Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten

Von:    Feldulme      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 3. Mai 2002
Bei Webstories eingestellt: 3. Mai 2002
Anzahl gesehen: 2508
Seiten: 2

Es tut weh, wenn man in die Augen irgendwelcher Flohmarktverkäufer schaut, die einem nachsehen und um einen Kauf, eine Abnahme, betteln. Sie flehen "Kauf die Kleidung meiner Kinder, damit diese was zu essen haben".

Ich gehe gerne und oft auf Flohmärkte, denn da findet man Sachen, die es woanders nicht gibt. Nicht "mehr" gibt. Gerade eben komme ich von einem Flohmarkt und bin wieder mal total geschafft. Da stand die Bevölkerung einer Kleinstadt und hat Mist verkauft. Von alten Messern bis hin zu kleinen Kindern. Oder waren das die Verkäufer. Es gibt immer etwas, das ich sammel und weswegen ich einen Flohmarkt aufsuche. Ich ging vor einiger Zeit sogar nur wegen Schlümpfen auf Flohmärkte. Die werden da ja so geheim wie anders wo Plutonium gehandelt. Schön war mal eine Türkin, die einen großen Weidenkorb voll Schlümpfe aufm Rücken trug. Sowas vergißt man nicht.

Wenn ich einen Flohmarkt besuche dann meistens erst am Mittag und wär ich ein schlauer und nicht so fauler Sammler von irgendwas, würde ich schon um 6:00 Uhr aufm Flohmarkt stehen und den Leuten beim Auspacken zusehen . Solche Bekloppten gibt es wirklich.

Es gibt natürlich Unterschiede zwischen den Verkäufern. Eigentlich ganz grob unterteilt 3 Kategorien.

Kinder mit Spielsachen die sie nicht mehr brauchen. Wie Pokemonkarten, die sie doppelt haben oder Hanni und Nannibüchern.

Erwachsene, die vom Verkauf leben. Die Verkaufen dann meist Briefumschläge für 2 Pfennig das Stück oder alte Nazibücher unterm Tisch.

Erwachsene und Jugendliche die das verkaufen, was sie nicht wegwerfen wollen. Dies sind meine liebsten und weil ich ja immer so spät komme, bekomme ich auch immer etwas von solchen Leuten geschenkt. Die wollen ja nicht so viel mit nach Hause schleppen und verschenken darum lieber die Hälfte, weil sie sich dann denken, daß es dann noch einen Nutzen hat.

Heutzutage sammel ich Marvelcomics aber ich merke schon, wie das abflaut. Fast auf jedem Flohmarkt findet man einen Stand mit Comics und würde mich die Polizei suchen, würde meine Frau einfach nur sagen, der ist bei den Comics aufm Flohmarkt zu finden. Nein, sie würd mich natürlich nicht verraten und warum sollte die Polizei mich auch schon suchen. Die Leichen sind gut versteckt und die Einbrüche sind längst verjährt.

Das Handeln der Preise ist für mich ziemlich unlecker. Ich bin zu gut für diese Welt oder besser für hiesige Flohmärkte.
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Ich kann nicht „Nein“ sagen, das ist mein Problem. Die Händler riechen das förmlich und sie können mir schnell eine Garderobe aus Zinn andrehen, wenn ich eine Zinnallergie und keinen Flur habe. Aus diesem Grund nehme ich auch immer meine Olle mit, denn die ist knallhart und macht alles klar.

Als ich heute auf dem Flohmarkt war, fand ich ein schönes Hohlbeinbuch. Eine Erstauflage und der Idiot wollte nur 1, 50 DM haben. Ich gab ihm aber , gut wie ich bin, 2 Deutsche Mark und fühlte mich dabei wie ein deutscher Freier auf einem Strich in Polen. Keine Ahnung, wie die sich fühlen aber bestimmt gut.

Der Flohmarkt war diesmal in einer alten Gokartbahn anzutreffen. Draußen mal wieder keine Parkplätze und schon von weitem sah man die Assis mit vollen Alditüten ausm Flohmarktgebäude torkeln. Käufer, die ich absolut nicht ab kann. Das sind so Leute, die sich die Unterwäsche aufm Flohmarkt kaufen, weil sie da so billig ist. Gut, die haben vielleicht kein Geld aber das was sie einsparen versaufen sie doch sowieso wieder. (Ha Ha kleines dummes Vorurteil gesät) Man sollte nur Sammler in Flohmärkte reinlassen. Nie kann man sich an einem Stand umschauen. Immer kommen gleich die Händler und fragen ob man was bestimmtes sucht. Ich antworte dann prinzipiell „Nö“ und gehe weiter. Manche Händler stehen aber auch nicht hinter ihrem Tisch und man kann nicht kaufen was man will, weil da keiner ist und klauen will man ja auch nicht. Ich glaube, die Klaurate ist ganz groß auf solchen Märkten, da brauch ich gar nicht die Händler fragen. Da reicht schon der Blick in so manches diebische Kinderantlitz.

Angenommen, aus irgendeinem Grund würde ich einmal auf einem Flohmarkt stehen müssen. Ich würde nur das verkaufen, was auch wirklich Absatz bringt. Erfahrene Trödelflohmarktgänger wissen das das Weine, Bücher, CD`s und kitschige Sachen sind. Gegen diebische Kinder würde ich alle Produkte mit einem elektrischen Weidezaun umgeben oder mir einen Kampfhund neben den Tisch stellen.

Kann mir mal irgendwer sagen, warum die Türken immer solche Handyschalen auf den Flohmärkten verkaufen? Das sind immer Türken. Ich habe zum Beischlaf noch niemanden gesehen, der Bücher verkauft. Nicht einmal ein Koranstand war jemals vorzufinden.

Naja egal ein Flohmarkt wird wohl immer ein Mysterium bleiben.











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Kommentare zur Story:

  Das Schlimmste ist, dass man auf keinem - aber auch wirklich KEINEM verdammten Flohmarkt FLÖHE kaufen kann! Schweinerei! Jedesmal wenn ich nach Flöhen frage, glotzt man mich an wie den Mann im Mond und will mir andere Sachen andrehen. Aber mal ehrlich: Was soll ich mit alten zerkratzten Schallplatten von Supertramp, wo ich die eh schon alle zuhause habe und zwar ganz ohne Kratzer und schmuddelige Hüllen, die aussehen wie Pariser, die schon 12 in Gebrauch waren? Aber FLÖHE kriege ich keine! Selbst wenn ich MÄUSE dafür biete. Gemeine Welt!
Lustige Schreibe, hast du da abgeliefert. Weiter so...  
Stefan Steinmetz  -  13.05.02 15:09

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  Gut beobachtet und mit lustigen Beilagen gespickt.Zu Flohmärkten gehe ich schon lange nicht mehr,entweder bekommt man nur Schrott oder billige,minderwertige Neuware.Einmal sah ich auf einem Berg Textilien eine ältere türkische Frau sitzen,breitbeinig sass sie da.
Wirkte sehr verkaufsfördernd.Würg
Ich hätte aber auch gewürgt wenn die Ware von einer Frau anderer Nationalität in gleicher Weise angeboten worden wäre.
Ja dann stöber mal weiter.  
Wolzenburg  -  04.05.02 06:03

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