Ich höre sie lachen . Hinter meinem Rücken . Sie denken sich vermutlich , was ich doch für ein Trottel sei . Und sie fühlen sich sicher , glauben nicht , dass ich ihr Lächeln durchschaue und tiefer Blicke . Irgendwann werden sie feststellen , dass sie sich irren . Dann werde ich es ihnen heimzahlen . Aber nicht jetzt . Es ist noch zu früh . Im Augenblick würde eine falsche Reaktion alles verderben . Ich öffne die Tür zur Wohnung und lasse die Augen ,die mich kalt mustern , zurück .
Der Wasserkocher pfeift vor sich hin . Abgekocht schmeckt das Wasser zwar fade , aber es ist die einzige Möglichkeit , das Zeug unschädlich zu machen , das sie ins Wasser mischen . Ich kann mir denken , das es verwand ist mit dem Zeug , das sie mir in der Anstalt gegeben haben . Angeblich würde ich jetzt in Freiheit leben , gaukeln sie mir vor . Als ob ich nicht wüsste was im Wasser ist ! Ich schalte den Fernseher ein . Fern zu sehen ist eine gute Methode um festzustellen , was sie draußen gerade tun . Wahrscheinlich haben sie das Fernsehen nur erfunden , um den wenigen , welche misstrauisch werden , eine Illusion von Freiheit vorzutäuschen . Aber wenn jemand sehend und gerissen ist , kann er das Gerät auch benutzen um sie auszuspionieren . So wie ich .
Die Frau auf dem Stuhl liest die Nachrichten vor . Die ETA hat in Spanien wieder ein Auto in die Luft gejagt , und in L.A. hat ein Mann 4 Menschen erschossen , während er unablässig das Vater unser rezitierte . Ich stelle ab . Mein Verstand fragt sich , ob der ,,Wahnsinnige ,, wie sie ihn nennen oder die ETA vielleicht ähnlich ahnend , oder vielleicht sogar wissend sind wie ich . Einige Ansichten stimmen zwar nicht überein , aber das ist nur zu verständlich . Die Wahrheit erscheint ihnen vielleicht anders , weil sie gut täuschen können . Aber ein Fetzen kommt trotzdem durch .
Ich lege mich hin zum Schlafen . Ich frage mich , ob sie diese Nacht jemanden schicken werden . Wahrscheinlich nicht . Damals in der Anstalt haben sie ja geglaubt , mich umgepolt zu haben . Wie dumm sie doch sind .
Heute werde ich mir Werkzeug besorgen . Ich ziehe mir Kleidung an und nehme das Geld mit ( Ich habe sämtliches Vermögen von der Bank abgehoben . Sie sperren nämlich einem die Konten wenn sie etwas verdächtiges bemerken ) . Der Mann mustert mich komisch , als ich die Flinte und Munition dazu kaufe . Hoffentlich fliegt nichts auf ! Ich verlasse den Laden , um mir den Rest der benötigten Sachen zu kaufen .
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Zurück in meiner Wohnung lege ich mich gleich nach dem Abendessen hin ( Ich glaube nicht dass sie Lebensmittel manipulieren , die Chancen , dass sie welche von ihren Leuten erwischen , sind zu hoch ) . Ich brauche Kraft für den morgigen Tag .
Der letzte Tag in meinem Leben . Ich dusche mich vor dem anziehen . Direkt danach nehme ich meine Sachen , die ich in der Sporttasche verstaut habe und gehe . Frühstücken scheint mir nicht mehr wichtig . Ich stelle mich an eine Straßenecke und warte auf ein Polizeiauto .
Die meisten von ihnen sind vermutlich einfach nichtsehend , aber die Polizisten sind ihre Leibgarde . Endlich fährt ein Polizeiauto vorbei . ,, Officer ! `` stöhne ich . ,, Was ist mit ihnen ? `` ,, Ich glaube , ich kippe gleich um . `` ,, Warten sie , ich komme zu ihnen ! ``
Ich ziehe das Klappmesser aus meiner Hosentasche , so dass die beiden Polizisten es nicht sehen können . Der Polizist , der als erster auf meinen Ruf reagiert hat , steht jetzt neben mir .
,, Warten sie , ich stütze sie ! `` Ich halte mich an ihm fest . ,, Wie genau geht es ihnen schlecht? .`` Der andere Polizist beobachtet uns . Ich reiße das Messer hoch und ramme es in das Gesicht des ersten Polizisten . Ich höre etwas in ihm platzen , als die Klinge sein Auge durchbohrt . Er stürzt zu Boden , und ich lasse mich mit ihm fallen . Der zweite Mann rennt auf uns zu . Vermutlich denkt er , das Blut wäre meines , und ich hätte es erbrochen oder so .
Es muss jetzt schnell gehen . ,, Jeff ! Was ist los ? `` Ich stoße zu , als er sich hinunterbeugt .
Die beiden Leichen werden von mir in eine Seitengasse gezogen . Ich nehme ihre beiden Revolver an mich und gehe zum Streifenwagen .
Um 7Uhr13 geht bei der Polizei ein Funkspruch ein . Sie sollten Verstärkung schicken , sie hätten in der Nixon Road 43 einen Einbrecher gestellt , der um sich schießen würde . Als das Swatteam meine Wohnungstür öffnet , berühren sich zwei Drähte der Bombe . Ich blicke in das Flammenmeer . Ich frage mich , wie viele von ihnen ich erwischt habe .
Ich blicke mich in dem Zimmer um . Nicht sehr geräumig , aber da der Raum ein Fenster hat , kann ich sie gut unter Beschuss nehmen . Der Portier liegt im Vorraum . Tot . Als ich die Waffe auf ihn richtete , hat er angefangen zu weinen .
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Die vorgetäuschten Emotionen verunsicherten mich etwas , aber ich schaffte es trotzdem abzudrücken . Ich nehme die Ziele unter Beschuss . Ich stelle sie mir auch so vor , als Ziele . Sämtliche anderen Vorstellungen von ihnen sind unzutreffend . Ich höre sie kommen . Ich wirbele herum und versuche sie zu verletzen , aber sie sind schon über mir . Der Schmerz brennt . Und es wird schwarz . Ich spüre , dass diese Schwärze sogar vor ihnen Schutz bietet .
Der Arzt gibt mir eine Spritze . Ich blicke mich in der Zelle um . ,, Wie fühlen sie sich ? ``
,, Gut . Danke .`` Diesmal ist es keine Lüge wie damals . Ich weiß was ich tun muss .
Kurz nachdem die Schritte verstummen hole ich mit meiner Faust aus und zerschlage den Spiegel . Ich werde ihnen ein für alle mal entkommen . Ich nehme eine der Scherben und beginne , mir die Handgelenke aufzuschlitzen .
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