Fantastisches · Kurzgeschichten

Von:    Feldulme      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 12. Mai 2002
Bei Webstories eingestellt: 12. Mai 2002
Anzahl gesehen: 2520
Seiten: 2

„Eine Wiese gab es im braunen Tal mit Grashalmen, von denen man sich erzählte das sie sprechen konnten. Das ist ausgemachter Blödsinn meinte aber Brat die sprechende Bratkartoffel“



Der Bleistift flog aus der Hand. „So was kann ich irgendwelchen Lesern sicher nicht bieten“ dachte er und fing erneut an:



„Es war einmal eine Bratkartoffel, die sich durch ungewöhnliche Hitze zu einer sprechenden Kartoffel entwickelt hatte. Sie lebte hinter einem Menschenherd und traf sich Nachts mit Ratten und anderen Essensresten. Irgendwann einmal kam ein Maikäfer und erzählte dieser Kartoffel das es draußen eine ganze Wiese geben soll lauter sprechender Halme. Da sich die Kartoffel aber etwas auf ihr Sprechen einbildete wollte sie nicht das es so etwas gibt und nahm sich den Rasenmäher der Familie und .....“



„Was eine Kartoffel nimmt einen Rasenmäher?“ Wütend zerknüllte er auch diesen Anfang und schwang erneut Stift auf Blatt.



„Eine Familie des Menschengeschlechts im wunderbaren braunen Tal, da wo alle glücklich sind und nur selten Kummer haben, hatte einmal eine verwunschene Kartoffel gebacken, die darauf Gehirn und Sprache bekam. Die Kartoffel war vor Jahrhunderten von einem bösen Zauberer gepflanzt worden. Sie sollte die Ruhe im braunen Tal stören und seine Eroberung vorbereiten. Die Familie hatte die Kartoffel auf ein Kissen ins Regal gestellt und sah es als ein Geschenk Gottes an. In dieser Familie gab es auch ein altes Weib, was den Kindern oft alte Sagen vorlas. Eine Sage erzählte davon, wie ein Knabe des Nachts einmal in einem Feld voller sprechender Grashalme aufwachte und dort Freundschaft mit 2 Milliarden Halmen schloss. Daraufhin wurd die Kartoffel böse, schrie „So was gibt es nicht“, sprang vom Regal und war fort.

Sie kullerte drauf los und blieb hier und da mal liegen um sich nach dieser Wiese zu erkundigen. Das einzige was sie erfuhr, war, dass die Wiese wohl grün sei und auch Insekten drin leben würden. Für eine Kartoffel zwei wichtige Hinweise. Irgendwann die Schale/Pelle tat schon weh, traf sie auf einen alten Igel, der im Sterben lag.

Ein „Na wie geht’s“ der Kartoffel schien unpassend aber sicher hörte dies der Igel gar nicht mehr. Kurz vor dem Tod sagte er noch holprig: „Diese Wiese ist das Geheimnis dieses Tals.
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Dort liegt das Wissen der Welt, das in den Halmen steckt. Gehe, wenn Du ein reines Herz hast, geradeaus und dann dort links wo Du denkst das es nicht mehr weiterg...“ Dann war er tot. Die Kartoffel hatte zwar gar kein Herz aber sie hoffte das dies ausreichte, weil sie ja kein schmutziges hatte. Der Weg wurde immer steiniger und die gute sprechende Kartoffel hatte Angst um ihr Schalenkleid das schon fast in Fetzen hing. Wäre sie nicht gebraten worden wäre es wohl anders gewesen aber so.

Irgendwann lag die Kartoffel vor einer riesigen Schlucht und erinnerte sich an die Worte des alten und nun toten Igels. „Nach Links gehen“ hatte er gesagt. Doch da war auch ein Abgrund. Konnte man einem Igel vertrauen? Es blieb der Kartoffel nichts anderes übrig und außerdem dachte sie sich, „Wer spricht schon vor dem Tod noch unwahr“. Als sie über die Klippe rollte kochte ihr Kartoffelmark und sie rechnete schon mit einem matschigen Aufprall und Tod. Da tat sich aber wie von Geisterhand eine grüne Hand auf, die sie auffing. Benommen noch von Angst und Panik lag sie nun da. Mitten im Grün und über sich den Himmel.

„Ha Ha irgendwer hat ne Kartoffel geschmissen“ schrie da Jemand und ließ Backkartoffel sich erschrecken. Wie von einer Gabel gestochen drehte sie ihr Gesicht auf die Wiese. Wiese? Ja sie war da. War es die Wiese. Die Halme sahen ganz normal aus und doch hörte man ein Wispern über das Grasfeld laufen, das immer lauter wurde. Erst war es ein Wispern und dann wurden Stimmen daraus. Erst leise und dann schrien die Halme: „Was willst Du hier?“. Die Kartoffel hatte sich vom Schreck erholt und lachte nun nur. „Was wollt ihr mir antun? Ich komme um Euch zu entfernen aus einer Welt in die kein sprechendes Gras gehört“. Als der Satz gesprochen war, öffnete sich die Erde und Milliarden klitzekleine Wurzeln packten die Knolle und zogen sie in die Tiefe.

Heute hat die Kartoffel die Wiese verdrängt. Denn die Halme hatten nicht damit gerechnet das eine Knolle in der Erde wächst und dort Nachkommen zeugt die, die Weise einnehmen könnten. Diese Nachkommen werden die Armee des bösen Zauberers werden aber dies wird noch geschehen und ist es noch nicht.



Er legte den Stift beiseite, machte seine Hose zu und ging nach draußen in sein Kartoffelfeld und plante mit seiner Armee die Eroberung des braunen Tals und der ganzen Welt.





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Kommentare zur Story:

  Mal eine ganz andere Erklärung, was die Ursache dafür ist, dass immer mehr Naturbiotope verschwinden und den menschengenehmen "Nutzflächen" weichen. Die Natur hat also nach dem Willen der Kartoffel nix mehr zu sagen. Und stärker ist sie außerdem noch.
Hat mir sehr gut gefallen, weil mehr dahinter steckt als auf den ersten Blick ersichtlich.
Five Points.  
Gwenhwyfar  -  05.07.02 09:52

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  Irgenwie interessant aber irgendwie auch nicht. Ich bin mir nicht ganz sicher was du damit meinst. Ist es eine Kindergeschichte? Ich weiß es einfach nicht. Würd mich trotzdem freuen mehr von dir zu lesen.  
Julia D.  -  27.05.02 18:00

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Kommentar von "SCvLzH" zu "Am Meer"

... melancholisch aber schön ...

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