Schlimmer geht es wohl immer   7

Nachdenkliches · Poetisches

Von:    Benjamin S.      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 9. Dezember 2002
Bei Webstories eingestellt: 9. Dezember 2002
Anzahl gesehen: 2199
Seiten: < 1

Als kleiner Junge von allen missachtet,

von jedem gehänselt und niemals beachtet,

von keinem verstanden, von keinem geliebt

war ich nirgends und bei niemand beliebt.



Doch dafür lebte ich in meiner eigenen Welt,

war für mich meiner eigener Held.

Und voll Ironie hab ich oft leise gelacht

und im Stillen nur an eines gedacht:



Nun bin ich am Boden, tiefer fall ich nicht mehr,

doch ich irrte mich wohl in diesem Punkt sehr:

Denn wenn es auch besser nicht geht,

schlimmer - ja, schlimmer geht's dafür wohl immer!



In den Jugendjahren - was soll ich viel sagen -

hat sich vieles verändert, ja, ich konnte nicht klagen.

Äußerlich machte mein Leben schon Sinn,

doch innerlich blieb ich, wer ich war und immer noch bin:



Mein eigener tragischer Held -

aber wieder nur in meiner eigenen Welt.

Und voll Ironie hab ich oft leise gelacht,

und im Stillen nur an eines gedacht:



Ich bin noch immer am Boden, tiefer fall ich nicht mehr -

doch ich täuschte mich auch dieses Mal sehr:

Denn wenn es auch besser nicht geht,

schlimmer - ja, schlimmer geht’s dafür wohl immer!



Doch halt!



Hatte ich zuvor auch nie wirklich viel Glück,

so bekam ich es nun durch einen Engel zurück:

Ein Engel - mir so unendlich seelenverwandt

und mit ihr all die Liebe, die uns so stark verband!



Nun war ich endlich einmal ein Held -

nur für sie - und vergessen die Welt!

Und voll Glück hab ich oft leise gelacht,

und im Stillen nur an eines gedacht:



Jetzt bin ich im Himmel - was will ich noch mehr?

Endlich kenn ich die Liebe - und ich liebe so sehr!



Ja, nun bin ich im Himmel, nichts stört mich hier mehr!

Doch - nein, ich irrte mich schon wieder sehr:

Denn wenn es auch besser nicht geht,

schlimmer - ja, schlimmer geht es leider wohl immer:



Denn mein Engel flog weg und lies mich zurück,

und mit ihr ging all meine Freude und jegliches Glück.
Seite 1 von 2       


Zurück bleibt nur wieder ein einsamer Held,

in einem einsamen Leben, einer einsamen Welt.



18. November 2002
Seite 2 von 2       
Punktestand der Geschichte:   7
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Kommentare zur Story:

  Hmmm mir gings schon nahe... was mich vielleicht auch n bisschen erschreckt... aber so ist das Leben... und ich muss es wohl oder übel weiterleben....  
Unbekannt  -  17.07.04 05:07

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hm, ich kann ehrlich gesagt auch nicht ganz nachvollziehen, wieso die Gefühle auf der Strecke bleiben sollen. Vielleicht sollte ich mal erklären, zu welchen Zeiten ich solche Gedichte überhaupt schreibe: wie mein Gedicht "Psychos wie ich" zeigt, hatte ich ein ernstes Problem was Selbstmord und die auch Funktion meines rationalen Verstandes angeht - und das vor allem aus einem Grund: ich bin ein sehr, sehr emotionaler Mensch.
Und das Dichten ist für mich im Moment eines der einzigen Ventile, die es mir ermöglichen, mich etwas besser zu fühlen.
D.h: ich schreibe eigentlich nur, wenn ich gerade wieder einen "Anfall" habe oder wie immer man das nennen kann. Und dann sind das eigentlich nur (versteckte?) Emotionen, die ich aufschreibe.

Andererseits: ich kann verstehen, daß man nicht immer einen "Draht" zu einem Gedicht hat. Mir gehts beispielsweise auch bei Liedern so. Grönemeyer wird von vielen verlacht - auch wegen seinen Texten. Seit es mir so schlecht geht, verstehe ich viel mehr, was er eigentlich ausdrücken möchte.

Ich denke, daß man wirklich manch Dinge erlebt haben muß, um wirklich zu verstehen.

Benjamin  
Benjamin  -  14.12.02 02:00

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  Ich kann mich meinem Vor-kommentator wirklich NICHT anschließen, denn dieses Gedicht ging mir sehr nahe... vielleicht muss man selbst gewisse dinge miterlebt oder durchgemacht haben um so etwas zu verstehen...
*****  
*Becci*  -  13.12.02 23:00

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  Eigentlich spiegelt die Geschichte irgendwie eine Tragik wieder, doch das Gefühl bleibt meiner Meinung ein wenig zu arg auf der Strecke. Leider habe ich nur sehr wenig hierfür empfunden. Als ich dieses Gedicht las, kam bei mir keine Stimmung auf.  
Marco Frohberger  -  09.12.02 19:45

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