Kurzgeschichten · Winter/Weihnachten/Silvester · Romantisches

Von:    Becci      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 5. November 2002
Bei Webstories eingestellt: 5. November 2002
Anzahl gesehen: 2859
Seiten: 2

Komm zu mir -

Komm mir ganz nah

Leg dich zu mir -

Lieg mir ganz nah

Ich will dich berühren -

Berühren ganz zart...



Ich streiche über dein Gesicht -

Fordernd? Nein nicht.

Sehnsüchtig? Ja.

Dein Blut - so wunderbar...



Ich beiße genüsslich in deinen Hals, sauge dir dein Herzensblut aus den Adern, deine Schmerzen aus dem Leib und deine Last von deiner Seele. Der Vollmond scheint klar über uns und ein leichter Wind umspielt dein Lächeln, während du erlöst und gedankenklar neben mir im Schnee liegst. Der Fluss, fast zugefroren, plätschert leise an uns vorbei, während in der Ferne ein Wolf heult. Eine Ewigkeit (oder waren es nur Minuten?) liegen wir da und blicken Sternschnuppen nach, bis ich dir nun aufstehen helfe. Du bist noch etwas geschwächt, es scheint dir ungewohnt aufrecht gehen zu können, nachdem ich dir deine schwere Last abnahm. Eine fremde Leichtigkeit überkommt dich und du lachst vor Freude einige kleine Tränen, die wie kostbare Edelsteine an dir herunter perlen. Ich nehme deine Hand und wir fliegen gemeinsam nach dort, wohin es unsere Herzen zieht. Glücklich sehe ich dich lachen und in deinen, nun spitzen, Zähnen spiegeln sich die letzten Sterne...







Ich wache schlaftrunken in meinem Bett auf, die ersten Sonnenstrahlen kitzeln mein Gesicht und frischer Kaffeeduft zieht durch die Wohnung. Frischer Kaffeegeruch? Schlagartig setze ich mich auf, blickte unwillkürlich auf das zerwühlte Bett neben mir und versuche krampfhaft mich an den letzen Abend zu erinnern. Er war bei mir. Wir haben geredet die ganze Nacht durch und er hatte geweint, während ich ihn tröstend in den Arm nahm und ihm zuhörte - mehr konnte ich nicht für ihn tun und das machte mich hilflos und traurig. Ich wünschte mir gestern so verzweifelt, ihm helfen zu können. Und dann auf einmal dieser bizarre Traum. Seltsam, wirklich seltsam, was ich so zusammen träumte... und wie landeten wir eigentlich gemeinsam im Bett? Lief da noch was? Ich hatte gestern wohl zu viel getrunken, ich weiß ja nicht mal mehr wie ich ins Bett kam, tzzz... Ich schüttelte verwundert den Kopf.

Er kam ins Schlafzimmer, ein Tablett mit Kaffee und Brötchen in den Händen und er lächelte.
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Er brachte mir Frühstück ans Bett? Und lächelte?! So langsam verfluchte ich meinen Erinnerungsverlust, ich würde nur allzu gerne wissen, was sich da abgespielt hat. Schweigend genossen wir gemütlich das Frühstück im Bett, die Sonne schien nun vollends ins Zimmer. Er sah meinen fragenden Blick und als ob er meine Gedanken lesen könnte, fing er an zu reden.

"Danke für gestern, das Reden hat mir echt gut getan. Tut mir leid, dass ich mich so bei dir ausgeflennt ha..."

"wie bin ich gestern ins Bett gekommen?" Ich konnte diese Frage einfach nicht mehr zurückhalten und platzte mit ihr heraus.

"Nach zwei Flaschen Rotwein, die wir getrunken haben, bist du plötzlich in meinen Armen eingeschlafen. Ich habe dich in dein Bett gebracht, weil ich dich nicht wecken wollte. Erst dachte ich, ich schlafe vielleicht bei dir auf der Couch, aber du hast mich leise gebeten, bei dir zu bleiben." Er sah mich unsicher an. "Das war doch okay, oder?"

"Ja natürlich, es war nur... ich wusste nicht mehr so genau, was gestern noch war..." Ich war erleichtert und lächelte, "Du wirkst so glücklich heute, was ist?"

Er setzte sich nun im Schneidersitz hin, strich sich dick Nutella auf sein Brötchen, biss genüsslich rein und hatte noch nicht fertiggekaut, als er meinte "Du wirst lachen, aber ich habe heute nacht von dir geträumt. Es war ein seltsamer Traum, wenn du möchtest, erzähle ich ihn dir? Er war so real... Ich fühle mich, als ob eine schwere Last von mir genommen wurde - das erste Mal seit langem geht es mir wieder gut. Und das nur wegen einem Traum, seltsam oder? Wir lagen im Schnee, unten am Fluss, an unserer Lieblingsstelle, du weißt wo ich meine, ja? Lach mich nicht aus, aber du flüstertest mir zu - ich weiß es noch ganz genau:



'Komm zu mir -

Komm mir ganz nah

Leg dich zu mir -

Lieg mir ganz nah

Ich will dich berühren -

Berühren ganz zart............. '
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Punktestand der Geschichte:   42
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Kommentare zur Story:

  Hallo Becci,

sehr gelungen, deine Geschichte.
Auch sehr passend dazu dieses Bild, welches sehr eindrucksvoll diese sentimentale Stimmung, diese tief im Inneren lebende Traurigkeit, widerspiegelt.

LG. Michael  
   Michael Brushwood  -  01.02.11 14:57

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  Um es von der nüchternen Seite zu sehen: Wer sagt, dass sie im Traum nicht geredet hat und er einfach die Worte benutzt, um sie zu verblüffen? Nein? Kein möglicher Lösungsansatz? Schade...
Nun, noch nicht ganz klar ist mir die Aussage des Textes. Ein Vampirtraum, ein Aufwachen ohne Erinnerung an die letzten Stunden vor dem Einschlafen, Frühstück mit jemanden, der das selbe geträumt hat. Aus dem Mysteriösem kann ich da nichts rausfiltern. Es gibt bestimmt den gewissen Hintergedanken, aber der kommt mir jetzt nicht.

Sehr schön gebaut, ebenso geschrieben. Gut.  
Redfrettchen  -  27.03.04 12:38

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  Du kannst gut mit der Sprache umgehen. Schön erzählt. Das sind mir 5 Punkte wert!  
Gaga  -  29.12.02 11:40

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  Hach... eine Geschichte, in der sowohl der Vollmond als auch spitze Zähne, ein fließendes Wasser, Männer mit der Fähigkeit, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen (die auch noch Frühstück machen können) und dann auch noch frischer Kaffeeduft eine Rolle spielen.. da ist alles drin, was ich brauche, um hier 5 Punkte auf den Frühstückstisch zu knallen!
Ach, Mist, jetzt hab ich doch glatt vergessen, den psychologischen Hintergrund zu analysieren... *grins*  
Trainspotterin  -  19.12.02 21:28

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  Schöne Geschichte, auch wenn beinahe zu viel verraten wird am Schluss. Auf jeden Fall was für RomantikerInnen.  
Pascal  -  07.12.02 09:07

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  Hey! Das ist geil, das Teil! Mystisch, romantisch und ein bisschen gruselig dazu. Foll kuhl!
Fünf Punkte und eine SPITZE dazu.  
Stefan Steinmetz  -  14.11.02 07:18

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  Hallo, es geht doch. Eine kleine Geschichte, vollgestopft mit Romantik und Mysteriös der Traum. Hast Du es nicht selbst so empfunden das es als Geschichte besser rübergekommen ist.
Besser als ein Gedicht. Ein Gedicht sagt nur aus, die Geschichte hat eine Handlung.
Haste gut hinbekommen.
Ich schwanke zwischen 4+5 Punkten.
Was soll's 5 Punkte  
Wolzenburg  -  12.11.02 15:02

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  Oh Becci!
Das war eine schöne Geschichte oder wahr?
Ich musste nach deinem so lieben Komentar auch gleich was von dir lesen und gleich bei der ersten Geschichte bin ich aufgehalten worden!
Echt schön erzählt... auch schön mit dem gedichtvers am anfang udn ende....
lies doch mal mors poetica von mir, wolzenburg meint, es wäre schwulstig, aber ich glaube es ist dem deinen ähnlich!!!  
Ninsche  -  07.11.02 17:13

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Unbekannt" zu "Violett"

schöö :-)

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Letzte Kommentare

Kommentar von "axel" zu "Die Belfast Mission - Kapitel 08"

Toll recherchiert oder boxt du selber? Jedenfalls war das Ganze wieder sehr spannend und lebensnah. Ich staune immer wieder über deinen lebendigen Schreibstil. Ein mitreißender Roman.

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