Romane/Serien · Nachdenkliches

Von:    Rolf-Peter Wille      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 16. November 2002
Bei Webstories eingestellt: 16. November 2002
Anzahl gesehen: 2574
Seiten: 8

Wäre es nur möglich, lieber Leser, so würde ich diese Geschichte gern in der Mitte anfangen. Es handelt sich nämlich um die Geschichte von Herrn Ma..., - aber Sie sehen schon, daß ich auf diese Weise meine Geschichte nicht beginnen kann. Wer interessiert sich schon für irgendeinen Herrn Ma. "Ma’s" gibt es vielleicht eine Millionen oder noch mehr in unserer erhabenen Republik, und woher sollen Sie, lieber Leser, überhaupt wissen, ob es die Geschichte vom "Ba-Tsang"* Verkäufer Ma oder vom Herrn Minister Ma ist. Während Sie im ersteren Falle die Geschichte sicherlich gelangweilt aus den Händen legen würden, so bin ich fast sicher, daß Sie im zweiteren Falle interessiert weiterlesen würden, obwohl ich den Herrn Minister Ma überhaupt nicht kenne und noch nicht einmal weiß, ob es in unserer Republik überhaupt einen Minister mit dem ehrenwerten Namen "Ma" gibt.



Wenn ich nur den richtigen Titel aussuche, habe ich die halbe Geschichte bereits erzählt, und die restliche Hälfte schreibt sich mehr oder weniger von alleine. Während der Herr Minister Ma nur maßgeschneiderte Anzüge trägt sowie Schuhe, welche erst gestern aus Italien speziell eingeflogen wurden, so trägt irgendein Ba-Tsang Verkäufer Ma wahrscheinlich überhaupt gar keine Schuhe oder nur eine bestimmte Sorte von Latschen - Sie wissen schon, welche ich meine. Wie leicht ist es doch, einen bestimmten Typus zu beschreiben. Der Ba-Tsang Verkäufer kann natürlich niemals Minister werden, während der Minister seine italienischen Schuhe sicherlich auch noch im Bett anbehält. Doch gibt es leider auch Leute - wie Sie, lieber Leser, und auch ich - die ständig ihre Rolle wechseln, und die man daher gar nicht so leicht beschreiben kann. Zwar treten wir wohl nie als Minister auf und auch Ba-Tsang müssen wir nicht verkaufen, doch brauchen wir nur auf die Straße zu gehen - und sofort sind wir ein Fußgänger. Ein wenig später winken wir ein Taxi heran - und sofort sind wir ein Fahrgast. Dann gehen wir in den Department Store und sind ein Kunde, im Konzert sind wir ein Zuhörer, und wenn wir ins Ausland fahren, werden wir sogar zu Ausländern.



Den meisten von uns ist dieses Neben- und Durcheinander von verschiedenen Rollen nicht bewußt.
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Wir schlüpfen ständig in eine neue Identität, so als würden wir lediglich ein frisches Hemd anziehen. Doch gibt es auch ganz andere Personen, die in diesem Wirr-warr nicht blind umhertappen sondern zielbewußt nach oben streben. Sie beginnen als Lumpenhändler und sind wenig später Millionär. Ich merke es schon, lieber Leser, Sie glauben mir nicht...; doch gerade dieses ist die Geschichte von jenem Herrn Ma, der sogar ohne besondere eigene Energie - nur wie der "Surfer" auf den Wellen tanzt - von der Kraft der Gesellschaft selbst nach oben getragen wurde und in nur sehr kurzer Zeit von einem gemeinen Klosammler zu einem äußerst wichtigen Kulturabgeordneten..., - doch jetzt habe ich mich bereits verplappert. Durch meine Schwatzerei erreiche ich noch, daß Sie überhaupt nicht mehr weiterlesen wollen. Wenden wir uns also schnell dem Helden unserer Geschichte - dem guten Herrn Ma - zu.



Am Anfang war dieser Herr Ma übrigens weder Klosammler noch Kulturabgeordneter sondern lediglich ein gemeiner Cellist. Das ist zwar nichts besonders tiefstehendes, aber eine hervorragende Position ist es auch nicht gerade. Bereits unter den Musikern hat der Cellist zumeist nur eine recht sekundäre Funktion. Der überragende Intellekt eines Pianisten, oder manchmal auch Dirigenten, zum Beispiel sind ihm zumeist völlig fremd. Aber auch die starke Persönlichkeit einer Primadonna fehlt dem Cellisten, obwohl viele durchaus wie eine Primadonna auftreten. Auch die Brillanz eines Geigers ist für die Cellisten unerreichbar, und obgleich viele von ihnen mit Vorliebe in den hohen Lagen des Cellos wie wild mit ihren Bögen herumfuchteln, so entlocken sie ihren bedauernswerten Instrumenten doch zumeist nur ein schmerzvolles Jammern, welches jedoch von ihnen selbst als der Inbegriff des edlen Klanges an sich verehrt wird, weshalb sie in ihrer Bewunderung für sich selbst beständig den Kopf schütteln.



Eine Tätigkeit wie das Cellospielen kann nicht ohne Einfluß auf den Charakter bleiben. Man sagt häufig, daß ein Hund nach einiger Zeit die Charaktereigenschaften und sogar Gesichtszüge seines Herrchens annimmt. Dies ist natürlich etwas einseitig gesehen, und jedem klar-denkenden Hund würde es sich genau andersherum darstellen, nämlich daß der Mensch die Züge des Hundes angenommen hat.
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Nun will ich nicht behaupten, daß die Cellisten nach einer Weile die Züge ihres Cellos annehmen, wenngleich dies in den meisten Fällen nur zum Vorteil der Spielenden wäre. Doch behaupten manch böse Zungen, daß viele Cellisten aufgrund der besonderen Form und weiblichen Rundung ihres Instrumentes einen gewissen Hang zum Charmeur und Frauenhelden haben. Ich möchte hier keine großartigen Spekulationen entwickeln, doch wird man zugeben müssen, daß das ständige Tragen des Cellos sowie die besondere Spielhaltung ein gewisses Bedürfnis nach körperlicher Nähe wecken können, welches wohl bei einigen Cellisten hin und wieder dazu führt, daß sie in einem Anfall von geistiger Abwesenheit ihre Schülerinnen mit dem Cello verwechseln. Übrigens werden derartige Fehlgriffe gerne entschuldigt und gehören sozusagen zum Berufsbild eines Cellisten - genauso wie die italienischen Schuhe zum Minister. Man muß den Cellisten auch zugute halten, daß derartige romantische Bedürfnisse stets charmant und in würdigem Stil befriedigt werden. Die Wahl des Objektes ist deshalb eher nebensächlicher Natur. Schließlich ist das Cello ja nicht irgendein Holzkasten (wie zum Beispiel die Gitarre) sondern ein altehrwürdiges beseeltes Instrument.



Daher mag es auch kommen, daß der gute Ma - der übrigens in allen Eigenschaften dem hier beschriebenen Bild eines Cellisten völlig entsprach - einen ganz besonderen Hang zu den älteren und edlen Sachen entwickelte (mit Ausnahme der Schülerinnen natürlich, die in der Regel noch nicht das sechzehnte Lebensjahr erreicht hatten). Er besaß nicht nur eine Sammlung von recht wertvollen Streichinstrumenten, sondern wußte auch recht ausgefallene chinesische Instrumente in seinem Besitz. Die Pfeifensammlung von Herrn Ma war genauso umfassend und wertvoll wie seine Kollektion alter chinesischer Teekannen. In typisch cellistischer Schlampigkeit hatte Herr Ma seine Kunstobjekte durchaus nicht geordnet, sondern sie standen recht willkürlich in seiner kunstvoll schlampigen Wohnung.



Lieber Leser, ich merke schon, daß Sie recht ungeduldig werden - zu Recht, wie ich zugeben muß. Ein gewöhnlicher Cellist, der hin und wieder seine Schülerinnen verführt und Pfeifen sammelt - hieraus kann sich bestimmt keine interessante Geschichte entwickeln.
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Doch warten Sie noch einen Moment, bevor Sie diese Erzählung aus den Händen legen. Meine Geschichte beginnt nämlich erst hier. Sicher - der alte Ma ist kein besonderes Genie - noch nicht einmal ein anständiger Professor - und ein Minister schon gar nicht. Doch haben mitunter auch ganz gewöhnliche Personen das Zeug zu genialen Leistungen, wenn nur der Zufall etwas behilflich ist. Zwar will ich auf keinen Fall behaupten, daß das Sammeln von Klos und Pißpötten genial ist, aber merkwürdig kann man es schon nennen, wie der alte Ma es fertigbrachte, mit solch einer nichtsnützigen und skurrilen Sammlung eine derart ungerechtfertigte Popularität zu erlangen.



Dabei haftete dem Erwerb dieser Sammlung überhaupt nichts Außergewöhnliches an. Ma, der auch eine Sammlung blau-weißen Porzellans besaß, entdeckte eines Tages zufällig ein blau-weißes Klo in der Sammlung eines Freundes und äußerte sich über diese Entdeckung in so überschwenglichen Worten, daß der Freund gar nicht anders konnte, als ihm das Klo letztendlich zu schenken. Als geborener Sammler kaufte sich Ma noch in kurzer Zeit eine Reihe weiterer Klos von ähnlichem Alter und Farbe, die er meistens in ein paar obskuren Antiquitätengeschäften auftrieb. Bei den Pißpötten handelte es sich um recht grobe, dickbäuchige Kannen, welche vorne eine kleinere Öffnung hatten, so daß ihr Gebrauch ganz offensichtlich von Angehörigen des männlichen Geschlechts betrieben wurde. "Weibliche" Pißpötte konnte der alte Ma merkwürdigerweise nicht auftreiben - eine Tatsache, die mir bei meiner fortschrittlich gesinnten weiblichen Leserschaft sicherlich noch zum Nachteil gereichen wird.



Es versteht sich von selbst, daß Ma seine neueste Sammlung nicht irgendwo in der Garage versteckte sondern sie voll Stolz im Wohnzimmer unter seine Teekannen und Pfeifen mischte. Dem empfindsamen Leser sei hier versichert, daß Ma seine Teekannen nicht mehr zum Trinken benutzte. Eine zufällige Verwechslung schien also ausgeschlossen.



Ich muß an dieser Stelle übrigens zugeben, daß sich Ma seine Sammlung nicht nur aus alberner Eitelkeit zugelegt hatte sondern allmählich in der Tat einen gewissen Geschmack an den Objekten fand, wenngleich die Rundungen jener Gefäße sehr viel unedler waren als die seiner Cellos oder Schülerinnen.
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Seltsamerweise war Ma auch nicht der einzige, der von dieser Zuneigung ergriffen wurde. Während seine Pfeifensammlung früher nur allgemeines Gähnen hervorgerufen hatte, erfreute sich seine Klosammlung wachsender Beliebtheit, und einige Besucher schienen überhaupt nur gekommen zu sein, um jene antiken Klos zu sehen, obgleich dies natürlich niemand zugab. Eine leichte Neigung zu Zweideutigkeiten und zum Anzüglichen scheint in allen Gesellschaften stark verbreitet zu sein. Die eigenartige Diskrepanz zwischen dem ordinären und dreckigen Objekt einerseits und einem historischen Abstand und scheinbar kultureller Bedeutung andererseits erschien von fast unwiderstehlichem Reiz.



Es ließ sich also sozusagen gar nicht vermeiden, daß die Kunde von Ma’s Klosammlung allmählich in die Öffentlichkeit drang, zumal der cellistische Charm von Ma einige Zeitungsreporterinnen zu verschiedenen "Klo-artikeln" inspirierte. Berichte über Klosammlungen sind im allgemeinen politisch neutral und werden gern gelesen. Die Wirkung dieser an sich sehr kurzen Zeitungsnachrichten übertraf dann auch alle Erwartungen bei weitem.



Obgleich Ma’s frühere Konzerte und öffentliche Auftritte meist ein durchaus respektables Echo in der Presse gefunden hatten, so schien sich jedoch niemals ein Leser ernsthaft interessiert zu haben. Wie anders hingegen die Begeisterung für Klosammlungen! Bereits wenige Stunden nach Erscheinen des ersten Artikels erhielt Ma Glückwunschanrufe und wurde auf der Straße angesprochen.



Einige Antiquitätenhändler meldeten sich durch bestimmte Mittelmänner bei Ma und ließen anfragen, ob dieser noch an weiteren Erwerbungen interessiert sei. Hierdurch geschah es, daß Ma’s Sammlung in kurzer Zeit auf das zehnfache anwuchs und sicherlich die umfangreichste Klosammlung der Welt (wahrscheinlich mit Ausnahme derjenigen von Prinz Charles) genannt werden konnte. Die Klos verdrängten mehr und mehr die Teekannen und Pfeifen in Ma’s Wohnung, und sein Wohnzimmer konnte man ohne weiteres als ein riesiges überdimensioniertes Scheißhaus bezeichnen.
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Die cellistische Eitelkeit von Herrn Ma ließ ihn allmählich die Perspektive für Anstand und Sitte verlieren. Er kaufte sich eine riesige Wohnung, die er als großartigen Ausstellungsraum für seine Sammlung umbauen ließ. Er lebte mehr und mehr für seine Klos und vergaß sowohl seine Cellos als auch seine Schülerinnen.



Der Klosammler Ma - so müssen wir ihn nun leider nennen — erdreistete sich sogar, eines seiner Klos an Prinz Charles zu schicken - so behauptete er jedenfalls. Ein Antwortschreiben, in dem sich der Prinz überschwenglich für das wertvolle Geschenk bedankte, ließ Ma in Gold rahmen. Ob dieser Brief echt war? Wer weiß - ich persönlich glaube es jedenfalls nicht. Immerhin jedoch erschien dieses Schreiben in allen wichtigen Tageszeitungen, und der Klosammler Ma war mit einem Schlage eine nationale Berühmheit geworden. Fast täglich drängten sich die Fernsehreporter in Ma’s Wohnung. Ma selbst, der nur noch die teuersten Dauerwellen trug, erschien regelmäßig bei TV Quiz-sendungen sowie als besonderer Gast bei zahlreichen kulurellen Veranstaltungen. Ma ließ sich Visitenkarten anfertigen in der Form von Klos, und eine bestimmte Fabrik begann tatsächlich, Teekannen für den "Lau Ren Cha"** in der Form von Ma’s maskulinen Miniaturpißpötten anzufertigen.



Im übrigen jedoch wurde Ma jetzt fast nur noch "Antiquitätensammler" und "Kulturexperte" genannt. Man fragte ihn häufig um Rat in Bezug auf unsere kulturelle Vergangenheit.



Der Antiquitätenhändler Ma fügte sich durchaus in diese Rolle. Er vermied es, westliche Anzüge zu tragen und trat nur noch wie ein chinesischer Gelehrter in schwarzer Robe auf. Auch seine Kontaktlinsen hatte er nun durch eine Brille ersetzt. Er trug auch keine Lederschuhe (wie ein gewisser uns nunmehr bekannter Minister), auch keine Latschen (wie ein uns bekannter Ba-Tsang Verkäufer) sondern bekleidete seine Füße historisch bewußt mit "Bu Shië" [Stoffschuhe] .



Sein Ausstellungsraum war übrigens schon seit einiger Zeit einem richtigen Antiquitätenmuseum - dem "Ma Museum" - gewichen.
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Die Spezialbusse aus dem Süden und auch die klimatisierten mit den japanischen Touristen, welche bisher nur beim Palastmuseum und Präsidentengebäude haltgemacht hatten, fuhren nun auch zum Ma Museum, und die erfreuten Touristen zahlten gern den stark überhöhten Eintrittspreis.



Das Ma Museum hatte eine bestimmte intime Atmosphäre, welche man oft bei anderen Museen vermißt. Ma war immer persönlich anwesend und weihte die Gäste in die besonderen Geheimnisse unserer alten Kultur ein. Die Klos waren jetzt übrigens nur noch ein kleinerer Teil dieser Ausstellung und eher von sekundärer Bedeutung.



Der Antiquitätensammler Ma wurde wegen seiner besonderen Verdienste um den Wiederaufbau unserer Kultur als einer der zehn "Outstanding Gentlemen" unserer Republik ausgewählt und erhielt auch kurze Zeit später einen Lehrstuhl für Kulturgeschichte an der XY Universität.



Lieber Leser - Sie protestieren? Kann ein Klosammler wirklich zum Kulturabgeordneten promovieren? Unsere Gesellschaft ist - zugegebenermaßen - etwas oberflächlich, aber so absurd ist sie doch nun wieder nicht. Fast glaube ich es auch nicht, lieber Leser, aber lassen Sie mich weitererzählen, da unsere Geschichte noch keinen Schluß hat - und eine Geschichte muß ja bekanntlich einen Schluß haben. Sollen wir also den Herrn Professor Ma noch weiter hinaufsteigen lassen und ihn sogar noch zum Minister (mit italienischen Schuhen) ernennen? Aber nein - das wäre dann doch etwas übertrieben. Auch meine Karriere als Schriftsteller wäre dann sicherlich beendet.*** Wir könnten den guten Ma natürlich einfach ins Klo fallen lassen und einmal tüchtig ziehen. Damit hätten wir alle Probleme weggespült. Aber dieses Ende ist doch recht absurd und läßt die ganze Geschichte - die ja zum Teil wahr ist - wieder recht unwahrscheinlich erscheinen.



Ma könnte natürlich auch alle seine Klos an einen reichen Japaner verkaufen und sich mit dem Geld ein Haus in Kalifornien kaufen - aber so einen Schluß hatten wir schon einmal bei einer früheren Geschichte.



Lassen Sie mich also lieber die Wahrheit erzählen, die - wie so häufig - noch merkwürdiger ist als alle Phantasie.
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Der Ruhm von Ma’s Sammlung war natürlich inzwischen auch ins Ausland gedrungen. Doktorarbeiten wurden geschrieben, und auch eine spezielle Kommission amerikanischer Archäologen schickte sich an, Ma’s Antiquitätensammlung zu untersuchen. Doch kam es hierbei leider zu einer recht bösen Überraschung: Die Fachleute analysierten die organischen Restbestände der Klos und Pißpötte recht gründlich im Labor und stellten dabei überraschenderweise fest, daß das älteste von Ma’s Klos ein ehrwürdiges Alter von ungefähr vier oder fünf Jahren hatte.



Lieber Leser - ich brauche wohl nicht mehr zu erzählen, daß Ma nach dieser Entdeckung noch viel berühmter wurde und täglich in der Presse erschien - nur - sein Museum mußte leider geschlossen werden. Auch die XY Universität teilte ihm alsbald mit, daß sich dieses Semester leider nicht genügend Studenten für seine Vorlesung eingeschrieben hätten.



Was sollen wir nun also mit ihm machen - dem Klobetrüger Ma? Steht er jetzt an der Ecke und verkauft Ba-Tsang? Vielleicht sogar unechte Ba-Tsang ohne Ba [Fleisch] (wie es gar nicht so selten vorkommt)?



Nein - durchaus nicht! Der alte Ma wurde wieder das, was er schon eigentlich immer war: ein gemeiner Cellist.





* "Chung-Tze" auf Mandarin: "Klöße" aus "klebrigem" Reis, fettem Fleisch und anderen Zutaten, in aromatische Blätter als Tetraeder eingewickelt und gedämpft (etwas ähnlich wie griechische gefüllte Weinblätter, aber viel größer), werden auch von fahrenden Verkäufern auf der Straße ausgerufen (heute nur noch über Lautsprecher...).



** "Alte Leute" Tee: Ursprüngliche chinesische Zubereitung des Tees mit winzigen Kannen und Tassen, die im Teebad erhitzt und gewaschen werden.



*** Diese Geschichte entstand zur Zeit des "Martial Law" (Kriegsrecht). Heute könnte ich Ma sicherlich sogar zum Präsidenten der Republik aufsteigen lassen.
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Punktestand der Geschichte:   34
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Kommentare zur Story:

  Toller Schreibstil, gute Story.  
   Petra  -  13.04.09 11:57

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hallo, ich schliesse mich Gwen und Heidi an. Klasse story, gut geschrieben. Gruß Sabine  
Sabine Müller  -  30.05.06 13:25

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  super!  
Heidi StN  -  24.01.03 19:50

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Aufstieg und Fall, und mehr oder weniger beides ohne eigene Schuld - und da behauptet der Autor, die meisten Gesellschaften - unsere zuvörderst - seien nicht absurd!
Erinnert mich irgendwie an das Märchen vom Fischer und seiner Frau...
Hut ab vor dem außergewöhnlich geschliffenen Stil und den beeindruckenden Kenntnissen chinesischer Kultur.
Meiner Meinung nach eher Satire, amüsant fand ich die Geschichte eigentich weniger.
5 Punkte  
Gwenhwyfar  -  22.11.02 08:55

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