Fast ein jeder, schon mal teilgenommen hat,

an einer informativen Führung, durch eine historische Stadt,

dort gibt es viel zu hören, dort gibt es viel zu sehn,

vor manch sehenswerten Gebäude, bleibt dann die Gruppe stehn.

Alle schauen, wie auf Kommando, auf das zu erklärende Objekt,

vernehmen die betreffenden Daten, mit Achtung und Respekt,

ein jeder glaubt das gehörte auch zu verstehen,

ein jeder glaubt, das Selbe, wie sein Nachbar zu sehen,

und doch, würde man kurze Zeit später sie fragen,

um was es gerade noch ging, jeder würde was anderes sagen.

Wie ist das nur möglich, werdet ihr denken,

doch ihr vergesst, Erinnerungen lassen sich nicht lenken,

ein jeder hat es doch anders wahrgenommen,

durch seine persönliche Brille, ist es in seinem Kopfe angekommen.

Der Dachdecker sah mit geschultem Auge das Dach,

den Maler machte die verschmutzte Fassade ganz wach,

manche Frau wollte die großen Fenster niemals putzen,

der Gärtner wollte die Bäume vor dem Haus mal stutzen,

ein Kind, das sieht die großen schweren Steine,

denkt sich, die schafft man nicht alleine.

Ein jeder, hat das Selbe, zu hörn und zu sehen bekommen,

doch es wurde persönlich gefärbt aufgenommen,

so mag es nicht verwundern, kommt es später zum Streit,

erzählt man, von dem gemeinsam erlebten, nach längerer Zeit.

Mir bleibt am Ende, nur die bittere Erkenntnis,

in jedem von uns liegt der Grund, für das spätere Missverständnis.