Ich lernte sie an einer Vernissage kennen: Euphrosyne, Thalia und Aglaia. Sie waren Drillinge, ihr Vater hatte sie nach den 3 Grazien benannt. Sie waren mit blossem Auge nur schwer voneinander zu unterscheiden, zumal sie alle dieselbe Kleidung trugen. Ich war von ihrer Schönheit so angetan, dass ich eine von ihnen zu meiner neuen Liebe machen wollte. Da ich mich für keine von ihnen entscheiden konnte, lud ich alle 3 an einem schönen Herbsttag in mein Atelier ein unter der Bedingung, sie malen zu dürfen. Sie sollten für 3 Einzelbilder Akt stehen und ich würde ihnen dafür eine Gage zahlen. Jede musste 2 Stunden lang Modell stehen. Nach 6 Stunden intensiver Arbeit hatte ich 3 unterschiedliche Bilder von 3 wunderschönen Frauen gemalt. Da ich mich noch immer nicht für eine von ihnen entscheiden konnte, wartete ich bis zur nächsten Ausstellung. An der Vernissage stellte ich alle 3 gemalten Bilder aus und wartete die Reaktionen des Publikums ab. Das Bild von Thalia wurde als einziges verkauft, doch das Bild von Aglaia erhielt am meisten Zuspruch vom Publikum. Somit schied Euphrosyne aus, um mein Herz endgültig erobern zu können. Ich lud also noch einmal Thalia und Aglaia in mein Atelier ein. Diesmal malte nicht ich ein Bild von ihnen, sondern sie malten ein Bild von sich selbst. Und dann war klar, für welche der beiden ich mich entscheiden würde. Es war ein grauer Herbsttag, doch im Atelier strahlte die Sonne lichterloh.