden Waffen,

das stumpfe Denken,

all das ist es,

was euch so widerlich macht für die Welt!





Das Präsidenten-Wort zum Lob

seiner grandiosen Soldaten

bringt mich schallend zum Lachen.

Nur Feiglinge führen soo Krieg.



Pisse auf euch, „AMERICAN HEROES .“

Ihr seid ... zum KOTZEN .



Bush und Komplizen,

ihr habt euer Land jetzt

auf der Liste der Schurkenstaaten

ganz nach oben

gebracht.
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..



Ihr habt es endlich geschafft...

seid Number One.







Copyright Irmgard Schöndorf Welch, April 2003



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-----------------------------







Anmerkung 1:



Heute ist der 4. Mai 2003.

Ich habe diesen Text vor einem Monat geschrieben, jetzt überarbeitet und hier gepostet, weil ich darin festhalten will, was in den A p r i l t a g e n des Jahres 2 0 0 3 im Irak geschah. Man wird in der „offiziellen“ westlichen Welt schon bald die zum Himmel schreiende Dummheit und Unfähigkeit vergessen und auch die kriminellen Taten, die Bush und seine Streitkräfte zum Schaden der irakischen Bevölkerung angerichtet haben. All das werden unsere Staatsführer, vielleicht auch die Medienvertreter, (bald zu feig, sich noch weiter der Weltmacht USA entgegenzustellen, aber natürlich auch aus "politischer Klugheit" heraus), schnell unter den Tisch kehren.



Meine Meinung ist: Die Gewinner dieses Krieges ( passt der Begriff „Krieg“ überhaupt auf diesen illegalen Überfall?) sind dennoch im U n r e c h t, sie sind und bleiben V e r b r e c h e r .





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Anmerkung 2: 7. Oktober 2003



Die Lage im Irak verändert sich täglich. Es gilt nicht mehr alles, was damals galt, als ich diesen linkischen Text geschrieben habe. Er liest sich im Nachhinein wie eine böse Hasstirade... das haben mir auch manche Leser geschrieben. Und es ist wahr, ich war voller ohnmächtigem Zorn und Hass, als ich das schrieb. Mein Text spiegelt nun einmal die Empfindungen wider, die ich (wie viele Menschen) damals hatte. Ich meinte jedes Wort davon. Und ich glaube, es ist legitim, seine Gefühle mitzuteilen. Deshalb werde ich den Text stehen lassen, auch jetzt, wo die Zeit schon über die Ereignisse von damals hinweg geschritten ist und sie bald verblassen werden.



Irmgard Schöndorf Welch







Anmerkung 3. Am 15. September 2004



Es ist nichts vorbei.
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Der ganze Irak brennt. Das Land versinkt vollends im Chaos. Die schlimmsten Prophezeihungen der schlimmsten Bush-Widersacher haben sich furchtbar erfüllt. Dieser Mann hat die Büchse der Pandora geöffnet und die Welt wird es ausbaden.
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Punktestand der Geschichte:   4
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Kommentare zur Story:

  Hallo Oliver
auch wenn dieser Krieg jetzt offiziell zu Ende ist... ich wollte für später festhalten, wie das alles war, wollte auch meine Seele damit irgendwie entlasten. Ich weiß, viele haben die Geschehnisse ganz anders empfunden, bei mir war es nun einmal so.
Ich danke Dir fürs Lesen und für Deinen aufmunternden Kommentar
einen lieben Gruß  
Irmgard  -  08.05.03 08:56

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  Hallo. Ich finde es gut, daß du dich hier mit diesen Themen befasst. Deine Gedanken sind interessant und regen an. Es ist für mich keine Geschichte, die ich des öfteren lesen werde.
Ich empfand es als wohltuend, das du den Verlauf im Auge behalten hast (und vielleicht auch in Zukunft behältst?!).
Ich wünsche dir, daß du dich dabei nicht vom Weg abbringen läßt, und weiterhin Geschehnisse kritisch durchdenkst und zur Sprache bringst
Auch wenn das direkte Echo vielleicht ausbleibt.
Danke für´s Lesen lassen.  
Oliver  -  08.05.03 08:25

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