Trauriges · Kurzgeschichten

Von:    Weezer's Friend      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 14. März 2001
Bei Webstories eingestellt: 14. März 2001
Anzahl gesehen: 2143
Seiten: < 1

Glas splitterte und regnete auf ihn, wie Hagel der unverhofft an einem schwülen Frühlingstag vom Himmel fällt. Der Fahrgastraum auf seiner Seite griff unbarmherzig nach ihm und wollte sein Herz. Das Auto wurde aus seiner Bahn geschlagen, drehte sich und wurde mit einem harten Schlag von der Hauswand aufgehalten, die er aus den Augenwinkeln hatte kommen sehen. Das Lenkrad wollte seinen Arm nicht freigeben, der schon im Blitze des Gedankens zerbarst. Er hörte ein Krachen und fühlte den Widerstand seiner Hüfte schwinden. Warmes Blech zerschnitt warmes Fleisch und verwandelte seinen Oberschenkel in heißes Geleé.

Stille.

Stillstand.

Vogelgesang.

Gelenke quitschten im Takt des Vergangenen.



Er lag in den Überresten des Autos. Sein Blickfeld ließ ihn erahnen, daß seine Lage physiologisch nicht normal war, doch er spürte nichts und ebensowenig war er in der Lage sich umzusehen. Ihm wurde angenehm warm und er begann einzuschlafen.

Er war glücklich, denn seine Schuld war gesünd. Eine Schuld die er nie begangen hatte. Ein Echo begleitete ihn in seinen Schlaf.

"Zum Glück niemand Anderer"



Es war ein Tag gewesen wie jeder andere, und er hatte sich mit dem Auto auf dem Weg zum Einkaufen gemacht. Doch als er aus der Seitenstraße links abbog, war ein hinter ihm Herkommender im Begriff mit 80km/h zu überholen. Er hatte keine Kinder, er hatte keine Frau, er hatte nicht einmal eine Freundin. Doch er hatte Freunde.
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Kommentare zur Story:

  Ich lerne hier ja völlig neue Formulierungen!
Schwüle Früglingstage habe ich selten bis nie erlebt,
aber vielleicht bin ich einfach noch zu jung dafür. Ich
mußte auch länger überlegen, was der "Arm, der im
Blitze des Gedanken zerbarst", wohl bedeutet, aber
es kann sich im Grunde genommen nur um einen
äußerst zerstörerischen Geistesblitz gehandelt
haben. Und welchen Widerstand mag die Hüfte des
Protagonisten ihm wohl gegeben haben, bevor er
schwand? Und seine Schuld war tatsächlich
"gesünd"? Meinst du vielleicht "gesund"? Oder gar
"gesühnt"? Oder konntest du dich einfach nicht
entscheiden? Aber egal, er hatte sie ja ohnehin nie
begangen. Ach ja, von wo kam eigentlich das Echo
"Zum Glück niemand Anderer"? War zufällig die Eiger
Nordwand in der Nähe? Und wer sprach den
ursprünglichen Satz, der letztendlich das Echo
bildete?
Ja, das alles schrammelt haarscharf an großer
Philosophie vorbei und macht allerdings sehr
nachdenklich, deshalb gibts von mir jetzt einen
Punkt für die korrekte Einordnung in eine Kategorie.  
Trainspotterin  -  06.11.03 14:02

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  mh?!  
*Becci*  -  21.09.02 17:22

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Homo Faber" zu "Der Zug"

Hallo, ein schöner text, du stellst deine gedanken gut dar, trifft genau meinen geschmack. lg Holger

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