Eine verheißungsvolle Nacht   23

Romane/Serien · Schauriges

Von:    shadow      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 9. April 2001
Bei Webstories eingestellt: 9. April 2001
Anzahl gesehen: 3231
Seiten: 10

>Ach ja...< ich seufzte. Die Woche neigte sich ihrem unaufhaltsamen Ende zu, es war Freitag. Das Telefon klingelte um punkt 16:30 h. Es war Katy. "Äh -Mike?" ihre Stimme klang freudig erregt, aber auch ein bisschen unsicher. Sie wollte wahrscheinlich alles möglichst erwachsen regeln, war aber im Inneren aufgeregt wie ein kleines Kind. Das ist natürlich kein Vorwurf, mir erging es nicht anders. „Mike, ich habe eine Frage; stört es dich, wenn meine beste Freundin dabei ist?“ Sie meinte heute Abend. Der Abend, nachdem wahrscheinlich nichts mehr so sein würde wie vorher. „Nicht im Geringsten!“ antwortete ich ehrlich. Das würde dem Abend noch zusätzlich Reiz verleihen. Wir unterhielten uns noch ein wenig über das bevorstehende Ereignis und worüber man sonst noch bei einem Wiedersehen nach langer Zeit spricht. Es tat gut, mal wieder ihre Simme zu hören. Ich machte die Augen zu und stellte mir vor, wie sie beim Telefonieren lächelte, sich auf ihrer Couch zurücklehnte, den Kopf in den Nacken warf, sich wieder aufrichtete, ihre Beine übernanderschlug und sich, beschämt über ihre Ausgelassenheit, die dunkelbraunen Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. Bei diesem Gedanken musste ich lächeln.



Ich besorgte bei dem ekelhaft nach Pfefferminz stinkenden Supermarkt an der Ecke noch ein paar Kerzen und ein bisschen Zeug, wovon ich annahm, dass wir es am Abend brauchen würden; ein bisschen zu knabbern und einige Dinge, von denen ich euch lieber noch nicht erzählen möchte, da die Chance besteht, dass ich für verrückt gehalten werde. Außerdem höre ich jetzt schon die Kritiker und Skeptiker unter euch, die empört in alle Welt ausrufen, soetwas sei in keinem Supermarkt der Welt zu finden, aber glaubt mir, dort wo ich herkomme, gibt es die skurilsten Sachen, von denen die meißten von euch nichteinmal zu träumen wagen. Nun, ich kaufte also die besagten Dinge, kriegte jedoch kaum etwas von meinem Einkauf mit, ich war wie in Trance, musste ständig an die bevohrstehende Nacht denken. Würde Katy immernoch so hübsch wie damals sein? Hatten die Jahre von ihrer einst so zarten Haut gezehrt? Ich kicherte leise. Dieser Gedanke war natürlich nicht ernst gemeint, schließlich dürfte Katy inzwischen erst 17 unschuldige Jahre jung sein und ich war kaum ein halbes Jahr älter. Obwohl bei ihr wohl kaum von >unschuldig< die Rede sein konnte.
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Nach außen hin schien sie zwar wie ein jungfräulicher Engel, aber ich kann nun mit Recht behaubten, sie nahe genug gekannt zu haben um festzustellen, dass dies ein misslicher Irrtum war. Ich hatte mit Katy Sachen angestellt... „Das macht 139.98, Junge!“ Wiederholte die Kassiererin ungeduldig etwas lauter und ich fühlte mich ertappt, in alten Erinnerungen geschwelgt zu haben. Verwirrt legte ich ihr ein paar Scheine hin und nahm das Wechselgeld. Sie gab mir zu wenig zurück, dessen war ich mir sicher, hatte aber keine Lust, nachzuzählen.



Zuhause machte ich mich gleich an die Arbeit. Ich wollte es so gemütlich wie möglich haben. Katy sollte sich hier ja wohlfühlen und ihre Freundin auch. Auf die war ich schon mächtig gespannt. Ich räumte auf und überlegte, ob es um 19:00 h schon dunkel sein würde, erinnerte mich daran, dass es um 16:00 bereits zu dämmern angefangen hatte und verwarf die Idee, die Vorhänge vorzuziehen sofort wieder. Es war November, wir steckten also noch im tiefsten Winter. Gerade hatte es wieder zu schneien angefangen und später entpuppten sich die paar Schneeflocken als gewaltiges Schneegestöber und ich machte mir ein wenig Sorgen, dass die beiden süßen Besucher es noch rechzeitig schaffen würden. Naja, dann würde ich eben noch ein bisschen warten. Ich legte eine CD auf, die eine angenehme Stimmung erzeugte, entzündete die vorher aufgestellten Kerzen, die, nachdem ich alle elektrischen Lichter ausgeschaltet hatte, die einzigen Lichtquellen im Haus waren. Ich kam mir in der dunklen Wohnung so allein und verlassen, aber gleichzeitig beobachtet vor. Dieses Gefühl verstärkte das Verlangen nach Nähe und Zärtlichkeit, deren Erfüllung ich mir von Katy und vielleicht auch von Melanie erhoffte. Es wurde etwas spät, schon kurz nach halb acht, aber ich redete mir ein, dass sie vermutlich im Schneesturm feststeckten. Das schreckliche Ausmaß der Alternative war garnicht auszudenken. Als sie dann vor meiner Tür stand, konnte ich es kaum fassen.

Ihr bezauberndes Lächeln war allemal Entschuldigung genug für das bange Warten. Sie hatte sich etwas verändert, war erwachsener geworden, bestimmt auch vernünftiger und erfahrener. Aber eines ist ihr geblieben; ihre unvergessliche Schönheit, ihre Ausstrahlung.
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Sie hatte wirklich etwas, das hatte ich schon damals, als ich sie das erste Mal gesehen hatte, bemerkt. Ihr dunkles, langes Haar fiel ihr, zu den Spitzen hin leicht gelockt, auf die Schultern. Sie passten gut zu ihren braunen Augen, die zum Versinken tief in sich eintauchen ließen. Die süße Nase, die intelligente Stirn und das kleine Mündchen vollendeten dieses Werk Gottes. Ihre Freundin war auch sehr hübsch, sie kam bestimmt aus einem reichen Elternhaus und trug einen dieser Adelstitel; Helena von Kokkenstedt oder so. Das sah man schon an der Aufmachung. Ihr Kleid war edel, ihr Friseur war, dem Haarschnitt zu urteilen extra aus Frankreich eingereist und von den von Generation zu Generation weitergereichten, unbezahlbaren Ohrringen wollen wir garnicht erst anfangen. Katy trug ein schwarzes Glitzerkleid, das diesen >WAO-Effekt< auslöste. Es wurde von zwei dünnen Trägern an ihren Schultern festgehalten. Sie sah wunderbar aus. Am liebsten hätte ich sie sofort umarmt und jeden Zentimeter ihrer zarten Haut geküsst. Aber da musste ich wohl noch ein wenig warten. In der linken Hand hatte sie drei Sektgläser, in der anderen eine Flasche Champagner. Ich blickte wieder an ihr hoch, blieb ein paar Sekunden an ihrem Ausschnit hängen. Ich sah ihren köstlichen Brustansatz, zwang mich aber, wieder in ihre strahlenden Augen zu schauen. Mit den Gedanken hatte ich natürlich noch ein wenig länger an ihrem Busen verweilt. Sie hatte eher kleine Brüste, aber gerade das mochte ich. Sie lächelte verstohlen und sagte mit weicher Stimme: „Hallo Mike! Dürfen wir reinkommen?“ - „Oh, natürlich! Hallo Katy!“ haspelte ich schnell. Sie machte einen frischen Eindruck, ihr war offensichtlich kalt, sie frohr. Katy sah irgendwie reizend aus mit den vor Kälte rötlichen Wangen -mir war, als hätte ich gerade noch ein paar Eisstückchen auf ihrem Näschen schmelzen sehen- Katy taute förmlich auf, ihre Augen waren feucht. Katy sah, wie begierig ich darauf war, den Namen ihrer reichen Freundin zu erfahren. Selbstverständlich wollte ich den Namen des armen Stücks erfahren, dessen Eltern sie nie wieder sehen würden. „Das ist Natalie.“ ich schluckte. Die beiden sahen sich grinsend an, als ob sie jeden Moment in schallendes Gelächter fallen würden. "Sie ist nur aus Frankreich angereist, weil sie dich einmal kennenlernen wollte.
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" fügte sie kichernd hinzu und ihre Freundin kicherte auch.

Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten, geschweige denn was ich jetzt sagen sollte. Hatten die Beiden erwartet, dass ich etwas sagen würde? Ich war sichtlich verwirrt, doch ich versuchte, cool zu wirken, so als ob ich diesen Satz schon tausend mal gehört hätte. Das brachte die Beiden nur noch mehr zum Lachen. Katy merkte, dass mich das nun absolut verwirrte und versuchte, mich wieder aus dem Boden zu ziehen, in dem ich am liebsten versunken wäre: „Und wir haben dir natürlich auch was mitgebracht!“ Sie deutete auf ihre prallgefüllte Tasche. Ich wusste ziemlich genau, was da drin war; nämlich auch etwas von dem Zeug, das man sonst normalerweise nirgens zu Kaufen kriegt.

Einen Moment standen wir alle drei regungslos in der Tür, dann sah ich ein Funkeln in Katy's Augen. Die Art, wie sie mir zulächelte, war mir nicht fremd und ich wusste, was es bedeutete. Ich zögerte noch einen Moment, dann umschlungen wir uns.

Wir küssten uns innig und ich platzte fast vor Glück. Katy's Zunge schlängelte sich wild durch meinen Mund, wobei schmatzende Schlürfgeräusche zu hören waren. Ihr langes, dunkles Haar streifte meinen Handrücken, als ich ihren Kopf im Nacken hielt. Ich erkundete ihren lieblichen Mund. Ich hatte zwar sinnlich die Augen geschlossen, aber ich merkte, dass Natalie die Situation unangenehm war. Ich hob Katy hoch und nahm sie auf die Arme, wobei sie ausgelassen lachte und nicht wirklich versuchte, sich zu wehren. Ich trug sie in die dunkle Wohnung, Natalie folgte uns. Nachdem ich Katy wieder heruntergelassen hatte, setzte sie sich auf die Couch und stellte die Gläser und die Champagnerflasche auf den Eichenholztisch davor. Sie hatte eine elegante Haltung eingenommen, ihr wisst schon, die Beine überschlagen und so. „Jetzt nimm schon deine Maskerade ab!“ sagte ich zu Natalie. Sie lächelte und entblätterte sich. Unter ihren teuren Klamotten trug sie einfache Jeans und ein enges, rotes T-shirt, das unter dem Druck ihrer prallen Brüstchen fast zu platzen schien. Das aus mehreren Schichten bestehende Kleid schmiss sie auf die Couch neben Katy und setzte sich auf den Stuhl gegenüber. Nun hatte ich das Glück, in einem sehr antiken und großen Haus zu wohnen. Ich ging also zum Kamin, warf ein paar Holzscheite und zerknüllte Zeitungen hinein und entzündete das Ganze, dann setzte ich mich zu Katy auf die Couch.
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„Fangen wir gleich an?“ fragte Natalie ernst. Ich warf einen kurzen, fragenden Blick zu Katy. „Von mir aus“, sagte sie und kramte einige der merkwürdigen Gegenstände aus ihrer Tasche, die ich nur allzu gut kannte. Ich räumte den Tisch frei und Katy legte die Dinge auf den Tisch, natürlich so angeordnet, dass es bei der Durchführung unseres Experimentes keinerlei Zwischenfälle geben konnte, was aber eigentlich unvermeidbar war.

Ich merke schon, ihr werdet langsam ungeduldig. Ihr wollt, dass ich endlich damit rausrücke, was also unser Ziel war. Nun denn, das ist nicht so einfach. Wir versuchten, einen der Erzengel zu uns zu rufen. Ich weiß, das klingt verrückt, damals glaubte ich auch nicht an solchen Humbug.

Heute weiß ich es besser.



Wir begannen also mit dem üblichen Ritual, zündeten eine Kerze auf der Mitte des Tisches eine Kerze an und lasen die ersten Zeilen der Rufung aus dem 6. und 7. Buch Mosis vor. Irgend etwas kam mir an diesem Abend komisch vor. Etwas war anders, dieses Gefühl hatte ich schon den ganzen Tag gehabt, doch bisher war ich nicht darauf gekommen, was es gewesen sein könnte. Es war einfach die Stimmung. So drückend und unheimlich. Katy und Melanie schienen nichts davon zu bemerken, aber ich wusste, dass sie es auch in irgend einer Weise wahrnahmen. Zu diesem Zeitpunkt war mir das unwichtig. Wichtig war für mich nur meine Situation; ich war mit den beiden süßen girls überglücklich. Ich wollte garnicht unbedingt mehr, ich genoss allein ihre Anwesenheit.



Hätte ich gewusst, was damals alles auf mich zukommen würde, hätte ich nie... ach was rede ich da; das war's wert.

Aber seht mich an, seht einmal, was nach langer Zeit aus einem einst so lebensfrohen Menschen geworden ist: Ein alter Mann, zu müde um sich aus seinem Sessel zu erheben, keine großen Taten wie einst zu der Zeit, in der die meißten von euch noch in der grünen Ursuppe herumschwammen kann ich mehr vollbringen, kann nur noch hier sitzen, am warmen Kamin (JA, ganz recht, es ist der Gleiche und es ist auch das gleiche Haus in dem ich seit nunmehr 81 Jahren lebe) und erzählen. Euch berichten von längst vergangenen Zeiten.
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Aber ich will euch nicht länger mit meinem Selbstmitleid nerven.



Wir beschwohren also wild drauflos, ohne mögliche Folgen zu bedenken. Ich kam mir dabei irgendwie dämlich vor, aber Katy und Melanie schienen ganz in ihr Vorhaben versunken zu sein, aber ich glaube sie waren einfach nur fasziniert von solchen Praktiken.

Natürlich passierte nichts.

Wir hatten eigentlich auch nichts anderes erwartet, aber es hätte uns gefreut, wenn etwas -es hätte ja nicht viel sein müssen- passiert wäre. Enttäuscht pustete Katy die Kerze aus und holte eine kleine, viereckige Metalldose aus ihrem Täschchen. Nun taten wir das, was wir immer bei einem Wiedersehen taten.

Oh, ihr dachtet, das wärs dann wohl schon gewesen? Und was ist mit dem illegalen Zeugs aus dem Laden? Habt ihr das schon vergessen? Nein, die Gegenstände auf dem Tisch waren nicht illegal. Dachtet ihr etwa, damit war der Abend schon zuende? Ha, weit gefehlt, Freunde, weit gefehlt! Jetzt fing der Abend erst richtig an!

Als Katy das Döschen öffnete, quoll ein Schwall zerstoßener, getrockneter Planzen hervor. Es waren Hanfpflanzen. Melanie war anscheinend schon eingeweiht worden, sonst hätte sie ein bisschen anders geguckt, als ich mir einen Joint von beträchtlicher Größe drehte. Wir tranken lachend den Champagner und alberten ausgelassen herum. Binnen kürzester Zeit war mein schöner Eichenholztisch in das reinste Chaos gestürzt. Überall waren Asche, Filter und Alkohol verstreut. Später, nachdem jeder schon zwei, drei Stängel geraucht hatte, wurden wir etwas ruhiger und unterhielten uns ernst mit rauchigen Stimmen. Katy hatte sich inzwischen an mich gelehnt und ich legte ihr meinen Arm um. Sie war nicht mehr so kalt wie vorhin, aber immernoch kalt genug, um sich von mir wärmen zu lassen. Wir beobachteten alle drei das lodernde, knisternde Feuer im Kamin, von dem eine angenehme Wärme ausging. Melanie hatte die ganze Zeit einen starren Gesichtsausdruck aufgesetzt, richtig unheimlich, starrt nur ins Feuer und sagt nichts. Was war mit ihr los? Ich dachte, sie war nur angereist, um mich kennenzulernen. Das war mir aber egal, ich konzentrierte mich jetzt ganz auf Katy. Sie fing an zu erzählen: „Weißt du noch, als Kinder sind wir immer auf den Heuboden gerannt und haben uns vor Herrn Donner versteckt.
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Da waren wir so 14, 15. Dann sind wir ins Heu gekrochen und haben dieses Spiel gespielt... wie heißt es doch gleich?“ - „Wahrheit oder Tat!“ warf ich ein. „Ja, richtig, da war noch dieser Junge dabei mit seiner Schwester. Und irgendwann mussten die beiden nach Hause. Das hätten wir zwar auch gemusst, aber unsere Eltern waren da nicht so streng mit uns. Wir warteten also, bis wir allein waren. Tja, und dann...“ Sie sah mich an und kicherte leise. Ich konnte mich nur allzugut errinnern, was wir dann taten. Sie erzählte noch ein wenig von ihrem jetzigen Leben und schmiegte sich dabei an mich. Ich saugte jedes ihrer Worte genüsslich auf und labte mein Gehör an ihrer warmen, zarten Stimme. Mich interessierte alles, was aus ihrem Mund drang, brennend. Ab und zu machte sie eine kurze Pause um an ihrem Joint zu ziehen. Dabei glühte er am Ende rot auf. Für einen kurzen Moment wurden einige Teile ihres Gesichts erhellt, andere wiederum versanken im Schatten. Sie kuschelte sich an mich und sprach weiter. Auch ich genoss meinen Joint. Ich saugte den leckeren Rauch in meinen Mund, schmeckte ihn, ließ ihn einen Augenblick dort, bevor ich ihn einatmete. Dann pustete ich ihn möglichst weit weg, damit er mir nicht in die Augen oder in die Nase stieg, denn der Rauch der Canabispflanze ist in diesen Regionen des Körpers nicht sehr angenehm. So saßen wir sehr lange dort und quatschten über Gott und die Welt.

Im Kamin glühten nur noch die letzten Holzscheite vor sich hin, als ich bemerkte, dass Melanie aufstand. Ich glaube, Katy war schon halb eingeschlafen oder einfach nur zu, sie kriegte jedenfalls kaum noch etwas mit. Etwas stimmte nicht mit Melanie. Ihre Bewegungen waren wie in Trance und viel zu zielsicher. Keiner ihrer Schritte war unüberlegt. Sie drehte sich zu mir um und lächelte, als sie mein verunsichertes Gesicht sah. Ihr süßliches Lächeln verzog sich zu einem hämischen, bosartigen Grinsen. In ihrer Stimme war kein Ton, sie krächzte und knurrte: „Mike -Du hast mich gerufen, nun wirst du sterben!“ ich hatte wen gerufen?!? Doch nicht etwa-... „Ganz recht!“ keuchte sie. „Legion ist mein Name. Denn unser sind viele!“ Irgendwoher kannte ich das. Etwa aus der Bibel?!? Es hatte sich bei der Rufung nämlich sehr wohl etwas getan, das hatte aber nur Melanie sehen können. sie hatte gesehen, wie aus dem Tisch eine Gestalt gekrochen war, kein Mensch und kein Tier und wie dann die Gestalt auf sie zu gekommen und in ihren Körper eingedrungen war.
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Melanie war nicht mehr sie selbst, das war sie seit dem Ritual nicht mehr gewesen, das Wesen, das wir gerufen hatten, hatte nun von ihr besitz ergriffen. Mir schoss durch den Kopf, dass wir soetwas nie hätten tun dürfen, aber nun war es zu spät.

Müde, schon halb schlafend, schmiegte Katy ihren wohlgeformten Körper an mich und hauchte lächelnd: "Oh Mike, nimm mich oder ich schlafe ein..." mit diesen Worten schloss sie die Augen. Ich nahm sie erneut auf die Arme, aber diesmal war ihr Körper schlaff, fast wie tot... brrrr, bei diesem Gedanken erschauderte ich. Wäre mir doch blos früher aufgefallen, dass von Melanie plötzlich jede Spur fehlte. Man könnte meinen, sie wäre nie hier gewesen. Alles kam mir so irreal und und unecht vor. Warum war ich blos so dumm und habe diese wichtigen Indizien nicht einmal beachtet? In meinem tiefsten Inneren habe ich das vielleicht, aber ich wollte davon nichts wissen, weil ich einfach zu glücklich war. Kennt ihr das, wenn ihr aus einem sehr angenehmen Traum gerissen werdet, aber noch weiterträumen wollt. Ich trug sie von der Couch auf das riesige Bett, das im Zimmer zu schweben schien. Katy machte verführerische, aufreizende Bewegungen in meinem Bett und machte mir zu verstehen, dass ich zu ihr kommen sollte, was ich gleich darauf auch tat. Sie spreizte ihre weißen, weichen Schenkel und ihr auffordernder Blick verriet mir, was sie jetzt wirklich brauchte, was sie am meißten wollte. Ich berührte vorsichtig ihren Bauch. >Eine weiße Buschtrommel mit einem kleinen Knöpfchen in der Mitte< schoss mir plötzlich durch den Kopf. Das hatte ich wahrscheinlich mal in einem dieser erotischen Bücher gelesen. Wie in Zeitlupe sah ich, wie Katy ihr Mündchen öffnete, um etwas zu sagen: "Wie eine weiße Buschtrommel mit einem kleinen Knöpfchen in der Mitte, nicht wahr?" ihre Stimme hatte einen beängstigenden Unterton, mein Kopf fühlte sich an wie eine große Halle, durch die Katys Worte immer und immer wieder hallten: Mir wurde bewusst, dass dies nicht die Realität war. Ich war in meine Traumwelt geflüchtet, in der dieser Horror nie stattgefunden hatte, hier war noch alles in Ordnung, aber es war nicht die Realität!

Mir kam es vor, als ob meine harten Stöße ihren zarten Körper zerbrachen, sie würde bestimmt gleich explodieren, platzen vor Lust.
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Ich schlug die Augen auf.



Trotz meines leicht benebelten Zustandes konnte ich einige erschreckende Dinge erkennen: Katy hing wimmernd und schluchzend mit den zusammengebundenen Händen an der Decke. Überall tropft Blut von den Wänden. Mein Haus war in einen Albtraum gestürzt. Als ich an mir heruntergucke, erkenne ich, dass ich an meinem Bett gefesselt bin. Erst jetzt spüre ich den brennenden Schmerz an meinem Fuß. Diese Verrückte hatte mir einen Zeh abgeschnitten. Ich schrie wie am Spieß und da sah ich sie: Sie hielt einen länglichen Gegenstand in der Hand. Sie, oder besser gesagt das Ding, dem sie als Wirt diente. „Ei-ei-ei-wer-ist-denn-da?!?" ich bekam immer mehr Angst vor ihr! Jetzt murmelte sie irgendwas, klang nach Latein. Während dessen fing sie an, wie wild auf mich zu spucken. Nach einiger Zeit war ich fast vollständig mit Speichel überzogen. Dann setzte sie sich auf mich. Ja, sie vergewaltigte mich, und dann wurde ich Zeuge eines unglaublichen Schauspiels: Binnen weniger Minuten vergrößerte sich Melanies Bauch wie bei einer Schwangerschaft (schon da sank sie ohnmächtig zu Boden) , platzte schließlich auf und herausgeschossen kam ein Schwall Eiter und Blut, gefolgt von einem süßen Baby. Aber irgendetwas stimmte nicht an diesem Baby. Es war irgendwie unmenschlich. Es sah zwar wie einer aus, aber sein Verhalten war ganz anders. Es schien viel intelligenter als normale, frisch geborene Babys. Es stand sofort mit ernster Miene auf und guckte zu mir auf, als wollte es sagen: "Du bist zwar größer als ich, aber lange nicht so klug!". Es machte langsam den Mund auf. "mehr wollte ich garnicht!" grunzte es mit tiefer, rauher Stimme und huschte durchs Fenster hinaus. Ich blickte an mir herab. Keine Fesseln. Kein Blut. Ich hatte noch alle Zehen! Das war dann wohl die Macht der Suggestion gewesen!



Nachdem ich Katy befreit hatte, untersuchten wir Melanies Leiche. Dann warfen wir sie aus dem Fenster, aus dem das Monster-Baby verschwunden war und vergruben sie im Garten unter einem alten Kastanienbaum. Bevor Katy ging, trieben wir es ein letztes Mal wie die Karnickel. Trotz dieses Unglücks war ich glücklich, dass Katy gekommen war und ich hatte jede Sekunde dieser Nacht genossen.
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Wir verabschiedeten uns lächelnd. Bald werde ich sie wiedersehen und Katy wird nicht allein kommen.

Ich muss noch etwas erledigen,

der Dämon war mir schon wieder zuvorgekommen.



(c) SHaDoW

aLL RiGHTS ReSeRVeD
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Kommentare zur Story:

  Na dann,

wenn du der Shadow bist den ich vermute, dann hast du mal bessere Geschichten geschrieben.

Mit Grüßen

Fredi aus HH  
Unbekannt  -  25.06.02 17:36

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  Nun, ich weiß nicht so recht, was ich von der Story halten soll. Die Beschwörung eines Dämonen, der dann erscheint, um ein satanisches Kind zu zeugen war schon zur Zeit von "Rosemary's Baby" ein Klischee. Daraus noch etwas Gescheites zu machen ist schwer.

Das "6. und 7. Buch Mose" genannte Machwerk ist eine Ansammlung mittelalterlicher Rezepte und hat mit Moses nicht das Geringste zu tun. Necronomicon oder etwas Ähnliches hätte hier besser gepasst.
An einer Stelle schreibst du, dass nur Melanie die Gestalt aus dem Tisch kriechen sah usw. Das erscheint unpassend, da Melanie keine Gelegenheit hat, davon zu erzählten - also wie soll der allwissende Erzähler davon Kenntnis bekommen haben?
Der Dämon wird hier als Erzengel beschrieben. Erzengel gehören aber zu den höchsten Wesen der himmlischen - nicht dämonischen - Hierarchie und gehorchen weder Beschwörungen, noch legen sie ein solches Benehmen an den Tag. Wieso also unbedingt Erzengel?
Genial fand ich den Satz "Ich bin froh, dass Katy gekommen war". Da dieser Satz direkt an die Beschreibung eines Geschlechtsaktes angekoppelt wurde, kann man ihn SO oder SO verstehen. Also, in welchem Sinn ist Katy "gekommen"?
3 Punkte  
Gwenhwyfar  -  07.06.02 10:50

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  Jaaa... auch diese Geschichte habe ich gelesen. Diese ist etwas besser, deine Beschreibungen werden besser! Die Handlung ist gut, nur die Umgangssprache würde ich persönlich weglassen :-)

Sabine  
SabineB  -  08.05.01 23:39

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Buchwurm" zu "PK Chat Story 2 - return to life - (1-22)"

Echt super krass gut!

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