Trauriges · Kurzgeschichten

Von:    Sebastian Rieger      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 27. April 2002
Bei Webstories eingestellt: 27. April 2002
Anzahl gesehen: 2823
Seiten: < 1

Der Anblick des Vollmonds regt mich auf. Ich sitze hinten im Wagen, unterwegs von einer trivialen Station meines Lebens zur nächsten und starre durch das dreckige Fenster zu ihm hinauf. Er ist schuld. Er treibt irgendein perfides Spiel mit meinen Körperflüssigkeiten, er lässt meine Gefühle außer Kontrolle geraten. Ich bin ein emotionales Minenfeld.

Fuck! Ich liebe sie! Ich liebe sie so sehr, dass es weh tut! Ich liebe sie zu sehr, um es ihr sagen zu können...

Alles kaputt, es geht verflucht noch mal alles kaputt wenn ich es sage – ich will dass sie glücklich ist, ich will sehen, wie sie glücklich ist, ich schätze unsere freundschaft, liebe sie, brauche sie, nähre mich von ihrer nähe, dem vertrauen, will sie anlächeln, witze reißen, diskutieren, ich will ihr zuhören, wenn sie von sich erzählt, wenn sie mir ihre gedanken und überlegungen mitteilt, wenn sie von ihrem neuesten schwarm berichtet und ich schätze diese kerle auch noch! Ich möchte sie kennelernen, ihnen die hand schütteln, auf die schulter klopfen, gratulieren, wenn sie sie nur glücklich machen, wenn sie nur glücklich ist und mit strahlenden augen neben mir sitzt, meine freundin.

ABER ICH LIEBE SIE! ICH! ICH! ICH!

Scheiß erektion schmerzt in meiner hose, mein herz, dieses schmerzende, unerträgliche, quälende, wundervolle gefühl lässt mir fast den brustkorb platzen

Ich will es ihr sagen, aber sie liebt mich nicht, kann mich nicht lieben – sollte es aber, denn irgendwo tief in mir schreit eine stimme, dass wir füreinander bestimmt sind und kein mann irgendwo dort draußen sie so sehr lieben wird wie ich – sie muss es doch auch spüren, nach all der zeit, die wir zusammen verbracht haben

Aber sie merkt es nicht und ich kann es ihr unmöglich vermitteln und wenn ich es sage, töte ich alles, wir können nie wieder so reden wie jetzt, es hängt immer über uns zwischen uns, ich vernichte alles, was mich mit ihr verbindet, alles was unsere beziehung so einzigartig macht

Ich möchte schreien, ich möchte das fenster mit meinem kopf durchschlagen, ich möchte weinen aber...

Nichts. Nichts davon geschieht. Der beschissene vollmond scheint weiter, das auto fährt und ich leide.

Was solls.

Nächsten Montag sehe ich sie wieder.
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(ich liebe sie)
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Kommentare zur Story:

  ein mir ähnlich bekanntes gefühl sehr gut zum ausdruck gebracht. danke...  
*Becci*  -  23.11.02 14:42

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Kommentar von "darkangel" zu "Stein in der Mauer"

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